Basilika Apsis
Apsis
Apsiskalotte
Bema
Kathedra
Triumphbogen
Empore
Obergaden
Aufbau einer christlichen Basilika
3 oder 5 (selten 7) Schiffe
das mittlere Schiff gegenüber den Seitenschiffen deutlich verbreitert und erhöht
empfangen durch Fenster eigenes Licht
Mittelschiff
Seitenschiff
Pultdach
Gebälk; offener Dachstuhl
Satteldach
Obergaden (Lichtgaden)
der über die Seitenschiffdächer erhöhte obere Teil des Mittelschiffes einer Basilika, in dem die Hochschifffenster (Obergadenfenster) liegen
der große Transversalbogen, der das Langhaus (Mittelschiff) vom Querhaus und/oder von der Apsis (Chor) trennt bzw. die darüber aufgehende Wand (Darstellung „am Triumphbogen“)
Ein galerieähnlicher Einbau oder Raumteil, der sich zu einem Innenraum öffnet, an die Außenmauer angelehnt und über Treppen erreichbar ist. (=> Emporenbasilika)
Orientierung, Ostung
d.h. Eingang im Westen, Presbyterium/Apsis im Osten
Aufbau Osten
Querhaus, Querschiff
Vierung
Chor, Chorquadrat, Chorjoch – Chorschranken, Lettner
Polygonchor
Staffelchor, Kleeblatt-/Dreikonchenchor
Umgangschor
Krypta
Vierungsturm, Querhaustürme, Chorflankentürme
Langhaus
Mittelschiff und Seitenschiffe
Querhaus
ein zwischen Langhaus und Presbyterium (Chor bzw. Apsis) eingefügter, im rechten Winkel zum Langhaus stehender Bauteil zur Aufnahme der Kleriker und der wachsenden Zahl der Altäre
Querschiff
wenn der Raum unverstellt ist und Flachdecke oder Gewölbe auf der gleichen Höhe wie im Mittelschiff liegen = b)
in Kreuzung von Mittelschiff, Querhaus (Querschiff) und Apsis/Chor gelegen
mittlerer rechteckiger/quadratischer Raum des Querhauses (Querschiffes)
mit den anschließenden gleich breiten Räumen verbunden
(römisches) Querschiff
nicht ausgeschiedene Vierung mit durchgehendem Querschiff
schließt unmittelbar an die drei bzw. fünf Schiffe des Langhauses an und wird selbst nicht durch Bogen unterteilt (Vorbild: Sankt Peter und Sankt Paul in Rom)
b)
nicht ausgeschiedene Vierung
Vierung mit durchgehendem Mittelschiff in diesem Fall handelt es sich eigentlich nicht um ein Querhaus (oder -schiff), sondern um seitliche Erweiterungen des Langhauses, also auch nicht um eine Vierung
ausgeschiedene Vierung
c) die Vierungsbögen sind gleich hoch und ruhen auf Pfeilervorlagen, deren Tiefe geringer ist als ihre Breite
alle vier angrenzenden Räume fluchten mit den Vierungsseiten; das Vierungsquadrat ist häufig das bestimmende Maß für Langhaus, Querschiff und Vorchor/Chorquadrat)
ein-/abgeschnürte Vierung
die Vierungsbögen sind nicht gleich hoch und/oder liegen auf Pfeilervorlagen auf, deren Tiefe größer ist als ihre Breite
Chor (Sanktuarium, Presbyterium)
urspr. der für den Chorgesang und das Gebet der Geistlichen und Mönche bestimmte Raum vor dem Hochaltar in Mönchs-, Stifts- und Domkirchen
architekturterminologisch „Chor“ = funktional: Presbyterium/Sanktuarium (Altarraum/-bereich)
funktional „Chor“ = Bereich des Chorgesang (Sängerchor) —> anderer Bereich als der Presbyterium/Sanktuarium
Chorjoch/Chorquadrat
seit karolingischer Zeit (9. Jh.)
