Buffl

Der Sandmann

lh
von lea H.

Handlung

Handlung:

Im ersten Brief (es gibt 3) berichtet Nathanel seinem Freund Lothar, dass ihn ein Wetterglas Händler namens Coppola an seine Kindheit erinnert. Er erzählt, dass seine Amme ihn einst mit Geschichten vom bösen Sandmann ängstigte. Dieser reiße den Kindern die Augen heraus, wenn sie nicht ins Bett gehen wollen. Diese Horrorvorstellung verknüpft Nathanael mit dem Alchimist Coppelius, der ein Bekannter seines Vaters war. Als Nathanel klein war, kam Coppelius mit polternden Schritten in der Nacht zu seinem Vater. Nathanael war neugierig und belauschte die beiden bei ihren nächtlichen Experimenten. Seitdem hält er den grässlichen Coppelius für den Sandmann, der einem die Augen herausreißt. Auch für den frühen Tod seines Vaters macht Nathanael Coppelius verantwortlich. In der alten Heimat steht die angespannte Beziehung von Clara und Nathanael im Vordergrund. Nathanael ist sehr verändert. Er versinkt in düsteren Betrachtungen über die finsteren Mächte, die sein und Claras Liebesglück zerstören wollen. Clara fühlt sich zusehends genervt. Sie reagiert abwehrend auf ein Gedicht Nathanaels. Das führt fast zum Zerwürfnis der Verlobten. Zurück in der Studentenstadt ist Nathanaels Wohnung abgebrannt. Er muss in eine Wohnung umziehen, deren Fenster genau auf die gegenüberliegende Wohnung seines Professors Spalanzani zeigen. Den ganzen Tag sieht er dessen Tochter Olimpia regungslos am Tisch sitzend. Nathanael wird erneut von Coppola aufgesucht und kauft ihm ein Perspektiv ab.

Durch das Augenglas betrachtet, erscheint ihm Olimpia als "himmlische Schönheit"

*. Auf

einem Ball kommt es zur ersten wirklichen Begegnung mit Olimpia. Allen anderen erscheint sie als zu perfekt und leblos. Aber Nathanael genießt, dass sie ihm niemals widerspricht, sondern zu allem nur "Ach, Ach" sagt. Als Nathanael seiner angebeteten Olimpia einen Heiratsantrag machen will, platzt er in einen Kampf zwischen Coppola und Spalanzani um Olimpia hinein. Ihre zerstörte Hülle gibt preis, was sie wirklich ist: eine mechanische Holzpuppe. Ihre blutigen Augen - eigentlich Glasaugen in Spalanzanis Blut - liegen auf dem Boden. Nathanael ist darüber schockiert. Völlig außer sich versucht er, den Professor zu erwürgen. Er muss in ein Irrenhaus gebracht werden.

Schließlich scheint Nathanel von Wahnsinn geheilt. Er und Clara steigen auf einen Turm.

Nathanael greift nach Coppolas Perspektiv. Als er Clara durch das Glas erblickt, ergreift ihn erneut der Wahnsinn. Er versucht sie vom Turm zu stürzen. Ihr Bruder Lothar kann sie gerade noch retten. Nathanael erblickt unten in der Menschenmenge den alten Coppelius seiner Kindheit. Mit den gleichen Worten, mit denen auch Coppola sein Fernglas angeboten hatte:

"Ha! Sköne Oke-Sköne Oke" stürzte er sich in den Tod.

Erzähler:

  • Multi Perspektivischer Erzähler

  • Am Anfang: erst die Briefe, kein Erzähler

  • Danach: Auktorialer Erzähler. Er ist allwissend , Man erfährt, dass er ein Freund der Familie beziehungsweise ein Freund von Nathanael ist und auch von Lothar Die Briefe erhalten hat.

    Es ist also nicht sicher, ob er ein völlig neutralen Blickwinkel auf die Situation hat. Allerdings positioniert er sich nicht und gibt sich daher eher neutral. Er baut eine mysteriöse Atmosphäre auf und lässt offen, ob das, was er erzählt, eine Geschichte oder die Wahrheit ist.

    Das sorgt dafür, dass am Anfang Der Erzählung noch kein Misstrauen gegenüber Nathanael von seitens dem Leser auftritt und man erst einmal glaubt, dass das, was passiert echt ist

  • Nach den einleitenden Worten des Erzählers wechselt dieser vom Auktorialen Erzähler Zum personalen Erzähler. Er weiß alles über Nathanael und spricht in der Er Form. Der Leser erfährt also nun die Gefühle und Gedanken von Nathanael.

  • mit dem Verlauf der Geschichte wird der Leser immer misstrauischer und beginnt nun doch zu hinterfragen ob das, was Nathanael sieht und erlebt die Wahrheit ist

  • Nachdem Nathanael verrückt wird, als er aufgedeckt, dass es sich bei Olympia um eine Puppe handelt, wechselt der Erzähler wieder zum Auktorialen Erzähler. Er erzählt was mit dem Professor danach geschieht (nämlich, dass er die Stadt wechseln muss, wegen den schlechten Gerüchten). Dabei gibt der Erzähler die Information Preis, dass manche Menschen Nathanael Geschichte glauben und andere Menschen glauben, dass es sich bei der Geschichte nur um eine Metapher handelt. Dadurch gibt der Erzähler dem Leser erneut keinerlei Hinweis und es gibt Keine Hilfestellung, ob die Geschehnisse nun ein Hirngespenst oder Realität sind. Damit zwingt der Erzähler den Leser, sich selbst eine Meinung zu bilden, und gibt Anlass, in dieser mystischen Gedankenwelt zwischen Aufklärung und Romantik zu schweben.

