Buffl

KiJuPsy 1

Ss
von Sara S.

Erläutere die Diagnostik und Behandlunsreihenfolge von Enuresis ein

  • Diagnostik

    • 48-Stunden Miktionsprotokoll

    • körperliche Untersuchung, Ultraschall, Urinstatus

    • Uroflowmetrie bei funktioneller Harninkontinenz

    • Fragen zum Einnässen

      • Zeitverlauf, Schlaftiefe, situative Gegebenheiten, Haltemanöver, Drangsymptome, Pressen, Leidensdruck, Motivation etc.

    • Fragen zu Komorbiditäten, insb. Enkopresis

  • Behandlungsreihenfolge

    • Einkoten

    • Einnässen tagsüber

    • Einnässen nachts

Therapie Enuresis Nocturna:

  • symptomorientiert

  • Schritte

    • Psychoedukation

    • 4-8 Wochen Baseline-Erhebung

      • allein dadurch werden 15-20% der Kinder trocken

  • Apparative Verhaltenstherapie (AVT)

    • Gerät wird jede Nacht eingesetzt

    • Kind soll vollständig wach werden

    • Einsatz max. 16 Wochen

    • Ziel: 14 trockene konsekutive Nächte

    • Wiedereinsatz bei Rückfall = 2 nasse Nächte/Woche

  • Arousal-Training

    • Kinder sollen Gerät innerhalb von 3 Min. abstellen, zur Toilette

      gehen, Gerät wieder anlegen

    • Belohnung mit 1 Token

  • Kombination mit Medikation

Behandlung funktionelle Harninkontinenz:

  • Idiopathische Dranginkontinenz

    • Wahrnehmungstraining: bei Harndrang sofort auf Toilette, ohne Haltemanöver

    • Verstärkung mit Token

    • hilft bei ca. 30%, bei den restlichen zusätzliche Unterstützung mit Anticholinergika

  • Harninkontinenz mit Miktionsaufschub

    • regelmäßige Schickzeiten 7x/Tag

    • Dokumentation und Verstärkung über Token

  • Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination

    • Biofeedbacktraining

      • Muskelaktivität des Beckenbodens wird rückgemeldet

      • Harnflusskurve wird optisch dargestellt

      • Ziel: „Glockenkurve“

Gehe auf die Symptomatik von ASS ein

  1. Beeinträchtigung sozialer Gegenseitigkeit:

  • eingeschränktes nonverbales Verhalten

    • eingeschränkter Blickkontakt

    • wenig gerichtete Mimik und Gestik

    • reduziertes soziales Lächeln

  • Mangel an geteilter Aufmerksamkeit und/oder Freude

    • Kind lenkt Aufmerksamkeit Dritter nicht

    • gemeinsame Interessen werden nicht gesucht

  • mangelnde Fähigkeit zur Kontaktherstellung zu Gleichaltrigen

  • Mangel an sozio-emotionaler Gegenseitigkeit

    • keine/unangemessene Annäherungsversuche

    • unangemessene Reaktion auf Annäherung Anderer

    • verminderte Fähigkeit, soziale Signale einzuschätzen

Typen sozialer Defizite bei ASD:

  1. the aloof

  2. The passive

  3. The odd

  1. Beeinträchtigung der Kommunikation:

  • ca. 1/3 der Kinder entwickeln keine/eingeschränkte Sprache

  • Einschränkung wird nicht durch Gestik kompensiert

  • Besonderheiten der Sprache

    • Neologismen

    • Echolalie

    • Sprachmelodie

  • Kommunikationsstörung bei vorhandener Sprache

    • Beginn und Aufrechterhaltung der Kommunikation

    • Monologisieren

    • gestelzte Sprache

  1. Eingeschränkte Interessen & stereotype Verhaltensweisen:

  • stereotype Handlungen und Sonderinteressen

    • zwanghaftes Festhalten an nicht-funktionalen Handlungen

    • ritualisierte Handlungsabläufe

    • Haften an bestimmten Themen

  • repetetive motorische Manierismen

  • sensorische Interessen/Phänomene

    • starkes Interesse an sensorischen Teilaspekten von Dingen, z.B. Struktur, Geräusch, Geschmack, Geruch...

    • sensorische Anomalitäten, z.B. Über- oder Unterempfindlichkeit

  1. Sonderinteressen:

  • Entwicklung meist im Vor- oder Schulalter

  • müssen nicht mit sehr hoher Begabung einhergehen

  • müssen inhaltlich nicht von typischen Altersinteressen abweichen

  • Merkmale:

    • weit überdurchschnittliche Intensität

    • umschriebene Art, keine kontextuelle Ausweitung

    • Sonderinteresse dient nicht sozialen Zwecken

    • Stagnation über längeren Zeitraum

Erläutere nun genauer das ABA

(Förderung nach angewandter Verhaltensanalyse)

  • Therapie auf Grundlage lerntheoretischer Prinzipien

  • Individuelle Verhaltensanalyse

    • ABA-Programme basieren meist auf positive Verstärkung, Löschung, Entzug von Verstärkern

    • Zu vermeiden: direkte Bestrafung, negative Verstärkung (Wegnahme unangenehmer Reize)

  • 20-40 Stunden wöchentlich über 2 Jahre

  • Beginn mit 3-4 Jahren

  • Therapie wird im häuslichen Umfeld durchgeführt

  • Eltern als aktive Co-Therapeut:innen

Wirksamkeit ABA:

  • Einschlussprozess:

    ⚬ Screening von N = 206 Studien zur Wirksamkeit von ABA

    ⚬ Auswahl von n = 22 Studien

    ⚬ N = 323 Kinder in Experimentalgruppen

    ⚬ M = 22.6 – 66.3 Monate

    ⚬ 55.6 – 97.7% Jungen

  • Abhängige Variablen:

