Was sind Lebensmittel?
Stoffe, die dazu bestimmt sind, in unverändertem, zubereiteten oder verarbeitetem Zustand von Menschen zur Ernährung oder zum Genuss verzehrt zu werden
Mit was beschäftigt sich die Lebensmittelhygiene?
umfasst Vorkehrungen und Maßnahmen, die bei Herstellung,
Lagerung und dem Vertrieb von Lebensmitteln ein einwandfreies undgesundheitlich unbedenkliches Erzeugnis sichern sollen
Wie kann man sich vor Lebensmittelinfektionen schützen?
Vermehrung von Krankheitserregern in Lebensmitteln reduzieren
Überleben von Krankheitserregern in Lebensmitteln verhindern
Verunreinigung von Lebensmitteln mit Krankheitserregern vermeiden
Was sind Infektionsquellen?
v.a. rohe Lebensmittel: Fleisch, Geflügel, Fisch, Eier, Obst,
Gemüse, Kräuter
v.a. Hühnchen, da sie physiologisch besiedelt sind mit Salmonellen
Was sind Folgen bakterieller Ergger in Lebensmitteln?
Infektionen
Eindringen und Vermehrung von Krankheitserregern mit spezifischen Wirkungen
Salmonella typhi *, Salmonella paratyphi, Yersinia enterocolitica,Campylobacter jejunii/coli, Brucellen, Listeria monocytogenes
„unspezifische“ Lebensmittelvergiftung
massive Verunreinigung/Vermehrung fakultativ pathogener Erreger
Clostridium perfringens, ß-hämolysierende Streptokokken, Bacillus cereus, Enterobacteriaceae, Pseudomonaceae,Bacillus subtilis
Toxi-Infektionen
Aufnahme einer relativ großen Zahl lebender Erreger, die Endo- oder Exotoxine freisetzen
Enteritissalmonellen, Shigellen, E.coli, Cholera-Vibrionen
Intoxikationen
Aufnahme von außerhalb des menschlichen Organismus gebildeten Exotoxinen im Lebensmittel
Staphylococcus aureus, Clostridium botulinum
Welche mirkobiellen Erkrankungen hängen mit Lebensmittelverzehr zusammen?
virale Infektionen
Hepatitis A, Hepatitis E, Noroviren, Polio-, Rota-, Adeno-, Arboviren
vCJK (variante Creutzfeldt-Jakob-Krankheit)
Protozoen
Toxoplasma gondii, Entamoeba histolytica
Helminthen
Fadenwürmer wie Ascaris lumbricoides hominis (Spulwurm),Trichinella spiralis (Trichine), Anisakis (Heringswurm)
Bandwürmer wie Taenia saginata (Rinderfinnenbandwurm), Taenia solium (Schweinefinnenbandwurm), Diphyllobothrium latum (Fischbandwurm), Echinococcus multilocularis (kleiner Fuchsbandwurm)
Was ist die häufogste mirkobielle Ursache für Lebensmittelerkrankungen?
Salmonellosen
unspezifische Lebensmittelvergiftungen
= Durchfallerkrankungen durch Enterotoxine oder
toxische Stoffwechselprodukte wie biogene Amine
innerhalb von 2-8 Stunden nach dem Verzehr,
wenn > 106 Keime/g Lebensmittel nachweisbar
Enterobacteriaceae, Pseudomonaceae
aerobe und anaerobe Sporenbildner
Welche Arten von antibiotikaresistenten Stämmen gibt es?
MRSA
Methicillin-resistenter
Staphylococcus aureus
VRE
Vancomycin-resistente
Enterokokken
2MRGN NeoPäd *
ESBL (extended spectrum beta lactamases) -Bildner
3MRGN / 4MRGN
multiresistente gramnegative Stäbchenbakterien
Tiere wird mit dem Futter Antibiotika gegeben, damit Verletzungen die sie sich zuziegen keine Krankehiten ausbrechen
Gramnegative Bakterien übertagen durch horizontalen Gentransfer bzw. Sexpili
Wo treten Bakterien häufig auf?
dort wo viele bakterien verwendet werden
v.a. in Krankenhäusern
besieledung von MRGN
Wer muss vor MRGN geschützt werden?
YOPIS
young, old,pregnant,immunsupressed
Was ist das Mindesthaltabrkeitsdatum?
