Welche physiologischen Funktionen/Eigenschaften besitzt die Leber?
-Endodermales Organ (Innerstes Keimblatt, immer von Mesoderm umgeben)
-Entgiftung
-Gallensekretion
-Gylkogenspeicher
-Aminosäureproduktion
-Regenerationspotenzial
Welche Gemeinsamkeinten haben die Verdauungssysteme von Wirbeltieren?
Wie entwickelt sich das Verdauungssystem des Zebrafisches?
anterior-posteriore Anordnung der Organe stimmt weitgehend überein
Molekulare Mechanismen und Signalwege sind weitgehend konserviert
Entwicklung in Zebrafisch:
entwickelt sich auf Dotter
gut für Lebendzellbeobachtungen
entwickelt sich in 4 statt 10 Tagen
Wie werden die Vorläuferzellen den Organen “zugeteilt”?
Organ”domänen” werden entlang der anterior-posterior Körperachse etabliert
Zusammenspiel aus Wnt/FGF4/BMP Signalen (posterior) und Wnt-Antagonisten (anterior) bestimmt die Spezifizierung
-Aus multipotenten foregut- Zellen:
gut
liver
pancreas
swim bladder
Klassische Transplantationsexperimente im Hühnchenembryo
-Herzmesoderm induziert Leber im benachbarten ventralen Vorderdarm
-Mesoderm aus anderen Regionen nicht
-dorsaler Vorderdarm ist nicht “hepatogen”
-> Leberkompetenz muss vorher etabliert worden sein
Was versteht man unter dem Zwei-Phasen Modell der Leberspezifikation?
Hepatogene Kompetenz
Endoderm intrinsisch
Leber Spezifikation
Signale vom Mesoderm
Was passiert während Phase I (hepatogene Kompetenz) im Vorderdarm?
FoxA = Transkriptionsfaktor im Vorderdarm -> essentiell
Übermäßige Gabe von Spezifizierungsfaktoren induziert kein zusätzliches Lebergewebe
=> nur wenn beide TR (FoxA1 und A2) keine Leber
=> kombinierte Aktivität beider Faktoren essentiell
sie öffnen geschlossenens Chromatin -> Gene für Leberentwicklung können abgelesen werden
Wie sähe ein Experiment zur Identifikation von Spezifikationssignalen für die Leberbildung aus?
Signalmolekül-Kandidaten:
-Bmp4 im Septum transversum Mesenchym (STM)
-Fgf1/2 im Herzmesoderm
Experiment:
Vorderdarm Endoderm => Keine Leber
Vorderdarm Endoderm + Herzmesoderm oder STM => Leber
Vorderdarm Endoderm + Bmp4 oder Fgf => Leber
(Bmp4-Maus-Mutanten zeigen nur leicht gestörte Leberbildung,
Fgf-Mutanten mit Leberbildungs-Phänotyp gibt es bisher nicht)
Wie kann man ungerichtet neue Faktoren in bestimmten Geweben identifizieren?
Forward genetics
Ziel: Mutanten mit Phänotypen in zu untersuchenden Geweben
Mutagen -> ungerichtete Mutationen -> screenen auf Mutanten
Mutiertes Gen molekular biologisch bestimmt -> positional cloning
Erstellen v. mutagenen Linien:
Was macht der Prometheus-Phänotyp, und was kann man daraus schließen?
prometheus-Mutanten zeigen homozygot lebensfähige Fische mit entweder keinen, oder einer sehr kleinen Leber
Färbung:
wnt2bb-Gen ist in prometheus Mutanten mutiert
Da es auch ohne wnt2bb ein bisschen Leber/Pankreas gibt, gibt es noch einen weiteren Faktor
Welches Gewebe benötigt Wnt2bb für die Wiederherstellung der Leberentwicklung in homozygoten prometheus Embryonen?
Zellen in WT angefärbt -> in 1000 Zellstadium 15 - 20 Zellen entnommen -> in 1000 Zellstadium der Prometeus Doppelmutante injiziert
Sind die Zellen im späteren Embryo im Mesoderm oder Endoderm exprimiert?
