Buffl

Sitzung 3b Nonverbale Kommunikation

HM
von Hanna M.

Verzerrte Mimik



  • Balkendiagramm: wenn zu Gesichtsaudruck passende Haltung dabei war wurde Emotion oft richtig erkannt

  • Zu Gesicht andere haltung (grün): nicht mehr trivial welche Emotion gezeigt wird (bei 50% = Zufall)

  • Gesichtsausdrück wird häufiger falsch erkannt bei Inkongruenten Sit.

  • Diagramm unten: Reaktion/ Zeit bis zum erkennen (Kongruent: Wurde schneller reagiert und sich festgelegt -> blaue Balken niedriger)

  • Gesichtsausdruck passt nicht zur Haltung: schlechter im Erkennen und man braucht mehr Zeit bis zum Erkennen


Die Erkennung von Mimik kann beeinflusst, verzerrt oder gestört sein durch…

…stereotype Vorurteile (Hugenberg& Bodenhausen, 2003):

  • Weiße Proband*innen mit relativ stark ausgeprägten Vorurteilen gegenüber Schwarzen Proband*innen erkannten in Studie 1 länger Feindseligkeit/Wut („hostility/anger“) in den sich sukzessive verändernden Gesichtern (von wütend/feindselig bis fröhlich), wenn diese Schwarz waren (vs. Weiß)

  • bzw. erkannten bei diesen Gesichtern früher Feindseligkeit (wenn Gesichter von neutral zu feindselig morphten) in Studie 2.


  • Gibt Unterscheide in der Erkennungsleiste von Gesichtern zwischen Individueen

  • Abhängig von Gesichtern und Kongruenz/Inkonkruenz (siehe Folie zuvor) aber auch von Betrachter und Stereotype

  • Links: feindseliger Ausdruck wurde gemorphed zu fröhlichen Gesicht

  • Aufgabe Teilnehmer Studie 1: taste drücken bei Fröhlichem Gesicht

  • Studie 2: Neutrales Gesicht das in Richtung feindselig verändert wurde (drücken wenn Wahrnehmung von neutral zu feindselig wechselte)



Kommentare:


Die leitende Hypothese der Autoren lautete:

„We hypothesized that ambiguously hostile Black faces would be perceived as more hostile than similar White faces, which would be consistent with the cultural stereotype of African Americans as aggressive (Devine, 1989).” (Hugenberg& Bodenhausen, 2003, S. 640).

  • In der obigen Studie wurden die dargestellten Gesichter als Filme produziert, in denen das Gesicht –ausgehend von einem feindseligen/wütenden Gesichtsausdruck (links) –langsam zu einem fröhlichen Ausdruck wechselte (in Studie 1)

  • In Studie 2 hingegen von neutral zu feindselig/wütend.


    Die Aufgabe der Proband*innen war wie folgt:

  • „…participants were seated at computers in individual cubicles and instructed to watch each movie and press the space bar when they saw that the target face no longer expressed itsinitial emotion“ (S. 641).

  • Die Frage in Studie 1 lautete also: Wie lange sehen die Proband*innen im Gesicht einen negativen Gesichtsausdruck? Die Autor*innen sprechen dabei etwas inkonsistent von „anger“ bzw. allgemeiner von „hostileexpression“.

  • Die Frage in Studie 2 lautete umgekehrt: Ab wann wird Feindseligkeit/Wut erkannt, wenn die Stimuli von neutralem Gesichtsausdruck langsam zu feindseligem Gesichtsausdruck morphen?

  • Zusätzlich bearbeiteten alle Proband*innen die ImplicitAssociationTask (IAT), damit deren Tendenz zu impliziten Vorurteilen abgeschätzt werden konnte.


Ergebnisse



  • Die Ergebnisse der Studie 1 zeigten, dass bei geringer Ausprägung von impliziten Vorurteilen (-1 SD) Weiße und Schwarze Gesichtsanimationen gleich lang als feindselig/wütend wahrgenommen wurden, bevor sie sich aus Sicht der Proband*innen in einen fröhlichen Ausdruck verändert hatten.

  • Anders sieht es bei Proband*innen mit höher ausgeprägten impliziten Vorurteilen aus (+1 SD): Hier war die Wahrnehmung von Feindseligkeit/Wut von Schwarzen Gesichtsausdrücken länger anhaltend (Ergebnisse der Studie 2 sind entsprechend zu interpretieren).

