Welche Möglichkeiten bietet das Kaltmassivumformen?
hohe Maß- und Formgenauigkeit, hohe Oberflächengüte
hohe Stückzahlen herstellbar
keine Nachbearbeitung
Was geschieht im Werkstoff beim Kaltmassivumformen im Vergleich zum Warmumformen?
Bei Kaltmassivumformen sind höhere Fließspannungen im Werkstückwerkstoff
Was geschieht durch höhere Fließspannungen im Werkstückwerkstoff?
höhere Kräfte
höhere Spannungen
höhere Dehnungen
elastische Deformation des Umformwerkzeugs
signifikante Auffederung der Umformmaschine
Was richten Deformationen (des Umformwerkzeugs) an?
Deformationen können Abmessungen der Werkzeugkontur und tatsächlichen Stempelweg der Umformung beeinflussen.
Die Konsequenz daraus sind Maß- und Formabweichungen des Werkstücks.
Was muss gemacht werden, um kaltmassivumgeformte Bauteile trotz Deformation mit hoher Präzision herstellen zu können?
Um kaltmassivumgeformte Bauteile mit hoher Präzision herstellen zu können, ist es notwendig die Nachgiebigkeit von Werkzeugsystem und Presse in der simulationsbasierten Werkzeug- und Prozessauslegung zu berücksichtigen.
Was ist das Ziel des Versuchs (den wir vornehmen)?
Wir bestimmen Einfluss der Elastizität von Werkzeugsystem und (weggebundener) Umformmaschine auf die Werkstückabmessungen. Es soll ebenfalls ein Ansatz zur Berücksichtigung der Auffederungscharakteristik vorgestellt werden.
Was wird bei der Prozesssimulation gemacht werden?
In der Prozesssimulation werden fertigungstechnische Verfahren mit Hilfe eines Rechnermodells abgebildet und anschließend untersucht.
Dabei werden Fertigungsprozess selbst sowie Bestandteile der Fertigungseinrichtung modelliert und simuliert (Maschinen, Anlagen, Steuerungen)
Wozu gibt es die Finite-Elemente-Methode (FEM)?
Die mathematische Beschreibung von mechanischer, thermischer oder elektromagnetischer Art ist meist nicht mehr lösbar.
Grundprinzip der FEM ist die Reduzierung der unendlichen Anzahl von Freiheitsgraden und damit Unbekannten eines Kontinuums (z.B. Bauteil) auf eine endliche Anzahl.
-> Durch die Vorgenommene Unterteilung des Kontinuums reduziert sich das mathematische Problem auf die Lösung eines algebraischen Gleichungssystems für die Unbekannten an den Knoten.
Was ermöglicht die Benutzungsoberfläche?
Die Benutzungsoberfläche ermöglicht die Eingabe sowie Manipulation und Parametrierung des Simulationsmodells.
Sie ermöglicht ebenfalls eine anschauliche Darstellung des Simulationslaufes und der Simulationsresultate.
Was ist der Hauptbestandteil eines FEM-Programms?
Was für Aufgaben werden dadurch erfüllt?
Hauptbestandteil bei den FEM-Programmen ist der Solver.
Aufgaben:
Lösung des Gleichungssystems!
darüber hinaus:
Netzanpassung/ -neugenerierung (Remeshing)
zur Vermeidung übermäßiger Netzverzerrung bei plastischen Formänderungen
Integration einer adaptiven Prozessregelung
automatische Schrittweitenberechnung
Was macht der Postprocessor?
Der Postprocessor unterstützt die Darstellung und Auswertung der Simulationsergebnisse.
Mögliche Ergebnisdarstellungen sind:
Skalare Ergebnisse (Zahlenwerte, Tabellen)
Kurvendarstellungen von Prozessparametern, Funktionen
Grafische Prozessgrößendarstellungen (Farbplots)
Vektordarstellungen (z.B. Kräfte)
Animationen
Was sollte vor Beginn der Simulation gemacht werden?
