Welche Organe sind von gatrsointestinalen Infektionen betroffen?
Ösophagus (Ösophagitis)
Magen (Gastritis)
Enteritis (Dünndarm)
Colitis (Kolon)
Was sind die Basisfakten zu Helicobacter pylori?
Spiralig gekrümmtes, Gram-negatives Stäbchen
mit lophotricher Begeißelung
Fäkal-oral übertragen und kolonisiert die oberste
Schicht der Magenmukose; tiefere Schichten →Infektion
Von dem Pathologen Warren und dem Internisten Marshall
aus dem Magen von Gastritis-kranker Patienten isoliert.
Was sind die Virulenzfaktoren von Helicobacter pylori?
Wie unterscheiden sich Enteritis und Koktits in ihren Symptomen?
Enteritis: Dünndarm
Kolitits: Dickdarm
Enterotoxin
Zytokin
Erbrechen/Durchfall
Durchfall
Stuhl: wässrig
Stuhl: blutig/schleimig
kaum Entzündung
viel Entzündung
Paradigma: Cholera
Paradigma: Bakterielle Ruhr
Was ist Campylobacter?
Gramnegatives, begeißeltes Stäbchen, mikroaerophiles Wachstum
Relativ resistent
Humanpathogen: C. jejuni, C. coli, C. fetus
Meldepflichtig
Übertragung durch Lebensmittel
Folge: Enteritis
Therapie nicht immer nöitg
Prävention durch Hygienische Maßnahmen
Wie ist die Pathogenese von Campylobacter?
• Invasion: Enterokolitis mit Durchfall (auch blutig) → Spontanheilung
• C. fetus: Invasion → Bakteriemie → Sepsis, Meningitis (bei Immunsuppr.)
Welche Krankheiten kann Campylobacter auslösen?
Giullan-Barre-Syndrom
(= periphere, überwiegend motorische Polyneuropathie, mit
peripheren Lähmungen oder Hirnnervenschäden einhergehend)
CDT »cytolethal distending toxin«,
besteht aus 3 Untereinheiten (katalyt. UE CdtB und rezeptorbindende UE CdtA und CdtC). CDT hemmt die
Zellteilung unterschiedlicher Zelltypen.
CdtB besitzt DNase- Aktivität und verursacht Einzelstrangbrüche in der chromosomalen DNA
eukaryotischer Zellen. (zytostatisches Toxin)
Was sind die Gattungsmerkmale von Vibrionen?
Merkmal
Ausprägung
Gramfäbung
gramnegativ
Aerob/Anaerob
fakultativ anaerob
Kohlenhydratverwertung
fermentativ
Sporenbildung
nein
Beweglichkeit
ja
Katalase
positiv
Oxidase
Besonderheiten
Nitratreduktion, halophil (benötigt NaCl)
Welche Arten von Vibrionen gibt es?
Art(en)
Krankehit(en)
Vibrio cholerae O1 und O139
Enteritis
Nichtagglutinierbare (NAG-)Vibrionen
Enteritis, Harnwegsinfektion, Wundeinfektion
Vibrio parahaemolyticus
Enteritis, Wundinfektion
Vibrio vulnificus
Wundinfektion, Sepsis
Was ist Vibrio cholerae?
Choleraerreger
Gram-negative, leicht gekrümmte Stäbchen
Humanpathogen: V. cholerae,
Serovar O1 (Biovar El Tor) , O139 (Biovar Bengal)
Mensch ist einzige Infektionsquelle, Übertragung direkt oder über Wasser, Nahrungsmittel
starke Säureempfindlichkeit
des Erregers
→ orale Aufnahme von 106 -1010 Keimen,
damit Vibrionen die Magenpassage überstehen
Wie ist die Pathogenese von Vibrio cholerae?
orale Aufnahme, IKZ 2-5 Tage, massive wässrige Diarrhoe durch Choleratoxin;
durch Alkalitoleranz Vermehrung der Keime im Duodenum
V. cholerae zerstört die Mukusschicht (Muzinase)
toxin-regulierter Typ-IV-Pilus (TCP): Adhärenz an Darmzellen, keine Invasion der Mukosa
Choleratoxin (CTX) (durch einen Phagen, CTXΦ, kodiert)
= AB-Toxin: Aktivierung der Adenlytacyclase → cAMP geht hoch
→ vermehrte Sekretion von Cl- und Wasser
Sekretion von Natriumbikarbonat und Kaliumionen über die apikale Plasmamembran des Darmepithels
hoher osmotischer Druckes im Darmlumen → sekundär massive Sekretion von Wasser durch das gesamte Dünndarmepithel
Wie sieht die Pathogense von Vibrio cholerae bildlich aus?
Was sind Enterobakterien und wer gehört dazu?
meist fakultativ pathogenen
Gram-negative, zum Teil bewegliche, sporenlose Stäbchen
Salmonella, Escherichia, Shigella, Edwardsiella,
Enterobacter, Citrobacter, Klebsiella, Serratia, Yersinia, Hafnia, Proteus, Plesiomonas
obligat pathogenen Gattungen Salmonella, Shigella und Yersinia sowie darmpathogenen Stämme von E. coli gehören nicht zur physiologischen Bakterienflora des Darmes
→ verursachen entweder zyklische Allgemeininfektionen oder verbleiben im Darm und lösen Enteritiden aus
Wie kann man die Enterobakterien unterscheiden?
unterscheidbar nach biochemischen Leistungen, molekularer
Zusammensetzung, an Hand der Virulenzfaktoren oder
an Hand der Massenspektren (MALDI-TOF)
Was sind gemeinsame Kennzeichen aller Enterobakterien?
