Adam Smith & Karl Marx kurze Einleitung
Adam Smith:
Klassiker der liberalen Politischen Ökonomie
Buch “der Wohlstand der Nationen”
Vorteile von Arbeitsteilung
Ausdehnung von Märkten (Kapitalismus)
Begründung, dass Arbeit den Wohlstand der Nationen begründet und nicht Geld oder Land
Karl Marx:
Kapitalismus ist Arbeit, die den Wert schafft
Eigentümer über Kapital nimmt Mehrwert der Arbeit ein, während Arbeiter, die Mehrwert produzieren ausgebeutet werden
Ungleichverteilung des Wohlstandes führt zu Konflikten zwischen beiden Klassen
Marxismus ist historisch-materialistisch, denn er argumentiert, dass jedes Wirtschaftssystem mit Klassenkämpfen einhergeht
Ähnliche Definition des Kapitalismus von beiden:
• Die Arbeit produziert Wert (Arbeitswerttheorie)
• Es gibt eine Akkumulation (Anhäufung) von Kapital, die durch Profit (Mehrwert) erzeugt wird.
• Es gibt Arbeitsteilung. = treibt Marktwirtschaft nach vorne
• Kapitalismus braucht Märkte, auf denen Waren gegen Geld getauscht werden.
• Der Tauschwert einer Ware ist nicht identisch mit dessen Gebrauchswert.
Unterschiedliche Ursachen & Folgen des Kapitalismus
(Smith/Marx)
Smith:
K. entstand sanft wegen Fleiß & Sparsamkeit als „natürliche Neigung“ des Menschen & K. bringt Nationen Wohlstand („Der Wohlstand der Nationen“)
Marx:
K. entstand gewaltsam durch den Prozess der ursprünglichen Akkumulation & K. erzeugt massive Klassenkonflikte (Bourgeoisie vs. Proletarier) & zerstört sich selbst.
Adam Smith: Liberale Wirtschaftstheorie
Karl Marx: Marxistische Wirtschaftstheorie
Arbeit schafft Wohlstand; Arbeitsteilung und freie Märkte erhöhen Produktivität der Arbeit; Arbeitsteilung aufgrund der natürlich Neigung des Menschen zum Tausch und der „Eigenliebe“ des Menschen.
(Effizientheorie, Rational-Choice-Ansätze/Institutionalismus = untersuchen politische Institutionen & Prozesse unter der Annahme der individuellen Nutzenmaximierung)
= individualistische und ökonomische Betrachtung/Theorien
Arbeit schafft Wohlstand, aber auch Ausbeutung (Mehrwert (Profit) geht an das Kapital); Eigentum über die Produktionsmittel wird durch historische Prozesse beeinflusst und hat Konflikte und Krisen zur Folge (Klassentheorie)
(Neo Marxismus, Historischer Institutionalismus = untersuchen politische Institutionen und Prozesse als Konflikte über Verteilung von ökonomischen Ressourcen & Macht)
= Aus wirtschaftlicher Perspektive betrachtet
Adam Smith
Der Wohlstand der Nationen
- Kritik an Physiokraten und Merkantilisten: Quelle des Wohlstandes ist die Arbeit (nicht der Boden, Landwirtschaft oder das Geld oder Metall)
• Arbeit und Kapital sind wichtige polit-ökonomische Begriffe
• Arbeitsteilung erhöht die Produktivität (sein Beispiel: Die Produktion von Stecknadeln)= Teilung ist notwendig
• Arbeitswerttheorie: Arbeit produziert Wert und eine Ware
• Kapitalistische Märkte sind das Ergebnis der “Selbstliebe”, “Sparsamkeit”, “Fleiß” (i.S.v. Eigeninteresse)
• „Gebrauchswert“ vs. „Tauschwert“
Kapitel
Was ist Arbeitsteilung & warum wird dadurch Wohlstand produziert?
Aufteilung der Produktion eines Gutes in verschiedene Arbeitsgänge, die von Arbeitern mit spezialisierter Ausbildung unabhängig voneinander ausgeführt werden (Beispiel: Stecknadeln!)
Arbeitsteilung unterscheidet die industrielle Produktion von der in kleinen Handwerksbetrieben und der Landwirtschaft
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Arbeitsteilung führt zu Wachstum & Wohlstand (weil es Effizienzgewinne wegen Geschicklichkeit, Zeitersparnis & technologischen Wandel gibt). Arbeitsteilung ermöglicht die industrielle Produktion, mit der der Massenbedarf der Bevölkerung befriedigt werden kann.
Warum ist Arbeitsteilung entstanden?
wegen der „natürlichen Neigung des Menschen“ zu Tausch; nicht „Ergebnis menschlicher Erkenntnis“ und Tiere haben diese Neigung nicht, wegen der Eigenliebe des Menschen
In welchem Verhältnis stehen die Marktgröße und Arbeitsteilung?
Je größer der Markt, desto mehr Arbeitsteilung ist möglich
(Größe des Marktes begrenzt Arbeitsteilung).
Transportwege (vor allem Wasser) fördern die Ausbreitung von
Märkten. = Gewerbe und Markt ist über Wasser viel ausgedehnter als nur über Land
Wieso gibt es Geld?
Tauschmittel, damit Arbeitsteilung funktioniert
erst Vieh, dann Metalle
erleichtert den Handel
Geldverkehr zu sichern, ist staatliche Aufgabe
Tauschwert vs. Gebrauchswert
Geld an sich schafft keinen Wert!
