a) Was sagt ein positiver ∆S-Wert über die Stabilität eines Proteins aus? (Übergang ungefaltetes Protein zu gefaltetem Protein; ∆S = S(folded) - S(unfolded))
b) Warum sind natürliche Proteine nur marginal stabil? Welche Vorteile bieten marginal stabile Proteine?
a)
Positives delta S sagt, dass die Entropie in dem gefaltetem Protein größer ist, als im ungefalteten.
Unter der Bedingung, dass delta H negativ ist —> delta G ist negativ —> alles gut
Unter der Bedingung, dass delta H positiv ist, muss delta S * T größer sein als delta H —> delta G ist negativ —> alles gut
b)
marginal stabil = kein großer Unterschied in Stabilität von gefalteten und ungefalteten Proteinen
∆G ist klein, da [∆G = ∆H - T∆S]
∆H -> groß
∆S mit T multiplitiert -> groß
wichtig für den Protein Turnover
wichtig für dynamisches Verhalten von Proteinen
a) Was sagt ein positiver ∆G-Wert (Übergang ungefaltetes Protein zu gefaltetem Protein; ∆G = G(folded) - G(unfolded)) über die Stabilität eines Proteins aus?
b) In welchem Zusammenhang stehen die kleinen negativen ∆G-Werte, welche üblicherweise bei natürlichen Proteinen beobachtet werden, zur Schwierigkeit Proteine zu designen?
positiver ∆G-Wert sagt -> ∆G-Wert ist nach der Faltung höher als vor der Faltung
dazu müssen ∆H positiv und ∆S negativ sein -> so kann die Entropie nicht durch die Enthalpie ausgeglichen werden -> es entsteht kein gefaltetes Protein
kleinste Veränderungen können zu Entfaltung führt -> Filligranes Gleichgewicht
a) Proteine sind nur marginal thermodynamisch stabil: ΔG (DeltaG) ist immer klein. Nennen Sie einen Grund warum diese Eigenschaft für natürliche Proteine vorteilhaft ist/sein kann.
b) Proteine sind nur marginal thermodynamisch stabil: ΔG (DeltaG) ist immer klein. Nennen Sie einen Grund warum diese Eigenschaft ungünstig für das Proteindesign ist
Strukturen sind stärker konserviert als Sequenzen. Bitte erklären Sie, welche Möglichkeiten dies für folgende Prozesse eröffnet:
a) für die natürliche Evolution von Proteinen.
b) für die Entwicklung von Inhibitoren gegen das neue SARS-CoV-2 Virus.
c) für das Proteindesign
Strukturerhalt trotz Mutationen -> sonst schnell Funktionsverlust von Proteinen
Evolution von Proteinen -> zufällige Mutationen + Selektion
b) , c)
genaue Sequenz des Inhibitors muss nicht bekannt sein
durch andere Aminosäurezuammensetzung kann gleiches Ergebnis erziehlt werden
wichtig zu wissen welche strukturellen Komponenten benötigt werden
durch Computational design können Ligantenbindung an bekannten Protein backbone errechnet werden
Welche Zielsetzung verfolgte der Paracelsus-Challenge?
Strukturveränderung eines Proteins, bei Beibehaltung von 50% Sequenzidentität
a) Was versteht man unter DNA Origami und auf welcher grundlegenden
Eigenschaft von DNA/RNA basiert der Erfolg des DNA Origamis?
Faltung der DNA, um nanoskalierte Formen und Muster zu kreieren
DNA-Origami nutzt einen langen Einzelstrang (das Gerüst) und viele kurze Einzelstränge (die "Klammern" oder "Staple Strands"), die sich komplementär an verschiedenen Stellen des Gerüstes binden
Für den Einbau/Präsentierung von unterschiedlichen Rezeptoren in definierten Abständen und Geometrien in das DNA-Origami
a) Wieso bezeichnet man DNA-Origami als knowledge-based design?
b) Was wäre denn ein nicht-knowledge-based design?
Weil man weiß wie DNA-Basenpaarung funktioniert, und wie die Räumliche Anordnung dieser aussieht (Drehung)
=> Making educated guesses
Molekular evolution
= generieren von Vielfalt + Selektion dieser + Phänotyp-Genotyp-Verknüpfung
Phage display
Ribosome display
Yeast two-hybrid
Computational de novo Protein design
=> Trial and error
Wofür erhielten Frances Arnold, Gregory Winter und George Smith 2018
den Nobelpreis für Chemie (einfach nur ‚Proteindesign‘ als Antwort genügt
nicht)?
