Grundlagen im Bahnbetrieb
Sicherheit
Pünktlichkeit
Wirtschaftlichkeit (durch EVU geregelt)
Dienstordnung 1.1
Was gehört zum Bahnbetrieb
Ril 408.2101A01
~ das fahren von Zügen und das Rangieren
~ Rangieren ist im Bahnhof bzw. Anschlußbereich
~ Zugfahrt im Bahnhof und auf der freien Strecke
Was ist Bahnbetrieb
Bahnbetrieb ist das Bewegen von Fahrzeugen.
Zum Bahnbetrieb gehören das Rangieren und das Fahren von Zügen.
Sh 1 = Fahrverbot aufgehoben - DS 301 (DS = Druckvorschriften)
Ra12 = Rangierfahrt erlaubt - DV 301 (DV = Dienstvorschriften)
Aufgaben im Bahnbetrieb
~ Züge bilden, fahren und auflösen
~ Transport von Personen und Gütern
~ Bedienen von Zusatzanlagen
~ Fahrten mit Nebenfahrzeugen (Bau.- , Mehrwegefahrzeuge)
~ Maßnahmen bei gefährlichen Ereignissen treffen (Waldbahn —> Kettensäge)
Schienenfahrzeuge abstellen und sichern
~ Fz durch geeignetes Mittel gegen Wegrollen sichern
—> Hemmschuh, Radvorleger, Federspeicher, Handbremse, Feststellbremse
Mitarbeiter im Bahnbetrieb
~ FDL = Fahrdienstleiter
~ WW = Weichenwärter
~ TF = Triebfahrzeugführer
~ ZF = Zugführer —> wird durch EVU geregelt —> unterstützt TF bei Abfahrt —> ZP9
—> Helfer ist Zugschaffner (Schaffnerkelle orange)
~ bei Triebwagen ZF = TF weil Grünschleife —> offene Türen = Traktionssperre aktiv
—> erst wenn Türe geschlossen, dann Abfahrt durch TF
Zugpersonal
Triebfahrzeugpersonal Zugleitpersonal (Zub)
~ Triebfahrzeugführer ~ Zugführer (EVU)
~ Triebfahrzeugbegleiter (Lotse, bei Ausfall Sifa) ~ Zugschaffner (EVU)
Mitarbeiter auf den Betriebsstellen
Bediener Signalanlagen
~ FDL
~ Zugmelder (Zm) (kommunikation - Unterstützung FDL)
~ WW
~ Schrankenwärter (Schrw)
Zugvorbereiter
~ Wagenmeister (Wgm)
örtliche Aufsicht (EVU) = das Rotkäppchen
Rangierpersonal
~ Rb
~ Rg
~ TF
Anforderungen an Mitarbeiter - EBO § 48
EBO = Eisenbahn.- Bau und Betriebsordnung
berufliche und persönliche Anforderungen
~ vorwiegend selbständige Arbeit
~ Schichtarbeit im 24 h - Zyklus
~ persönlicher Schutz/Sicherheit
~ Lesen und Aktualisieren von Unterlagen
~ Tauglichkeit
~ verhaltensmäßige Fähigkeiten u Grundsätze
~ Anforderungen an das Sehvermögen
~ Anforderungen an das Hör- u Sprachvermögen
~ TfV
~ TfPV
= Triebfahrzeugführerscheinverordnung
Verordnung über die Erteilung d Fahrberechtigung an Tf sowie d Anerkennung v Personen u Stellen f Ausbildung u Prüfung
= Triebfahrzeugführerscheinprüfungsverordnung
(Führerschein + Zusatzbescheinigung = Fahrberechtigung im Betriebsdienst)
Verordnung über die theoretische Prüfung f d erwerb d Triebfahrzeugführerscheins
Leitstellen im Bahnbetrieb (EIU - BZ)
Hirarchie:
Netzleitzentrale (NLZ) —> BZ —> FDL —> Tf
7 Betriebszentralen
BZ Nord - Hannover
BZ Ost - Berlin
BZ Südost - Leipzig
BZ West - Duisburg
BZ Mitte - Frankfurt am Main = Netzleitzentrale
BZ Südwest - Karlsruhe
BZ Süd - München
Grundlagen Bahnbetrieb
1.4 Bahnanlagen
~ Anforderung
~ Arten
~ Freie Strecke
~ Hauptgleise / Nebengleise
~ Blockstrecke
~ Zugmeldestelle /Zugfolgestelle
Bahnanlagen
~ sind alle Grundstücke, Bauwerke u sonstige Einrichtungen einer Eisenbahn, die unter Berücksichtigung der öffentl. Verhältnisse zur Abwicklung oder Sicherung des Reise- u Güterverkehrs auf der Schiene erforderlich sind, zählen zu den Bahnanlagen
~ Bahnanlagen sind ortsfeste Anlagen die für den Transportprozess auf dem Schienenweg eine Voraussetzung sind
~ Sie werden unterschieden nach baulichen (Brücke,Stellwerk) und betrieblichen (Gleis,Signale) Anlagen.
