Buffl

Klausur

SS
von Sarah S.

Erklären Sie die Grundlagen der Destillation. Welche zwei Gesetze sind hierfür wichtig? Erklären Sie diese kurz. Wie kann eine Trennung möglichst erfolgreich sein?

Grundlagen der Destillation

- durch Erhitzen & Kondensieren zweier flüssiger Stoffe bildet sich eine Dampfphase, deren Zusammensetzung anders ist als die der Flüssigphase

→ durch unterschiedliche Siedepunkte haben Stoffe unterschiedliche Flüchtigkeit

- für die Molenbrüche (Stoffmengenanteil) der Flüssigkeits- & Dampfphase gilt: x1/x2 ≠ y1/y2 

  • x1,2: Stoff 1 & 2 in Flüssigkeitsphase

  • y1,2: Stoff 1 & 2 in Dampfphase

  • Stoff 1 charakterisiert die leichter flüchtige Substanz

Verhältnis 𝜶=(𝒚𝟏:𝒚𝟐)/(𝒙𝟏:𝒙𝟐) → charakterisiert Anreicherung des leichter flüchtige Stoffes (1) in Dampfphase [Anreicherungsfaktor/Trennfaktor (Trennfaktor in Tafelwerken auffindbar)]

  • wenn dieser Dampf kondensiert, erhalten wir ein neues Flüssigkeitsgemisch, in dem flüchtigerer Stoff angereichert ist

Welche zwei Gesetze sind hierfür wichtig? Erklären Sie diese kurz.

Physikalische Grundlagen

- gelten für ideale flüssige Gemische → Stoffe in jedem beliebigen Verhältnis miteinander mischbar & bilden homogene Mischung

Raoultsches Gesetz

- Dampfdruck einer Komponente ist proportional zu Molenbruch in flüssiger Phase

  • P1 = x1 ∙ P0,1 (P0,1: Dampfdruck der Komponente 1 bei betrachteter Temperatur)

  • P2 = x2 ∙ P0,2 (P0,2: Dampfdruck der Komponente 2 bei betrachteter Temperatur)

Daltonsches Gesetz

- gilt für Dampfphasen mit nicht zu hohen Drücken

- Dampfdruck einer Komponente ist proportional zu Molenbruch in Gasphase

P1= x1 ∙ P (P: Gesamtdruck)

P2= x2 ∙ P (P: Gesamtdruck)

- für P gilt: P = x1 ∙ P0,1 + (1-x1) ∙ P0,2

Wie kann eine Trennung möglichst erfolgreich sein?

Um eine erfolgreiche Trennung durch Destillation zu erreichen, sind mehrere Faktoren wichtig:

  1. Siedepunktunterschiede: Trennung wird erleichtert, wenn

    • die Bestandteile des Gemisches große Unterschiede in ihren Siedepunkten aufweisen ( delta T >80°C)

    • Je größer der Unterschied ist, desto leichter können sie durch Destillation getrennt werden

  2. Geeignete Destillationsapparatur: Wahl der richtigen Destillationsapparatur, wie:

    • beispielsweise einfache Destillation, fraktionierte Destillation oder Vakuumdestillation

    • hängt von den Eigenschaften des Gemisches und den angestrebten Reinheitsgraden der Trennung ab

  3. Kontrolle von Temperatur und Druck:

    • bei Temperaturen und Drücken durchgeführt werden, die die Siedepunkte der zu trennenden Komponenten berücksichtigen

  4. Effiziente Wärmeübertragung:

    • effiziente Wärmeübertragung während des Verdampfungs- und Kondensationsprozesses ist entscheidend, um Energieverluste zu minimieren und die Destillation zu optimieren


1) Nennen Sie 4 thermische Stofftrennverfahren und beschreiben Sie eines davon kurz (physikalisch-chemische Grundlagen, verwendete Apparaturen, usw.). 4 P

  1. Trocknung

Ziel: in Kapillaren & Kristallgittern gebundene Flüssigkeit aus feinkörnigem Festkörper entfernen

Warmlufttrocknung

  • heiße Verbrennungsgase werden durch Feststoffschüttung geleitet

→ verdampfende Flüssigkeit Wasser: heiße Luft zur Trocknung

→ wenn Flüssigkeit brennbares org. Lösungsmittel: Trocknung mit Inertgas (N2)

