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Psychische Störungen und ihre Klassifikation II

JW
von Julia W.

• Sie lernen das Klassifikationssystem DSM-5 kennen und können Neuerungen im Vergleich zum DSM-IV benennen


-> Geschichte des DSMs



-> nach dem 2. WK

-> viele Veteranen

-> lohnt sich eine Zusammenfassung um die Behandlung zu vereinfachen

-> Auflistung von Diagnosen ohne Nennung von Kriterien



Ziel: hohe Beurteilerreliabilität durch:

• detaillierte, ausformulierte Kriterien auf der Symptom- und Syndromebene,

• den Versuch, sich vor allem auf zuverlässig (durch Fragen oder Beobachtung) erfassbare Symptome zu beschränken,

• eine breitere Mehrebenencharakteristik des Störungsverhaltens hinsichtlich körperlicher, kognitiver, affektiver und verhaltensbezogener Symptome einschließlich Zeit- und Schweregradkriterien

• operationalisierte, algorithmisch spezifizierte Ableitung der Diagnose (wenig Interpretationsspielraum)

• Grundlage für die Entwicklung strukturierter, standardisierter Interviews (z.B. SKID I und II bzw. neu SCID-5-CV und SCID-5-PD)


führt zur Revision von Klassifikationssystemen

• Nachfolgende Versionen beinhalten Überarbeitung auf Basis neuer Forschungsergebnisse und des gesellschaftlichen Konsens

• Veränderungen auf verschiedenen Ebene:

○ Formale Ebene (z.B. Abschaffung des multiaxialen Systems)

○ Zuordnung von Störungsbildern zu Oberkategorien (z.B. Zwanghaftes Horten)

○ Änderungen von Diagnosekriterien für bestehende Diagnosen (z.B. Trauerkriterium bei der Depression)

○ Einführung neues Störungsbilder (z.B. Binge Eating Disorder, Prämenstruelle Dysphorische Störung)



• Sie lernen das Klassifikationssystem DSM-5 kennen und können Neuerungen im Vergleich zum DSM-IV benennen


-> Persönlichkeitsstörungen im ICD 11

ABER: Neuerungen im ICD-11!!! -> Persönlichkeitsstörungen im ICD-11:

1. Schritt: Allgemeinen Anforderungen an die Diagnose einer Persönlichkeitsstörung:

• überdauernde Störung, charakterisiert durch Probleme im Funktionsniveau von Aspekten 1) des Selbst (z.B. Identität, Selbstwert, Akkuratheit der Selbstwahrnehmung, Selbststeuerung) und/oder 2) interpersonelle Dysfunktion (z.B. Fähigkeit, enge und wechselseitig befriedigende Beziehungen herzustellen, die Perspektive des anderen zu verstehen und Konflikte handzuhaben).

• diese Störung muss nicht mehr in der Jugend oder im jungen Erwachsenalter beginnen, sondern nur länger als 2 Jahre andauern.

• erstmals auch PS mit Beginn nach dem 50. LJ möglich


2. Schritt: Einschätzung des Schweregrades einer PS:

• „mild“ (6D10.0)

• „moderat“ (6D10.1)

• „schwer“ (6D10.2)

• „Schweregrad unspezifiziert“ (6D10.Z)

• subklinische Kategorie „Schwierigkeit“ (difficulty)


3. Schritt: Beschreibung des Persönlichkeitsstil einer Person:

• eine dimensionale Einschätzung der Persönlichkeit auf 5 Domänen:

○ „Negative Affektivität“

○ „Verschlossenheit“

○ „Dissozialität“

○ „Enthemmtheit“ und

○ „Zwanghaftigkeit (Anankastia)“

-> wird beginnend 2022 weltweit die Diagnosestellung verändern



• Kritiker*innen des Modells haben allerdings erreicht, dass Borderline-Persönlichkeitsstörung als einzige im ICD-11 als sog. „Borderline-Muster“ (borderline pattern) erhalten bleibt

• Beschreibung des Stils der Persönlichkeit ist für das Stellen einer Diagnose nicht notwendig!

• möglich, dass bei einer schweren PS nur eine oder keine Domäne markant im Vordergrund steht

• Domänen werden als kontinuierliche Dimensionen, nicht als Kategorien verstanden.

• Dennoch muss für den Zweck der Kodierung die Entscheidung „vorhanden“ vs. „nicht vorhanden“ getroffen werden

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Julia W.

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