Was bedeutet Veranlagung?
Veranlagen heißt, die Besteuerungsgrundlage zu ermitteln und die Steuern festzusetzen.
Was heißt Veranlagungszeitraum?
Veranlagungszeitraum ist grundsätzlich das Kalenderjahr.
Welche Erhebungsformen gibt es?
Arbeitnehmerveranlagung
Personen die nur lohnsteuerpflichtige Einkünfte bezogen haben
normale Veranlagung
Personen, die andere als lohnsteuerpflichtige Einkünfteoder die neben lohnsteurpflichtigen Einkünften anderen Einkünfte von mehr als € 730 bezogen haben
Wann findet eine Pflichtveranlagung statt?
Eine Veranlagung ist zwingen durchzuführen, wenn
der Steuerpflichtige andere Einkünfte bezogen hat, deren Gesamtbetrag € 730 übersteigt
im Kalenderjahr gleichzeitig zwei oder mehrere lohnsteuerpflichtige Einkünfte bezogen hat
im Kalenderjahr mit 22% pauschal besteuerte Krankengelder bezogen hat
in Freibetragsbescheid für das Kalenderjahr bei der LV berücksichtigt wurde
in einem Freibetragsbescheid berücksichtigte Verhältnisse nicht in der ausgwiesenen Höhe zustehen
EK aus privaten Grundstücksveräußerungen
EK aus KV
im Kalenderjahr mehr als € 3.000 Gewinnbeteiligung berücksichtigt wurde
Wann findet eine Antragslose Veranlagung statt?
Das Finanzamt hat eine Veranlagung vorzunehmen, wenn
keine Pflichtveranlagung nach § 41 Abs 1 vorzunehmen ist,
bis zum 30.06 keine STE für das vorangegangene Veranlagungsjahr eingereicht wurde,
wenn sich eine Steuergutschrift von mind. 5 € ergibt
dem FA die Bankverbindungd es Steuerpflichtigen bekannt ist
Was ist der Veranlagungsfreibetrag?
Veranlagungsfreibetrag (§ 41 Abs 3 EStG)
sind im Einkommen lohnsteuerpflichtige EK enthalten, ist von den anderen EK ein Veranlagungsfreibetrag bis zu € 730 abzuziehen
korrespondiert mit Pflichtveranlagungsgrenze iHv € 730
Einschleifung: Freibetrag vermindert sich um jenen Betrag, um den die anderen Einkünfte € 730 übersteigen
sobald andere Einkünfte mindestens € 1.460 betragen, steht kein Veranlagungsfreibetrag mehr zu
Wann haben unbeschränkt Steuerpflichtige eine Steuererklärungspflicht?
bei Aufforderung durch das Finanzamt
bei betrieblichen EK und Gewinnermittlung durch Bilanzierung
bei Einkommen (keine lohnsteuerpflichtigen EK enthalten) > € 11.000
bei Einkommen (lohnsteuerpflichtige EK enthalten) > € 12.000 und
andere EK > € 730
zumindest zeitweise gleichzeitig 2 od mehrere lohnsteuerpflichtige EK
AVAB/AEAB etc vom AG beim LSt-Abzug zu Unrecht berücksichtigt
AN ist seinen Meldeverpflichtungen zum Pendlerpauschale bzw Kinderbetreuungszuschuss nicht nachgekommen
Wann haben beschränkt Steuerpflichtige eine Steuererklärungspflicht?
bei zu veranlagenden inländischen Einkünften (§ 102 BAO) > € 2.000
Was sind die Erklärungsfristen?
Erklärungsfristen (§ 134 BAO)
30.4. des Folgejahres bei Einreichung mit amtlichem Formular
30.6. des Folgejahres bei elektronischer Übermittlung
„Quotenregelung“ bei Einreichung durch berufsmäßige Parteienvertreter
Verlängerung der Erklärungsfrist durch die Abgabenbehörde auf begründeten Antrag
Wie erfolgt die Übermittlung der Steuerklärung?
grundsätzlich elektronisch (FinanzOnline)
bei Unzumutbarkeit der elektronischen Übermittlung Verwendung des amtlichen Vordruckes
Buchführende müssen anlässlich der Einreichung der Steuererklärung eine Abschrift der Bilanz und GuV vorlegen (§ 44 Abs 1 EStG)
Wie erfolgt die ESt-Vorauszahlung?
von der Abgabenbehörde mit Bescheid vorgeschrieben
nach ESt für letztveranlagtes Kalenderjahr berechnet
Erhöhung der Vorauszahlung um 4%, wenn sie für das dem Veranlagungszeitraum folgende Kalenderjahr wirkt
Erhöhung um weitere 5% für jedes spätere Kalenderjahr
zu je ¼ am 15.2., 15.5., 15.8. und 15.11. zu leisten
Besonderheit „Ausgleichsviertel“
Vorauszahlungen ≤ € 300 jährlich werden mit 0 festgesetzt
über begründeten Antrag (bis spätestens 30.9. des betreffenden Jahres) können Vorauszahlungen herabgesetzt werden
Zuletzt geändertvor 7 Monaten