Gib eine Übersicht von im Mund schnell zerfallender Arzneiformen: Wie verläuft die Resorption, Anwendungen, Beispiel?
Resorption
Zerfallen in der Mundhöhle was buccale oder sublinguale Resorption ermöglicht, Resorption findet statt über passive Diffusion (Transzellulär oder Parazellulär).
Voraussetzung von Arzneistoff:
· Ausreichend wasserlösliche —> wichtig für schnelles Zerfall
· Gewisse Lipophilie —> wichtig für die Passive Diffusion
· Kleine Moleküle
Vorteile
· Hohe Lagerstabilität weil es eine Feste Arzneiform ist
· Schnelle Freisetzung
Anwendungen
Für Patienten mit Schluckbeschwerden (sowie Pädiatrie und Geriatrie)
Beispiele
Levetiracetam: für Epilepsie
1. Vergleich Single und Multiple Unit Dose in Bezug auf magensaftresistente und Retard Arzneiformen?
Nüchtern: kein Unterschied in der Magenpassage
Bei Nahrung: Magenpassage von Single Unit Dose ist länger als von Multiple unit Dose
Grund: Multiple Unit Dose zerfallen in kleinere Pellets und können mit der Nahrung weiter in den Dünndarm
Single Unit Dose sind zu groß und müssen auf die Phase 3 des IMC warten
Magensaftresistente Arzneifomen sind bei beidem Vorteilhaft um nüchtern eingenommen zu werden für einen raschen wirkungseintritt
Retardarzneiformen werden bevorzugt mit Nahrung eingenommen, weil es die Magenpassage verlängert
Geben sie die pH Werte in GIT an
GIT
Magen:
Nüchtern = 1 – 1.5
Mit Nahrung = 1.7 – 3.5
Duodenum = 5 – 8
Dünndarm (Jejunum und Ileum)
Oberfläche = 5.3
Lumen = 6.7 - 8
Dickdarm (Colon) = 7 – 8
Rektum = 7 - 8
Geben sie die Ph Werte von Blut, Nasenhöhle, Mundhöhle; Urin und Lunge an
Blut: 7.4
Nasenhöhle
Gesund = 5.5 -6.5
Krank (Rhinitis) = 8
Mundhöhle: 6.5 - 7
Lungen
Alveolarepithel = 7.4
Nieren
Urin = 5 – 7.5
Gib die Pharmakokinetischen Faktoren für eine Schlechte Bioverfügbarkeit an
· First Pass Effekt > 70%
· Schnelle Elimination
· Resorption < 30%
· Kleines Resorptionsfenster
· Nicht lineare Freisetzungskinetik
Welche Wirkstoffeigenschaften sind für eine schlechte Bioverfügbarkeit verantwortlich?
Schlecht Löslichkeit
Geringe Auflösungsgeschwindigkeit
Partikelgröße
Benetzbarkeit
Instabilität am Resorptionsort
Kristallmodifikation
LIpinskis Rule of 5
> 5 H-Brückendonoren
> 10 H-Brückenakzeptoren
cLogP > 5
Molekulargewicht > 500
Ordnen Sie nach Wasserlöslichkeit an (von hoch zu niedrig): Hydrat, Solvat, Anhydrat, amorph, Kristall, metastabile formen, stabile formen
Hydrat = Molekül + Wasser —> Kristall
Solvat = Molekül + Lösungsmittel —>Kristall
Anhydrat = Salz ohne Kristallwasser also wasserfrei
Amorph ist besser löslich als Kristallin und metastabile Formen.
Metastabile Formen sind besser löslich als Stabile formen
Hydrate sind schlechter löslich als Anhydrate.
Solvate sind besser löslich als Anhydrate und Hydrate.
Wasserlöslichkeit in absteigender Reihenfolge
· Amorph > Kristall
· Solvate > Anhydrate > Hydrate
· Metastabil > Stabil
Nenne PHYSIKOCHEMISCHE Eigenschaften, die die Bioverfügbarkeit beeinflussen
· Lipophilie
· Molekülgröße
· pKa
· chemische Stabilität
· Komplexbildung
· Partikelgröße
· HBB
· Moleküloberfläche
Nenne Physiologische Faktoren, die die Bioverfügbarkeit beeinflussen
· Resorptionsoberfläche
· Transitzeit
· Motilität
· pH
· Enzymen
· Nahrung
· Bakterienflora
Nenne Faktoren von Art und Zusammensetzung der Arzneiform, die die Bioverfügbarkeit verbessern
· Größe
· Löslichkeit
· Hilfsstoffe
· Kristallform
Welche Substanzen können die Bioverfügbarkeit verbessern?
