Wozu dienen Bioreaktoren?
Apparate, in dem unter Mitwirkung von Biokatalysatoren Stoffwandlungen mit Enzymen, Mikroorganismen oder Zellen stattfinden
grundlegende Aufgaben:
Homogenisieren gute Durchmischung ist erforderlich, um die für die biologische Reaktion optimalen Temperatur-, pH- und Substratkonzentrationsbereiche an jedem Ort im Bioreaktor sicherzustellen -> nur so kann Reaktorvolumen optimal genutzt werden
Suspendieren feine Teilchen eines Feststoffes werden in einer Flüssigkeit gleichmäßig verteilt -> Zellen/ Mikroorganismen, die zur Produktherstellung genutzt werden; Substrate; Enzyme, die an Trägermaterialien gekoppelt vorliegen
Dispergieren Homogenisierung von Stoffen oder die optimale Durchmischung wichtig wenn die Löslichkeit der für die biologische Umsetzung erforderlichen Gaskomponenten in der wässrigen Phase gering sind
Energie- und Stoffaustausch mit der Umgebung Reaktionswärme und die in einen Bioreaktor eingetragene mechanische Leistung zum Homogenisieren, Suspendieren und Dispergieren, die als Wärme frei wird, muss über Wärmetauscher abgefüllt werden, um eine für die biologische Umsetzung geeignete Temperatur im Bioreaktor sicherzustellen
Sterilbarriere Mindestverpackung, die das Eindringen von Mikroorganismen verhindert
Ein Bioreaktor muss so gestaltet und konstruiert werden, dass alle mit dem Reaktionsmedium im Kontakt kommende Oberflächen und der gesamte Reaktorinhalt sterilisierbar sind. Alle Stoffströme, die in den Bioreaktor hinein oder hinausgehen müssen sterilisierbar sein
Welche Bauarten von Bioreaktoren gibt es?
Zum Homogenisieren, Suspendieren und Dispergieren müssen fluide Phasen im Bioreaktoren transportiert und intensiv in Kontakt gebracht werden, wofür Energie erforderlich ist
-> Bauformen von Bioreaktoren können daher nach Art des Energieertrages in Gruppen klassifiziert werden
Der Energieertrag erfolgt:
A) durch mechanisch bewegte Einabuten -> Rührkessel /Schüttelreaktore
B) durch Expansion einer Gasphase -> Blasensäulenreaktoren
C) durch einen Kreislauf mit Pumpe
Was sind R/I-Fließbilder?
Rohrleitungs- und Instrumentenfließschema in der Anlagen- und Verfahrenstechnik
-> symbolische Darstellung aller für den Betrieb einer Anlage erforderlichen Bauteile: Behälter, Apparate, Pumpen, Verdichter, Wärmeübertrager (Wärmetauscher), Rohrleitungen, Armaturen und Messgeräte
Wie wird der Herstellungsprozess eines Bioreaktors beschrieben? (7)
1. Welche Art von Bioreaktor liegt vor?
2. Worüber wird geheizt?
3. Wird der Reaktor belüftet? Wenn ja liegen aerobe Bedingungen vor, wenn nein liegen anaerobe Bedingungen vor
4. Welche Begasung liegt vor? Bsp Luft als O2-Quelle
5. Welche Stoffe werden eingeleitet? Bsp Medium mit Tyrosin oder Glucose als Kohlenstoffquelle
6. Wo werden Gase abgeleitet?
7. Ernte-Vorgang -> in welchen Schritten werden herzustellende Proteine/Peptide in Fermentationsbrühe durch Filtration geleitet, in welchen Schritten wird was im Retentat zurückgehalten und was wird im Permeat weitergeleitet
Rührreaktor
Rohr
Temperiertes Rohr
Beheizt
Filter
Filtermembran -> Membranreaktor
Pumpe
Verdichter/ Kompressor/ Vakuumpumpe
Heizelement
Kühler
Ventilator
Kondensator
Druckminderer
Absperrklappe
Kugelhahn
Ventil
Nicht weiter spezifiziert
Manuelles Ventil
Stellverntil
Von Regelmeschanismen automatisch gesteuert
Membranventil
Mischventil
Was ist die Sterilisation eines Bioreaktors?
ein bioreaktor muss so gestaltet und konstruiert werden, dass alle mit dem Reaktionsmedium in Kontakt kommenden Oberflächen und der gesamte Reaktorinhalt sterilisierbar sind
alle Stoffströme, die in den Bioreaktor hinein oder hinausgehen müssen sterilisierbar sein
Was sind die wesentlichen Vorrausetzungen für eine Sterilisation?