~ alle Bahnanlagen mit betrieblichen Aufgaben werden unter dem Oberbegriff
“Betriebsstellen” zusammengefasst u nach ihrer Lage im Netz, entsprechend nachfolgender Übersicht eingeteilt:
~ Bahnanlagen der Bahnhöfe, der freien Strecke, Sonstige Bahnanlagen
Bahnanlagen der Bahnhöfe
~ Personenbahnhöfe
~ Güterbahnhöfe
~ Rangierbahnhöfe
~ Umschlagbahnhöfe
~ Abstellbahnhöfe
sind
~ Gleise / Weichen , Signalanlagen
~ Stellwerke
~ Empfangsgebäude
~ Bahnsteige
Bahnanlagen der freien Strecke
sind:
~ Blockstellen (BK)
~ Haltestellen
~ Überleitstellen
~ Abzweigstellen
~ Ausweichanschlußstellen
~ Anschlussstellen
sonstige Bahnanlagen
~ Waschanlagen
~ Werkstätten
~ Laderampen
~ Unterwerke
~ Zentralschaltstellen (ZES)
Bahnhöfe 1
Bahnanlagen der Bahnhöfe sind Gleise, Signale, Fernmeldeanlagen, Stellwerke, Bahnsteige, Rampen
~ bei großen Bahnhöfen kann der Bf unterteilt sein durch Zwischensignale
Es gibt:
~ durchgehende Hauptgleise (fortsetzung der freien Strecke im Bf)
~ Hauptgleise —> durch ein Hauptsignal abgesichert
~ Nebengleis —> ich kann als Zug nicht abfahren
Bahnhöfe 2
Bahnhofsgrenzen auf Bf mit Esig:
~ Signal steht immer rechts von mir außer eine Schachbretttafel weist mich auf einen
anderen Standort hin
~ wenn kein Esig steht, dann gilt die Höhe des anderen Esig im Nachbargleis
Bahnhofsgrenzen auf Bf ohne Esig:
~ andere Grenze kann durch das Streckenbuch kenntlich gemacht werden —> sonstige
spezifische Möglichkeiten
~ die Einfahrweiche gilt nur als Grenze bei sehr einfachen Bedingungen —> auf
Nebenbahnen
~ als Grenze auch die Trapeztafel - Ne 1
—> Ne 1 auf Nebenbahnen —> fkt als Hauptsignal
—> Ne 1 auf Hauptbahnen —> fkt als Halt
—> im Zugleitbetrieb mündl
—> im Normalbetrieb schriftl
Durchrutschweg
Durchrutschweg hinter dem Halt zeigenden Signal —> errechnet sich aus der Maximalgeschwindigkeit wie du über das Halt zeigende Signal hinaus rutschen könntest.
Der Durchrutschweg endet am Maßgebenden Gefahrpunkt —> da wäre der erste Punkt
der Kollision.
Grundlagen Bahnbetrieb 1.5
Infrastruktur
~ Gleise
~ Weichen
Weichen
Spitz befahren : von der Zungenspitze her (“Spitze Zunge”)
Stumpf befahren: vom Herzstück aus (“stumpfes Herz”)
~ einfache Weiche
~ Bogenweiche (innen u außen)
~ Doppelweiche (einseitige u zweiseitige)
~ Kreuzung (Bogen, einfache, einfache innen u außenbogen, doppelte u doppelte
Bogenkreuzungsweiche)
DKW —> 2 Gleise u 8 Fahrmöglichkeiten
~ die Höhe der zu befahrenden Geschwindigkeit ist abhängig von der Bauart der Weichen.
~ Weichen haben eine Nummerierung
~ als Einfahrweichen werden die ersten zu befahrenden Weichen beim Übergang von der freien Strecke in den Bahnhof liegenden Weichen bezeichnet.