Datum, bis zu dem ein Lebensmittel seine spezifischen
Eigenschaften unter angemessenen Aufbewahrungsbedingungen behält
Verbraucherinformation, kein Verfallsdatum
Kennzeichnungspflicht (Ausnahmen: Obst, Gemüse, Getränke mit
Alkoholgehalt >10%, Kaffee, Tee, Backwaren)
Was ist das Verfallsdatum?
leicht verderbliche Lebensmittel
(Hackfleisch, Rohmilch, frisches Geflügelfleisch)
dürfen nach Ablauf nicht mehr verkauft werden
Auf was muss bei Lebenymittel geachtet werden?
Auswahl
Beachtung MDH und Verfallsdatum
• Unversehrtheit der Lebensmittelverpackung
• keine Konserven mit nach außen
gewölbten Deckel
• ggf. Verzicht auf Risikolebensmittel
Transport und Lagerung
Einhaltung Temperaturkette
Lagerung in geschlossenen Behältnissen
bzw. vollständig abgedeckt
Lagerfristen nicht überschreiten
Kühlschranktemperatur auf maximal 7°C,
besser 5°C einstellen
Kühlschrank nicht zu voll packen
Zubereitung
Kreuzkontaminationen vermeiden (Fisch, Geflügel und Obst, Gemüse; erhitzte und rohe Lebensmittel)
ausreichend erhitzen (70°C für 2 min im Innern)
Warmhalten bei > 65°C oder schnell auf < 7°C abkühlen
Reste gegarter Speisen für max. 3 Tage in Kühlschrank
Reinigungsutensilien schnell trocknen und häufig austauschen
Was ist Trinkwasser?
Wasser, das im häuslichen Bereich zum Trinken und für
andere Lebensmittelzwecke, zur Körperpflege und –reinigung
sowie zur Reinigung von Gegenständen, die nicht nur vorüber-
gehend mit Lebensmitteln oder dem menschlichen Körper in Kontakt kommen, bestimmt ist
Was ist Abwasser?
(durch Gebrauch) verunreinigtes Wasser oder
gesammeltes Regenwasser, welches von befestigten Fläche abfließt
Vorkommen
– durch Kanalisation gesammelt und transportiert
– in Kläranlagen behandelt und danach in Gewässer, die als Vorfluter dienen
– durch Versickerung, Verrieselung oder Verregnung ins Grundwasser eingeleitet
Woher kommr das Trinkwasser in Deutschland?
Wie ist der Wasserkreislauf aufgebaut?
Wie schaut der Siedlungswasserkreislauf aus?
Wie viel Wasser verbraucht ein Mensch pro Tag?
121 Liter
Was sind die güteiegnschaften des Trinkwassers?
gesundheitsverträglich, aber auch rein und
naturbelassen, kühl und appetitlich
EG-Trinkwasserrichtlinie 1998
Infektionsschutzgesetz IfSG 2000
Trinkwasser darf weder Krankheitserreger noch andere Stoffe in Konzentrationen enthalten, die gesundheitsschädigend sein können
Trinkwasserverordnung TrinkwV 2012
Festlegung von Grenzwerten für 53 mikrobiologische,
chemische und physikalische Parameter
Warum ist einwandfreies Trinkwasser rein und gesunheitlich sicher, aber nicht steril?
Weil es aus natürlichen Gewässern wie
Grundwasser oder Oberflächengewässern
(Talsperren, Seen und Flüssen) gewonnen wird.
Welche MO können unter Umständen im Wasser sein?
menschliche und tierische Fäkalien:
• Salmonellen, Shigellen, Noroviren,
• Campylobacter, EHEC, Vibrionen
• E. coli, Enterokokken, coliforme Keime
> fehlender Nachweis der typischen fäkalen Organismen
impliziert Fehlen von Krankheitserregern
= Anzeige- oder Indikatororganismen
Wie kann ein Nachweis typischer fäkaler Organismen erfolgen?
Sichtbar gemachte Bakterien:
Die Wasserprobe wurde durch ein spezielles feinporiges Filter
(weiß) filtriert und auf einem Nährboden bebrütet.
Die auf dem Filter zurückgehaltenen Bakterien sind
nach der Bebrütung auf E. coli- Coliformen-Agar zu
dunkelblauen (E. coli, D-Glucuronidase positiv) und
rosafarbenen (coliforme Bakterien,D-Galactosidase positiv)
Kolonien herangewachsen.
Auf was wird Trinkwasser getestet?
E.coli
Coliforme Bakterien
mittels:
-Membranfiltrationsverfahren (Referenzverfahren, DIN EN ISO 9308-1)
- Colilert-18/Quanti-Tray (alternatives Verfahren, DIN EN ISO 9308-2)
Wie erfolgt der Nachweis mittels Membranfiltration?
Seit wann wird das Trinkwasser regelmäßig geprüft?
