Sturz
waagerechter, oberer Abschluss einer Öffnung
(> Türsturz, Fenstersturz, Nischensturz)
Architrav
liegt über zwei oder mehr Säulen, Pfeilern oder Pilastern
(Säulenreihe: Kolonnade)
Bogen
dient wie Sturz und Architrav zur Überbrückung einer Maueröffnung
müssen Last des darüberliegenden Mauerwerks auf Öffnungen begrenzenden Mauerstücke o. Stützen ableiten
Keilsteinbogen
Stein ermöglicht wegen geringer Beanspruchbarkeit keine größere Spannweite
Keilsteinbogen: Einzelsteine müssen so gemauert werden, dass sie unter Druck zwischen zwei Widerlagern die Öffnung unterbrücken —> bogenförmiges Aufmauern, Fugen müssen z. Krümmungsmittelpunkt gerichtet sein
Keilsteinbogen Aufbau
S = Schlussstein
L = Bogenleibung
ASA = Bogenstirn
Bogenzwickel
Bogenfeld (Tympanon)
spitz zulaufende Fläche oder deren Ausfüllung
Wandfeld über gerahmten Bogen
Archivolte
Boggen, dessen Stirnseite profiliert bzw. (in Parallele z. Architrav) faszessiert ist
Bogen Terminologie
Schlussstein
Bogen- bzw. Gewölbe-Anfänger
Kämpfer
Kämpfergesims/kapitell
-
Bogen- bzw. Gewölbe-Widerlager
Gewölbefuss
Bogenlaibung bzw. Gewölbelaibung
Gewölberücken (meist nicht zu sehen, weil im Mauerverband)
Bogenstirn
Archivolte (architravierte, profilierte Bogenstirn, z.B. Pantheon, s. Folie 5)
Bogenfeld (Tympanon; Tympanon bezeichnet auch das Giebelfeld)
Tor-Laibung (senkrecht, rechtwinklig)
Tür-Gewände (schräg in das Mauerwerk geschnitten)
Kämpfer (Kämpferstein, Kämpferblock)
Auflager eines Gewölbes oder Bogens auf einer Wand oder Säule/Pilaster
Übergang von der Vertikalen in die Bogenform kann auch durch ein spezielles Kämpfer-Kapitell oder ein Kämpfer-Gesims gebildet werden:
4-5. Kämpfergesims (auf Stirnseite auch Kämpferkapitell)
scheitrechter Bogen
nicht aufbiegender Bogen, führt zu geraden Abschluss
konstruktive Lösung eines statischen Problems: Überbrückung einer Spannweite, die mit einem Monoliten Stein nicht mehr zu überbrücken ist
Kämpfergesims
durchgehender Kämpfer zur Auflage eines Gewölbes
verziert bzw. profiliert
4-5. auf Abbildung
Kämpferkapitell
Stirnseite von Kämpferkapitell
Türlaibung
innere Seite einer Wandöffnung, in die eine Tür eingebaut ist
Türgewand/ausschrägung
schräg in eine Wand oder Mauer geschnittene, seitliche Begrenzung eines Fensters/Portals/Schießscharte
Unterschied zur senkrecht in Wand geschnittene Laibung
Entlastungsbogen
in Mauerwerk eingefügter gemauerter Bogen
entlastet darunterliegendes Mauerwerk, leitet Druck von aufruhenden Mauer seitlich ab
oft über Portal- und Fensteröffnungen
meist verborgen unter Putz, aber auch sichter aus der Wand tretend zur Gliederung der Fassade
prominenteste und einflussreichste römischen Bauform (3 Termini)
Tabulariumsmotiv
Theatermotiv
Kolosseumsmotiv
tritt zum ersten Mal am Tabularium um 80 v. Chr., (in republikanischer Zeit) auf
tritt besonders an Theaterbauten auf z.B. Marcellustheater
nach Kolosseum in Rom benannt
Charakteristik:Tabulariumsmotiv/Theatermotiv/Kolosseumsmotiv
Kombination zweier Motive:
einer Pfeiler-Arkade (Arkade = Stützen, verbunden mit Bögen)
einer Säulen-Kollonade (Kollonade = Stützen, verbunden mit einem Gebälk)
hatte große Bedeutung für die neuzeitliche Architektur,
Gliederung Gestaltung von mehrstöckigen Fassaden
Supraposition der Ordnungen/Anwendung/Weiterentwicklung des Theatermotivs
Kolonnade
Stützen/Säulen, verbunden mit einem Gebälk
Arkade
Stützen, verbunden mit Bögen
Tonnengewölbe bzw. Keilsteintonnengewölbe
halber Zylinder über zwei Stützwänden
Tiefe verlängerter Bogen —> unmittelbar aneinander gereihte Keilsteinbögen
Nachteil Keilsteintonnengewölbe
Gewölbe aus massiven, großen Steinen waren extrem aufwändig und kostspielig
bei sehr weiten Spannweiten auch garnicht mehr möglich
Welche Neuerungen haben die römische Bautechnik revolutioniert?