Ergebnisse
Gewebe in dem WT-Zellen landen
Phänotyp
Leber
kleine Leber (keine Rettung)
latterales Plattenmesoderm + Leber
große Leber (Rettung)
Laterales Plattenmesoderm
Große Leber (Rettung)
=> Wnt2bb Signal kommt aus Mesoderm
Beweis:
Doppelmutante welche kein Endoderm bildet
=> Anlagen für Leber trotzdem vorhanden
Wie sieht die Genexpression im Zebrafisch-Embryo in Hinsicht auf die Leberfunktion aus?
Welche Experimente wurden in Hinsicht auf Wnt2bb und Wnt2 durchgeführt und was sagen sie aus?
Knockdown-Experiment:
Knockdown von Wnt2bb -> kleine Leber
Knockdown von Wnt2 -> kleine Leber
Knockdown von beidem -> keine Leber
=> Wnt2 kompensiert partiell das Wnt2bb Defizit
=> Wnt2 und Wnt2bb sind notwendig für die Leberspezifizierung
Überexpressions-Experiment:
Überexpression von Wnt2 mittels Hitzeshock-Promotor=> Größere Leber
Ektopische Expressions-Experiment:
Wnt2bb + Wnt2 ektopische Expression kann Leberschicksal in “falschem” Gewebe induzieren
=> Wnt2bb + Wnt2 sind ausreichend für Leberexpression
Was hat man mit der leberwurst-Mutante herausgefunden?
leberwurst kodiert für Cdx1b, das macht Sfrp5, einen negativen Regulator für Wnt
=> Fgf und Cdx1b müssen Rest vom Darm davor “schützen” auch Leber zu werden, indem sie Wnt-Signal inhibieren
(herausgefunden durch Knockout Mutanten)
Was ist nötig für die erfolgreiche in vitro Entwicklung von Organoiden etc.?
benötigen Signale -> in Modellorganismen identifiziert
reprogramieren von pluripotenten Zellen zu Endodermzellen
Wie funktioniert die Ligand-Rezeptor Signalübertragung mit sekretiertem Wnt?
Welche Wege zur interzellulären Signalübertragung gibt es?
a) Kontaktabhängig
Signalzelle hat membrangebundenes Signal
Zielzelle hat Rezeptor
b) Paracrin
Signalzelle gibt Faktor (lokalen Mediator) ab
Zielzelle mit Rezeptor
c) Synaptisch
Präsynapse gibt Neurotransmitter ab
Postsynapse mit Rezeptor
d) Endocrin
Endocrine Zelle gibt Hormon in Blutbahn ab
Zielzelle sitzt an anderem Ort -> Rezeptor
Wie läuft der Notch Signalweg ab?
=> Es gibt membrangebundene Rezeptoren (Notch) und Liganden, die mit EGF repeats in den Extrazellularraum ragen
Bei Kontakt und ziehender Kraft werden negativ regulierende Regionen des Rezeptors auseinandergezogen, und NICD (=Notch IntraCellular Domain) wird in der Receiver-Zelle frei
-NICD aktiviert dann die Expression von target genes
Ziehende Kraft kommt durch die Vesikel-Einstülpung im Sender zustande. Vesikel schließt Rezeptor und Ligand ein
Wie funktioniert die Inhibition des Notch-Signalweges?
Equivalent precursors:
Eine Zelle hat sowohl Notch Rezeptor, als auch Ligand. Dabei ist die Zelle sowohl Sender, als auch Empfänger. Beide sind gleichwertig, und inhibieren sich gegenseitig. Die Aktivierung des Rezeptors aktiviert die Genexpression, welche wiederrum die Einstülpung am Liganden inhibiert.
Symmetry breaking:
Eine Zelle hat sowohl Notch Rezeptor, als auch Ligand. Die Zelle ist dabei entweder Receiver oder Sender. Je nachdem inhibiert der Ligand den Rezeptor mehr (beim Sender), oder andersherum.
Erkläre die Signalübertragung des Ephrinrezeptors B und Ephrin B.