  • Gleichstrom bei Trocknungen von temperaturempfindlichen Substanzen, ansonsten Gegenstrom

  • Durchmischung zur Verhinderung ungleichmäßiger Trocknung („Kruste“)

Formel zum ausrechnen des Molenstroms des eingesetzten Gases zum Trocknen:


Bsp.: Trommeltrockner (Gleichstrom), Bandtrockner (Gegenstrom), Wirbelschichttrockner (Gegenstromprinzip)


Wirbelschichttrocknung (am wichtigsten für Klausur!)

- Heißgas durchströmt das zu trocknende, einfallende Gut von unten nach oben

→ Gegenstromprinzip

- stabile Wirbelschicht durch:

→ Strömungsgeschwindigkeit Trockengases = Fallgeschwindigkeit der nassen FeststoffteilchenKontakttrockner

  • zu trocknendes Gut kommt mit einer beheizbaren Oberfläche in Berührung

    • direkt an der Heizfläche anliegende Feststoffteilchen verdampfen Wasseranteil

→ schlechte Wärmeübertragung (Reichweite)

→ hohe Temperaturen benötigt & dünne, ständig erneuerbare Feststoffschicht

! muss kontinuierlich erfolgen !

Bsp.: Walzentrockner, Schneckentrockner

  1. Destillation* (in Musterlösung hoher Fokus!)

Grundlagen der Destillation

- durch Erhitzen & Kondensieren zweier flüssiger Stoffe bildet sich eine Dampfphase, deren Zusammensetzung anders ist als die der Flüssigphase

→ durch unterschiedliche Siedepunkte haben Stoffe unterschiedliche Flüchtigkeit

Durchführung in Bodenkolonne

  • Raoultsches Gesetz (Dampfdruck einer Komponente ist proportional zu Molenbruch in flüssiger Phase)

p1 = x1 ∙ p01

  • Daltonsches Gesetz (Dampdruck einer Komponente ist proportional zu Molenbruch in Gasphase)

p1 = x1 ∙ P

→ Kombination der beiden Gesetze

x1 ∙ p01 = x1 ∙ P

- Anreicherungsfaktor (𝜶): Verhältnis der Dampfdrücke der reinen Komponenten

  • charakterisiert Anreicherung des leichter flüchtige Stoffes in Dampfphase

→ wenn dieser Dampf kondensiert, erhalten wir ein neues Flüssigkeitsgemisch, in dem flüchtigerer Stoff angereichert ist

Technische Umsetzung, Adsorbtion noch ergänzen!!

Technische Umsetzung

- im Labor arbeitet man diskontinuierlich mit Scheidetrichtern

- industrielle Extraktionsverfahren sind kontinuierlich & nach dem Gegenstromprinzip

→ Nutzung von Dichteunterschieden zwischen den Phasen

  • Extraktionskolonne

bei allen Extraktionskolonnen sammelt sich der Stoff geringerer Dichte oben & der Stoff höherer Dichte am Boden

→ Einspeisen: schwere Phase oben / leichte Phase unten

→ Austritt: leichte Phase oben / schwere Phase unten

  1. Adsorption

= Bindung von Atomen oder Molekülen (aus Flüssigkeiten oder Gasen) an eine Festkörperoberfläche

Oberfläche des Feststoffes wird nur monomolekular bedeckt

→ hohe Beladung ist nur bei hoher spezifischer Oberfläche möglich

Einordnung der adsorptiven Bindung:

chem. Bindung > adsorptive Bindung ≥ zwischenmolekulare Kräfte

“Nomenklatur” - wichtig für Klausur!

