Wie können die Wiesen und Weiden eingeordnet werden?
es handelt sich um Halbkulturformationen
die Bodendecke ist +- geschlossen
natĂŒrlicher Samenflug
ĂŒberwiegend mitteleuropĂ€ische Arten
Menschlicher Einfluss durch Mahd, Beweidung und DĂŒngung
Wie können Ăcker und GĂ€rten eingeordnet werden?
Kulturformamationen
Bodendecke ist offen durch u.a. pflĂŒgen oder eggen -> kommt bei uns natĂŒrlichweise nicht vor
kĂŒnstliche Aussaat
fremde Florenelemente (vor allem aus dem mediterranen Bereich)
Wie können WegrÀnder, SchuttplÀtze, Mauern und DÀcher eingeordnet werden?
es handelt sich um Nebenkulturformen
LebensrÀume, die es ohne die Kultur nicht gÀbe
wenig Arten
umgearbeitete Böden
Beschreibe den Jahresablauf der Grundlandwirtschaft zur FĂŒtterung des Viehs.
FrĂŒhling: Produktion geht immer weiter nach oben -> Ăberweidung -> schĂ€digt die FuttergrĂ€ser
Sommer: Unterbeweidung durch mehr GrÀser, als von den Tieren gefressen werden kann -> Selektion -> Futterpflanzen bevorzugt -> mehr UnkrÀuter
SpĂ€tsommer: Ăberweidung
Herbst: Unterweidung (Einstallung?) -> VorrĂ€te fĂŒr den Winter anlegen
Wie reagieren Pflanzen auf die Entfernung oberirdischer Teile? Welche Formen kommen hÀufig auf Wiesen vor ? Welcher botanische Fachebegriff?
Ausschluss aller holzigen Pflanzen, deren Erneuerungsknospen oberhalb des Bodens liegen
=> können die regelmĂ€Ăige Mahd nicht vertragen
Entfernung des Vegetationspunktes bringt bei KrÀutern die Knospen zum Austreiben
=> es handelt sich um Hemikrytophyten, durch Verlust der Sprossachse, wird die Pflanze zum Wiederaustrieb angeregt
Blattwerk mosaikartig und in Schichten, daher SchÀdigung durch Mahd geringer als erwartet
junge Pflanzen mehr geschĂ€digt, da mineral-und eiweiĂreicher als Ă€ltere Pflanzen (strohig und oft mit SekundĂ€rstoffen -> geringerer Futterwert)
=> Bestockung (Rasenbildung)
durch die regelmĂ€Ăige Mahd bilden sich immer mehr AuslĂ€ufer
Um welche Art und Familie handelt es sich hier? Nenne die wesentlichen Eigenschaften.
Anthoxanthum odoratum â Ruchgras.
Familie: Gramineae.
Arme Standorte
Cumarinduft
Welche Pflanzenfamilien sind auf den Wiesen dominant?
SĂŒĂgrĂ€ser
Leguminosae (Fabacaeae)
Beschreibe die Eigenschaften der SĂŒĂgrĂ€ser auf den Wiesen und nenne den wichtigsten Vertreter.
tief sitzende Erneuerungsknospen (Hemikryptophyten!)
Ersatzknospen nach Mahd oder Verbiss
rasiger Wuchs mit AuslÀufern
alle WiesengrĂ€ser mit Mykorrhiza (wichtig fĂŒr Phosphat-Aufnahme)
Arrhenaterum elatius, Glatthafer: Kennartder Glatthaferwiesen, sehr wichtiges Futtergras der gedĂŒngten Tiefland-Fettwiesen
Arrhenaterum elatius â Glatthafer.
ProduktionskrÀftiges Obergras,
Kennart der Tieflands-Fettwiesen (=Glatthaferwiesen)
Wie schĂŒtzt sich der Glatthafer vor dem Tritt der Tiere auf den Weiden?
interkalare Wachstumszone am Knoten
ermöglicht Wiederaufrichten nach Tritt
Beschreibe die Eigenschaften, die den Rot-Klee zu einer angepassten Pflanze an den Lebensraum Wiese macht.
stark regenerationsfÀhig nach Mahd/Verbiss
Stickstoff-Bindung durch Knöllchen-bakterien -> Bodenverbesserer
zusÀtzlich auch mit Mykorrhiza
Erneuerungsknospen z.T. unterirdisch
wichtiges Viehfutter: ab 18. JH Kleeansaatim 3. Jahr der Dreifelderwirt
=> Wird mit der Zeit immer kleiner durch MĂ€hrerignisse
Beschreibe die Eigenschaften, die den WeiĂ-Klee zu einer angepassten Pflanze an den Lebensraum Wiese macht.
junge Kulturpflanze, erst im 18. JH ĂŒber Holland, England nach Deutschland gekommen, inzwischen weltweit in Wiesen, Weiden, Rasen
StÀngel kriechend (Name!) und an den Knoten bewurzelt
Mahd entfernt nur obere BlĂ€tter und BlĂŒtenköpfchen
höchste ErtrÀge nur bei mehrmaliger Mahd, da dann am wenigsten beschattet
=> Zwergwuchs!
daher prĂ€destiniert fĂŒr heutige Wiesenwirtschaft mit kurzen Umtriebszeitensowie fĂŒr hĂ€ufig gemĂ€hte Rasen
giftig durch BlausĂ€ureglykoside (FraĂschutz, insbes. vorSchnecken), aber auch wichtige Bienenweide!