Aufbau 1
~ Bogenweiche (rechts/links)
~ Einfachkreuzweiche
~ Doppelkreuzweiche
~ Herzstück (in der regel starr)
~ Herzstücklücke
~ Herzstückspitze (beweglich)
~ gelenkig beweglich (gb)
~ federnd beweglich (fb)
~ Flügelschiene
~ Radlenker
~ Backenschiene
~ anliegende Zunge
~ abliegende Zunge
~ Weichensignal
~ Stellhebel
~ Zungenverbindungsstange
Aufbau 2
Weichen mit hohen Geschwindigkeiten —> mit Mittelverschlüssen ausgerüstet —> haben lange Zungen —> deshalb sind diese Weichenzungen zusätzlich in der Mitte mit Verschlüssen ausgestattet
Um eine Weiche während des Befahrens in ihrer Endlage festzuhalten, gibt es je nach Länge und Schienenform der Weiche verschiedene Verschlüsse.
Zungenverschlüsse:
~ Spitzenverschluss (überprüft Tf —> 2/3 noch draußen im Verschluß - “Riegel”)
~ Klammermittelverschluss
~ Gabelmittelverschluss
Herzstückverschlüsse
~ Klammerverschluss für bewegliche Herzstücken
~ Weichenherzstückspitzen
~ Doppelherzstücke an Flachkreuzungen
Aufbau 3
Weichenverschlüsse
~ bewegliche Herzstückspitze
~ Spitzenverschluss
Weichenzunge
Phasen
Phase: Abliegende Zunge bewegt sich 60 mm
Phase Beide bewegen sich 100 mm
Phase Anliegende Zunge bewegt sich 60 mm
Oberbau
Bestandteile
~ Schienen
~ Schwellen
~ Kleineisen
~ Bettung/Schotter
~ Planumsschutzschicht
Aufgabe
Der Oberbau und insbesondere das Gleisbett dient der Aufnahme und Verteilung der Kräfte, die durch Masse, Beschleunigung, Sinuslauf, Geschwindigkeit der Schienenfahrzeuge sowie thermische Belastungen durch Witterung entstehen.
Gleisabstände und Spurweite
EBO § 5 = Regelspurweite
EBO § 10 = Gleisabstand
Regelspurweite = 1435 mm —> gemessen von den Innenflächen der Schienenköpfe u im Bereich von 0 - 14 mm unter Schienenoberkante
—> Toleranz ist zulässig zw
Hauptgleise: 1430 - 1465 mm
Nebengleise: 1430 - 1470 mm
Spurweite Schmalspurbahn = 750 mm
Schienen
~ UIC 68 = 68 kg je Meter
~ Schienen werden geliefert in ca 50m langen Stücken —> sind flexibel trotz Härte
~ unter Schiene liegt Gummimatte zur Lärmisolierung (Lärmemision)
Aufbau Schiene
~ Schienenkopf (Kopfbreite)
~ Schienensteg (Stegdicke)
~ Schienenfuß (Fußbreite)
Gleisabstand freie Strecke:
abhängig von Streckengeschw. u Radius d Strecke
—> Alt: zwischen 3,50 m und 3,80 m
—> Neu: 4,00 m
ausgenommen S-Bahn Strecken.
Gleisabstand im Bf: —> Alt: mind. 4,00 m
—> Neu: 4,50 m
Infrastruktur 1
~ Gleissperren (der Hund)
~ Gleisabschluss (der Bock) - Prellbock oder
provisorischer Endabschluss (zwei Holzbalken) in die Gleismitte gesteckt
~ Gleiswaage
~ Gleisbremsen
~ Drehscheiben (SA senken)
~ Schiebebühnen
Infrastruktur 2
~ HOA
~ FBOA
~ Heißläuferortungsanlage (Ortung heiße Radsatzlager = Heißläufer)
—> nicht Feststellung —> Entgleisung —> Gefahr !!
~ Festbremsortungsanlage (misst Achslager-, Radkranz u Scheibentemperatur)
—> feste Bremse = Aufschmelzung Bremsbeläge bzw. Auftragung auf Lauffläche)
Infrastruktur 3
Stellwerke
Bauarttypen
Mechanische, elektrische o elektronische Abhängigkeiten zwischen Weichen, Signalen u dem Stellwerk sichern durch Herstellen der so genannten Signalabhängigkeit den Fahrweg u bilden dann eine Fahrstraße.
~ mechanische Stellwerke
~ elektromechanische Stellwerke
~ Gleisbildstellwerke = Relaisstellwerk
~ elektronische Stellwerke (ESTW)
Infrastruktur 4
Gleisfreimeldeanlagen
moderne Stellwerke —> selbsttätige Freimeldung der Weichen u Gleise
—> Gleisfreimeldung ersetzt die Fahrwegprüfung durch Hinsehen.