  • Festkörper der Adsorbtiv adsorbieren soll: Adsorbens

  • zu adsorbierender Stoff: Adsorbtiv

  • Komplex aus Adorbens & Adsorbtiv: Adsorbat

zu Adsorption - wichtig für Klausur aber nicht teil der Aufgabe

Langmuirsche Adsorptionsisotherme

  • dient der Berechnung Sättigungsgrenze der Einschichtsadsorption

  • Beladung eines Adsorbens steigt mit der Konzentration der zu adsorbierenden Verbindung in der umgebenden Lösung bzw. mit dem Partialdruck der adsorbierenden Verbindung im umgebenden Gas

XA: Beladung des Adsorbens mit dem Stoff A

[A]: Konzentration des Stoffes A in der das Adsorbens umgebenden Lösung

PA: Partialdruck des Stoffes A in dem das Adsorbens umgebenden Gas

a1, a2, a’1, a’2: Konstanten, deren Wert vom Adsorbens, dem adsorbierten Stoff, dem Lösungsmittel & der Temperatur abhängt


- finden Anwendung (1) zur Produktgewinnung aus Reaktionsgemischen

→ ist der entfernte Stoff das Produkt, muss sich Desorption anschließen

(A, B & C können hierbei auch kombiniert werden)


4) Beschreiben Sie die Notwendigkeit (Rolle) und Verfahren zur Flockung.

Die Flockung spielt eine entscheidende Rolle in der Trinkwasseraufbereitung, da sie dazu dient, Partikel aus dem Wasser zu entfernen, die durch herkömmliche Filtrationsmethoden allein nicht effektiv entfernt werden können. Diese Partikel können organische Stoffe, Schwebstoffe, Mikroorganismen und andere Verunreinigungen sein. Die Flockung ermöglicht es, diese Partikel zu aggregieren und zu größeren Flocken zu vereinen, die dann leichter aus dem Wasser entfernt werden können.

Das Verfahren zur Flockung besteht typischerweise aus mehreren Schritten:

  1. Zugabe von Flockungsmitteln:

    • Flockungsmittel werden dem Rohwasser zugesetzt, wie Aluminiumsulfat (Alum) oder Eisensalze, sowie organische Polymere sein

    • helfen dabei, die Partikel im Wasser zu destabilisieren und zu agglomerieren

  2. Mischung und Rühren:

    • Nach Zugabe der Flockungsmittel wird das Wasser intensiv gemischt oder gerührt → Bildung von Flocken↑

    • Durch die Bewegung werden die Partikel gleichmäßig mit den Flockungsmitteln vermischt, was zu einer effizienten Agglomeration führt

  3. Flockenbildung: 

    • die destabilisierten Partikel verbinden sich zu größeren Agglomeraten oder Flocken

    • Dies geschieht durch die Anziehungskräfte zwischen den Partikeln, die durch die Flockungsmittel verursacht werden.

    • Die entstehenden Flocken sind schwerer als das umgebende Wasser und sinken aufgrund ihrer Größe und Dichte ab

  4. Sedimentation: 

    • das Wasser wird ruhig gehalten, damit die Flocken aufgrund ihrer Gravitationskraft absinken können (#Sedimentation) 

    • die Flocken sammeln sich am Boden des Behälters (= Flockungssedimentator)

  5. Klärung:

    • geklärtes Wasser wird vorsichtig von der oberen Schicht des Sedimentators abgezogen

    • es folgen oft weitere Filtrations- und Desinfektionsprozesse, um sicherzustellen, dass es den Trinkwasserstandards entspricht, bevor es in das Verteilungssystem gelangt.


7.2. Nennen und beschreiben Sie kurz die drei unterschiedlichen Typen von idealen Reaktoren. Zeichnen Sie die entsprechenden Konzentrations-Ort-Diagramme und Konzentrations-Zeit-Diagramme

ideale, kontinuierliche Reaktoren (2)

(1) Idealer kontinuierlicher Rührkessel (IRK)

- zugeführte Stoffe werden sofort über das gesamte Reaktionsvolumen VR verteilt

(siehe 3. Diagramm)

- T & c aller Reaktionsteilnehmer sind über das gesamtes VR zeitlich & räumlich konstant 

  • (homogen stationärer Reaktor) → ideales vermischen von Edukten und Produkten

- Verweilzeit ist nicht für alle Moleküle identisch mit der mittleren Verweilzeit

→ große Streuung der Verweilzeit 

Spezialfall: Rührkesselkaskade (= viele aneinandergereihte Rührkessel)

(2) Ideales Strömungsrohr (ISR)

- Pfropfenströmung (für sich stehender “Flüssigkeitsball”), keine Rückvermischung bei hoher Pfropfenbewegung