Karl Marx
“Das Kapital”
• Fügt Smith die historische Perspektive & Klassentheorie hinzu und transformiert dessen Theorie dadurch radikal
– Historischer Materialismus: Historische Analyse der Produktionsverhältnisse als Gesellschaftsanalyse
– Dialektische Methode: Analyse von Widersprüchen & Konflikten (Dynamik, keine Stabilität)
• Das Kapital: Kritik der politischen Ökonomie (Kritik am Kapitalismus & Kritik an bisherigen Theorien zum Kapitalismus, z.B. an Smith)
“Das Geheimnis der ursprünglichen Akkumulation”
Die Entstehung des Kapitalismus
• Die sogenannte ursprüngliche Akkumulation ist der historische Ausgangspunkt des Kapitalismus.
• Kapitalismusanalyse ist die historisch-empirische Analyse von
aufeinanderfolgenden Gesellschaftsformationen, die als Produktionsverhältnisse zu rekonstruieren sind
• Marx erläutert diesen Prozess in diesem Kapitel anhand der Entwicklung Englands (ab 15. Jhrdt.): Voraussetzung des Kapitalismus war die gewaltsame (!) Auflösung des agrarischen Feudalismus mit Gewalt durch die Blutgesetze („grotest terroristische Gesetze“, 795) (Heinrich VII, Heinrich VIII, Edward VI, Elisabeth 1572; Jakob I; …), siehe 3.4 „Blutgesetzgebung gegen die Expropriierten“ (Fabrikant nicht freiwillig, sondern durch Enteigbung der Mittel)
• Eine „sanfte“ politische Ökonomie (Sparsamkeit und Fleiß der Elite) wie bei Adam Smith kann den Kapitalismus nicht erklären.
Passierte vor der Akkumulation des Kapitals
Ursp. Akkumulation geht der Akkumulation des Kapitals voraus, ist nicht das Resultat, sondern die Voraussetzung des Kapitalismus.
Daher: Die ursp.Akkumulation ist der historische Ausgangspunkt des Kapitalismus
Produzent wird von Produktionsmittel getrennt
Gewaltsame Enteignung der Bauern
Ursprüngliche Akkumulation ist ein historischer Scheidungsprozess des Produzenten von den Produktionsmitteln
Voraussetzung der Ursprünglichen Akkumulation ist die gewaltsame Enteignung der Bauern und deren Trennung von Grund und Boden
Blutgesetztgebung gegen die Expropriierten
Enteignung der Bauern mit staatlicher Gewalt („Blutgesetzgebung“) macht diese zu Vagabunden
Staatliche Gewalt trennt Bauern von Grund & Boden und zwingt sie zur Lohnarbeit in den Fabriken
Lohnregulierung; später: nur ausnahmsweise Gewalt!
Die geschichtliche Tendenz der kapitalistischen Akkumulation
Der Kapitalismus geht aufgrund seiner internen Widersprüche zugrunde
Die kapitalistische Produktion, die die Arbeiter enteignet hat, zerstört sich selbst („Negation der Negation“)
Die „nächste Stufenleiter“ wäre der Sozialismus, d.h. die kooperative Form des Arbeitsprozesses
Bourgeoisue & Proletariat
Manifest der Kommunistischen Partei (1848)
Im Auftrag des Bundes der Kommunisten verfasst von Karl Marx und Friedrich Engels, Parteiprogramm der Kommunisten Partei
Das Manifest legt dar, dass jedes Wirtschafts- und Gesellschaftssystem mit Spaltungen einher geht: Altes Rom, Feudalismus, Kapitalismus
Erste Schrift, die soziale Klassen und deren Interessen umfassend beschreibt (Schumpeter)
Klassentheorie bestimmt Klassenbegriff (Eigentum an Produktionsmitteln oder Ausschluss davon ist das entscheidende Kriterien)
Bourgeoisue & Proletariat (2)
• Der Klassenkonflikt zwischen Bourgeoisie und Proletarier entsteht aus dem Zusammenbruch des feudalistischen Systems und aufgrund der kapitalistischen Produktionsweise
• Bourgeoisie ist mächtiger, weil sie das Kapital besitzt, das sich zentralisieren und akkumulieren lässt.
• Arbeiter ist von seiner Arbeit entfremdet und der Lohn deckt nur die Reproduktionskosten
• Staat kann diesen Konflikt nicht lösen, da von Bourgeoisie dominiert
• Arbeiter müssen daher die Revolution gewaltsam herbeiführen (siehe später die aus dem Marxismus entstandene Machtressourcentheorie: Gründung von Parteien und Gewerkschaften für sozialdemokratische Reformpolitik).
Digitale Ökonomie aus Perspektive vom Smith & Marx
“[I]f every buyer knew every seller’s price and every seller knew what every buyer was willing to pay, then everyone in the ‘market’ would be able to make fully informed decisions and society’s resources would be distributed evenly. To date we haven’t achieved Smith’s ideal because would-be buyers and would-be sellers hardly ever have complete information […] The Internet will extend the electronic marketplace and become the ultimate go-between, the universal middleman […] It will be a shopper’s heaven.“ (Gates 1996: 180-181)
“In our time, surveillance capitalism repeats capitalism’s “original sin” of primitive accumulation. It revives Karl Marx’s old image of capitalism as a vampire that feeds on labor, but with an unexpected turn. Instead of claiming work (or land, or wealth) for the market dynamic as industrial capitalism once did, surveillance capitalism audaciously lays claim to private experience for translation into fungible commodities that are rapidly swept up into the exhilarating life of the market. Invented at Google and elaborated at Facebook in the online milieu of targeted advertising, surveillance capitalism embodies a new logic of accumulation” (Zuboff 2019: 1)
Fazit:
Was ist Kapitalismus und welche FOlgen jaz dieses Wirtschaftsystem?
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