  • Diese Studien zeigen, dass auch spezielle psychologische Variablen/Faktoren –hier die individuelle Tendenz zu impliziten Vorurteilen –einen moderierenden Effekt auf die Erkennungsleistung von Emotionen haben können


Die Erkennung von Mimik kann beeinflusst, verzerrt oder gestört sein durch…

  • …eigene körperliche und/oder geistige Beeinträchtigungen, z. B. Schizophrenie (Kohler et al., 2003)


6) Körperkontakt


Berührungen werden im Modell von McNeill (1992) nicht berücksichtigt, sind aber in der nonverbalen Kommunikation bedeutsam.


Es gibt unterschiedliche Formen von Berührungen, unter anderem:

  • Selbstberührungen (z. B. mit der Hand durch die Haare fahren, ins Gesicht fassen -> z.B. Fußballer nach Spiel beim Interview)

  • Rituale (z. B. Hand reichen, „High-Five“) –diese variieren in Häufigkeit und situationsabhängiger Angemessenheit, aber auch über Kulturen hinweg stark (vgl. Brunsch, 2017)

  • Spontaner, intendierter interpersoneller Körperkontakt (z. B. bei Politiker*innen als Zeichen des Zusammenhaltes oder bei Sportler*innen als Zeichen für Aggressivität)

  • Beiläufiger interpersoneller Körperkontakt –z. B. fanden Fisher et al. (1976) in einer Studie, in der ein beiläufiger kurzer Handkontakt mit den Mitarbeiter*innen bei der Bücherrückgabe in einer Bibliothek stattfand:

    • „A 2 (touch-no touch) x 2 (sex of confederate) x 2 (sex of subject) between subjects design tested the affective and evaluative consequences of receiving an interpersonal touch in a Professional/Functional situation.

    • It was found that the affective and evaluative response to touch was uniformly positive for females, who felt affectively more positive and evaluated the toucher and the environmental setting more favorably than in no touch conditions.

    • The male response to touch was more ambivalent.” (S. 416)

  • Es gibt auch Modelle, die –ähnlich dem Proxemics-Ansatz –Formen und Funktionen von Berührungen mit Beziehungsqualitäten in Verbindung bringen (z. B. Jenkinson, 2017)


7) Merkmale äußerer Erscheinung und Umgebungsgestaltung


Die äußere Erscheinung ist auch Teil der nonverbalen Kommunikation, wenn auch zeitlich relativ statisch (bis zum nächsten Kleidungswechsel).

  • Wie bei allen nonverbalen Zeichen lässt die äußere Erscheinung unter Umständen mehrere Interpretation zu


Mit der Wahl der Kleidung kann u. a. ausgedrückt werden:

  • Eigene Einstellung zur Wichtigkeit bestimmter Anlässe (Sakko oder Bademantel beim Vorstellungsgespräch?)

  • Wissen um bestimmten Dress-Code (z. B. in bestimmten Berufen)

  • Gruppenzugehörigkeit bzw. -akzeptanz (z. B. durch Tragen von Markenkleidung, vgl. Beaudoin & Lachance, 2006)

  • Umweltbewusstsein (nachhaltige Kleidung, z. B. Gardemin& Kleinhückelkotten, 2017)


Weiteres:

  • Auch die Verwendung von Schmuck und bestimmten schmückenden Symbolen (z. B. Tattoos, vgl. Naudéet al., 2019) sind Aspekte nonverbaler Kommunikation (z.B. Kreuz Kette/ Tattoo)

  • Manchmal ist man sich der Wirkung bestimmter optischer Aspekte u.U. nicht bewusst, z. B. bei Farben: Rot machte in einer Studie Frauen für Männer attraktiver (aber nicht intelligenter und sympathischer) (Elliott & Niesta, 2008)

  • Die Umgebung, in der Kommunikation stattfindet, kann auch als nonverbales Zeichen bewertet werden, da sie i. d. R. gezielt ausgewählt oder hergestellt werden kann (z. B. Auswahl der „richtigen“ Location für eine Party)


Meine Notizen:

 

  • Selbstbewusstsein in Zusammenhang mit Sensitivity (Gran Sensitivity hoch: erkennt, das diese bei bestimmten Persönlichkeitsfaktoren höhere scores haben als Vergleichsgruppe)

  • Rot: Oft als Signal (Vorsicht usw.); aber auch für Wahrnehmung wichtg: kann leichter identifiziert werden als andere (Manchester United: früher graue Tricots: schlechter zu erkennen; heute rot: wichtig, damit auch peripher erkennbar/ Seewinkel der größer ist, auch für Fans)

  • Beim Ringen: Kämpfer mit roten Gürtel häufiger gewonnen (Olympiade 2004); Gegenüber automatisch defensiver bei Gegener mit roten Gürtel

  • wirk unbewusst, aber hat teilweise starken kognitiven Einfluss


Author

Hanna M.

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