  • Nachdem Nathanael aus dem Tollhaus zurückkehrt, verändert sich die Erzählperspektive erneut. Der Erzähler bleibt zwar in der dritten Person allerdings wird er zum neutralen Erzähler. Der Leser erhält keinen Einblick mehr in die Gedanken und Gefühle von Nathanael. Das erweckt den Eindruck, dass sich der Erzähler von Nathanael distanziert oder selbst nicht mehr so recht nachvollziehen kann, was in der Person Nathanael vorgeht.

  • Letztendlich endet die Geschichte mit dem neutralen Erzähler. Obwohl er ein Freund der Familie war, steht er wohl nicht mehr in Kontakt mit Clara, da er nur über Erzählungen die Information erhalten hat, dass sie wohl einen neuen Mann gefunden habe und nichts näheres darüber Bescheid weiß

E.T.A Hoffmann

Ernst Theodor Amadeus Hoffmann, Beamter und Künstler, Musiker, Zeichner und Schriftsteller, wurde am 24. Januar 1776.

Er wuchs in zerrütteten Familienverhältnissen mit einem trinkenden Vater und einer hysterischen Mutter auf.

Nach der Scheidung der Eltern lebte er bei seiner Mutter, wurde jedoch weitgehend durch den Onkel, einem frommen und strengen Juristen, erzogen.

Dieser sorgte jedoch früh für Musik- und Zeichenunterricht, sodass Hoffmann bereits mit 13 Jahren seine ersten Kompositionen zu Papier brachte.

Im Jahr 1792 nahm er ein Jura-Studium auf, das mit dem ersten Examen abschloss.

Auch in dieser Zeit zeichnete und komponierte Hoffmann und schrieb seinen ersten Roman Cornaro, der jedoch nicht erhalten geblieben ist.

Dem Studium folgten Anstellungen in Königsberg und ab 1796 am Gericht in Glogau. Zwei Jahre später, nach dem erfolgreich abgeschlossenen Referendarexamen, verlobte sich Hoffmann mit seiner Cousine.

Aufgrund einiger Karikaturen, in denen sich Hoffmann über die Posener Gesellschaft lustig gemacht hatte, wurde er 1802 nach Plock/Weichsel strafversetzt. indem er sie als ein übertriebenes Beispiel für patriotische Eiferer und Idealisten darstellte. Er karikierte die Mitglieder der Gesellschaft als lächerliche Figuren, die sich in ihren Bemühungen um die Wahrung der polnischen Kultur und Identität lächerlich machten. Hoffmanns Satire war Teil seines allgemeinen kritischen Blicks auf die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen seiner Zeit und spiegelte seine Skepsis gegenüber den Idealen und Bewegungen wider, die er als übermäßig idealistisch oder unrealistisch empfand.

Im selben Jahr heiratete er die Polin Maria Thekla; die Verlobung mit Minna hatte er zuvor gelöst.

Neben seinem Hauptberuf schrieb, zeichnete und komponierte Hoffmann, engagierte sich beim Aufbau einer „Musikalischen Gesellschaft“ in Warschau und konnte als deren Dirigent auch erstmals eigene Werke aufführen.

Mit dem Einrücken der französischen Truppen verlor er 1807 seine Anstellung und begab sich in Berlin auf Stellensuche, die jedoch erfolglos blieb.

Kapellmeister in Bamberg und Dresden

So nahm er 1808 die Stelle des Kapellmeisters am Bamberger Hoftheater an. Wenngleich diese Anstellung wieder nur kurz währte, da das Theater 1809 Konkurs anmelden musste, war die Zeit in Bamberg für Hoffmanns Zukunft entscheidend, da er sich nun vermehrt der Schriftstellerei zuwendete.

Die Musik der Romantik, deren Wesen Hoffmann als „die unendliche Sehnsucht“ bezeichnete, lag ihm besonders am Herzen.

1810 fand Hoffmann eine neue Anstellung am Bamberger Theater als Direktionsgehilfe. Daneben komponierte, schrieb und zeichnete er weiter und verdiente Geld als Musiklehrer.

Eine heftige Verliebtheit in seine Musikschülerin Julia Mark machte ihm sehr zu schaffen und floss mitsamt seinen wechselnden Gefühlen in seine literarischen Werke ein.

Literarische Erfolge

1815 durch die Elixiere des Teufels seine Konnte Hoffmann ersten großen literarischen Erfolge feiern.

Die hier abgesteckten Themen durchziehen auch Hoffmanns spätere Texte und können als geradezu charakteristisch für sein Gesamtwerk gelten. So prägt die Erfahrung einer zerrissenen, gedoppelten Wirklichkeit auch den ab 1814 entstandenen Roman Die Elixiere des Teufels folgte. Hoffmann konnte damit allerdings nicht an den Erfolg der Fantasiestückeanknüpfen, wie er sich zunächst erhofft hatte.

Die letzten Jahre

Bereits 1819 war Hoffmann schwer an Lues erkrankt. Dennoch fand er in den nächsten Jahren weiterhin die Kraft, neben der täglichen Arbeit literarisch tätig zu sein. Mit Das Fräulein von Scuderi (1818) und den Lebens-Ansichten des Katers Murr (1819-21) erschienen wichtige Spätwerke.

Author

lea H.

Informationen

Zuletzt geändert