Fermentationsprozess darf nicht durch Fremdorganismen gestört werden
vor Prozessstart müssen Bakterien, Sporen & Viruspartikel möglichst vollständig abgetötet bzw. Inaktiviert werden
während Betrieb dürfen keine prozessfremden Organismen in die Anlage gelangen und den Bioprozess stören
wird mit Pathogenen oder gentechnisch modifizierten Organismen gearbeitet, ist durch technische Maßnahmen sicherzustellen, dass keine Organismen und Stoffe in die Umgebung gelangen
Frei von störenden Organismen müssen folgende Systeme sein:
1. alle zugeführten Stoffe (Substrat, Nährstoffe, Pufferlösungen, Gase)
2. Bioreaktor und die dazugehörige Peripherie
3. Stoffe bzw Stoffströme, die den Bioreaktoranlagenbereich verlassen
Welche Verfahren zur Inaktivierung von Mikroorganismen gibt es?
Sterilisation mittels Hitze (z.B Autoklav)
Bestrahlung mit gamma- oder Elektronenstrahlen
Sterilfiltration (z.b Medium)
Chemische Sterilisation (z.B Desinfektion)
Was ist ein typisches Reinigunsverfahren für einen Bioreaktor? (6) 1,3,5
1. Vorspülen mit Wasser
2. Alkalische Reinigung
3. Zwischenspülen mit Wasser
4. Saure Reinigung
5. Ausspülen mit Wasser
6. Sterilisation mit gesättigtem Wasserdampf
Wie werden Gase sterilisiert?
Sterilluft nötig für:
Fermentation und keimfreie Abfüllanlagen
belüften des Tanks nach der Dampfsterlilisation
Andere Beispiele für sterile Gase:
Stickstoff bei oxidationsanfälligen Substraten oder Produkten
Sauerstoff für Pateinte mit Atembeschwerden
Kohlendioxid für karbonisierte Getränke
Gasfilter können aus Cellulose, Glas-Wolle-Mischungen, PVDF oder PTEE bestehen
Was ist ein Sensor?
Messsystem, das die Erfassung einer Messgröße, die Verstärkung und die Umwandlung in ein elektrisches Signal kombiniert
Zu den im Bioreaktor genutzten Sensoren gehören auch die Biosensoren
Was sind die in situ-Sensoren?
werden direkt in den Prozess eingebracht und müssen für biotechnologische Prozesse sterilisierbar sein
liefern kontinuierliche Messwerte aus dem Bioreaktor, haben jedoch sensortypische Ansprechzeiten
Problem: Fouling-Effekte können Ansprechzeiten und die Sensitivität beeinflussen
Was sind ex situ-Sensoren?
Sensor wird außerhalb des Reaktors in einen Probenstrom eingesetzt
entnimmt kontinuierlich Proben aus dem Reaktor
Probeentnahme aus Bioreaktor über Filtrationsmodule, die eine repräsentative Probe aus dem Reaktor zum Sensor befördern
Probe muss Zusammensetzung des Bioprozesses entsprechen, woraus sich Probleme ergeben
Vorteile: Sensor kann jederzeit kalibriert oder ausgetauscht werden, ohne Bioprozess zu stören
Was beschreibt die on-line vs at-line Analytik?
On-line-Analytik: in situ-Sensoren werden kontinuierlich an einem Bioprozess eingesetzt
at-line-Analytik: es werden bei der ex-situ-Analyse Fließinjektionsanalysesysteme oder komplexe Analyseverfahren wie HPLC, GC/MS und die Durchflusszytometrie eingesetzt
Wie erfolgt die pH-Messung?
in pH-Einstabsmessketten ist die ph-Elektrode mit einer Referenzelektrode kombiniert
in der Elektrode werden der Bezugselektrolyt und die Ableiotungselektrode durch eine Glasmembran von der Probenlösung getrennt
Das Potenzial der Ableitungselekrode muss gegen eine in die Probenlösung eintauchende Bezugselektrode gemessen werden
in der Elektrode selbst, misst die Ableitungselektrode die an der Glasmembran entstehende elektrische Spannung, die von der H+ und damit vom pH der Lösung abhängt
E0 hängt von der verwendeten Glasart und der Zeit ab, d.h. Glaselektroden verändern ihr Potential geringfügig im Laufe der Monaten bzw Jahren
DIe Messung erfolgt daher in der Praxis nach Eichung der Glaselektrode mit Pufferlösungen bekannten pH-Wertes
=> Je kleiner die Konzentration von H+, desto höher der pH-Wert bsp: 10-4 pH4; 10-13 pH 13
Wie kann die Biomasse in Lösung bestimmt werden?
Zellzählung (z.b Neubauer Kammer)
Biotrockenmassekonzentration (Masse/Volumen)
Mikroskopisch
-> Zellsuspension fließt im inneren des Reaktors durch einen Spalt zwischen Beleuchtungseinheit und Objektiv
-> eine CCD-Kamera erfasst die Bilder, die von einem System ausgewertet werden
-> Gut für Tierzellkultivierung, erfasst neben Zellzahl und der Zellgröße auch Morphologie
-> Problem: nur wenige Zellen pro Bild, Auswertung schwierig bei hoher Zelldichte
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