    ⚬ verbaler/nonverbaler IQ

    ⚬ rezeptives/expressives Sprachvermögen

    ⚬ Kommunikation

    ⚬ soziales Fähigkeiten

    ⚬ alltägliche lebenspraktische Fertigkeiten

  • ABA-Intervention über einen langen Zeitraum zeigt positive mittlere bis große Effekte auf

    ⚬ Intellektuelles Funktionsniveau

    ⚬ Sprachentwicklung

    ⚬ adaptive Verhalten

  • Effekte besonders deutlich im Bereich der Sprache

    ⚬ Effektstärken für rezeptive und expressive Sprache sowie Kommunikationsfähigkeiten nahe 1,5

  • Vergleich Interventionsmodelle:

    ⚬ ähnliche Effekte für beide ABA-Interventionsmodelle für alle Ergebnisse

    ⚬ stärkere positive Effekte von UCLA-basierten Interventionen für Kommunikation

  • Behandlungsdauer wichtig für Erfolg sprachfokussierter Interventionen

  • Intensität wichtig für Interventionen, die sich auf funktionale und psychosoziale adaptive Verhaltensweisen fokussieren

Gehe auf die depressive Symptomatik ein

Allgemeine Symptomatik Depression nach ICD-10:

  • Hauptsymptome (min. 2-3 Hauptsymptome müssen vorhanden sein)

    1. Gedrückte Stimmung

    2. Interessen-/Freudlosigkeit

    3. Antriebsminderung

  • weitere Symptome (min. 2-4 weitere Symptome müssen vorhanden sein)

    • Konzentrationsstörung

    • vermindertes Selbstwertgefühl

    • Schuld-/Wertlosigkeitsgefühle

    • Negative Zukunftsperspektive

    • Selbstschädigung/Suizidgedanken

    • Schlafstörung

    • Appetitstörung

Depressive Symptomatik im KiJu Alter:

  • Einige depressive Symptome treten altersabhängig auf …

    • Körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen und Bauchschmerzen können in jedem Alter auftreten, sind aber bei Vorschulkindern besonders häufig

    • Präpubertäre Kinder zeigen höhere Raten an halluzinatorischem Verhalten als jede andere Altersgruppe

    • Wahnvorstellungen treten erst im Jugendalter deutlicher auf, sind aber auch dann nicht häufig

    • Verlangsamtes psychomotorisches Verhalten und umfassende Anhedonie werden am häufigsten bei Erwachsenen berichtet

    • Niedriges Selbstwertgefühl und Pessimismus sind ausgeprägte Symptome bei KiJu

  • Vergleich der Häufigkeit depressiver Symptome

    • 4 Altersgruppen

      Vorschule (N = 9), Kinder (N = 95), Jugendliche (N = 92), Erwachsene (N = 100)

    • Ergebnisse

      • kein Unterschied bei: depressive Verstimmung, Konzentrationsdefizit, Insomnie und Suizidgedanken

      • Zunahme mit dem Alter von: Freudlosigkeit, Tagesschwankungen, Hoffnungslosigkeit, Verlangsamung, Wahn

      • Abnahme mit dem Alter von: trauriger Ausdruck, geringer Selbstwert, somatische Beschwerden

Gehen nun auf Interventionsansätze bei Depression ein

  • Aufbau angenehmer Aktivitäten

    • Zusammenhang zwischen Aktivitäten und Stimmung erarbeiten

      • „Depressionsspirale“

    • Ausgangslage erfassen

      • Protokoll Aktivitäten – Stimmung erstellen lassen

    • Sammlung angenehmer Aktivitäten

      • Häufig Hilfestellung von Therapeut:innen nötig

    • Verstärkerplan erarbeiten

    • Planung und Durchführung der angenehmen Aktivität

    • Bewertung des Prozesses

  • Dysfunktionale Kognitionen:

    • kognitive Grundannahmen

      • abstrakt, generell, dominant, rigide, automatisch

      • erlernt, stehen oft in Zusammenhang mit Kindheitserlebnissen, Einstellungen relevanter Bezugspersonen, Familienregeln oder kulturellen Regeln

      • charakteristisch: dichotome Gedanken, übertriebenes Verantwortungsgefühl, persönliche Verträge

      • Bsp.: „Wenn ich ein guter Schüler bin, müssen mich meine Eltern gern haben.“

    • automatische Gedanken

      • schnell ablaufend, reflexhaft

      • oft Bewertung von Situationen oder Gedanken

      • Bsp.: „Nie klappt bei mir etwas.

    • Behandlung:

      • Realitätstest ( Abgleich zwischen eigenen Annahmen und „Realität“)

      • Reattribution (Ursachenzuschreibung überprüfen)

      • kognitive Umstrukturierung

        • systematisches Ersetzen von dysfunktionalen durch funktionale Gedanken

        • bei Kindern auch bestimmte Slogans, Merksätze

      • sokratischer Dialog

        • konkrete, einfache Fragen auf die Äußerungen von Patient:innen

        • soll Patient:innen zu neuen Erkenntnissen, Problemwahrnehmung und –bewältigung führen

        • keine Debatten, Kreuzverhöre, Überredungsversuche!

  • Rückfallprophylaxe:

    • Aufklärung

      • Verlauf der Depression

      • Medikationswirkung

    • Ziel: Frühzeitiges Erkennen von depressiven Symptomen

      • Selbstaufmerksamkeit aufrecht erhalten

      • Depression auslösende Ereignisse rechtzeitig erkennen

    • Resümee von hilfreichen Coping-Strategien

      • Strategien fortführen

      • in schwierigen Situationen verstärken

      • Antizipation möglicher Krisen und Bewältigungsstrategien

    • Follow-up-Termine

Author

Sara S.

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