Vor Beginn der Simulation ist die Definition von Zielgrößen eine wichtige Grundlage zur effektiven und wirtschaftlichen Anwendung der Prozesssimulation.
Was können Motivationen für eine Prozesssimulation sein?
Erhöhung der Prozesssicherheit und -robustheit
Verkürzung von Bearbeitungszeiten
Generelle Beherrschbarkeit eines Prozesses
Qualitätssteigerung der Produkte oder des Prozesses
Erhöhung des Prozessverständnisses
Identifikation und Eliminierung der Ursachen von Bauteilfehlern
Ermittlung von Kenngrößen und Parametern, die im realen Prozess nicht oder nur schwer messbar sind
Wie kann eine Datenbasis des Simulationsmodells gruppiert werden?
Daten zur Beschreibung der Topologie (= Festlegung einer gemeinsamen Geometrie) und Struktur des Systems
Daten zur Beschreibung von Systemkomponenten, Maschinendynamik und Systemrestriktionen
Prozessdaten, die direkt aus dem Prozess resultieren (Temperatur, Kräfte etc.)
Externe Daten, die von außen auf den Prozess einwirken (Temperatur, Kräfte etc.)
Daten über die Werkstoffeigenschaften von Werkzeugen und Werkstücken
Physikalische Größen und Randbedingungen
Zeitliche Restriktionen und Ablaufreihenfolgen
Was ist eine Stoffflussanalyse?
Wozu wird eine Stoffflussanalyse gemacht?
Eine Stoffflussanalyse untersucht grundlegend die Herstellbarkeit eines Werkstücks.
Durch die FE-Simulation des Umformprozesses ist es möglich, die Dehnungen, Spannungen, den Umformgrad sowie die Temperatur im Werkstück während des Umformprozesses zu berechnen und grafisch darzustellen.
-> Damit wird die Realisierbarkeit es Umformprozesses beurteilt.
Was erhöht die Rechenzeit (bei der Simulation)?
Berücksichtigung Werkzeugbelastung oder -deformation
Berücksichtigung des Temperatureinflusses
Was gilt grundsätzlich für die Prozesssimulation?
Das reale System soll nicht so exakt wie möglilch, sondern nur so exakt wie nötig abgebildet werden.
ABER: Die Genauigkeit soll dort möglichst hoch sein, wo bei signifikanten Parametern hohe Gradienten zu erwarten sind.
Was ist das Ziel der Prozesssimulation?
Ziel der Prozesssimulation ist der weitgehende Verzicht auf herkömmliche, meist teure Trial- und Error-Methoden in der Prozessplanung und Optimierung.
Dazu gehört auch, dass Fehler und Abweichungen frühzeitig während der noch laufenden Simulation erkannt werden können.
Wie kann hohe Simulationsgenauigkeit gewährleistet werden?
eine Betrachtung der Fehler und Ungenauigkeiten, die in der Simulation auftreten
Eingangsdaten Fehler führen ebenfalls zu ungenauen Simulationsergebnissen
-> besonders wichtig: Werkstoffkennwerte
Was muss nach der Anwendung der FEM beachtet werden?
Bei Anwendung der FEM muss klar sein, dass jede Analyse einen Diskretisierungsfehler aufweist, da das Kontinuum realer Bauteile durch das Diskontinuum des FE-Netzes ersetzt wird.
Hierbei werden spezielle Extrapolationsverfahren verwendet um die Größe des Diskretisierungsfehlers abzuschätzen und einen Schätzwert für die exakte Lösung zu berechnen
Was ist Ausgangspunkt der Modellierung?
Ausgangspunkt für die Modellierung ist die Aufbereitung der Geometriedaten des Modells für Werkstück und Werkzeug.
I.d.R. werden Standard-CAD-Schnittstellen in das FE-Programm übertragen. Einfache Geometrien können auch direkt im FE-Preprocessor erstellt werden.
Wir nutzen Simufact.forming
Wieso weisen Bauteile trotz Prozesssimulation nicht immer die gewünschten Abmessungen auf?
