Was sind die Formal-/ und Sachziele des Personalmanagments?
Formalziele (Formalziele im Kontext des Personalmanagements (HRM) beschreiben übergeordnete Zielkategorien, die nicht den konkreten Sachinhalt (also was genau getan wird), sondern die allgemeine Ausrichtung des Handelns betreffen – insbesondere unter wirtschaftlichen und sozialen Gesichtspunkten.):
Wirtschaftliche Ziele (Mensch als Mittel):
Fokus auf Effizienz, Produktivität und Kostenminimierung
Personal als Ressource, die möglichst rentabel eingesetzt werden soll
Beispiele:
Reduzierung von Fehlzeiten
Optimierung der Personalkosten
Leistungssteigerung
Soziale Ziele (Mensch im Mittelpunkt):
Fokus auf das Wohl der Mitarbeitenden, Motivation und Arbeitszufriedenheit
Personal als Mensch mit Bedürfnissen, Rechten und Erwartungen
Arbeitsplatzsicherheit
Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Mitbestimmung und Entwicklungsmöglichkeiten
Spannungsfeld: Die wirtschaftlichen und sozialen Formalziele können sich widersprechen:
Beispiel: Eine Entlassung kann wirtschaftlich sinnvoll sein, aber sozial belastend für die Mitarbeitenden.
Personal bereitstellen (quantitativ, qualitativ, zeitlich, örtlich)
Verhalten beeinflussen (Wirksamkeit)
Berücksichtigung der Formalziele
Welche Motive gibt es, Mitglied in einer Organisation zu sein?
Mitgliedschaft: unfreiwillig / erzwungen
Machtform: Zwangsmacht („coercive power“)
Beziehung zur Organisation: entfremdet
Ziel: Gehorsam und Kontrolle, nicht Motivation oder Überzeugung
Gefängnisse
Psychiatrische Einrichtungen mit geschlossener Unterbringung
Militärdienst unter Zwang
Mitgliedschaft: freiwillig, aber interessenorientiert
Machtform: Belohnungsmacht („remunerative power“)
Beziehung zur Organisation: berechnend
Ziel: Nutzenmaximierung, Leistung gegen Gegenleistung
Unternehmen
Behörden mit Lohnverhältnis
Wirtschaftsorganisationen (z. B. Banken, Versicherungen)
Mitgliedschaft: freiwillig, auf Werte und Überzeugung basierend
Machtform: normative Macht („normative power“)
Beziehung zur Organisation: moralisch-ideell
Ziel: Identifikation mit der Mission, Sinnstiftung
Kirchen
NGOs
Parteien
Ehrenamtliche Organisationen
"In organisationswissenschaftlichen Studien wird weniger von der Persönlichkeit eines Organisationsmitglieds
als vielmehr generell vom Menschenbild gesprochen. [...]
Organisationstheorien enthalten Annahmen über
Eigenschaften, Bedürfnisse, Motive, Erwartungen und Einstellung von Organisationsmitgliedern.
Die Gesamtheit der Annahmen einer Theorie über den Menschen in Organisationen wird als Menschenbild
bezeichnet [...]."
Welche dualistischen Modelle des Menschen gibt es?
Maslow:
Defizit- vs. Wachstumsmotive (Pyramide: Physiologisch → Selbstverwirklichung)
Herzberg:
Zwei-Faktoren-Theorie
Hygienefaktoren: verhindern Unzufriedenheit (z.B. Gehalt)
Motivatoren: fördern Zufriedenheit (z.B. Anerkennung)
McGregor:
Theorie X: Mensch ist arbeitsunwillig, extrinsisch zu motivieren
Theorie Y: Mensch ist motiviert, sucht Verantwortung
Was versteht man unter dem Motivations- bzw. Defizitmotive bei Maslows Bedürfnisstheorie?
Was versteht Herzberg unter Motivations- bzw. Hygienefaktoren?
Frederick Herzberg entwickelte in den 1950er Jahren die Zwei-Faktoren-Theorie (auch Motivator-Hygiene-Theorie genannt), um die Zufriedenheit von Arbeitnehmern zu erklären. Er unterscheidet zwei Arten von Faktoren, die das Arbeitsverhalten beeinflussen:
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Hygienefaktoren
(Kontextfaktoren):
Diese Faktoren verhindern Unzufriedenheit, führen aber nicht zu echter Zufriedenheit oder Motivation.
