Malerische Strömungen in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts
Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts war eine Zeit intensiver künstlerischer Innovation und Umbrüche. Mehrere malerische Strömungen prägten diese Periode. Hier sind die wichtigsten:
Fauvismus (ca. 1904–1910)
Merkmale: Lebhafte Farben, vereinfachte Formen, oft unnatürliche Farbkombinationen.
Bekannte Künstler: Henri Matisse, André Derain, Maurice de Vlaminck.
Beschreibung: Der Fauvismus betonte die emotionale Ausdruckskraft der Farbe und verwendete kräftige, oft willkürliche Farbwahl, um die Bildfläche zu gestalten.
Expressionismus (ca. 1905–1920)
Merkmale: Verzerrte Formen, leuchtende Farben, starke emotionale Wirkung.
Bekannte Künstler: Edvard Munch, Wassily Kandinsky, Egon Schiele, Ernst Ludwig Kirchner.
Beschreibung: Der Expressionismus zielte darauf ab, subjektive Emotionen und Reaktionen auf die Welt darzustellen, oft durch intensive und dramatische Darstellungen.
Kubismus (ca. 1907–1920)
Merkmale: Zerlegung von Objekten in geometrische Formen, multiple Perspektiven.
Bekannte Künstler: Pablo Picasso, Georges Braque, Juan Gris.
Beschreibung: Der Kubismus revolutionierte die Darstellung von Raum und Form, indem er die traditionelle Perspektive aufbrach und Objekte aus verschiedenen Blickwinkeln gleichzeitig zeigte.
Futurismus (ca. 1909–1918)
Merkmale: Dynamik, Geschwindigkeit, Technologiefaszination, Fragmentierung.
Bekannte Künstler: Umberto Boccioni, Giacomo Balla, Carlo Carrà.
Beschreibung: Der Futurismus feierte die moderne Technologie und Geschwindigkeit und stellte Bewegung und industrielle Fortschritte in den Vordergrund.
Dadaismus (ca. 1916–1924)
Merkmale: Antikunst, Zufall, Provokation, Montage, Collage.
Bekannte Künstler: Marcel Duchamp, Hans Arp, Francis Picabia.
Beschreibung: Der Dadaismus war eine rebellische Bewegung gegen die traditionelle Kunst und die gesellschaftlichen Normen. Er nutzte absurde und zufällige Techniken, um zu provozieren und zu schockieren.
Surrealismus (ca. 1924–1940er Jahre)
Merkmale: Traumhafte Bilder, bizarre und unerwartete Kombinationen, Automatisierung.
Bekannte Künstler: Salvador Dalí, René Magritte, Max Ernst.
Beschreibung: Der Surrealismus erforschte das Unbewusste und die Welt der Träume, oft durch fantastische und irrationale Darstellungen.
Bauhaus und Konstruktivismus (ca. 1919–1933)
Merkmale: Geometrische Formen, funktionalistische Ansätze, Integration von Kunst und Technik.
Bekannte Künstler: Wassily Kandinsky, Paul Klee, László Moholy-Nagy.
Beschreibung: Diese Bewegungen konzentrierten sich auf die Synthese von Kunst, Handwerk und Technologie, mit einem Schwerpunkt auf Funktionalität und abstrakten Formen.
Neue Sachlichkeit (ca. 1920er Jahre)
Merkmale: Realismus, nüchterne und kritische Darstellungen, soziale Themen.
Bekannte Künstler: Otto Dix, George Grosz, Christian Schad.
Beschreibung: Die Neue Sachlichkeit entstand als Reaktion auf den Expressionismus und betonte eine realistische und oft sozialkritische Darstellung der Weimarer Gesellschaft.
Abstrakter Expressionismus (späte 1940er, aber Vorläufer in den 1930er Jahren)
Merkmale: Abstrakte Formen, emotionale Intensität, spontane und gestische Malerei.
Bekannte Künstler: Jackson Pollock, Willem de Kooning, Mark Rothko (später Vertreter).
Beschreibung: Diese Bewegung betonte die künstlerische Freiheit und das Ausdrücken von Emotionen durch abstrakte und oft großformatige Werke.
Diese Strömungen zeigen die Vielfalt und den Reichtum der künstlerischen Experimente und Entwicklungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie legten den Grundstein für viele der späteren Entwicklungen in der modernen und zeitgenössischen Kunst.
Entartete Kunst
= von Nazionalsozialisten als minderwertig, befrohlich für arische Kunst
Merkmale
moderne Stile (Expressionismus, dadaismus,…)
Politische und Soziale Kritik
Nicht-normative darstellung (abweichung von konservativen/moralischen normen nazis)
Künstlerische experimente (materialien die nicht traditionell)
Urpsprung
1920 um moderne Kunstszene kritisieren
NS-Propaganda
Ausstellung 1937 “Entartete Kunst”: öffentliche niedermachung, alles durcheinander, Titelbild (Kehle durchgeschnitten, von unten fotografiert, düster)
NS-Kunst
= Werte der arischen Kultur
Realismus
Heldenverehrung (Soldaten, Bauern, Arbeiter)
Familienideal: Frau als Mutter&Hausfrau&Objekt für Mann, klassisches Familienbild, blonde Kinder+blaue Augen, sorglos, Vater im Krieg(Kampfmaschine), große Hände
Heimatideal: ländliche Idylle
Rassenideologie: ethnische Gruppen abwertend, Deutsche überlegen
Propagand: unterstützen politische Ziele
braune Farben (alt, ehrwürdig)
Perspektiven
Erfolgreiche Kriege ohne Tod& Blut
Umsetzung
Ausstellungen (Museen)
Zensur& Verfolgung Künstler (Exil)
Förderung durch staatliche Institutionen
Zuletzt geändertvor 6 Monaten