→ betrachtet wird das dVR(differentielles Volumenelement)

→ wird kontinuierlich durch den Reaktor „geschoben“ 

- !radial keine c- & T-Unterschiede aber axial

→ an einem bestimmten Punkt des Strömungsrohrs T & c = konstant

→ über Länge des Strömungsrohrs hinwegen, Änderung von T & c (= nicht konstant)

- für einen bestimmten Punkt des ISR herrscht über die Zeit c- & T-Konstanz

  • (inhomogen stationärer Reaktor) → je länger der Pfropfen im Strömungsrohr verweilt, desto mehr verringert sich die Eduktkonzentration an Ort x

- Verweilzeit aller Pfropfen ist gleich (siehe 2. Diagramm)

→ Verweilzeit aller Moleküle ist identisch mit der mittleren Verweilzeit

idealer, diskontinuierlicher Reaktor (1)

Idealer, diskontinuierlicher Rührkessel (Satzreaktor)

- homogene Konzentration durch schnellen Rührer → Edukte sind ideal vermischt

  • homogener, instationärer Reaktor

→ Konzentration der Edukte verringert sich mit der Zeit durch Umsatz

(siehe 1. Diagramm)

3. Welche 3 technischen Prozessführungen kennen Sie? Nennen Sie jeweils Vor- & Nachteile. (6)

Prozess- und Reaktionsführung = Synonym verwendet! (VL 05)

Diskontinuierliche Arbeitsweise

- Reaktor wird mit Ausgangsgemisch befüllt & auf Temperatur gebracht

→ alle Edukte gleichzeitig

- nach Umsatz der Edukte: Reaktor abgekühlen & entleeren

- Nachteile:

  • hoher Zeitverlust (durch Füllen, Aufheizen, Abkühlen, Entleeren)

  • viel manuelle Arbeit & Regelungstechnik benötigt

  • nicht möglich bei stark exothermen Reaktionen ab bestimmten Apparaturgrößen (Abführung der Reaktionswärme wird hier nicht mehr ermöglicht)

  • schwankende Produktqualität

- Vorteil:

  • schnelles, manuelles Justieren möglich (kurzfristig)

- Industrie: zur Synthese von Grundstoffen, die nicht in allzu großen Mengen benötigt werden (bestimmte Produkte, die z.B. in der Pharmaindustrie benötigt werden)

Halbkontinuierliche Arbeitsweise (Bild oben drüber)

- zunächst nur 1. Edukt in den Reaktor

- 2. Edukt wird in dem Maße zugesetzt, wie Reaktion voranschreitet

- nach Zugabe vom 2. Edukt in benötigten (stöchiom.) Mengen, reagiert das Gemisch ab

→ anschließend: abgekühen & entleeren

- Vorteil: für stark exotherme Reaktionen geeignet

→ Δ𝑅𝐻 wird mittels Kühlflächen abgeführt

→ kann durch Zugabe des 2. Edukts gesteuert werden

- Nachteile:

  • hoher Zeitverlust,

  • viel manuelle Arbeit & Regelungstechnik benötigt

Kontinuierliche Arbeitsweise (Bild oben drüber)

- in der technischen Chemie bevorzugt für große Absatzmengen 

  • z.B. für Grundchemikalien, Zwischenprodukte…

- alle Ausgangsstoffe werden kontinuierlich dem Reaktor zugeführt

→ Reaktor ist bereits auf erforderliche Temperatur aufgeheizt

- Reaktionsgemisch wird kontinuierlich aus Reaktor abgezogen, ggf. abgekühlt & der Aufarbeitung zugeführt

- Vorteile:

  • dauerhaft betreibbar (ohne Unterbrechungen des Prozesses),

  • stationärer Betriebszustand (konst. Temperatur, Druck, Umsätze) in allen Bereichen

  • Verlustzeiten & manuelle Arbeit reduziert,

  • vereinfachte Regelung,

  • stabilere Produktqualität als bei den diskontinuierlichen Verfahren,

  • mehr Produkte in gleicher Zeit möglich,

  • meist kostengünstiger

- Nachteile:

  • sehr große, teure Anlagen;

  • Anfahren & Erreichen des stationären Zustandes komplexer & teurer nach Produktionspause