- sowohl unter aeroben als auch unter anaeroben Bedingungen vermehrungsfähig
- metabolisieren Glukose sowie andere Zucker unter Bildung von
Säure sowohl oxidativ als auch unter Sauerstoffausschluss
Wie werden Enterobakterien unterschieden?
Oxidase Test
Welche zwei Arten von humanpathogenen Salmonellen gibt es?
Typhöse Salmonellen: Erreger systemischer Infektionen
Infektionsquelle: Mensch
S. typhi, S. paratyphi A, B, C
Enteritis-Salmonellen: Erreger von Gastro-Enteritiden
Infektionsquelle:
Lebensmittel, Nutztiere S. enteritidis, S. typhimurium, S. dublin, S. rostock, S. kahla und viele andere
typhöse Verlaufsformen (S. enteritidis, S. typhimurium und einige andere bei immunschwachen Personen, v.a. < 1 Jahr und > 60 J.)
Wie wird Salmonella enterica eingeteilt?
nach Antigenen der äußeren Zellmembran (O), der Kapsel (K) und der Geisel (H)
Einteilung durch Agglutination
→ Kauffmann-White-Schema: (Antigen-Formel) SEROVAR
→ Innerhalb der Spezies S. enterica sind aufgrund der Kombination von O-Antigen, H-Antigen und ggf. Kapselantigen (Vi) ca. 2600 Serovare unterscheidbar.
Was sind die Virulenzfakrion von Salmonelle enterica?
Wie hoch muss die Infektionsdosis von Enteritis Salmonellen sein?
103 – 105 (Anreicherung im Lebensmittel erforderlich)
→ akute Gastroenteritis, IKZ: 5-72 Std.
Übelkeit, Erbrechen, breiig-wässriger Durchfall, Fieber, Kopfschmerzen
Typhöse Verlaufsformen: < 1Jahr > 65 Jahre, schwere systemische Verläufe bei AIDS oder Immunsuppression
Was sind Komplikationen von Enteritis Salmonellen?
Hämodynamische Folgen des Wasserverlustes
Osteomyelitis, septische Arthritis, Endokarditis
Wie werden Enteritis Salmonellen nachgeweisen?
Erregernachweis im Lebensmittel, Stuhl
Wie ist die Pathogenese bei Enteritis Salmonellen?
Adhäsion:
Salmonellen adhärieren mittels Fimbrien an M-Zellen (Dünndarm)
Invasion:
Typ-3-Sekretionssystem (TTS, T3S-System*) injiziert Effektor- und Regulationsproteine in die M-Zellen, die diese dazu veranlassen, die Salmonellen aufzunehmen. Transport innerhalb einer Vakuole durch die Zellen zur Lamina propria → dort Aufnahme in Makrophagen Vermehrung in Makrophagen (Vakuole gefüllt mit Keimen, 2tes T3SS),
Produktion von Zytokinen → Anlocken von weiteren Entzündungszellen
Gewebeschädigung: entzündliche Reaktion in der Lamina propria
→ Störungen des Flüssigkeits- und Elektrolyttransports
im unteren Dünndarm
2te Invasion: Auswandern aus dem Bereich der Peyer-Plaques
Wie ist die Pathogenese bei typhösen Salmonellen?
Typhus abdominalis ist im Gegensatz zu den Infektionen durch Enteritis-Salmonellen eine zyklische Allgemeininfektion, die in Stadien abläuft
Zielzellen von Salmonella Typhi, Salmonella Paratyphi A, B, C sind die Zellen des mononukleär-phagozytären Systems (MPS) derjenigen Organe, in denen sich die Erreger nach hämatogener Ausbreitung ansiedeln
Wie werden typhöse Salmonellen diagnostiziert?
Erregernachweis:
- Lebensmittel
- Blutkultur ab 1. Krankheitswoche
- Urin ab 1. Krankheitswoche (wie Blutkultur)
- Stuhl während IKZ, ab 2. Woche (cave: Dauerausscheider!)
Antikörpernachweis: ab Ende 1. oder ab 2. Woche
Meldepflichtig!
Wie ist die Pathogenese von Typhus abdominalis?
Adhäsion und Aufnahme im Darm
Invasion, Etablierung und Aktivierung in z.B LK
Generalisierung in der Blutbbahn
Schädigung der Zielorgane, symptome/Krankheiten treten auf
Wie verläuft die Infektion von typhösen Salmonellen?
Inkubation 1 – 2(3) Wochen (Internalisierung in M-Zellen, Invasion der
Peyerschen Plaques, primäre Bakteriämie)
• Generalisation (Bakteriämie, Fieber, Eintrübung, rel. Bradykadie, Leukopenie,
Stuhlverstopfung des Darms)
• Organmanifestation (Typhome (= Granulome aus Makrophagen und
Lymphozyten), Roseolen, Myokarditis, Enzephalitis, Pneumonie)
• Erst ab 3. Woche tritt Diarrhoe ein, evtl. Darmblutungen durch Ulcera der
Mukosa, Ausscheidung der Erreger im Stuhl
• Nachfolgend Elimination (Stadium decremendi) Fieberabfall über 1 – 2
Wochen
Komplikationen:
• akut: Perforations-Peritonitis, Blutungen, Herzversagen, Endotoxin-Shock
• chronisch: chronische bakterielle Persistenz in
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