Projektion Definition
Projizieren auf nicht eindeutiges Muster -> versch. Motive/ Emotionen/Kognitionen die uns ebwusst/unbewusst beschäftigen: lassen sich wiederfinden in unseren Interpretationen und Beschreibungen
Projektion nutzen um an Motivation, Emotion, Kognition einer Person ranzukommen
Formdeuteverfahren TAT
Thematischer Apperzeptionstest (TAT), Murray:
30 mehrdeutige schwarz-weiße Bildtafeln mit menschlichen Problem-situationen; eine weiße Tafel
20 nach Geschlecht und Lebensalter differenziert (Buchstaben), 1 für jedes Alter/ Geschlecht
Theoretische Annahme
Deutung der Bilder von der Persönlichkeit (inkl. Wünsche und Erlebnisse) abhängig
sollen Triebe, Gefühle, Gesinnungen, Komplexe, Konflikte erfassen
Anwendung
ab 4 Jahren nach Murray (bis 14 J. nur die B und G Tafeln - Boys/ Girls)
2 Serien à 10 Tafeln in 2 verschiedenen Sitzungen (mind. 24 Std. Abstand)
Instruktion „Erzähltest“ -> Phantasie freien Lauf lassen, dramatische Geschichte erzählen
Durchführung
Antworten (Geschichten) werden notiert (Satz-für-Satz Auswertung)
Diagnostiker hält sich zurück, später Interview zur Exploration
keine Suggestivfragen
Dauer pro Sitzung ca. 50 min.
Auswertungsmethoden
sehr verschiedene: z.B. nach „Held*innen“ und deren Bedürfnissen (needs)
Motivationsart (Leistung, Macht, Anschluss) und deren Richtung (z.B. Heckhausen, 1963)
Textanalyse (Adjektivarten, Satzarten, …)
Emotionsarten
Gütekriterien TAT:
Objektivität:
unterschiedliche Angaben
(.8 - .9 Interrater-Korrelationen) … fraglich nach Rauchfleisch (1989)
Reliabilität:
schwer bestimmbar
Re-Testung schwer, da veränderbare Bedürfnisse
Mehrdeutigkeit der Bilder reduzieren die Reliabilität
Validität:
Augenscheinvalide
Unterscheidung klinischer Gruppen möglich
Normen: keine
Formdeuteverfahren Rorschach
Beispiele:
Grundkonzept
Ursprung: Intelligenz- und Phantasie- Untersuchung
Später: Erfassung der Persönlichkeitsdynamik
Ziel: die gesamte Persönlichkeit des Probanden
ab 2 Jahren
Frage: „Was könnte das sein?“
Kann gedreht werden; Rückfragen nicht möglich bzw. allgemein beantworten
Antworten und Reaktionen werden notiert
Nachbefragung der Interpretationen
Auswertung
Erfassungsmodus: Ganz-/ Detail- Deutung
Determinanten: Form, Farbe, Bewegung
Inhalt: Tier, Mensch, Gegenstandsdeutung
Grad der Originalität
Häufigkeiten (z.B. Vulgärantworten vs. Originalantworten, Perseverationen, … ), dann Inhaltsanalyse
Gütekriterien
wage Angaben, variieren, Kulturunterschiede
Vereinheitlichung des Verfahrens durch John E. Exner (CS - „Comprehensive System“, 1993)
Einsatz (US, 2000): 36% der forensischen Psychologen
Verbal-Thematische Verfahren
Verbale Ergänzungsverfahren: Rosenzweig Picture Frustrationstest
Verbale Ergänzungsverfahren: Satzergänzungs test (Exploration)
Gestalterische Verfahren
Sceno Test (Spielerische Gestaltungsverfahren)
-> sinnvoll, wenn verbale Fähigkeiten noch nicht satrk ausgeprägt
Weitere Projektive Verfahren
Familie in Tieren (Luitgard Brem-Gräser, 1997)
Form und Inhalt werden gedeutet:
wie wird gemalt (z.B. Strichstruktur: fester Strich —> Durchsetzungskraft, Festigkeit; druckschwacher Strich -> wenig Durchsetzung)
Größe des Tieres (z.B. kleines Tier ganz groß)
Tiere:
Reihenfolge der Tiere, gleiche oder verschiedene Tiere
Gruppierung der Tierfamilie (z.B. ein Familienmitglied steht am Rand. Wer wendet sich wem zu? Welche Familienmitglieder sind als gleiche Tierfamilie dargestellt? Gibt es räumliche Distanzen zwischen den Familienmitgliedern?)
