Definition von Führung
Führung ist ein Prozess der die Beeinflussung anderer Personen intendiert, im Kontext einer Gruppe stattfindet, die Erreichung von Zielen beinhaltet, diese Ziele in irgendeiner Art von Führenden und Geführten geteilt werden.
Differenzierung zwischen Unternehmensführung & Personalführung
Unternehmensführung (Management)= Zielorientierte Planung und Steuerung der Organisation => unternehmens- & aufgabenorientiert
Management schafft Ordnung & Konsistenz (Planen, Budgetieren, Personal organisieren, Steuern, Kontrolle & Probleme lösen)
Personalführung: Zielorientierte Steuerung und Beeinflussung von Mitarbeitern => menschen- & potenzialorientiert
Führung schafft Bewegung & Veränderung (Richtung geben (Vision), Personen ausrichten, Motivieren & Inspirieren)
=> Aus der Orientierung können sich Spannungsfelder ergeben.
Rahmenmodell der Führung
Kennzeichen Führungsperson:
Intelligenz
Deklaratives (geseichertes Wissen) und prozedurales (Nutzung des deklarativen Wissen) Wissen
Persöhnlichkeitsfaktoren
Soziale Kompetenzen
Kennzeichen Führungsverhalten:
autoritär vs. kooperativ
Interpretation der Führungsrolle
Transaktionale & transformationale Führung
Vorbildverhalten
Kennzeichen geführte Mitarbeiter:
Arbeitszufriedenheit
Commitment
Selbstgesteuertes Lernen
Teamorientiertes Verhalten
Abwesenheit vom Arbeitsplatz
Kennzeichen Führungserfolg:
disaggregiert (Problemlösung, Verbesserungsvorschläge etc.)
aggregiert (Wachstum, Umsatz, Gewinn etc.)
Kennzeichen Führungssituation:
Kultur und pol. System
Branchenzughörigkeit
Rechtliche Rahmen
Organisationsstruktur & -kultur
Transaktionale vs. Transformationale Führung
Transaktionale Führung:
Vorgabe von Zielen und Belohnung von Leistung bzw. Bestrafung
Extrinsische Motivation, materielle Ziele
Aktive Kontrolle des Mitarbeiterverhaltens
Eingreifen bei Fehlern
Tendenziell kurzfristige Zielorientierung
Transformationale Führung:
Einfluss durch Vorbildlichkeit und Glaubwürdigkeit
Mit attraktiven Visionen die Mitarbeiter überzeugen
Zuversicht vermitteln
Anregung und Förderung von krativen und unabhängigen Denken
Individuelle Unterstützung und Förderung
Inhaltliche Ebenen der Unternehmensführung
Normativ: Gestaltungsrahmen, der einem Unternehmen seine Identität verleiht. Bestimmung des grundlegenden, übergeordneten Zwecks und der Werte eines Unternehmens. => Legitimität
Strategisch: Weiterentwicklung bestehender und Schaffung neuer Erfolgspotentiale im Rahmen der normativen Vorgaben. => Effektivität
Operativ: Umsetzung der Strategie durch Planung, Steuerung und Kontrolle detaillierter Aktivitäten/Maßnahmen. => Effizienz
Die normative Unternehmensführung
Die normative Unternehmensführung besteht aus den Elementen;
Vision
Mission
Werte
Verfassung
=> Leitbild
Eine Vision ist ein Zukunftsbild, das Begeisterung für eine neue, bessere Wirklichkeit weckt.
Vision Statements sollten sein:
richtungsweisend – d.h. zukunftsorientiert und verbindlich,
anspornend – d.h. fordernd und begeisternd,
plausibel – d.h. realistisch und kompetent,
prägnant – d.h. verständlich und kommunizierbar.
Unternehmensmissionen sind im Gegensatz zur Vision zukunfts- und gegenwartsbezogen.
Sie beschreiben in Kürze wesentliche Bestandteile des Geschäftsmodells und umschreiben, wie das Unternehmen durch seine Kunden (und ggf. die Gesellschaft) gesehen werden soll. Dies motiviert die Mitarbeiter und setzt Kreativität und Inspiration frei. Dadurch flankiert eine Mission die Strategieumsetzung.
Unternehmensmission führen zu einer Identifikation der Mitarbeiter und Kunden mit dem Unternehmen und sind ...
allgemeingültig – d.h. handlungsleitend in zahlreichen Führungssituationen,
wesentlich – d.h. sie fokussieren für den Unternehmenserfolg wichtige Aspekte,
konsistent – d.h. frei von Widersprüchen zwischen Inhalt und Führungsverhalten,
realisierbar – d.h. herausfordernd und gleichzeitig erreichbar,
langfristig gültig.
Der Strategieentwicklungsprozess der normativen & strategischen Unternehmensführung
Abgrenzung Führungstheorien & Führungskomnzepte
Führungstheorien
Sind Aussagensysteme über Führungsphänomene und das Führungsgeschehen, die bestimmte aktuelle Führungsphänomene beschreiben und erklären sollen.