-Zelle 1 besitzt ein transmembran-Protein mit Ephrin und eins mit einer Rezeptor-bindenden Domäne
-Zelle 2 besitzt ein transmembran-Protein mit Eph und eins mit einer Ligand-bindenden Domäne
=> Die 4 Domänen bilden ein Tetramer
-> in Zelle 1 dimerisieren cytoplasmatische tails und es gibt ein reverses Signal
-> in Zelle 2 dimerisieren Kinasen, phosphorylieren, und das Signal wird weitergeleitet
Erkläre das visuelle System in Wirbeltieren
Neuronpopulatonen projizieren von bestimmter Region im Nervensystem zur Zielregion
erhalten Nachbarschaft aufgrund fortlaufender sensorischen Karte aufrecht
=> essentiell für visuelle Representation von visuellen Informationen im Gehirn
Welche Experiemente zur Identifikation der molekularen Eigenschaften der Steuersignale der topografischen Kartenbildung gibt es?
Streifenassay nach Bonhoeffer
Gradient von EphA3-Bindungsfaktor im Tectum
Welchen Zusammenhang haben die EphA3 und Ephrin-A2 Gradienten im Zusammenhang mit der Ausbildung der anterior-posterioren Achse der Retina?
Temporale retinale Axone:
Hohes EphA3 -> Chemorepulsion von hohem ephrinA2 im posterioren Tectum
Nasale retinale Axone:
niedriges EphA3 -> insensitiv gegenüber dem hohen ephrinA2 im posterioren Tectum
Welche Funktionen erfüllen Ephrine und Eph Rezeptoren?
Zellrepulsion
Zell-Zell-Adhäsion
Zellproliferation
Gewebegrenzen ausbilden
Zellmigration
Axonale Wegfindung
Was weiß man über die links-rechts Symmetrie des Körpers?
Es gibt asymmertrische Expression von Signalmolekülen (zb. Lefty2)
Wie funktioniert die asymmetrische Positionierung von Verdauungsorganen im Zebrafisch?
LPM = Laterales Plattenmesoderm
Antwort: LPM-Polarität und asymmetrische LPM-Wanderung
Beispiel Leber:
Wie wird auf Molekularer Ebene der asymmetrische Wuchs der Leber gesteuert?
Durch EphrinB1 und EphB3b
=> Expression von EphB3b in Lateralem Plattenmesoderm
=> Expression von EphrinB1 im Darm
Knockdown von EphrinB1/EphB3b:
=> Kein gerichteter Auswuchs der Leber
GAL/UAS-System mit EphrinB1:
Wie wird die Hepatoblastenform in der Leberknospenbildung gesteuert?
Im Wildtyp werden die Hepatoblasten elongiert mit der Zeit
=> Knockout von EphrinB1 oder EphB3b -> weniger Zellen elongiert
Wie wird die LPM (Laterale Plattenmesoderm)-Polarisation gesteuert?
Die Interaktion von EphrinB1 und EphB3b miteinander steuert die Morphogenese
Wann und wieso bilden Hepatoplasen Zellfortsätze?
Während der Knospung
Filopodienartige Zellfortsätze:
etablieren Kontakte zwischen Hepatoplasen und LPM
Lamellopodiaartige Zellfortsätze:
deuten auf Zellbewegung hin
Unkonventionelle Zellfortsätze:
Gezielte Signalübertragung
Welche verschiedenen Formen von Hepatoplasen gibt es?
Welche anderen Aufgaben können Zellfortsätze haben?
Zellumhüllung
Geziehltes Targenting für Zellmigration
Zellrekrutierung
Wie wirken sich EphrinB1 und EphB3b auf die Bildung von Zellfortsätzen bei Hepatoblasten aus?
haben gegensätzliche Wirkung
Zellabstoßung steuert die aktive Hepatoblastenmigration der assymetischen Positionierung der Leber
Mechanismus:
bidirektionale EphrinB1 und EphB3b Signale
Migration der Hepatoblasen
LPM Bewegung
gerichtete Hepatoblasenmigration
rechts-links assymetische Organmorphogenese
long distance Zellkontakte
Mediieren das Signaling
EphrinB1
mediiert EphB3b abhängige und unabhängige Aktivitäten
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