3 Verfahren zur Trennung von Kochsalz (NaCl) und Sylvin (KCl)

1. Heißlöseverfahren

- beim Heißlöseverfahren nutzt man die temperaturabhängige unterschiedliche Löslichkeit von KCl & NaCl in Wasser ODER von KCl- bzw. NaCl-gesättigten Lösung

→ Löslichkeit von KCl verringert sich stark mit sinkender Temperatur

→ Löslichkeit von NaCl in Wasser ist kaum temperaturabhängig

→ Löslichkeit von KCl in NaCl-gesättigter Lösung verringert sich mit Temperatur↓

→ Löslichkeit von NaCl in KCl-gesättigten Lösung ist weniger temperaturabhängig, steigt leicht mit absinkender Temperatur

(Diagramm sollte man zeichnen können)

Ablauf - Heißlöseverfahren

  1. Frischwasser wird auf 100°C erhitzt & in Lagerstätte eingepresst (Auslaugen)

- H2O wird gesättigt mit NaCl & KCl

  1. anschließend wird Salzlösung auf 15°C abgekühlt

KCl-Kristalle fallen aus, werden abgetrennt & getrocknet

→ NaCl bleibt vollständig gelöst (= Mutterlauge)

  1.  Mutterlauge wird erneut Kreislauf zugeführt & in Lagerstätte gepresst

→ da Lösung NaCl-gesättigt ist, kann nur KCl neu gelöst werden

!Sylvin enthält auch MgCl2 in kleinen Mengen → kann Löslichkeit von KCl verringert

  • am Ende jedes Kreislaufes ein Teil der mit NaCl gesättigten Mutterlauge in den Vorfluter abgestoßen werden & neues Frischwasser zugezogen werden (umweltschädlich, daher eher rückläufig!)

2. Flotationsverfahren (Abtrennung KCl durch Einsatz 2er Tenside)

- KCl-Kristalle können an der Oberfläche Alkylammoniumionen [RNH3]+ adsorbieren

(bifunktionelle Tenside)

→ hydrophile Alkylammoniumkopfgruppen ersetzen aufgrund des ähnlichen Radius die Kalium-Ionen des Kristalls

→ hydrophoben Kohlenwasserstoffreste ragen nach Außen & machen den Kristall hydrophob (wird von Wasser nicht benetzt)

- durch Einleiten von Luft in die Lösung bilden sich Luftblasen, mit denen das hydrophobe KCl an die Oberfläche wandert

→ KCl wird abgetrennt

→ NaCl verbleibt in der Lösung

- keine Abstoßlauge, ABER NaCl-reiche Abfälle

3. Verfahren der elektrostatischen Trennung (Trennung durch Freifallscheider) 

[Chlor-Alkali-Elektrolyse]

- Trennung von NaCl & KCl aus gemahlenem, trockenem Sylvinit erfolgt elektrostatisch mit Hilfe eines Freifallscheiders

→ trockene NaCl- & KCl-Kristalle laden sich bei mechanischem Kontakt unterschiedlich auf

  • KCl temporär positiv → wird zur negativen Platte gezogen

  • NaCl temporär negativ → wird zur positiven Platte gezogen

- keine Abstoßlauge, ABER NaCl-reiche Abfälle


Diaphragma, Membran und Amalgam Verfahren

Adsorption an Zeolithen am Beispiel der Gewinnung von kurzen Paraffinen – Parex-Verfahren

→ Molekularsiebung

Zeolithe

  • kristalline Alumosilicate (Al2O3 /SiO2)

  • definierte Hohlraumstruktur mit Porengrößen zwischen 0.3 und 0.7 nm

  • ermöglichen Trennung von Molekülen auf Grund unterschiedlicher Durchmesser

  • beim Molekularsieb fallen im Gegensatz zum Normalsieb zuerst die großen Moleküle durch das Sieb

(1) n-Paraffine verbleiben in Poren (werden adsorbiert) (siehe Bild ganz links)

(2) Isoparaffine werden durch Spülen mit Wasserstoff abgetrennt (siehe Bild zweites von links)

(3) höhere n-Paraffine werden mit Ammoniak verdrängt (siehe Bild zweites von rechts)

