Was lösen Amzeigekeime aus?
E. faecalis
E. faecium
• gehören zur Darmflora
• wenig Virulenzfaktoren
• pyogene Infektionen:
Herz: Endokarditis
Harntrakt: Harnwegsinfekte
Bauch: Mischinfektion
Wundinfektion
Sepsis: v.a. bei Immunsupprimierten
• Glykopeptid-resistente Stämme (VREs)
VanA-Gen: Resistenz gegen Vancomycin und Teicoplanin
VanB-Gen: Resistenz gegen Vancomycin
dient auch als Anzeigekeim im Wasser
Was lösen Staphylokokken/Streptokokken aus?
Toxin-vermittelte Infektionen: bei S. aureus (und Streptokokken) erfordern eine schnelle klinische Diagnose und Therapie (Antibiose+Clindamycin); der Erreger muss nicht systemisch im Wirt sein, Wirkung über Toxine
S. aureus invasive Infektionen: Gewebezerstörung (Toxine und Exoenzyme) und Persistenzstrategien (SCV- und Biofilmbildung), Infektion verschiedener Organe (Knochen, Weichteile, endovaskulär,...),
Therapie: Kombination aus Chirurgie und Antibiose
S. epidermidis: Biofilmbildung, wenig virulent, Fremdmaterial-assoziierte Infektionen, chronische Infektionen
Str. pyogenes: Akute (auch schwere) invasive Gewebeinfektionen, die sich rasch im Gewebe ausbreiten; schnelle Therapie: Penicillin; Therapie zur Vermeidung von Spätfolgen
S. agalactiae: Meningitis und Sepsis bei Neugeborenen, Prophylaxe bei Müttern
Enterokokken: wenig virulent, Erreger von Osteomyelitis, Endokarditis,....,resistente VRE-Stämme
Wie kann Streptococcus pneumoniae nachgewiesen werden?
• Katalase-Test negativ
• α-Hämolyse (vergünend)
• Galle „positiv“*)
• Optochin**) -Test positiv
Was sind die Virulenzfaktoren von Pneumokokken?
Infektionsrate nimmt mit dem Alter zu
(0-10 ziwschen 40-50)
Was können Pneumokokken auslösen?
Lobärpneumonie: 40-50% aller ambulant erworbenen Pneumonien >Patienten meist >50 Jahre Symptome, wie Husten, Fieber, Schüttelfrost, eitriger Auswurf bei älteren Patienten oft nicht mehr so ausgeprägt.
Otitis media: bei Kindern starke Ohrenschmerzen und Fieber; bei manchen Kindern häufig rezidivierend
Mastoiditis: Gefahr der Weiterleitung einer Otitis media in das Knochengewebe (Mastoid)
Sinusitis: Nasennebenhöhlenentzündung mit Fieber und
Kopfschmerzen
Konjunktivitis: oft rasch penetrierend (Ulcus serpens)
Wie werden Pneumokokken diagnostiziert?
Abstriche, aspirierter Eiter, Blut, Liquor, Urin
• Mikroskopie des Primärpräparats
• Kultur (10% CO2)
• Optochin-Test
• Resistenzbestimmung
• serologische Typisierung
• Antigen-Nachweis im Urin: Nachweis eines Pneumokokken
spezifischen Polysaccharid-Antigens bei Pneumonie
Mit was kann gegen Pneumokokken geimpft werden?
Polysaccharid-Impfstoff (PPV23):
Für ältere Kinder und Erwachsene (Standardimpfung bei >60 Jahre), enthält Antigene (gereinigte Kapselpolysaccharide) von 23 verschiedener
Pneumokokkentypen, die für 90% der Erkrankungen verantwortlich sind.
Konjugat-Impfstoff (Prevnar 13®):
Für Kleinkinder bestimmt (2 Monate bis 2. Lebensjahr), für alle Altersgruppen
freigegeben, gegen 13 Serotypen gerichtet, an Kapsel-Zuckermoleküle wurde ein Eiweißmolekül gebunden → bessere Immunantwort
Empfehlungen der Pneumokokken-Impfung nach STIKO:
alle Personen ab 60 Jahre
alle Kinder ab vollendeten zweiten Lebensmonat bis zum zweiten Lebensjahr
Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung
(chronische Erkrankungen, Diabetes mellitus, angeborene oder erworbene Immundefekte, Krebserkrankungen,...)
Welche Pandemien hat es schon ausgelöst?
Influenza
akute aggressive Bronchopneumonie (epitheliale Nekrose, Mikrovaskulitis/vaskuläre Nekrosis, Hämorrhagie, Ödeme, ...)