Trifolium pratense â Rot- od. Wiesen-Klee.
Familie: Leguminosae.
Tiefwurzelnde Schaftpflanze
in Mitteleuropa ertragreichste Futterpflanze
Krone basal röhrig
BestĂ€ubung nur durch langrĂŒsselige Hummeln und Falter (nicht Bienen!)
Trifolium repens â WeiĂ-Klee.
Kriechstaude, an Knoten wurzelnd
Flachwurzler, durch Schnitt gefördert
Bienenweide, Kennart der Intensivweiden
Wie ist die Verteilung der Pflanzen bei der Wiese aufgebaut und wo befindet sich das Maximum der Phytomasse?
Stockwercke
Phytomasse konzentriert sich in der mittleren Etage
=> unten wenig Licht, obene viel Licht -> pyramidenartig
Beschreibe den Lebenszyklus der Kissenprimel.
âąRosettenpflanze (Hemikryptophyt)
âąFrĂŒhblĂŒher in der Wiese -> bereits abgeblĂŒht, wenn Wiese 1. Hochstand erreicht
âąAmeisenausbreitung der Samen (Myrmekochorie)
Beschreibe den Lebenszyklus des Löwenzahns.
erst durch Wiesenkultur entstanden, apomiktische Bildung vieler ökologisch spezialisierter Kleinarten
Mitteleuropa Evolutionszentrum von GrĂŒnlandarten!
=> ist schon abgeblĂŒht vor dem ersten Hochstand
Taraxacum officinale â Löwenzahn.
Familie: Compositae.
Rosettenpflanze
in MiEur. durch Wiesenkultur entstanden
blĂŒht im 1. Tiefstand
Apomixis
Windverbreitung
Beschreibe den Lebenszyklus des Teufelsabbisses.
verharrt als Rosette im 1. Hochstand bzw. bis zum 2. Tiefstand
wÀchst dann im Sommer mit GrÀsern hoch
Ă€hnlich Heracleumsphondyleum, Wiesen-BĂ€renklau
Beschreibe den Lebenszyklus der Herbst-Zeitlosen.
2 Ruhephasen:
blĂŒht im Herbst nach letzter Mahd
->winterliche Ruhe: Fruchtknoten verbleibt unterirdisch
fruchtet im FrĂŒhjahr und treibt BlĂ€tter
-> sommerliche Ruhe: Anpassung an mediterrane Heimat (da es dort im Sommer sehr heiĂt ist)
=> blĂŒhen und fruchten sind zeitlich voneinander getrennt
Colchicum autumnale â Herbst-Zeitlose.
Familie: Liliaceae.
Knollengeophyt mediterraner Herkunft mit zwei Ruheperioden im Jahr
BlĂŒtezeit 3. Tiefstand
fruchtet im FrĂŒhjahr
Warum sind GrÀser (und fast alle Wiesenpflanzen) ungiftig?
âąMehrzahl der Wiesenpflanzen auf rasche Regeneration optimiert
âąi.d.R. nur eine Strategie verfolgt, also entweder rascher Neuaustrieb ODER FraĂschutzdurch Giftigkeit, Stacheln/Dornen
Welche Wiesenpflanze ist giftig?
scharfer HahnenfuĂ
Jakobsgreiskraut
Beschreibe den Lebenszyklus des Scharfen HahnenfuĂes.
âą giftig durch Protoanemonin, lebende Pflanzen daher vom Vieh gemieden
âą im Heu unproblematisch, da Protoanemoninin ungiftiges Anemoninumgewandelt wird
âą ĂŒbersteht 1. & 2. Tiefstand und blĂŒht jeweils neu, da lange BlĂŒhzeitvon Mai bis September
Ranunculus acris â Scharfer HahnenfuĂ.
Familie: Ranunculaceae.
Schaftpflanze ohne AuslÀufer,
auf nÀhrstoffreichen Feuchtwiesen
giftig (Alkaloide), vom Vieh gemieden
Welche Weideformen gab es im Laufe der Zeit, nenne die wesentlichen Eigenschaften
Hut- oder Triftweide bis 1850
-> groĂe, exntesiv genutzte Areale
Standweide bis 1960
-> kleinere Wiesen mit Geilstellen
Umtriebsweide aktuell
-> kleine Pazellen -> Vieh wandert regelmĂ€Ăig weiter
Welche Probleme treten bei der Triftweide auf?
