Entwicklungsstufen beim Erwerb der Schriftsprache
Präliteral-symbolische Stufe
Als-ob-Lesen
Als-ob-Schreiben
Logographische Stufe
“lesen” und “malen” von Wörtern als Ganzem
Erkennen einzelner Buchstaben, Erraten von Wörtern aufgrund visueller Merkmale
Abmalen von bedeutsamen Zeichen, Schreiben des eigenen Namens
Alphabetische Stufe
Benennung von Lautelementen, Orientierung am Anfangsbuchstaben, Abhängigkeit von Kontext
buchstabenweises Erlesen
Skelettschreibungen
Schreibe wie du sprichst
Orthografische Stufe
Erkenntnis: manche Wörter werden anders geschrieben als gesprochen
Verwendung von orthografischen Regeln
Fortgeschrittenes Lesen
Einsicht in die Bauweise der Sprache
Integriert-automatische Stufe
automatisierte Worterkennung
Entfaltete Lesefähigkeit
Wörterbuchschreibweise
Zunehmende Beachtung von Aspekten der Satz- und Textebene
Begriff Lesekompetenz
kognitive Grundfähigkeit
Dekodierfähigkeit
Recodierfähigkeit
Lernstrategiewissen
Leseinteresse
Lesefertigkeit
Ziel: Steigerung der Leseflüssigkeit und der Lesegenauigkeit
beinhaltet mehr als die reine Lesetechnik, zielt von Anfang an auf Sinnerschließung ab
umfasst:
Graphem-Phonem-Korrespondenz,
die Differenzierung der Wahrnehmung auf die Ebene der Buchstaben, Wörter
und Sätze
die Förderung im Bereich des Lesefeldes
Klanggestaltung
Lesen - vier Kompetenzstufen nach IGLU
Stufe I: Erkennen und Wiedergeben explizit angegebener Informationen
Stufe II: Einfache Schlussfolgerungen ziehen
Stufe III: Komplexe Schlussfolgerungen ziehen, interpretieren, begründen
Stufe IV: Prüfen und Bewerten von Inhalt und Sprache
Lesefähigkeit
Fähigkeit, den Inhalt des Gelesenen zu verstehen
sprachliche Kompetenz (Wortschatz/ Grammatik)
einer ausreichenden Konzentration auf den Inhalt,
Lesestrategien und
voraussetzend Lesetechnik
didaktisches Modell der Lesekompetenz nach Rosebrock & Nix
Prozessebene: kognitive Prozesse des Textverstehens (Leseverstehen, Leseflüssigkeit)
Subjektebene: persönliches Leseselbstkonzept, Einstellung zum Text, Motivation, Relfexion
soziale Ebene: Lesesozialisation
IGLU Kompetenzstufe I – Erkennen und Wiedergeben explizit angegebener Informationen
explizite Informationen aus dem Text nutzen und wiedergeben
Herstellung einfacher, offensichtlicher Verbindungen
elementare Lesefähigkeiten
Aufgabenformate:
wörtliche Info im Text finden
aus mehreren Angaben die richtige wählen
zeitliche/ örtliche Angaben nennen
IGLU Kompetenzstufe II – Einfache Schlussfolgerungen ziehen
einfache Schlussfolgerungen ziehen
einzelne Textinformationen können zusammengefasst werden
Hauptgedanke des Textes kann wiedergegeben werden
Wort aus dem Kontext heraus verstehen und erklären
Bieispiele für eine allgemeine Aussage im Text finden
Perspektivübernahme (Perspektive im Text beschrieben)
Frage mittels einer Passage im Text beantworten
IGLU Kompetenzstufe III – Komplexe Schlussfolgerungen ziehen, begründen, interpretieren
komplexe Schlussfolgerungen ziehen
implizit enthaltene Informationen erschließen (interpretieren)
spezifisches, externes Wissen wird gezielt genutzt, um das Gelesene auf dieser Grundlage zu verarbeiten
tieferen Sinn oder symbolische Bedeutung erklären
Handlungen in Hinblick auf mögliche Konsequenzen bewerten
Gefühle (auch widersprüchliche) reflektieren
eine eigene Meinung äußern und begründen
IGLU Kompetenzstufe IV – Prüfen und Bewerten von Inhalt und Sprache
Strukturen reflektieren