“Für das Phagendisplay von Peptiden und Antikörpern” und “the directed evolution of enzymes”
benutzt für directed Evolution
Erstellen von Oligos, durch randomisierte Nukleotidkombinationen (Erzeugen von Vielfalt)
in Phagen einbringen -> exprimieren möglicher Proteine auf Oberfläche
Binden von gut passenen Proteinen an spezifisches Antigen (Selektion)
Nennen Sie zwei Eigenschaften durch die sich Hefedisplay vom
Phagendisplay unterscheiden
Hefedisplay:
Hefe
Bindung an zweiten Antikörper
Sortierung durch FACS (Ladung)
Phagendisplay
Phagen
Bindung an immobilisierte Targets
Sortierung nach runterwaschen + Screening
Erläutern Sie kurz das Grundprinzip wie man durch Verwendung von Displaytechniken ‚monoklonale‘ Antikörper gegen beliebige Antigene erzeugen kann.
Erstellen von Antikörpern, welche vielfältige Bindestellen haben -> Bibliothek
Erstellen durch Mutations-PCRs
Durch B-Zellen -> erstellen sowieso Antikörpervielzahl
Einbringen der Bibilothek in Phagen (in p13-Protein)
Vermehrung der Phagen in E.coli
Phage expremiert und präsentiert Antikörper an Oberfläche
Binden von gut passenen Antikörpern an spezifisches Antigen -> waschen
Vorgang kann wiederholt werden mit strengem waschen um besser zu selektieren
Was versteht man im Kontext vom Display von Antikörpern unter
1) natürlichen und
2) synthetischen Bibliotheken?
Natürliche Bibliotheken
Gene von Pro-B Zellen und Naiven B-Zellen machen lassen
in Phagen klonieren
Synthetische Bibliotheken
künstliche DNA synthese
Displaytechniken werden auch oft als molecular evolution-Techniken
bezeichnet. Welcher Zusammenhang besteht zwischen Displaytechniken
und natürlicher Evolution? Wie unterscheiden sich diese?
Sowohl in Dispaly-techniken, als auch in der Evolution setzen sich die Proteine/Antikörper durch, die die beste Bindung zum Bindungspartner aufweisen
Natürliche Evolution:
natürlicher Selektionsdruck
Varianz durch zufällige Mutationen
über lange Zeit hinweg
Displaytechniken:
künstlich erzeugter Selektionsdruck
Starker Selektionsdruck (wegwaschen von nicht bindenden Proteinen)
Varianz durch gezielten unterschiedlichen Einbau verschiedener Basen
schnell
Was versteht man unter directed evolution?
Display-Techniken
Methode, die die Prinzipien der natürlichen Evolution im Labor nachahmt
1) Vielfalt erzeugen
2) Selektionsverfahren
3) Phänotyp-Genotyp Verknüpfung
Bibliothekengrösse und directed evolution: Diskutieren Sie wie viele
Aminosäurenpositionen Sie randomisieren können in Bibliotheken mit einer
Variantenvielfalt von 10**8 (zehn hoch acht)
alle Varianten an Aminosäuren in 6 Positionen?
3*6 = 18 verschiedene Basenpositionen
4^18 = 10^7 Varianten
alle Varianten an Aminosäuren in 7 Positionen?
3*7 = 21 verschiedene Basenpositionen
4^21 = 10^12 Varianten
Welches zentrale Problem gilt es zu lösen, bei der Anwendung von directed
evolution Techniken beim Designen von Enzymen
Problem:
Um alle Möglichkeiten und Interaktionen zu analysieren bedarf es zu vieler Variationen
Diese sind unmöglich alle zu testen
CDR besteht aus 65 Aminosäuren
=> 20^65 = 10^80 Variationen
Reele größen sind ~10^8 - 10^12 Variationen
Wie würden Sie das Display durchführen, um Antikörper zu selektionieren,
die das Potenzial besitzen könnten, die Infektion von Wirtszellen durch
das SARS-CoV-2 Virus zu verhindern (neutralisierende Antikörper)?
Aus erkrankten könnte man Blutproben entnehmen und aus diesen die B-Zellen zu isolieren
diese könnte man in Phagen einbringen
SARS-Cov-2 Antigene könnten als Antigene für die Selektion eines Phagendisplays verwendet werden
Wie funktioniert Hefedisplay?
Fusionsprotein mit Aga2p, dem Protein of interest und einem c-myc tag
Fusionsprotein wird extrazellulär präsentiert
An das Protein of interest wird Interaktionspartner of interest gebunden mit antikörper 2 (oder halt auch nicht)
Selektion via FACS (detektion der Antikörper und Sortierung über die Ladung)
Skizzieren Sie kurz wie man in vier Schritten ein Enzym mittels Computer-basiertem Design entwickeln kann/könnte
1) Man nehme ein Enzym das bekannt ist, und eine ähnliche funktion hat, wie die, die man gerne hätte
2) man identifiziere eine “backbone” Struktur und eliminiere alle Seitenketten
3) man platziere den Liganden in die Mitte des Enzyms und ersetze die Seitenketten durch zufällige Aminosäureabfolgen in den verschiedenen Rotationszuständen
4) behalte die Seitenketten, die den Übergangszustand am besten stabilisieren (Global Minimum Energy Conformation (GMEC))
Skizzieren Sie kurz, wie man mittels computational design Enzyme entwickeln kann. Welche Bedeutung kommt hierbei dem Übergangszustand zu?