Pathogene Bakterien bei Autopsie:
- Streptococcus pneumoniae, S. pyogenes
- Haemophilus influenzae
- Staphylococcus aureus
Bei den großen Influenza-Pandemien ist die Mortalität besonders
hoch bei bakteriellen Superinfektionen.
• Verschiedene Mechanismen der viralen-bakteriellen Interaktionen im
Wirt sind beschrieben worden.
• Therapie: Influenza-Therapie nur in der Frühphase möglich;
bakterielle Superinfektionen müssen behandelt werden.
• Frühes Erkennen und Therapie von Superinfektionen verbessert die
Prognose.
Welche Mechansimen der bakteriellen Superinfektion gibt es?
Influenza Virus verstärkt die Bindung and Invasion von Bakterien
Bakterien begünstigen virale Replikation
innerhalb von Wirtszellen
Influenza Infektion verändert die Wirtsantwort,
die eingeschränkt auf Bakterien reagiert
Wie läuft eine bakterielle Koifnektion am Beispiel von S. aureus ab?
Welche Impfstoffe gibt es gegen Neisseria meningitidis (Meningokokken)?
Polysaccharid- Impfstoffe:
Schutz gegen die Serotypen A und C, (W135 und Y)
Erst ab Alter von 2 Jahren guter Schutz
Wirkung für ca. 3 Jahre
Konjugat-Impstoff
Besonders für Kinder zw. 2 Monate und 2 Jahren entwickelt, auch für Ältere zugelassen
Seit Okt. 2010 Konjugatimpfstoff gegen A, C, W135 und Y verfügbar
Gegen die Serogruppe B konnte aufgrund Vorhandenseins identischer Polysaccharidstrukturen auf der B-Kapsel und auf menschlichen Nervenzellen
KEIN Impfstoff basierend auf den Kapselantigenen entwickelt werden.
AG (Protein)- Impfstoffe:
Seit 2013 bzw. 2017 Impfstoff gegen Serotyp B,
Ansätze gewählt, die auf Oberflächenproteinen als Impfantigene basieren.
zwei Meningokokken-B-Impfstoffe ab dem Alter von 2 Monaten (Bexsero®) bzw. ab dem Alter von 10 Jahren (Trumenba®) zugelassen
Impfempfehlungen (STIKO):
• Alle Kinder ab 12 Monate durch C-Konjugat-Impfstoff
• Impfen aller Personen mit erhöhten Risiko mit Meningokokken-ACWY-
Konjugatimpfstoff sowie mit einem Meningokokken-B-Impfstoff:
• Personen mit Immundefekten (fehlende Milz)
• Reiseimpfungen
• Mekka-Wahlfahrten, Pilgerreisen
Wie wird Meningitits therapiert?
Meningitis: Meningokokken sind Penicillin-empfindlich,
Initialtherapie aber besser mit Cefotaxim oder Ceftriaxon
Sepsis:
Schock-Therapie
Heparin (niedermolekular) + Gerinnungsfaktoren
initial Cefotaxim + Gentamicin oder Ceftriaxon + Gentamicin
ist Erreger bestätigt: Penicillin G
Meldepflicht: Verdacht, Erkrankung, Tod
Prophylaxe: Impfung
Wie werden Meningokokken diagnostiziert?
Material: Blutkultur, Liquor
• mikroskopisches Direktpräparat
• Latexagglutinationstest: direkter Nachweis von Kapselantigenen
• Nachweis von Kapselpolysacharid
• Kultur: empfindliche Erreger, Kochblutplatte
• Serologische Typisierung
Was bewirken virale-bakterielle Koinfektionen?
Virale Epithelschädigung, Schädigung von Zilien, Hochregulierung von Rezeptoren und verstärkte bakterielle Adhärenz nach Influenzainfektion
Erleichterter Zugang zu normalerweise sterilen Regionen für Bakterien
Dysregulation des angeborenen Immunsystems (verstärkte
Inflammation, Anergie)
Beschleunigte Freisetzung von Influenzaviren aus den Wirtszellen durch bakterielle Neuraminidasen
Bei gleichzeitiger Influenza kommt es zu einer erhöhten
Bakterienlast im Nasopharynx, was sowohl zu einem erhöhten Pneumonierisiko als auch zu einem erhöhten Übertragungsrisiko führt
was bewirkt eine virtale-bakterielle Koinfektion be Covid-19?
bakterielle Koinfektionen wurden bei früheren Influenzapandemien mit Mortalität in Verbindung gebracht
Der Prozentsatz der COVID-19-Patienten mit bakterieller Koinfektion ist niedriger 6.9% (95% CI 4.3-9.5%) als bei Influenzapandemien
Ein höherer Prozentsatz kritischer Patienten hat bakterielle
Koinfektionen (8.1%, 95% CI 2.3-13.8%)
Die Profile der bakteriellen Co-Pathogene unterscheiden sich von denen der Influenza-Co-Infektionen
Die Diagnose einer Pilzinfektion ist schwierig, wird jedoch bei Patienten unter kritischen Bedingungen stark vermutet
Was sind Neisserien?