Inhalte prüfen und bewerten (inhaltlich und sprachlich)
ange, komplexe Texte können bearbeitet werden
externes Wissen unbedingt nötig
die Absicht des Autors bzw. die Funktion eines Textes erkennen und bewerten;
Gestaltungsmerkmale erkennen
eine Geschichte auf Wahrheitsgehalt und Glaubwürdigkeit prüfen
die zentrale Aussage eines Textes erkennen
Ebenen des Leseverständnisses
Wortebene: Verknüpfung Schriftspracherwerbsmodell
Satzebene: lokale Kohärenz -> semantischer gehalt muss in Bezug gesetzt und syntaktische Struktur erarbeitet werden
satzübergreifendes Lesen: Herstellung von Beziehungen zwischen Sätzen/ Textstellen
Textebene: globale Kohärenzbildung
Inferenzen: Schlussfolgerungen (online oder offline)
ELFE-II
Ein Leseverständnistest für Erst- bis Siebtklässler
erfasst Leseverständnisleistung, Leseflüssigkeit und Lesegenauigkeit
Leseverständnis über Anzahl Richtiger
Lesegeschwindigkeit über Anzahl Aller
Lesegenauigkeit über optionale Analyse des Arbeitsstils (Anzahl Richtiger aus Anzahl Aller)
prüft Wort-, Satz- und Textebene ab
keine Normen für DAZ-Schüler!
Förderdimensionen
Förderdimension I: Vorläuferkompetenzen
Förderdimension II: Buchstaben-, Wort- und Satzerkennung
Förderdimension III: Sinnbildung über wenige Sätze (lokale Kohärenzbildung)
Förderdimension IV: Sinnbildung über den ganzen Text (globale Kohärenzbildung)
Förderdimension V: Erkennen von Superstrukturen und Textdarstellungsstrategien
Förderdimension VI: Leseselbstkonzept, Lesekultur und Anschlusskommunikation
Diagnostik
Vorschulzeit und Risikoschüler
differenzierte mündliche Sprachfähigkeit und Kenntnis strukturierter Satzmuster
Vorleseerfahrungen
Bilderbücher ansehen und darüber sprechen
Zusammenhänge in alltagsnahen Geschichten erkennen (erstes Kontextwissen nötig)
phonologische Bewusstheit entwickeln (Reimen, Silben klatschen, An-, Mittel-, Endlaute hören)
visuelle Wahrnehmungsförderung
Diagnostik:
Beobachtung
Kind-Umfeld-Analyse, Elterngespräche
Screenings zur phonologischen Bewusstheit
Bergedorfer Lesescreening – ITEM: Phonologische Fertigkeiten
DTVP2
Förderdimension II: Buchstaben-, Wort-, Satzerkennung
und 2. Klasse, Risikoschüler
Visuelle Wahrnehmung
Phonologische Bewusstheit
Phonem-Graphem-Korrespondenz & Worterkennung
Dekodierfähigkeit
Aufbau einer inneren Repräsentation des gelesenen Satzes
Automatisierungsprozesse
Kurz- und Langzeit-Gedächtnisleistungen
einfaches Kontextwissen aus dem Kinderalltag
leichte Kurztexte flüssig erlesen können
explizite Informationen erkennen
Beobachtungen
Screenings (z. B. Bergedorfer Lesescreening)
Häufigkeitswörter
Stolperwörter
ILEA
Levumi
1.-3. Klasse und Risikoschüler
inhaltliche Verknüpfung von Satzfolgen
Bildung von Sinnzusammenhängen im Satz und über wenige Folgesätze
explizit im Text auffindbare Informationen erkennen und speichern
mehrere Informationen speichern und verschiedene Informationen zu einer Ge- samtinformation bündeln
mentale Repräsentation
Beobachtung, auch beim Lautlesen
Lese-Mal-Aufgaben
differenzierte Fragen zum Text
ILEA 2-6
2.-6. Klasse
Zusammenhänge konstruieren
Verknüpfung Textindormation mit eigenem Weltwissen/ Kontextwissen
Sinnleerstellen (Inferenzen) aufüllen und Verständnisprobleme lösen
Grafiken, Tabellen und Bilder sinnvoll entschlüsseln
reflektierend lesen und Text bewerten
Beobachtungen (auch des strategischen Leseverhaltens)
Bergedorfer Screening
Förderdimension V: Erkennen von Superstrukturen und Textdarstellungstrategien
