9. Einwanderung und Integration

Multikulturelle Identität, eigenkulturelle Identität bleibt erhalten

einseitiger Anpassungsprozess der Minderheitsg. an die Mehrheitsg.

Bewahrung von Traditionen / Gethorisierung, eigenkulturelle Werte bleiben erhalten

keine Zugehörigkeit, bestehende Identität aufgebrochen, kulturelle Orientierungslosigkeit

• traditionelle Werte und religiöser Dogmatismus (= starkes Festhalten an Ansichten)

• Patriarchalisches Weltbild, veraltete Familienwerte

• Keine Integrationsbereitschaft

• Selbstverständnis als (dauerhafter) “Gast” auf niedrigem Integrationsniveau

• Traditionelle Pflicht- und Akzeptanzwerte, Sparsamkeit, Bescheidenheit

• Festhalten an heimischen Traditionen / Bräuchen, respektieren dennoch deutsche Mehrheitskultur

• Materielle Sicherheit, bescheidener Wohlstand als Lebensziel

• soziale / kulturelle Entwurzelung, materialistische Ersatzwerte

• Streben nach Besitz, Status, Genuss, Konsum

• Bemühen um soziale Akzeptanz / Anpassung, Aufstiegsorierntierung

• Selbstverwirklichung als zentraler Wert, individuelle Überzeugungen / Lebensstile

• Kritische Auseinandersetzung mit Herkunftskultur

• Streben nach Aufklärung / Emanzipation

• Bi-kulturelle Orientierung

• Aufhebung kulturelle Identitäten / Gruppenzugehörigkeit

• Unsicherheit als Grunderfahrung

• Postmodernes Werte-Patchwork, Flexibilität und Mobilität

• multikulturelle Identifikation

Wesentliche Etappen der Flüchlingskrise seit 2015

• 2015 Bürgerkriegsland Syrien spitzt sich dramatisch zu —> 4 Mio Flüchtende + Nordafrika Flüchtlinge über Mittelmeer

• 2015 dt. Prognose korrigiert auf Flüchtende 800.000 (Verdopplung)

• Flüchtlingszahlen hoch aber überschaubar

• Aufnahme der Flüchtlinge aus Ungarn (20.000 statt 1.000)

• Deutsche Willkommenskultur

  • Aber: 1000 Angriffe auf Asylunterkünfte

• Streit zwischen CDU / CSU

• 2017 Einigung auf Obergrenze 180.000-220.000 Menschen pro Jahr

• Türkei EU abkommen - ungeregelte Einreise verhindern

• 2016 AFD Rekordergebnisse - stärkste Oppositionspartei

• 2022/2023 Ukraine: 1.150.000 Flüchtende, 950.000 Aufenthaltstitel

• 2015 - 2020 starke Abnahme der registrierten Migration in die EU statt

• Hauptfluchtrouten: Mittelmeer (Spanien, Malta, Italien) und über Griechenland

• Hauptzielländer: Deutschland, Frankreich, Spanien, Griechenland

• Rechte der Flüchtlinge:

  • Ordentliches Asylverfahren

  • Basisversorgung (Unterkunft, Lebensmittel)

  • Gesundheitsversorgung

  • Dublin-Verfahren: Flüchtling muss Asyl in dem Land beantragen, dass er als erstes in der EU betritt

• Aktive Anwerbung von “Gastarbeitern”

• Nachzug der Familien

• Bis 1993 liberale Asylpolitik

• bereitwillige Aufnahme politischer Verfolgter (GG Art. 16a)

• Allgemeinen wirtschaftliche Aktivität

• Sozialstaat

• Positives Wanderungssaldo, mehr Einwanderung als Auswanderung

446,7 Mio. Einwohner

23,8 Mio. hiervon Nicht-EU-Bürger  (5,3%)

38 Mio. außerhalb der EU geboren (8,4%)

2,25 Mio. Menschen wanderten in die EU ein

1,12 Mio. Menschen wanderten aus der EU aus

= 1,14 Mio. Nettozuwanderung insgesamt

• Politische Instabilität durch Erstarken rechter Parteien / Oppositionsparteien (AfD)

• Große Herausforderung der Einwanderung: Integration (Gefahr der Parallelgesellschaft)

• Unzufriedenheit —> sinkende polit. Partizipation

• Einwanderung als Chance für das Gesundheitssystem

  • Großer Arbeitskraftmangel im deutschen Gesundheitssystem

  • Anwerbung von Pflegepersonal auf Mittel- und Osteuropa

• Zuwanderung als Chance gegen Fachkräftemangel (Studien: bis 2030 fehlen 3-4 Mio. Arbeiter)

• Spaltung der Gesellschaft; Einwanderung als Chance vs. Ablehnung von Einwanderung

• Großer Einfluss der Ein- und Auswanderung auf den sozialen Wandel / Gesellschaft

• Große Herausforderung der Einwanderung: Integration (Gefahr der Parallelgesellschaft)

• Versäumnis frühzeitige Politik an Deutschland seit 1960er Einwanderungsland anzupassen

• Lange Zeit Vorstellung der Rückführung prägend in Politik

• 1973 Anwerbestopp: ausländische Arbeiter mit Aufenthaltsbedingung holen Familien nach

• 2005 erstes Zuwanderungsgesetz zur Regelung von Erwerbstätigkeit und Integration

  • Integrationskurse: Förderung der wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Teilhabe

  • Nicht nur Arbeitsmarkt sondern auch Bildung, Sport und Kultur (Sprachkurse, Orientierungskurse)

• 2016 Integrationsgesetz: Willkommenskultur wird angestrebt, Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt

Ja

• “Besser denn je zuvor” / Teilhabechancen deutlich höher als früher

• Migranten verfügen über sich stetig bessernde Sprachkenntnisse und Kompetenzen

• Bildungsbeteiligung und Bildungserfolg positiv entwickelt

• Integration als wichtiges innenpolitisches Thema

• Großteil der Flüchtlinge erwerbstätig / Fachkräfteniveau

Nein

• Missstände werden verschwiegen, nicht von Politik beleuchtet

• Rassistische, anti-immigranten Bewegungen; Hassgewalt gegen Asylanten; Stärkung der AfD

Ja

• Grundlegend Ermöglichung gleicher Chancen

  • Sprachkurse, Orientireungskurse, Maßnahmen zur kulturellen Integration

Nein

• Probleme: Zugang zu Bildung, Beschäftigung, Gesundheitsversorgung

• Bildungsunterschied (MH als Nachteilsfaktor)

  • Deutlich niedrigere Lesekompetenz

  • Unterschiede in besuchter Schulform: 43% ohne MH Gymnasium, 30% mit MH Gymnasium

Maßnahmen zur Migrationspolitik in Europa

• Maßnahmen zur besseren Kontrolle von Außengrenzen bzw. der Migrationsbewegung seit 2015 Krise

• Verstärkte Bemühung um wirksame, humanitäre, sichere europäische Politik

Zustrom von Flüchtlingen aus der Ukraine

• März 2022 Regelung für vorübergehenden Schutz bis Januar 2023 (Entlastung nationaler Asylsysteme)

  • Aufenthalt

  • Zugang zum Arbeitsmarkt und Wohnraum

  • Medizinische Betreuung

  • Zugang zu Bildung