Ausdruck der Tiere
Unterschiedliche Gattung der Tiere
Liste von Charaktereigenschaften von Tieren … Löwe, Affe, Küken …
Potentielle Interpretationsspiele (Bsp.):
Problem: Untersch- Interpretationen möglich: Krokodil können viele die Assoziation gefährlich haben, Kinder verbinden es vl eher mit Schlappi
Gütekriterein & Einsatz von projektiven Verfahren allgemein
Objektivität: gering (nicht-eindeutige Instruktion, Testleiter*inneneffekte)
Reliabilität: nicht messbar (da oft nicht das Ziel der Quantifizierung)
Validität: unbewusste Prozesse schwer prüfbar
Interpretation: ACHTUNG VOR FEHLINTERPRETATION (kulturelle Einflüsse, situationale Einflüsse, ...)
Obwohl keine akzeptablen Ergebnisse bezüglich Testgütekriterien vorliegen, werden sie
trotzdem eingesetzt. -> Warum?
liefern Heuristiken (im Gespräch die Interpretationen erarbeiten)
Generierung psychodynamischer Hypothesen
in Kombination mit Therapie
bei Persönlichkeitstests ist Selbstreflexion erforderlich
Kindern fällt es so z.T. leichter, sich auszudrücken
Woher kommt die Faszination projektiver Verfahren…?
Semi-projektive Verfahren (Multi Motiv Gitter); Motive
Multi-Motiv-Gitter (Schmalt): teilstrukturiert
Leistungstheorie
Das Leistungsmotiv wird bei einer Auseinandersetzung mit Gütemaßstäben angeregt
(McClelland, Atkinson, Clark & Lowell, 1953).
Personen mit einer starken Hoffnung auf Erfolg streben danach, Gütemaßstäbe (individuell, sozial) zu übertreffen und stolz auf die eigene Leistungsfähigkeit zu sein.
Personen mit einer starken Furcht vor Misserfolg vermeiden im Allgemeinen die Auseinandersetzung mit Gütemaßstäben, weil sie fürchten, ein Scheitern wäre ein eindeutiger Hinweis auf mangelnde Fähigkeiten (Heckhausen, Schmalt & Schneider, 1985).
Machtmotiv
Das Machtmotiv äußert sich in dem Bedürfnis, sich stark und einflussreich zu fühlen (Winter,
1992).
Personen mit einer starken Hoffnung auf Kontrolle genießen es, Überlegenheit zu demonstrieren, sei es in einem intellektuellen Streitgespräch oder (je nach Veranlagung) durch körperliche Präsenz (Größe, Muskelmasse).
Furcht vor Kontrollverlust äußert sich in dem Bestreben, die eigenen Machtressourcen sichern zu wollen.
Anschlussmotiv
(Hoffnung) äußert sich in dem Bedürfnis nach Aufbau, Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung positiver, freundschaftlicher Beziehungen zu anderen Menschen.
Die Furcht-Komponente bezieht sich auf Angst vor Abweisung oder Ablehnung von anderen Menschen.
Multi-motiv-Gitter Gütekriterien
Objektivität
Durchführung, Auswertung und Interpretation sind durch die Art der Vorgabe und der Auswertung gegeben.
Reliabilität
Konsistenz: Cronbachs Alpha der 6 Skalen lagen in zwei Studien zwischen .61 und .76 (N = 280 resp. 1216).
Retest-Reliabilität: Die Korrelationen lagen zwischen .75 bis .92 (Zeitintervall: 40 min, N = 97).
Keiner der MMG-Kennwerte korreliert mit sozialer Erwünschtheit.
Validität
Hoffnungs- vs. Furchtkomponente eines Motivs: geringe Korrelationen
Die drei Hoffnungs- und die drei Furchtkomponenten sind je untereinander mittelhoch korreliert (.36 bis .57).
explorative und konfirmatorische Faktorenanalysen, über verschiedene Studien
Weiteres zum Gitter
Reliabilität im Detail:
Interpretation
Teil der Fragestellung unseres Falls :
Psychologische Fragestellung: Motivation
Ergebnis Beispielfall (Frau M): T-Werte und Profil:
Zuletzt geändertvor 7 Monaten