Buffl

(7) Seitenwege und Probleme der Neuorientierung

FB
von Felix B.

Weiterentwicklung der Anlauttabelle: Das phonetische Schreiben

  • 1997/8-2001/02 an 10 bayrischen GS durchgeführt

  • knüpft an Entwicklungsmodelle des SSE an

  • Voraussetzung: Vorschalten einer phonetischen Stufe beim SSE

  • Annahme: Lesen stellt sich automatisch ein, sobald die Kinder sich mit Hilfe einer Anlauttabelle die Laut-Buchstaben-Beziehung durch Schreiben angeeignet haben

  • dazu sind nicht alle Buchstaben notwendig -> Entdeckung des analytisch-synthetischen Prinzips

  • basiert auf der Idee einer gestuften Anlauttabelle (3 Stufen):

  1. Erste Anlauttabelle

    • Buchstaben(kombinationen), deren Laute hörbar sind

    • Hören und Sehen sind direkt aufeinander bezogen

    • Lautgetreues Bild- und Wortmaterial, nicht selber überlassen, welche Wörter man schreiben will

    • Buchstabe der Woche

    • Ausschließlich in Großbuchstaben

    • keine Buchstabenverwechslung

    • Kein Druckschriftlehrgang, sondern einfach abmalen

      -> Mitsprechwörter

  2. Erweiterungstabelle

    • Kind hat Lautprinzip verstanden.

    • Entdeckt hier: Es gibt phonologische Regelhaftigkeiten, die lehrgangsmäßig vermittelt und eingeübt werden.

    • Phonem-Graphem-Beziehung ist nicht immer eindeutig, sondern Laute werden mit jeweils typischen Varianzen geschrieben.

    • Unterscheiden von Vokalen und Konsonanten: rechts und links im Außenkreis Konsonanten, oben Vokale und Umlaute.

    • Groß- und Kleinbuchstaben.

    • Es wird auf die unterschiedlichen Sprech- und Schreibweisen der Endungen (-er, en, -el) eingegangen (vokalisiertes r).

    • Einüben erster Rechtschreibstrategien wie das Verlängern von Wörtern.

      -> Nachdenkwörter

  3. Letzte Stufe

    • Vermittlung der Orthographie

    • Es gibt Wörter, deren Schreibung willkürlich ist.

    • Visuelle Strategien

    • Orthographischen Schreibweisen liegen keine auditiven Regelhaftigkeiten zu Grunde

    • Auseinandersetzung mit Rechtschreibstrategien, insbesondere durch Anordnung der Wörter in Ähnlichkeitsklassen:

  • Implizite Musterbildung

  • Einüben eines begrenzten Wortschatzes

    -> Merkwörter


Mitsprechwörter

Nachdenkwörter

Merkwörter

Lautgetreu verschriftet

Phonologisch, nach einfachen Regeln geschrieben

Orthographisch geschrieben

Dennoch: Die optimierte Reichen-Version lassen sich keine empirisch abgesicherten Leistungsvorteile gegenüber einem Fibeluntericht erreichen.

Author

Felix B.

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