Enzyme katalysieren Reaktionen, indem sie den Übergangszustand stabilisieren und somit die benötigte Energie für die Reaktion verringern
Warum war die Paracelsus-Challenge eine Wette wert? Diskutieren Sie dies unter Berücksichtigung des empirisch beobachteten Zusammenhangs zwischen Sequenzidentität und Strukturähnlichkeit in Proteinen!
Erklären Sie kurz, welche Rolle alpha und beta-propensities beim Design des JanusProteins gespielt haben!
Alpha/beta-Propensities: Statistisches Maß für AS, die dazu neigen alpha-Helixes bzw beta-Faltblätter auszubilden
Janus-Protein ist eine Mischform von dem B1 und dem Rop-Protein
Ausgangsprotein war B1-Protein, und dann austauschen der AS mit beta-Faltblatt-Propensities zu alpha-Helixes-Propensities -> Mutieren Beta-Faltblatt-Strukturen zu Alpha-Helixes
Nennen Sie 2 Beispiele von Phagendisplay für Proteindesign!
(- IgG Antikörper-Proteine
- Affibodys
- Darpins)
-Antivirale Antikörper gegen:
Spike Glycoprotein (MERS-CoV)
Spike RBD (SARs-CoV)
-Antikörper gegen Darmkrebs (VEGF)
VEGF = Angiogenesefaktor (Bildet neue Blutgefäße)
Antikörper gegen VEGF
=> Gegen Darmkrebs und Makuladegeneration
Warum ist Proteindesign die Umkehr von Strukturvorhersage
Strukturvorhersage
Startpunkt: Sequenz
Endpunkt: Welche Struktur bekomm ich daraus?
Proteindesign
Startpunkt: Gewünschte Struktur eines Proteins
Endpunkt: Welche Equenz brauche ich für die gewünschte Struktur
=> Du fängst immer mit dem Startpunkt an, was die jeweils andere Methode herausfinden will
Welche Möglichkeiten ergeben sich aus dem Zusammenhang von Strukturähnlichkeit und Sequenzähnlichkeit für Proteindesign und die Natur/Evolution?
Strukturen sind mehr konserviert als Sequenzen
=> Ab einer Sequenzähnlichkeit von 20%, kann man von einer Strukturähnlichkeit ausgehen
-viele Möglichkeiten, da man große Freiheit hat in der Sequenz, um trotzdem gleiche Struktur zu erhalten
-Theorietisch nicht nötig alle möglichen Sequenz-Möglichkeiten zu testen, um gewünschte Struktur zu erhalten
Natur/Evolution
-Wenn man durch kleine Sequenzunterschiede (durch Mutation) komplett unterschiedliche Struktur erhalten würde, dann gäbe es garkeinen Spielraum für Evolution etwas zu verändern
=> direkter Funktionsverlust/Tod durch nur kleine Mutation
Problem bei directed evolution Methoden für Enzyme?
Bibliothekengröße ist zu beschränkt, um alle Varianten eines Proteins zu erstellen
Alle Varianten würde viel viel zu lange dauern zu testen
=> “Nur” 10^8 bis 10^12 Varianten testbar
Welche 2 Grundsätzlichen Möglichkeiten gibt es Phagendisplay-Bibliotheken für die Selektion von Antigen-erkennenden AK zu erzeugen?
a) Natürliche Pro-B-Zellen machen durch Rekombination viele verschiedene Varianten von DNA für Antikörper für die daraus entstehenden B-Zellen
b) Durch künstliche DNA-Synthese Erstellung vieler verschiedener Varianten von DNA für Antikörper
Wie wirkt sich die Entropie nach Bildung eines Proteins an Ribosomen auf die Faltung aus?
Größere Entropie nach der Faltung
Mehr Möglichkeiten der Konformation des Proteins
=> Keine Spontane Faltung des Proteins
=> Muss gefaltet werden
Kleinere Entropie nach der Faltung
Weniger Möglichkeiten der Konformation des Proteins
=> Spontane Faltung des Proteins
Display Techniken zur Herstellung monoklonaler Antikörper erklären
Phagen-Display
DNA wird hinter Transmembranprotein kloniert, von Phage in Protein umgesetzt und präsentiert
Selektion über immobiles Target/Antigen
Puromycin-Display
Hat eingebautes Pyromycin => Ribosom fällt da ab
Ribosomen-Display
Translation ohne STOP-Codon => Gefaltetes Protein bleibt am Ribosom heften
Selektion durch immobiles Target/Antigen
Hefen-Display
DNA wird hinter Transmembranprotein kloniert, von Hefe in Protein umgesetzt und präsentiert
Selektion über FACS
Beziehung zwischen Sequenzhomologie und Strukturhomologie? Graphen zeichnen!
Zuletzt geändertvor 5 Monaten