Seit 1892: Choleraepidemie in Hamburg
Indikatorkonzept hat sich bewährt bei der Überwachung von kaltemWasser
in Systemen zur Trinkwassererwärmung Selektionsvorteil für Mikroorganismen, die höhere Temperaturen besser ertragen oder sogar zur Vermehrung benötigen !
Wie können wir uns durch Wasser mit Legionellen infizieren?
werden als Aerosole eingeatmet
werden vor allem in Großanlagen für Trinkwassererwärmung gefunden
Was weiß man über Legionellen?
jährlich ca. 600 Meldungen und ca. 30.000 Infizierte
Übertragungsweg:
Einatmen kontaminierter Aerosole (Durchmesser < 5 μm)
subklinische Aspiration von kontaminiertem Wasser
unspezifische Erregereliminierung durch mukoziliäre Clearance, spezifische zelluläre Immunabwehr
Legionellose häufiger und mit schwererem Verlauf bei Patienten mit unterdrückter zellulärer Immunantwort (Transplantatempfänger, Kortikosteroid- Therapie, AIDS)
Legionellen haben evolutionär das Wachstum in größeren
Zellen erworben
wachsen besonders gern in Amöben, die in fast allen
Süßwasserbiotopen vorkommen
Amöben resistent gegenüber üblichen
Trinkwasserdesinfektionsverfahren
Welche Quellen haben sich als Legionelleninfektionsquellen bewöhrt?
Was weiß man über Pseudomonas aeruginosa?
aerugino = luftliebend
besonders gutes Wachstum an gut belüfteten Grenzflächen zwischen Wasser und Luft
Synonym: Bazillus pyocyaneus (blaugrüner Eiter)
grüne Pigmentbildung ist typisches Merkmal von Ps. aeruginosa
aromatisch-süßlicher Geruch nach Lindenblüten (O-Aminoacetophenon) geringe Ansprüche an Nährstoffangebot und Kulturbedingungen
ubiquitäres Vorkommen (Boden, Wasser, Darm von Tier und Mensch) bilden innerhalb kürzester Zeit alle bekannten Resistenzmechanismen aus
häufigster Vertreter unter 4MRGN
Pseudomnas aeruginosa x Infektion
fakultativ pathogen
Immunschwäche u/o Defekte Haut/Schleimhaut als begünstigende Faktoren
Pneumonie bei cystischer Fibrose, AIDS
Wundinfektion bei Brandverletzten
Harnwegsinfektionen bei Dauerkatheterträgern
Keratitis bei Kontaktlinsenträgern Pseudomonaden im Trinkwasser
Vermehren sich zwischen 25 und 42 °C und sterben bei geringfügig höheren Temperaturen (45 °C) ab
bis zu 50 % aller nosokomialen P. aeruginosa Infektionen sind auf das Wasserleitungssystem zurückzuführen
Vorkommen im Biofilm
Was ist ein Biofilm?
Biofilm = mikrobielle Lebensgemeinschaften an Grenzflächen
(mit einer wässrigen Phase)
Wie funktioniert ein Biofilm?
Konditionierung:
Ablagerung von organischen und anorganischen Partikeln
und Nährstoffen auf Oberfläche, z.B. der Innenfläche von Wasserrohren
1. Anheftung von Mikroorganismen
2. Vermehrung und Ausscheidung Schleim- bzw. mineralische Matrix
(EPS = extrazell. polymere Substanzen)
3. unvorhersehbares Ablösen einzelner Teile
und Festsetzung an anderer Stelle
Was hat Biofilm mit Wasser zu tun?
90 % der wasserassoziierten Mikroorganismen leben im
Biofilm
Protozoen (Acanthamoeba)
Pilze (Aspergillus ssp.)
Viren
humanpathogene Bakterien:
Pseudomonas aeruginosa, Legionelle pneumophilia, nicht-tuberkulöse Mykobakterien, Stenotrophomonas maltophilia, Klebsiellen, Acinetobacter baumannii, Chrysobakterium spp, Sphingomonas spp
in Wasserproben nur planktonischer Anteil (nicht Anteil in Biofilmen) detektiert !
Was sind EPS?
extrazelluläre polymere Substanzen
Was machen EPS?
Polysaccharide, Polypeptide
mineralische Anteile, wenn Oberfläche Scherkräfte ausgesetzt (Kalkschicht, Zahnstein)
= Grundlage der kooperierenden Gemeinschaft
ermöglichen Aggregation der Mikroorganismen
geben Biofilm Struktur
schützen vor äußeren Einflüssen, z.B. Desinfektionsmittel
Reservoir für Nährstoffe
Aufbau synergistischer Wechselwirkungen
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