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Diskursethik

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von Lorian L.

Unterschiede zwischen der Diskursethik und der Pflichtethik

_ Stück

  1. Begründung der Universalität:

    Kant: Der kategorische Imperativ basiert auf dem Konzept der Pflicht und der Idee, dass Handlungen nach Maximen durchgeführt werden sollten, die ohne Widerspruch von jedem vernünftigen Wesen als allgemeines Gesetz akzeptiert werden können.

    Habermas: Der Universalisierungsgrundsatz beruht auf dem Diskurs und dem kommunikativen Handeln. Moralische Prinzipien sollten in einem offenen Diskurs von allen Betroffenen akzeptiert werden können.

  2. Herkunft der Moral:

    Kant: Die Moralität leitet sich aus der Vernunft und dem kategorischen Imperativ ab, der die Handlung selbst in den Mittelpunkt stellt.

    Habermas: Die Moralität hat ihren Ursprung im sozialen Diskurs und in der gemeinsamen Reflexion der Gesellschaft über moralische Fragen. Sie entsteht aus dem kommunikativen Prozess.

  3. Ziel der Moral:

    Kant: Das Ziel der Moralität im kategorischen Imperativ besteht darin, Handlungen zu beurteilen und zu leiten, indem man die Maximen des Handelns auf ihre Tauglichkeit als allgemeines Gesetz prüft.

    Habermas: Das Ziel des Universalisierungsgrundsatzes besteht darin, moralische Prinzipien zu finden, die in einem offenen Diskurs von allen Betroffenen akzeptiert werden können, um sozial gerechte Regeln und Normen zu etablieren.

  4. Entscheidungsverfahren:

    Kant: Kant bezieht sich ausschließlich auf das Individuum, welches qua Vernunft, allein durch den guten Willen motiviert, zu der einzig denkbar richtigen (moralischen) Entscheidung gelangen wird.

    Habermas: Laut Habermas kann eine moralisch richtige Entscheidung nicht (immer) selbstbezogen, also allein vom Individuum ausgehend und auf dasselbe Individuum bezogen, durch reine Reflexion, zustande kommen.

  5. Kontext und Anwendung:

    Kant: Der kategorische Imperativ ist eine ethische Theorie, die auf individuelle Handlungen und moralische Pflichten abzielt.

    Habermas: Der Universalisierungsgrundsatz ist eher eine moralische Methode, die auf soziale und politische Normen abzielt und auf die Legitimität von Gesellschaftsstrukturen und politischen Entscheidungen anwendbar ist.

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Lorian L.

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