Ziegelmauerwerk und Gusssteinmauerwerk
(Opus Caementitium)
Vorteil Opus caementitium
leichtere Formbarkeit
große Belastbarkeit, lange Haltbarkeit
billig und schnell von angelernten Hilfskräften bewerkstelligbar
größere Spannweiten
neue Formen, z.B. Kreuzgratgewölbe
Opus Caementitium
Gusssteinmauerwerk, Schalenmauerwerk: Bruchstein und Mörtel: Kalk, Sand, Wasser
erhärten nicht nur durch abtrocknen, sondern aufgrund chem.-physikalische Reaktion des Kalkes mit Wasser
Beigabe von Puzzolanerde (vulkanischer Tuffboden um Pozzuoli und Baiae bei Neapel) zum ungelösten Kalk auch unter Wasser
Unterschied zur griechischen Bauform
reichhaltige Formenspektrum wesentlich von Neuerungen in der Bautechnik geprägt
Trennung von statischem Kern und dekorativer Verkleidung
Ablauf von Opus Caementitium
Mischung aus Bruchstein und Mörtel wurde in Holzverschalung gegossen (wie heutiger Beton)
Entfernung Holzverschalung nach abhärten
oft auch in Ziegel- o. Steinverschalung gegossen u. so stehen gelassen
bessere Kontrolle über Bauschichtweise u. größere Stabilität
Opus Reticulatum
Anpassung v. Aussehen u. Konstruktion dieser Mauerschalen
oft unregelmäßiges Steinmauerwerk (opus incertum), Schalen aus Mauerziegeln (opus testaceum) o. Mischformen (opus mixtum)
opus reticulatum setzte sich ca. 80 v. Chr. durch
Naturstein (meist Tuff) wurde pyramidenförmig bearbeitet
Spitze der Pyramide wurde in feuchten Putz gedrückt —> quadratische Grundfläche nach außen
Anordnung in Form eines rautenförmigen Musters —> netzartiges Gesamtbild
Wölbung (4 Arten)
Tonnengewölbe
Kreuzgratgewölbe
Kuppel
Halbkuppel = Apsis
Kreuzgradgewölbe
entsteht durch Schnitt zweier Tonnengewölbe im rechten Winkel
neue Form u. neues statisches Verhalten
Kräfte (Druck u. Schub) werden nicht mehr auf Wände abgeleitet, sondern über Schnittkurven auf einzelne Punkte
Wände werden weitgehend v. Auflast befreit u. können geöffnet werden
offene Verbindung v. zwei o. mehr überwölbte Räume u. durchgehende Überwölbung langer Räume u. ihre Kommunikation m. seitlichen Räumen u. Wegen möglich
Stuck
1. Bindemittel (Kalk, Gips)
2. Zuschlagstoff: Gesteinskörnung (max. 4 mm Korngröße)
3. Wasser
Ankrustation
Wand durch dünne Platten aus Marmor oder anderen Hartsteinsorten verkleidet
Ädikula
Tempelchen; kleiner, einer Tempelfront ähnlicher Aufbau zur Unterbringung einer Statue
Umrahmung von Nischen bestehend aus Stützgliedern (Säulen/Pfeilern/Pilastern), einem Architrav und einem Giebel (Dreieck o. Segmentbogenform)
Ädikulanische, o. Fenster (Ädikulafenster), o. Türen (Ädikulaportal)
Serliana
Kombination von drei Jochen, deren seitlichen gerade, deren mittleres hingegen m. Bogen nach oben abgeschlossen ist
seit 16. Jh. (Renaissance) beliebtes Gestaltungsmittel von Fassaden und Räumen
auch bekannt als „Palladio-Motiv“
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