Problem der Triftweide: Unterbeweidung und NĂ€hrstoffmangel durch fehlende DĂŒngung (s.a. Heide)
Welche Probleme treten bei der Standweide auf?
Problem der Standweide: WeideunkrÀuter
âąDĂŒngezustand gut, da Viehkotauf der Weide liegen bleibt
âąABER wegen Ăberangebot frisst Vieh selektiv und meidet Disteln etc. sowie Geilstellen(durch Rinderkot verunreinigte Stellen mit hohem Aufwuchs von z.B. Brennnessel), was weitere Verunkrautung fördert
Welche drei GrĂŒnlandtypen gibt es. Nenne Eigenschaften
BiotopgrĂŒnland
vorindustrielle Landwirtschaft bis ca. 1850-> heute besonders im Fokus des Naturschutzes
ExtensivgrĂŒnland
moderne Landwirtschaft nach "Erfindung" des KunstdĂŒngers
-> ebenfalls erhaltenswert
=> 1. +2. artenreiches, sekundĂ€res GrĂŒnland -> schĂŒtzenswert
IntensivgrĂŒnland
globalisierte Landwirtschaftï blĂŒten-und artenarmes, monotones SattgrĂŒn
Welche Naturschutzmethode hat sich als erfolgreich durchgesetzt?
Abwechsel von EntwÀsserungsgrÀben und Wiesen -> steigert die Artenvielfalt
Lolium perenne â Deutsches Weidelgras.
TrittvertrÀglich, rasenbildend
Kennart der Weidelgrasweide
hÀufig in Wiesen- und Rasenansaaten
Heracleum sphondyleum â BĂ€renklau.
Familie: Umbelliferae.
Halbrosettenpflanze
junge BlÀtter gutes Viehfutter
kann Hautreizungen durch Furanocumarine hervorrufen
Primula vulgaris â StĂ€ngellose SchlĂŒsselblume.
Familie: Primulaceae.
selten in krautreichen WĂ€ldern und Wiesen
FrĂŒhblĂŒher im 1. Tiefstand
Myrmekochorie
Definiere Alkaloide
Alkaloide basische stickstoffhaltige Verbindungen mit meist starker Giftwirkung
Definiere Apomixis
Apomixis Entstehung von Samen (bzw. FrĂŒchten) ohne BestĂ€ubung
Definiere BlausÀureglykoside
BlausĂ€ureglykoside im Pflanzenreich weitverbreitet, setzen unter enzymatischer Spal-tung BlausĂ€ure frei, was zu Vergiftungen fĂŒhren kann (z.B. Trifolium repens)
Definiere Furanocumarine
Furanocumarine vor allem bei DoldengewÀchsen (z.B. Riesen-BÀrenklau) verbreitete Cumarine mit ankondensiertem Furanring, wirken phototoxisch
Definiere Geilstellen
Geilstellen durch Rinderexkremente verunreinigte Rasenflecken, vom Rind gemieden
Definiere Kennart
Kennart Charakterpflanze einer bestimmten pflanzensoziologischen Einheit
Definiere ObergrÀser und UntergrÀser
ObergrĂ€ser hochwĂŒchsige WiesengrĂ€ser, Blattmasse ĂŒber mehrere Etagen verteilt; vgl. UntergrĂ€ser Knoten und Blattmasse basal konzentriert. Gute RasengrĂ€ser.
Definiere Ăkotyp oder ökologische Rasse
Ăkotyp, ökologische Rasse in Anpassung an einen bestimmten Standort (z.B. Salzwie-sen, DĂŒnen, Schwermetallböden) entstandene, nicht benannte Sippe innerhalb einer Art, oft nur durch quantitative Merkmale unterscheidbar
Definiere sekundÀre Pflanzenstoffe
sekundĂ€re Pflanzenstoffe niedermolekulare Stoffwechselprodukte, gebildet auf Ne-benwegen des allg. Stoffwechsel, wirken u.a. als Lichtschutz, zur FraĂabwehr usw.
Definiere Silage
Silage GÀrfutter aus kohlenhydratreichen Futterpflanzen, die unter O2-Abschluà einer MilchsÀuregÀrung (Àhnlich Sauerkraut) unterworfen werden
Definiere Standweide
Standweide Vieh steht wÀhrend Vegetationsperiode auf ein und derselben WeideflÀche
Definiere Streuewiesen
Streuewiesen einschĂŒrige Wiesen (Herbstmahd), abgestorbene und damit nĂ€hrstoffarme oberirdische Teile werden als Stallstreu genutzt
Definiere UmtreibsmÀhweide
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