Wie wird der Begriff „Ballaststoffe“ definiert?
Definition:
Ballaststoffe sind pflanzliche Zellwandbestandteile, die als Nahrungskomponenten dem menschlichen Verdauungssystem widerstehen, d.h. durch körpereigene Enzymsysteme des Magen-Darm- Traktes nicht oder nur unwesentlich unmittelbar in resorbierbare Formen überführt werden können.
Nennen Sie die für die Ernährung des Menschen wichtigsten Ballaststoffe,
und beschreiben Sie deren charakteristischen physikochemischen
Eigenschaften.
Wichtigste Ballaststoffe für die Ernährung:
Cellulose
Lignin
Hemicellulose
Pektin
Eigenschaften:
Cellulose: unlöslich, Quellfähigkeit wenig, keine Viskosität, Fermentierbar 10-30%
Lignin: unlöslich, keine Quellfähigkeit, keine Viskosität, Fermentierbar 0%
Hemicellulose: Wasserlöslichkeit bei 50%, Quellbarkeit, gute Viskosität, Fermentierbarkeit 50-70%
Pektin: erhöhte Wasserbindung, Volumenerhöhung im Dickdarm, lockerer Kot, Fermentierbarkeit ca. 100%
Ballaststoffe werden Schein Verdaut, das bedeutet, dass sie nicht vom Menschen Verdaut werden, sondern durch Mikroorganismen im Dickdarm!
Welche physiologischen Wirkungen haben Ballaststoffe und wo entfalten sie
diese Wirkungen.
Welche kurzkettigen Fettsäuren entstehen im Zuge der Ballaststoff-
Fermentation im Colon?
In welchem Mengenverhältnis stehen diese zueinander?
Wie werden diese Fettsäuren im Stoffwechsel des Menschen weiterverwendet?
Was sind Divertikel? Was bedeutet der Begriff „Divertikulitis“? Welchen Einfluss haben Ballaststoffe auf die Entstehung einer Divertikulitis?
Erklären Sie, welchen Einfluss Ballaststoffe auf die Entwicklung von
Dickdarmkrebs haben.
Im Darm:
Ballaststoffe binden Gallensäuren, was verhindert, dass diese in schädliche sekundäre Gallensäuren umgewandelt werden
verkürzen die Passagezeit des Speisebreis durch den Darm, weswegen darin enthaltene schädliche Substanzen (z.B. biogene Amine, sekundäre Gallensäuren) für kürzere Zeit mit der Darmschleimhaut in Kontakt kommen
Beim Abbau der Ballaststoffe durch Bakterien im Darm entstehen kurzkettige Fettsäuren wie Essigsäure, Propionsäure und Buttersäure, was eine saure Umgebung für die Darmbakterien begünstigt und unerwünschte Bakterien weniger wachsen lässt.
Wie erklären Sie den positiven Effekt von Ballaststoffen auf die Inzidenz von
koronaren Herzkrankheiten (KHK)?
Binden freie Gallensäuren wodurch:
sie mehr mit dem Faeces ausgeschieden werden
Beeinflussen den enterohepatischen Kreislauf -> Synthese von Gallensäure aus Cholesterin steigt, LDL Cholesterin sinkt
Wie hoch liegen die Richtwerte (lt. DGE) für die Ballaststoff-Zufuhr für
Erwachsene?
30g/Tag = 16,6g/1000 kcal (w) bzw. 13g/1000 kcal (m)
Zuletzt geändertvor 6 Monaten