—> über entsprechende Meldeanzeigen wird der Zustand auf dem Stelltisch des Stellwerks
sichtbar gemacht
—> nach heutigen Bestimmungen der Regelwerke, darf die Gleisfreimeldung durch Hinsehen
nur bei Strecken mit einer Geschwindigkeit bis 120 km/h zugelassen werden
Bauarten von Gleisfreimeldeanlagen
~ Gleisstromkreise
~ Achszählkreise
~ Tonfrequenz - Gleisstromkreise
Aufgabe/Zweck Gleisfreimeldeanlage
—> beim Sanden unter 25 km/h muß der Tf , das Sanden dem FDL melden,
—> wenn FDL nicht erreichbar dann —> Notruf !!!
~ Gleis u Weichenabschnitt werden überprüft
—> Anzeige Stelltisch ob Freimeldeabschnitt “Frei” o “Besetzt” ist
~ Besetztanzeigen werden ausgewertet
—> Wenn Gleisabschnitt besetzt wird, kommt das davor auf “Fahrt” stehende Haupt-
signal autom. in die Haltstellung. Eine besetzte Weiche lässt sich nicht um-
stellen. In einem besetzten Zugfolgeabschnitt lässt sich kein Signal auf Fahrt
stellen.
~ Schaltvorgänge werden eingeleitet
—> Weichen u Gleise werden nach Zug- u Rangierfahrten autom. freigegeben.
Signale kommen auf “Fahrt” oder fallen auf “Halt”
Infrastruktur 5
Flankenschutzeinrichtungen
Ein Hauptsignal lässt sich nur in Fahrstellung bringen wenn Weichen und Flankenschutz für den eingestellten Fahrweg in die richtige Stellung gebracht und gesichert sind.
—> Jede Ausfahrt eines Zuges bedarf eines Flankenschutzes !!
Flankenschutzarten: Gleissperre, Schutzweiche, Signale (Haupt- o Sperrsignale)
Gefahrenpunkte:
~ die Spitze der spitz befahrenen ersten Weiche
~ das Grenzzeichen der stumpf befahrenen ersten weiche
~ die Rangierhalttafel - Signal Ra10 (steht immer links von mir)
~ Spitze oder Schluss eines am Halteplatz stehenden Zuges
Grenze einer Rangierfahrt
weil Zugfahrt sonst mit mir kollidieren würde:
~ Ra10 (bis zum folgenden Esig danach = Durchrutschweg)
~ Esig ( bis Grenzzeichen davor = Durchrutschweg)
~ Einfahrweiche (bis Esig danach = Durchrutschweg)
—> wenn Esig oder Ra10 oder Einfahrweiche nicht vorhanden sind, kann in den örtlichen Zusätzen für Mitarbeiter auf Betriebsstellen geregelt sein, wie Zugfahrten vor gefährdenden Fahrzeugbewegungen geschützt werden sollen, z.B. durch:
—> Rangierverbote in Richtung der zu gefährdeten Zugfahrt
—> Absolute Rangierverbote während der Dauer von Zugfahrten
—> freizuhaltende Gleisabschnitte in Nachbargleisen während der Dauer von Zugfahrten
Fahrstraßen
Fahrstraße = Fahrweg + Durchrutschweg
~ Die Hauptgleise im Bf und deren Fortsetzung auf der freien Strecke bilden den Fahrweg
der Züge.
~ Weichen ermöglichen hierbei den Wechsel von einem Gleis zum anderen.
~ Der Fahrweg für Zugfahrten wird unter Anwendung der Signalabhängigkeit besonders
gesichert und dadurch zur Fahrstraße, d.h. Fahrstraßen sind signaltechnisch gesicherte
Fahrwege.
Signalabhängigkeit
Sizu = Signalzugschlußstelle
Fazu = Fahrstraßenzugschlußstelle
—> die Stellwerkseinrichtungen erzwingen den Aufbau der Fahrstraßen in einer technisch genau bestimmten Reihenfolge.
—> ein Signal lässt sich nur auf Fahrt stellen, wenn Weichen, Riegel u Flankenschutzeinrichtungen richtig eingestellt u gesichert sind.
—> bedeutet dass die Flankenschutzeinrichtungen, Weichen, Riegel verschlossen sind, solange das Signal auf Fahrt steht
der Regellichtraum
EBO § 9
Der Regellichtraum ist der zu jedem Gleis gehörende, dargestellte Raum.
Lademaßüberschreitungen:
LÜ A (Anton)
LÜ B (Berta)
LÜ C (Cesar)
LÜ D (Dora)
Diese Lademaßüberschreitungen sind zu lang, zu breit, zu hoch oder zu schwer.
—> Werden Züge mit LÜ gefahren, müssen entsprechend festgelegte Maßnahmen
eingehalten werden.
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