Sie betreffen das Arbeitsumfeld, nicht die Arbeit selbst.
Fehlen sie, entsteht Unzufriedenheit.
Beispiele für Hygienefaktoren:
Gehalt
Arbeitsbedingungen (z. B. Ausstattung, Sicherheit)
Unternehmenspolitik
Führungsstil des Vorgesetzten
Zwischenmenschliche Beziehungen
🡪 Diese Faktoren sorgen nur dafür, dass man „nicht unzufrieden“ ist – aber nicht dafür, dass man motiviert ist.
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Motivationsfaktoren
(Inhaltsfaktoren):
Diese Faktoren führen zu Zufriedenheit und Motivation, wenn sie gegeben sind.
Sie beziehen sich auf den Inhalt der Arbeit selbst.
Ihr Fehlen führt nicht zwangsläufig zu Unzufriedenheit, sondern zu einem Mangel an Motivation.
Beispiele für Motivationsfaktoren:
Anerkennung
Leistung und Erfolgserlebnisse
Arbeitsinhalte (interessante, sinnvolle Aufgaben)
Verantwortung
Aufstiegsmöglichkeiten
Persönliche Entwicklung und Wachstum
🡪 Diese Faktoren treiben Motivation, Engagement und Arbeitszufriedenheit voran.
Zusammengefasst:
Hygienefaktoren = „Nicht schlecht“-Faktoren (verhindern Unzufriedenheit)
Motivationsfaktoren = „Richtig gut“-Faktoren (fördern Zufriedenheit und Motivation)
Worin unterscheiden sich Menschen in Organisationen nach McGregor?
Schein – Menschenbilder:
Rational/economic man: durch Geld steuerbar
Social man: durch soziale Kontakte motiviert
Self-actualizing man: autonom, selbstkontrolliert
Complex man: komplex & situationsabhängig
Warum ist Arbeitsteilung notwendig und worin bestehen Herausforderungen?
Begrenzte Ressourcen (Zeit, Wissen, Geld)
Komplexität der Aufgaben
Welche vier Arten der Arbeitsteilung gibt es?
Räumlich: z.B. Offshore-Programmierung
Personell: verschiedene Personen
Zeitlich: zeitlich gestaffelte Aufgaben
Sachlich: Zerlegung nach Themen/Teilaufgab
Welche Arten der Interdependenzen, die sich aus der Aufgabendekompensation ergeben, sollen wir kennen?
Gepoolte Interdependenz: Hierbei arbeiten verschiedene Personen oder Gruppen unabhängig voneinander an ihren eigenen Aufgaben, aber ihre Ergebnisse werden am Ende zusammengeführt. Zum Beispiel könnte in der sozialen Arbeit ein Team von Beratern an verschiedenen Fällen arbeiten, und ihre Ergebnisse werden dann im Rahmen einer Fallkonferenz zusammengeführt, um eine umfassende Unterstützung für die Klienten zu gewährleisten.
Unabhängige Arbeit an verschiedenen Programmen, aber gemeinsames Ziel.
Sequenzielle Interdependenz: Diese Form der Interdependenz bedeutet, dass eine Aufgabe abgeschlossen sein muss, bevor eine andere beginnen kann. Zum Beispiel könnte ein Sozialarbeiter erst eine Bedarfsanalyse durchführen müssen, bevor ein individueller Unterstützungsplan erstellt werden kann.
Aufgabe muss zunächst abgeschlossen sein bevor nächste beginnen kann. Beispiel: zuerst Diagnose und dann Therapie
Reziproke Interdependenz: Hier arbeiten Personen oder Gruppen eng zusammen, wobei ihre Aufgaben stark miteinander verflochten sind. Ein Beispiel in der sozialen Arbeit könnte die Zusammenarbeit eines Fallmanagers mit einem Therapeuten sein, bei der beide ihre Arbeit ständig abstimmen müssen, um die bestmögliche Unterstützung für den Klienten zu gewährleisten.
Diese Konzepte helfen dabei, die Zusammenarbeit und Kommunikation in Teams zu optimieren, insbesondere in Bereichen, in denen verschiedene Fachkräfte zusammenarbeiten.
Zuletzt geändertvor 22 Tagen