Kapitel 2

Kreativitätstechniken sind Methoden, Techniken und Instrumente zur Ideenfindung und Problemlösung.

Kreativitätstechniken nutzen verschiedene Prinzipien, darunter Assoziation, Konfrontation und Inspiration

Unter dem Prinzip der Assoziation werden Gedanken miteinander verbunden, um Assoziationsketten oder -netze zu bilden. Analogien werden oft verwendet, um ähnliche Bereiche zu betrachten und auf das Ausgangsproblem zu beziehen.

Das Prinzip der Konfrontation verwendet fremde Elemente wie Wörter, Bilder oder Geräusche, um eingefahrene Denkmuster zu durchbrechen. Später wird die eigentliche Problemstellung wiederaufgegriffen, um Lösungen zu übertragen.

Das Prinzip der Inspiration beinhaltet die gegenseitige Anregung der Teilnehmenden, um weitere Ideen und Gedanken zu entwickeln. Klassische Beispiele sind die Brainwriting-Methode oder Brainstorming.

Brainstorming ist eine bekannte Kreativitätstechnik, entwickelt von Alex F. Osborn, um viele Ideen in kurzer Zeit zu generieren.

Das Grundprinzip des Brainstormings ist die freie Assoziation. Die Teilnehmer werden ermutigt, viele ungewöhnliche Ideen zu entwickeln, ohne sie sofort zu bewerten.

Beim Brainstorming gelten vier Regeln: Kritik ist ausgeschlossen, Quantität geht vor Qualität, Kombination und Verbesserung sind erwünscht, und außergewöhnliche Ideen sind willkommen.

Killerphrasen sind Aussagen wie "Das klappt doch nie" oder "Viel zu teuer", die den Ideenaustausch blockieren können. Sie sind beim Brainstorming nicht erlaubt, da sie den Kreativitätsprozess stören.

Eine geschulte Moderation ist wichtig, um den Ideengenerierungsprozess anzuleiten und in Gang zu halten. Die Ergebnisse sollten protokolliert und die Teilnehmer über den Fortgang des Prozesses informiert werden.

Die Vorteile des Brainstormings sind:

• Schnelle Erlernbarkeit

• Schnelle Durchführbarkeit

• Hohe Flexibilität

• Geringe Kosten

• Beseitigung von Denkblockaden

• Motivation der Teilnehmer

Die Nachteile des Brainstormings sind:

• Eingeschränkte Einsetzbarkeit auf einfache Fragestellungen

• Hohe Abhängigkeit von der Disziplin der Teilnehmer

• Hohe Abhängigkeit vom Wissen und den Kompetenzen der Teilnehmer

Hemmende Einflüsse beim Brainstorming sind:

• Produktionsblockaden durch Zuhören und Warten

• Bewertungsängste vor sozialen Vergleichen

• Trittbrettfahren durch mangelnde Anstrengung einzelner Teilnehmer

Die Formen von Brainstorming sind:

• Traditionelles Brainstorming (TBS)

• Nominales Brainstorming (NBS)

• Elektronisches Brainstorming (EBS)

Die Methode 635 im Brainwriting steht für:

• 6 Teilnehmer

• 3 Ideen je Teilnehmer und Runde

• 5 Minuten Zeit pro Runde Jeder Teilnehmer entwickelt Ideen, die dann von den anderen Teilnehmern weiterentwickelt werden.

Varianten des Brainwritings sind:

• Collective-Notebook-Methode

• Weitere online Varianten

• 6 Denkhüte nach De Bono

Die 6 Denkhüte nach De Bono sind:

• Weißer Hut: rationales, analytisches Denken

• Roter Hut: emotionales Denken

• Schwarzer Hut: kritisches Denken

• Gelber Hut: optimistisches Denken

• Grüner Hut: kreatives Denken

• Blauer Hut: ordnendes Denken

Die Vorteile der Methode 635 sind:

• Schnelle Erlernbarkeit

• Geringe Kosten

• Beseitigung von Denkblockaden

• Motivation der Teilnehmer Die Nachteile sind:

• Eingeschränkte Anonymität bei handschriftlicher Durchführung

• Mögliche Missverständnisse bei Unleserlichkeit

• Erhöhter Druck auf Teilnehmer

Vorteile des Collective-Notebook-Methode sind:

• Flexibilität durch Zeit- und Ortsunabhängigkeit

• Sammeln von Ideen über längere Zeit Nachteile sind:

• Geringe motivatorische Effekte auf Teilnehmer

Vorteile des elektronischen Brainstormings sind:

• Zeiteffizienz durch asynchrone Durchführung

• Positive soziale Vergleiche

• Verringerung von psychologischen und sozialen Hindernissen

• Verbessertes Wissensmanagement

Nachteile des elektronischen Brainstormings sind:

• Verlust von Verantwortungsgefühl und Motivation

• Einschränkungen im Verhalten durch vorgegebene Softwarenutzung

Für die Durchführung des Brainwritings online bieten sich verschiedene Möglichkeiten an, wie der Austausch über E-Mails, Social Media Plattformen oder während einer Videokonferenz.

Bei der Methode 635 beim Brainwriting entwickelt jeder der 6 Teilnehmer in 5 Minuten 3 Ideen auf einem Formblatt, das dann im Uhrzeigersinn weitergegeben wird. So entstehen insgesamt 108 Lösungsmöglichkeiten in 30 Minuten.

Das Ziel der 6 Denkhüte nach De Bono ist es, eine Fragestellung oder ein Problem aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und so kreative Lösungen zu finden. Jeder Hut symbolisiert eine andere Denkweise.