für sehr geübte Leser
Erfassung von textsortenspezifischen Charakteristika
Hypothesenbildung
Entschlüsselung von rhetorischen, stilistischen und argumentativen Schreibstrategien
1.-7. Klasse
Selbstkonzept und Motivation
Umgang mit Leseschwierigkeiten -> Entwicklung von Anstrengungsbereitschaft
Aufbau einer Lesekultur in der Schulgemeinschaft und Anschlusskommunikation
Fragebögen zu Einschätzung der Lesefähigkeit und Lesegewohnheiten
Leitprinzipien für das Verstehenstraining an Texten
eigentätige Auseinandersetzung
“Lesen” vor dem eigentlichen Lesen -> Leseerwartung
Aufgaben vor, während und nach dem Lesen
helfende Leseaufgaben
Orientierung an Lesekompetenzstufen
Lesestrategien als Werkzeuge
Übertragung in andere Darstellungsform (Bilder im Kopf erzeugen)
Lesestrategien
VOR
Vorentlastung
Bilder, Überschriften, Zwischenüberschriften
Lesevermutungen
Scanning
WÄHREND
markieren
unbekannte Wörter aufschreiben, klären
W-Fragen beantworten
Teilüberschriften finden
NACH
Fragen beantworten
Inhaltszusammenfassung
eigene Fragen bilden
Meinung bilden
diskutieren
Bilder malen
Szene darstellen
Lesetagebuch schreiben
Methoden zur Leseförderung
Lesespur (Lesegenauigkeit9
Lesekonferenz (kooperative Methode zur Förderung des Verständnisses)
reziprokes Lesen zur intensiven Texterschließung
Lesetandem
Lautleseprotokoll
Adaption von Lesetexten
lesetechnische Vereinfachungen
Bilder statt schwieriger Wörter
Silbenschrift
Schriftart und Schriftgröße
Zeilenabstand
Zeilennummern
Zeielnumbrüche
angemessene Länge
syntaktisch-morphologische Vereinfachungen
Präsens tsatt Imperfekt
kurze Sätze, Nebensätze je nach Niveaustufe
Redebegleitsätze voranstellen
wörtliche Rede als Sprechblasen
semantisch-lexikalische Vereinfachungen
konkrete statt abstrakte Begriffe
unbekannte durch bekannte Wörter ersetzen
Fettdruck von Schlüsselwörtern
Vorsicht bei Metaphern und Redewendungen (wörtliche Interpretation)
Vor dem Lesen einer Ganzschrift
Auswahlkriterien bedenken
Vorüberlegungen zum Sequenzaufbau
Ermittlung Lernausgangslage
Wortschatzplanung
Medienplanung
handlungs- und produktionsorientierte Aufgaben
Aufbau einer Lesestunde mit einer Ganzschrift
Lernen vorbereiten und initiieren
Motivation und Identifikation (Musik, Handpuppe)
Vorbereitung (Blitzlesen)
Anschluss an die vorangegangene Stunde (roter Faden, Wiederholung, Hörspiel)
Vorentlastung schwieriger Wörter/ Schlüsselwörter
Leseerwartung aufbauen/ Lesevermutungen anstellen
Zielangabe
Lernwege eröffnen
Textbegegnung (kein lautes Lesen)
teilweise Entlastung über Hörspiel möglich, dann aber mit konkretem Hörauftrag
L-Erzählung
Differenzierung
Gliederung in Abschnitte
EVA-Prinzip: Eindruck versus Ausdruck
Texterschließung (Fragen beantworten, Aufgaben bearbeiten)
Kontrolle (Selbstkontrolle)
Orientierung geben und erhalten
Gelernte sichtbar machen/ vertiefen
Handlungs- und Produktionsorientierung
Konpetenzen stärken und erweitern
Stellungnahme
Perspektivübernahme
künstlerische Auseinandersetzung
Visualisierung im Klassenzimmer
roter Faden
Möglichkeiten bezüglich Handlungs- und Produktionsorientierung bei einer Ganzschrift
Lesekiste
Leserolle
Lesetagebuch
Roter Faden, an dem Bilder, Textausschnitte etc. chronologisch aufgehängt werden
Begriff Klassenlektüre
darf nur verwendet werden, wenn Jede/r auch tatsächlich eine Ausgabe der Lektüre in den Händen hält
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