(4) Ammoniak wird durch Spülen mit Wasserstoff entfernt, sodass Zeolith erneut verwendet werden kann (siehe Bild rechts)

Erklärungen zum Diagramm (wichtig für Klausur)

- dunkle Zone: Bereich der Gleichgewichtsbeladung, keine weitere Aufnahme des zu adsorbierenden Stoffes in diesem Bereich des Adsorbers

- c = aktuelle Konzentration des zu adsorbierenden Stoffes am Ende des Adsorbers

- cE = Konzentration des zu adsorbierenden Stoffes im Eingangsgemisch

- c/cE = 0, zu adsorbierender Stoff vollständig im Adsorber aus Gemisch entfernt

- c/cE = 1, Adsorber vollständig beladen, zu adsorbierender Stoff nicht mehr abgetrennt

- Durchbruchzeit (Punkt wo Kurve beginnt):

  • Zeitraum von der Auftragung der Chemikalie bis zum Austreten der Chemikalie auf der anderen Seite

Varianten der Prozessführung (kontinuierlicher Prozess wird angestrebt!!)

(1) Regenerativprinzip: mehrere Adsorber parallel geschalten (siehe Bild oben)

→ 1 adsorbiert, 1 desorbiert, 1 regeneriert, 1 Reserve

(2) Umlaufendes Adsorbens: Adsorbens fließt von oben nach unten durch Adsorber

→ in unterschiedlichen Höhen Adsorption, Desorption, Regenerierung, dann mit „Fahrstuhl“ wieder nach oben

(3) Festbett mit wandernden Positionen der Aufgabe- und Abnahmestellen:

- Adsorber in mehrere Kästen vertikal aufgeteilt

→ 1 Kasten Adsorption, 1 Kasten Desorption, 1 Kasten Reaktivierung….

→ zwischen den Kästen kann durch spezielle Ventile hin- und her geschalten werden

1) Nennen Sie 4 thermische Stofftrennverfahren und beschreiben Sie eines davon kurz (physikalisch-chemische Grundlagen, verwendete Apparaturen, usw.). 4 P


Trocknung, Destillation, Gaswäsche, Flüssig-Flüssig-Extraktion

  1. Trocknung

Ziel: in Kapillaren & Kristallgittern gebundene Flüssigkeit aus feinkörnigem Festkörper entfernen

Warmlufttrocknung

  • heiße Verbrennungsgase werden durch Feststoffschüttung geleitet

→ verdampfende Flüssigkeit Wasser: heiße Luft zur Trocknung

→ wenn Flüssigkeit brennbares org. Lösungsmittel: Trocknung mit Inertgas (N2)

  • Gleichstrom bei Trocknungen von temperaturempfindlichen Substanzen, ansonsten Gegenstrom

  • Durchmischung zur Verhinderung ungleichmäßiger Trocknung („Kruste“)

Formel zum ausrechnen des Molenstroms des eingesetzten Gases zum Trocknen:

Bsp.: Trommeltrockner (Gleichstrom), Bandtrockner (Gegenstrom), Wirbelschichttrockner (Gegenstromprinzip)


Wirbelschichttrocknung (am wichtigsten für Klausur!)

- Heißgas durchströmt das zu trocknende, einfallende Gut von unten nach oben

→ Gegenstromprinzip

- stabile Wirbelschicht durch:

→ Strömungsgeschwindigkeit Trockengases = Fallgeschwindigkeit der nassen Feststoffteilchen

Wirbelschichttrocknung (am wichtigsten für Klausur!)

- Heißgas durchströmt das zu trocknende, einfallende Gut von unten nach oben

→ Gegenstromprinzip

- stabile Wirbelschicht durch:

→ Strömungsgeschwindigkeit Trockengases = Fallgeschwindigkeit der nassen Feststoffteilchen

Kontakttrockner

  • zu trocknendes Gut kommt mit einer beheizbaren Oberfläche in Berührung

    • direkt an der Heizfläche anliegende Feststoffteilchen verdampfen Wasseranteil

→ schlechte Wärmeübertragung (Reichweite)

→ hohe Temperaturen benötigt & dünne, ständig erneuerbare Feststoffschicht

! muss kontinuierlich erfolgen !

Bsp.: Walzentrockner, Schneckentrockne

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Sarah S.

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