Einfügung rechteckiges/quadratisches Joch zwischen Kirchenschiff und Apsis
gestattet eine mehrräumige und auch gestaffelte Gestaltung des Presbyteriums und die Unterbringung eines Raumes für den Chorgesang und das Gebet der Geistlichen und Mönche
11. Jh: lang, auch in gotischen Kirchen zu finden
Chorschranken (“Chor”)
Lettner
ersetzen seit dem 13. Jh. die Chorschranken
monumentaler raumteilender Einbau zwischen Presbyterium/Klerikerchor und Laienschiff —> Kreuzaltar
Gotischer Poligon(al)chor (polygonale Apsis)
entwickelt sich in der spätromanischen Baukunst (besonders in Lothringen)
wird in der Gotik zur bestimmenden Form
besteht aus mehreren Seiten eines beliebigen Vielecks und wird bestimmt durch das Verhältnis der Seitenzahl zum jeweiligen zu ergänzenden Polygon
Staffelchor
bestehend aus
Chorjoch/-quadrat und Apsis
langrechteckigen Chornebenräumen, die die Seitenschiffe in voller Breite über das Querhaus hinaus fortsetzen und ebenfalls in Apsiden enden oder gerade abgeschlossen sind
und zusätzlichen Apsiden an den Querhausarmen
Umgangschor/Chorumgang
entwickelt sich aus der Apsis oder dem Polygonchor, um den ein Umgang (Chorumgang, Ambitus, Deambulatorium) geführt ist, der sich Säulen-, seltener Pfeilerstellungen, zum Chor öffnet
zur Vermehrung der Altarstellung: an Umgang kann sich Kapellenkranz anschließen
Scheitelkapelle, häufig Maria geweiht, ist zumeist um ein oder mehrere querrechteckige Joche hinausgeschoben
erstmals um 1000 in vers. Gegenden; zusätzlich mit Kapellenkranz eine von Saint-Martin in Tours nach 1014 ausgehende Form, die in gotischer Zeit Kennzeichen der großen Kathedralen wird
Schon mit Saint-Denis 1140/44 und bei hochgotischen Kathedralen wie dann im Verlauf des 14. Jh. werden die Kapellen immer mehr mit dem Umgang verschmolzen oder fallen weg
Kleeblatt/Dreikonchenanlage (Trikonchos)
Verbindung von Zentral- und Longitudinalbau
ein an das Langhaus anschließender, nach drei Seiten gleichgestalteter, zentralisierender Abschluss, der dadurch entsteht, dass Querhausarme und Chor als Konchen, auch mit Umgang, ausgebildet werden
Krypta Arten
urspr. Grabraum (eines Martyrers) in den Katakomben
Ringkrypta
Stollenkrypta
Hallenkrypta
gewölbter Raum unter dem Chor Martyrer-, Reliquien- und Grabkult
Confessio
wird in frühchr. Zeit für "martyrium" gebraucht und auf die Grabstätte des Martyrers, das bleibende Zeugnis seines Bekenntnisses, übertragen
seit dem 9. Jh. jedes Altargrab
Vorkammer der zu dieser Zeit zahlreich angelegten Kultgräber "sub altare"
einzelne Gräber über ein meist rechtwinkliges System von Stollen erschlossen
insbesondere, aber nicht ausschließlich, wo die Kirche über einer Katakombe oder einer Katakombenerweiterung errichtet wurde
dominanter Typ seit 9. Jh.
Anlage eines bisweilen weit gespannten, von Säulen- und/oder Pfeilerstellungen zahlreich durchsetzten Raumes
stützen den Boden des darüber - meist erhöht gelegenen - Presbyterium
Aufbau Westen
Atrium
Portikus
Narthex
Westwerk
Turmfassade
Westchor, Doppelchoranlage
zweites Querhaus, Vierungsturm, Querhaustürme, Chorflankentürme
Atrium/Paradies
meist ausgebildet als Quadriportikus (li. Bsp.) bzw. Triportikus (re. Bsp., das sich jedoch auch als Quadriportikus lesen lässt; vgl. unten Benediktinerabtei Maria Laach)
Potikus
eine Art Vorhalle
außen, offen
innen, geschlossen
einer Basilika im vorgelegter Bau
aus einem zweigeschossigen Mittelteil und anliegenden dreigeschossigen Seitenteilen
Mittelteil wird nach oben durch einen breiten Turm abgeschlossen, wird seitlich von Treppentürmen flankiert
mittlerer Teil besitzt eine niedrige Eingangshalle mit Seitenräumen, darüber einen Altarraum, an den sich seitlich Emporen anschließen
Eingangshalle und Altarraum öffnen sich durch Bogenstellungen zum Langhaus der eigentliche Kirche
selbstständige Bauanlage
bei karolingischen und dann ottonischen Domen und Klosterkirchen
Entstehung und Funktion des Westwerks sind umstritten
wenn Beschreibung nicht zutrifft: Westbau/-riegel o. westlicher Querbau
Westchor/Gegenchor - Doppelchoranlage
eine dem Ostchor entsprechende Anlage im Westen (Gegenchor) mit eigener Altarstellung. Im Herrschaftsgebiet der Karolinger, Ottonen und Salier.