Resorptionsfördernde Stoffe: Tenside, Cyclodextrine
Enzyminhibierung: Aprotinin
Hemmung von Effluxtransporter: Poloxamer
Mucoadhäsionsubstanzen: Chitosan
Nenne Vorteile der rektalen Applikation
Gute Alternative wenn p.o. Applikation nicht möglich ist, bsp Säuglinge oder Geriatrie
Arzneistoffe die p.o. schlecht verträglich sind und instabil im GIT sind (Bsp. NSAR)
Anstatt Arzneistoffen die schlecht schmecken, kann so Compliance verbessern
Partielle Umgeghung der Leberpassage
Nenne Nachteile der rektalen Applikation
Schwankende Bioverfügbarkeit wegen schwankender Resorption
Höhere Dosen notwendig als bei p.o.
Resorptionsabbruch bei Darmentleerung
Geringere Akzeptanz, also kann die Compliance verschlechtern
Welche Optionen gibt es, die Löslichkeit zu verbessern
Erhöhen der Sättigungslöslichkeut
Prodrug
Änderung Festkörperstruktur
Biludng kristalliner MEhrkomponentensysteme
Erhöhen der Auflösungsgeschwindigkeit: Mikronisierung
Lösungsvermittler
CO-Solventen, LM, die mit Waser mischbar sind (DMSO; EtOH, Glycerol)
Solubilitatoren: Tenside, Micellbildung (Lecthine)
Hydrotrophie: Aufbrechen von Wasserstruktur (Harnstoff, Sorbit, Glukose)
Cyclodextrine
Ausbildung reversibler molekularer Wechselwirkungen zwischen Stoff und Lösungsvermittler (Natriumsalicylat)
Nenne “weitere Optionen” durch die die Löslichkeit verbessert werden kann
Nanosuspension
Feste Dispersion
Einführung funktioneller Gruppen
Salzbildung
Co-Kristalle
Stören der Kristallpackung
Arzneimittel Träger
Hilfsstoffe
Durch welche Stoffe kann die Resorption verbessert werden?
Synthetische und natürliche Tenside
Fettsäuren
Chelatbildner
Kationische Hilfsstoffe (Bsp. Chitosan)
Was sind Kokristalle und warum nutz man Sie?
Kokristalle = Mehrkomponentenkristalle, die aus einem neutralen Wirkstoff und Hilfsstoff (meist inert und bei 20°C fest) bestehen. Man ändert hierbei die intramolekularen WW in der Kristallstruktur und dadurch ändern sich auch die Eigenschaften.
Ziele
· Ändern der Löslichkeit
· Erhöhung der chemische Stabilität
· Erniedrigung der hygroskopizität
· Umgehung von Polymorphieproblemen
Hilfsstoffe (Koformer)—>Zitronensäure / Nikotinamid / Aminosäuren / Dicarbonsäuren
Was sind die Einflüsse der Nahrung auf den Magen?
Verzögerte Passage—>verzögerte Absorption, eventuell Abbau von säureempfindlicher Substanzen
Höherer pH —> Langsameres Auflösen von Basen und schnellere Auflösung von Säuren, Magensaftresistente Arzneiformen sind weniger Stabil.
Mehr Flüssigkeit —> erhöhte Auflösungsgeschwindigkeit
Reaktion mit Nahrungsbestandteilen —> Komplexbildung mit bsp. Gerbstoffe
Welchen Einfluss hat Nahrung auf Darm, Galle und Pankreas?
Darm
Bessere Durchblutung —> schnellere Resorption
Galle und Pankreas
Wirken emulgierend, solublisierend und proteolytisch
Ausschüttung erhöht —> Bessere Resorption von lipophilen Arzneistoffen + Verstärkter Abbau von proteinartigen Wirkstoffen
Komplexbildung mit Galle möglich —> Erniedrigung der Resorption
welchen Einfluss hat Nahrung auf die Leber und die Niere?
Leber
Bessere Durchblutung —> Höhere Metabolisierungsrate
Niere
Eiweißreiche Nahrung erniedrigt pH
Pflanzliche Nahrung erhöht pH
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