Wie lässt sich das verbessern?
In der Umformsimulation werden vereinfachend starre Werkzeuge eingesetzt.
Um die Simulationsgenauigkeit zu erhöhen und den Einfluss der Auffederung von Presse und Werkzeugsystem zu berücksichtigen, ist die Kopplung von Umform- und Pressensimulation daher Gegenstand aktueller Forschungsarbeit.
Welche Arten von Kopplungen gibt es?
offline-gekoppelte Simulation
Kopplung innerhalb einer Simulationsumgebung
online-gekoppelte Simulation
Beschreibe die “offline-gekoppelte Simulation”
Umformsimulation in einer konventionellen FEM-Umgebung ohne Berücksichtigung des Stößelwegs durch die Presscharakteristik.
+ Ausleitung der Prozesskraft am Stößel nach Größe, Richtung und Angriffspunkt
- durch Rückkopplungsfreiheit keine Ergebnisse aus Presssimulation -> keine Verbesserung der Genauigkeit der Simulationsergebnisse
Beispiel: Mehr-Körper-System-Modell (MKS-Modell)
Beschreibe die “online-gekoppelte Simulation”
Umformsimulation in einem konventionellen FE-Programm. Verwendung von zwei verschiedenen Anwendungen
+ sehr hoher Detailierungsgrad
- jedoch ein Schnittstellenmodul erforderlich
Auf welchen Verfahren kann die online-gekoppelte Simulation beruhen?
zyklischer Datenaustausch
inkrementeller Datenaustausch
Beschreibe das Verfahren des zyklischen Datenaustausch bei der online-gekoppelten Simulation
beginnt mit Umformsimulation unter der Annahme ideal starren Maschinenverhaltens
nach Durchlauf der kompletten Simulation wird berechneter Stempelkraft-Weg-Verlauf ausgelesen und an Maschinensimulation übergeben
Simulation von Verlagerung & Verkippung des Stempels
aus berechneten Daten wird ein neuer Stempelweg-Zeit-Verlauf erstellt
Beschreibe das Verfahren des inkrementweisen Datenaustausch bei der online-gekoppelten Simulation
Aufteilung der Simulationsvorgänge in sehr kleine Schritte (Inkremente)
-> Durchlauf der Simulation nicht im Gesamten!
Abbruch nach ersten Simulationsschritt
angreifender Kraftvektor sowie Position der Knoten werden an Maschinensimulation zugeführt
diese berechnet das Auffederungsverhalten der Pressmaschine und gibt neu ermittelte Position wieder an Umformsimulation zurück
Datenaustausch wird analog fortgesetzt bis die Simulation abgeschlossen ist
Bewerte die Pressmodellierung in einem FEM-Programm oder mit Hilfe eines MKS-Systems
Der Nachteil der Pressenmodellierung in einem FEM-Programm oder mit Hilfe eines MKS-Systems liegt in der aufwändigen Modellerstellung sowie hohen Berechnungsaufwand.
Eine Möglichkeit zur vereinfachten Abbildung des Maschinen- und Werkzeugverhaltens ist die Verwendung elastischer Modellkörper oder elastischer Kontakkörper -> Die Auffederungscharakteristik wird allerdings im Allgemeinen etwas ungenauer abgebildet.
Was wird im Versuch genau gemacht?
Wir arbeiten an einer weggebundenen Presse. Im Experiment werden Versuche mit zwei Werkstoffen unterschiedlicher Festigkeiten durchgeführt. Analog dazu wird mit dem FE-Modell jeweils eine Fließpress-Simulation mit den Materialdaten der zwei Versuchswerkstoffe mit deutlich unterschiedlicher Fließspannung durchgeführt. Auf diese Weise kann die Genauigkeit des FE-Simulationsmodells ohne bzw. mit Berücksichtigung der Auffederungscharakteristik beurteilt werden.
Zuletzt geändertvor 7 Monaten