Bindung und Bindungsverhalten
Die Bindungstheorie geht davon aus, dass jeder Mensch von Geburt an ein biologisches Bedürfnis nach Bindung an einige wenige Personen hat, die stärker und erfahrener sind als er und die ihn schützen und versorgen können.
Ab dem sechsten Lebensmonat erkennt das Kind vertraute Personen und kann sie von fremden unterscheiden. Eltern werden nun zur „Sicherheitsbasis“ in belastenden Situationen.
Sichere Bindung
Sicher gebundene Kinder zeigen ihre Gefühle in belastenden Situationen offen, denn sie sind sicher, dass ihr Bindungsverhalten angemessen beantwortet wird.
Sie haben die Vorstellung von sich selbst als liebenswert, unterstützenswert und dass die selbst etwas bewirken können.
Sie können in Stresssituationen ihre Gefühle offen zeigen.
Unsichere Bindung
Unsicher gebundene Kinder erleben, dass ihre Bedürfnis nach Nähe und Schutz nicht immer angemessen befriedigt wird. Sie sind unsicher und begegnen der Welt eher vorsichtig. Sie zeigen ihre Gefühle nicht offen und unterdrücken sie meistens.
Frage: In welchem Lebensjahr rückt das Autonomiebedürfnis in den Mittelpunkt
Stand das Grundbedürfnis nach sozialer Eingebundenheit im ersten Lebensjahr im Vordergrund, rückte das Grundbedürfnis nach Autonomie und Kompetenzerleben im zweiten und dritten Lebensjahr in den Mittelpunkt.
Die Bedingungen, die die Erziehbarkeit begünstigen oder einschränken können, können zwei verschiedenen Ursachen haben
Die Ursache kann in der Person liegen (= individuelle Bedingung der Erziehung); bei Markus: spastische Geburtslähmung, geistig-körperliche Behinderung, musikalische Begabung.
Die Ursache kann im Umfeld liegen (= soziokulturelle Bedingung der Erziehung); bei Markus: Förderung der musikalischen Begabung durch die Beschäftigungstherapeuten im Spastikerzentrum.
Bindungsverhalten
Kinder verfügen von Geburt an über ein Verhaltenssystem, das den Aufbau einer Bindung begünstigt. Dieses System wird als Bindungsverhalten bezeichnet und immer aktiviert, wenn das Kind sich unwohl fühlt (z.B. bei Hunger, Durst, Müdigkeit, Angst etc. Dies äußert er durch z.B. Schreien, Weinen etc.)
Individuelle Bedingungen der Erziehbarkeit
Begünstigende Bedingungen der Erziehung
Gute Anlagen
besondere Begabungen, Intelligenz
Gesundheit
Eingeschränkende Bedingungen der Erziehung
Begrenzte Anlagen
geistige und/oder körperliche Beeinträchtigung
Krankheit
soziokulturelle Bedingung der Erziehung
Günstige Familienverhältnisse: harmonisches Familienklima, vollständige Familie, erwünschtes Kind
gute ökonomische Verhältnisse: ausreichendes Einkommen, geräumige Wohnung, kindgerecht
Einschränkende Bedingungen der Erziehung
Ungünstige Familienverhältnisse: spannungsgeladenes Klima, unerwünschtes Kind, Erziehung außerhalb der Familie z.B. Heim
schlechte ökonomische Verhältnisse: zu niedriges Einkommen, zu kleine
Wohnung
Prozess der Wahrnehmung
Aufnehmen der Reize durch die entsprechenden Sinnesorgane
Weiterleitung über Nervenbahnen an das Gehirn
Speicherung des Wahrgenommenen
Verknüpfungen von Einzelreizen zu einem Gesamtbild
Beobachtungsfehler:
Der logische Fehler
Merkmale:
Aus einer bestimmten Eigenschaft einer Person leitet der Beobachter naiv andere Eigenschaften ab, die seiner Meinung nach gut zur beobachteten Eigenschaft passen.
Beispiel:
Paula ist immer sehr ordentlich angezogen. Die Beobachterin schließt daraus, dass Paula auch immer sehr fleißig ist.
Ermüdung
Die Aufmerksamkeit nimmt im Laufe der Beobachtung teils unbemerkt ab.
Dass Florian am Ende der Beobachtung Markus geholfen hat, wurde von der erschöpften Kinderplegerin nicht mehr wahrgenommen
Zuletzt geändertvor 6 Monaten