Trait-Ansatz als Führungstheorie (Führung ist Begabung)
Skill-Ansatz als Führungstheorie (Führung ist erlernbar)
Führungskonzepte
Richten sich auf praktische Anwendung und Ausgestaltung von Führung im jeweiligen Kontext, i.d.R. angewandte Führungsansätze mit einem normativen Anspruch
Trait-Ansatz
Führung als Persönlichkeitsdisposition
Trait-Ansatz: Persönlichkeitseigenschaften
Neurotizismus
Neigung zu nervösem, ängstlichem, traurigem oder unsicherem Verhalten. Schwierigkeiten, situationsangemessen zu handeln.
Extraversion
Neigung zu geselligem, aktivem, energischem und gesprächigem Verhalten. Suchen Kontakt mit und Einfluss auf andere.
Offenheit für Erfahrungen
Neigung zu wissbegierigem und phantasievollem Verhalten. Auf der Suche nach Abwechslung und neuen Erfahrungen.
Verträglichkeit
Tendenz zu hilfsbereitem, mitfühlendem und verständnisvollem Verhalten. Hohe Nachgiebigkeit und starkes Harmoniebedürfnis.
Gewissenhaftigkeit
Ordentlich, zuverlässig, diszipliniert, ehrgeizig und systematisch arbeitende im Unterschied zu nachlässigen und gleichgültigen Personen.
Stärken & Schwächen des Trait-Ansatzes
Stärken:
Eigenschaftsansatz hat viel Augenscheinvalidität (Great Man).
Der Ansatz ist sehr intensiv beforscht worden.
Der Fokus auf den Vorgesetzten im Führungsprozess ermöglicht eine intensive Erkundung.
Der Ansatz hilft gut bei der Selbstklärung der eigenen Führungsfähigkeiten.
Schwächen:
Auch nach intensiver jahrzehntelanger Forschung gibt es keine allgemein akzeptierte Liste von Führungseigenschaften.
Der Ansatz vernachlässigt die übrigen strukturellen und prozessualen Elemente der Führungssituation.
Persönlichkeit ist stabil und nur in Maßen entwickelbar. Das ist nicht sehr hilfreich für die Führungskräfte- entwicklung.
Skill-Ansatz
Problemlösungsfähigkeit als Kern von Führungsfähigkeit
Stärken & Schwächen des Skill-Ansatzes
Betonung der Erlernbarkeit der notwendigen Fähigkeiten einer Führungskraft.
Damit ist effektive Führung im Prinzip für jeden erreichbar.
Kompetenzmodellesind relativgut operationalisierbar.
Deshalblassensichgut Führungskräfteentwicklungs -programme daraus ableiten.
Die Modelle sind so breit angelegt, dass sie nicht mehr spezifisch für Führung sind.
Mit derartigen Modellen lässt sich nur schlecht Führungserfolg vorhersagen.
Trotzgegenteiliger Behauptungen fließen Eigenschaftsanteile wie z. B. Persönlichkeit ein, die nicht beliebig modifizierbar sind.
Brandbreite an Führungsstilen
“Management by…” Führungsprinzipien
Management by Objectives:
Führen durch Zielvereinbarungen mit den Mitarbeitern; regelmäßige Rückkopplung zum Grad der Zielerreichung; Kopplung von Belohnungen an Zielerreichung
Management by Exception:
Führen nach dem Ausnahmeprinzip: Erledigung von Routinefällen an Mitarbeiter delegiert, Eingreifen nur bei Ausnahmefällen
Management by Delegation:
Führung durch Aufgabenübertragung: Delegierbare Aufgaben werden durch einen Vorgesetzten an Mitarbeiter übertragen
Management by Motivation:
Führungs-Handlungen und -Entscheidungen, um Mitarbeiter zu motivieren, härter zu arbeiten, um maximale Anstrengung in Aufgaben zu bringen
Verhaltensgitter von Blake/Mouton
Aufgaben- vs. mitarbeiterorientiertes Führungsverhalten
Aufgabenorientiertes Verhalten:
Planung der Arbeit & Zeit
Koordination der Mitarbeiteraktivitäten
Beschaffung von Ressourcen
Bei der Ausführung unterstützen
Setzen von ambitionierten Zielen
Mitarbeiterorientiertes Verhalten:
Vertrauen und Zuversicht vermitteln
Freundlich und achtsam handeln
Die Probleme der Mitarbeiter verstehen
Die Mitarbeiter informiert halten
Mitarbeitern Freiheit für eigenständiges Handeln lassen
Situatives Führen
Funktionen der Führungskaraft - sachlich-rationale & sozio-emotionale Dimension
Change Management
Wesentlichen Aufgaben einer Führungskraft
Zielvereinbarung
Delegation und Partizipation
Erteilung von Weisungen
Problemlösung
Information und Kommunikation
Mitarbeiterkontrolle
Anerkennung und Kritik
Konflitsteuerung
Fürsorgepflicht
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