Gram-negative, sporenlose, unbewegliche Diplokokken
Neisseria gonorrhoeae (Gonorrhoe, Tripper)
Neisseria meningitidis
(Meningitis epidemica)
Neisseria sicca
Neisseria lactamica
Neisseria mucosa u.a.m.
Wie werden Gonokokken übertragen?
durch Geschlechtsverkehr übertragene
Erkrankung
Weltweit verbreitet; nur beim Menschen vorkommend
Die Erreger dringen in die Urogenitalschleim/Mukosa ein und rufen eine lokale Entzündung mit Eiterbildung
hervor.
Entzündungen können auch auf der Konjunktiva, Rektal- und Pharyngealschleimhaut entstehen
• Bei hämatogener Streuung können sie
Arthritiden und Endokarditiden verursachen.
was sind die wichtigsten Viruelnzfaktoren bei Gonokokken?
Wie wirken sich Gonokokken bei Man/Frau aus?
Mann:
Urethritis
Epidydimitis (Entzündung des Nebenhodens)
Prostatitis
Arthritis
Sepsis
Frau:
Zervizitis, Urethritis
Salpingitis (Entzündung eines Eileiters), Adnexitis (Entzündung von Eileiter und Eierstock)
Peritonitis
Endokarditis
Kind:
Bei vaginaler Gonorrhö der Mutter kann das Kind sich unter der Geburt
infizieren und eine Pharyngitis oder Ophthalmia neonatorum
(Konjunktivitis) zuziehen
→ Credé-Prophylaxe ( 1%ige Silbernitratlösung) sinnvoll
schmerzhaft und reizend für die Bindehaut (Konjunktiva) und Hornhaut, „Alternative heute“ topische (örtliche) Antibiotika (Erythromycin, Gentamycin)
oder 2,5 % Polyvidon-Iod-Lösung
Wie werden Gonnokokken diagnostiziert?
Primärpräparat:
Methylenblau, Gram-Färbung,
Erreger in Epithelzellen und Leukozyten
• PCR
• Kultur: Anzucht der Erreger (10 % CO2),
sehr empfindliche Erreger (Thayer-Martin-Medium)
• Zusätzlich Diagnostik weiterer sexuell-übertragbarer
Erkrankungen (STDs= sexual transmitted diseases):
– Hepatitis - Lues (Treponema pallidum (Syphilis))- HIV- Serologie
– Chlamydien-Nachweis
– Koinfektionen häufig!
• Häufig Penicillin-resistente Gonokokken
Was ist der Unterschied einer Kolonisation verusus Infektion?
nasopharyngeale Kolonisation (scheinbar apathogene Typen); 5-10%, der Bevölkerung sind durch nicht-invasive Stämme kolonisiert
Besonders invasive (virulente) Stämme verursachen Krankheiten, durchdringen Blut-Hirn-Schranke (Virulenz nicht klar trennbar)
Erreger durchringen mittels Transzytose die Mukosazellen;
überwinden Schleimhautbarriere
Meningokokken-Erkrankungen treten in Ausbrüchen auf:
epidemiologische Zusammenhänge bleiben unklar
Übertragung: Tröpfcheninfektion
Was sind die Virulenzfaktoren von Meningokokken?
Wie läuft die Infektion mit Meningitis ab?
Was ist das Waterhouse-Friederichse-Syndrom?
Septische bakterielle Infektion mit akutem Ausfall der Nebenniere
Starke Verbrauchskoagulopathie durch Endotoxinfreisetzung
→ Einblutungen in der Haut und Organen, bes. in Nebenniere
Tritt bei schweren bakteriellen Infektionen auf, z.B. Meningokokken, Pneumokokken, bei OPSI-Syndrom (bakterielle Infektion, nach einer Milz-
Operation recht häufig)
Tritt bei 15% der Patienten mit Meningokokken-Sepsis auf
Führt in bis zu 90% der Fälle zum Tod
Welche Schweregrade gibt es bei Meningokokken?
Wie ist die Epidemiologie von Meningokokken?
Aufgrund unterschiedlicher Kapseln unterscheidet man 13 Typen
Von den 13 Kapseltypen sind nur die Typen A, B, C, W135 und Y mit Krankheiten assoziiert.
In den Industriestaaten: Serogruppe B 71% C 22% W135 3% Y 3%
In Afrika Orient und Asien vorwiegend Serogruppe A als Epidemie-Typ, auch C und W135.
• Meningitis-Gürtel
Zuletzt geändertvor 5 Monaten