Bestandteile von Westchor/Gegenchor - Doppelchoranlage
Vierungstum : über der Vierung
Querhausflankentürme : an den Schmalseiten des Querhauses
Chorflankentürme : in den Zwickeln der Apsis oder des Chorjoches
Campanile
freistehender Glockenturm, Italien
Wolfgang Kemp, Modus und Modul. Ein Beitrag zur Strukturanalyse der romanischen Baukunst, 2005
Ästhetik des Massenbaus, additive Disposition und rhythmisierende Komposition stark differenzierende Stufung und Disposition der Räume und Kubaturen
"progressive Modularisierung"
Was versteht Kemp unter Modularisierung?
die distinktive Behandlung der baulichen Einheiten und Aufgaben
Was versteht Kemp unter Modulen?
sind bauliche Einheiten, die mehr oder weniger spezielle Aufgaben durch spezielle Großformen und Lagebeziehungen ausdrücken: Westwerk, Langhaus, Chorhaus, Querhaus, Apsis, Turm...
Die Aufgabe der Gliederungseinheiten ist die Auszeichnung eines Moduls, d.h.:
Das Modul ist das Integral; das Gliederwerk ist diesem Teilganzen unterworfen
Während auf der konstitutiven Ebene der Einzelglieder und ihrer Durchbildung das Gesetz der Junktur gilt, welches v.a. im Rundbogen und im Reihencharakter von Gliederstellungen seine sinnfälligsten Figuren hat, stehen die nächsthöheren Ebenen der Kombinationen und Kompositionen unter dem Gesetz des Kontrastes.
Was versteht Kemp unter Modus?
die Art und Weise der jeweiligen Gliederung der Module
Was versteht Kemp under Kontrastmodus?
der Modus tritt nicht allein auf, sondern definiert sich über Kontrastbeziehungen
Wie verhalten sich Modul und Modus zueinander?
Ko-Evolution von Modul und Modus: Das gruppierende Komponieren und Arbeiten mit der Kubatur und Stufenordnung der Module spielte eine ebenso wichtige Rolle wie die Ausarbeitung der kontrastierenden Modi.
Jedes Modul (jede bauliche Einheit) erhält einen Modus der Gliederung, welcher das Modul zu einer in sich geschlossenen Einheit macht. („Der Modul ist das Integral; das Gliederwerk ist diesem Teilganzen unterworfen.“)
So wie die Module derart verteilt werden, dass niemals zwei gleiche Module nebeneinander stehen, so werden auch die Modi ihrer Gliederung so verteilt, dass niemals zwei Modi (Arten der Gliederung) nebeneinander zu stehen kommen.
Saalkirche
rechteckig, nicht durch Stützen unterteilt:
Kapelle
Dreiapsidensaal
Hallenkirche
rechteckig, mehrschiffig, im Gegensatz zur Basilika ohne Lichtgaden, weil alle Schiffe auf der gleichen Höhe
Staffelkirche/Staffelhalle
mehrschiffig, im Gegensatz zur Basilika ohne Lichtgaden, trotz geringer Erhöhung des Mittelschiffes gegenüber den Seitenschiffen
Hallenchor
Zentralbau (Longitudinalbau)
um einen Mittelpunkt axialsymmetrisch angelegter Bau
daran können angeschlossen sein: Konchen (Tetrakonchos, Trikonchos) oder rechteckige Räume (kreuzförmiger Zentralbau
= über griechischem Kreuz, d.h. mit gleichlangen Armen - im Gegensatz zum lateinischen Kreuz)
eine nicht gerichtete Bauform, die durch den Eingang allerdings eine Richtung erhält, die im christlichen Sakralbau auch noch durch eine angefügte Apsis verstärkt werden kann (vgl. Pantheon)
Grundformen des Zentralbaus
Kreis (Rotunde) und oval
Quadrat und egelmäßiges Vieleck (z.B. Oktogon)
Funktioonen des Zentralbaus
vor allem:
Grabeskirche (Mausoleum)
Memorialbau
Karner (Beinhaus, Ossarium)
(zusätzlich)
Taufkirche (Baptisterium)
Brunnenhaus
Heilig-Grab-Kapelle
Chorscheitelkapelle
Herrscherkapelle (Eigenkirche in Pfalzen oder Burgen)
Kapitelsaal (Chapter House)
im Mittelalter seltener Pfarr-, Stifts- oder Klosterkirchen
Renaissance, Barock: Kreis und Oval (egtl. Ellipse), schließlich die Durchdringung mehrerer dieser Formen zu komplexen 78 Gefügen
Unterscheidung Basilika - Hallenkirche - Staffelkirche / Hallenchor
Zentralbau (Mausoleum - Baptisterium - Karner) - Rotunde - lateinisches/griechisches Kreuz - Oval und Ellipse
Zuletzt geändertvor 4 Monaten