Welche Methoden müssen laut GMP bei der Arzneimittelherstellung validiert, bzw im Falle von Arzneibuchmethoden verifiziert werden?
Gemäß GMP muss jede Methode, die für die Freigabe- und / oder Stabilitätsprüfung von Arzneimitteln in einem Qualitätskontrolllabor eines pharmazeutischen Unternehmens verwendet wird, validiert oder im Falle von Arzneibuchmethoden verifiziert werden, bevor sie für die Routineanalyse verwendet werden darf.
Welchen Titel trägt die ICH Q2(R1) Guideline und welche Bedeutung hat diese Richtlinie?
Der Titel der ICH Q2(R1) Richtlinie lautet „Validierung analytischer Verfahren: Text und Methodik“. Dabei handelt es sich um die wichtigste Leitlinie für die analytische Methodenvalidierung bei der Arzneimittelherstellung. In der Leitlinie wird die Methodenvalidierung für Methoden beschrieben, die nicht in den Arzneimittelbüchern beschrieben sind.
Wie ist der Begriff Pharmakopöe definiert?
Eine Sammlung anerkannter pharmazeutischer Regeln über die Qualität, Prüfung, Lagerung und Bezeichnung von Arzneimitteln und die bei ihrer Herstellung und Prüfung verwendeten Stoffe, Materialien und Methoden.
Welchen Titel trägt die DIN EN ISO/IEC 17025:2018 und welche Schritte beinhaltet nach dieser Norm die Validierung einer analytischen Methode?
Die Norm trägt den Titel „Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien“. Nach dieser Norm beinhaltet die Validierung einer analytische Methoden die Schritte:
• Festlegung der analytisch/chemischen Anforderungen
• Bestimmung der Methodenparameter
• Überprüfung, dass die Methode die Anforderungen erfüllt
• Angabe der Gültigkeit
Nennen Sie sieben Kriterien für die Methodenvalidierung?
Richtigkeit
Reproduzierbarkeit (Präzision)
Selektivität (Spezifität)
Empfindlichkeit (Limit of Detection, LOD / Limit of Quantification, LOQ)
Linearität
Messbereich
Robustheit
Wie kann man die Richtigkeit einer Methode überprüfen?
Durch die Untersuchung von Standardsubstanzen bzw. Chemical Reference Substances (CRS) mit der Methode. Mit Hilfe von Spike-Experimenten wird die Methode überprüft.
Erklären Sie was der Begriff Präzision bedeutet und welche Werte in der Regel als Präzisionsmaß angegeben werden.
Die Präzision ist ein Streuungsmaß; sie erlaubt eine Aussage darüber, wie stark die analysierten Werte um den Mittelwert schwanken. Um das Ausmaß der Streuung zu quantifizieren und das Ausmaß des zufälligen Fehlers abschätzen zu können, werden in der Regel entweder die Standardabweichung (s) oder der Variationskoeffizient (VK) als Präzisionsmaß angegeben.
Was versteht man unter den Begriffen „within-laboratory reproducibility” und “between-laboratory reproducibility“?
Unter „within-laboratory reproducibility“ versteht man die Messung der Präzision von n Wiederholungsmessungen im gleichen Labor, derselben Meßprozedur und wiederholten Messungen über einen längeren Zeitraum.
Unter „between-laboratory reproducibility“ versteht man die Messung der Präzision von n Wiederholungsmessungen mit dergleichen Methode aber in verschiedenen Laboren, mit unterschiedlichen Geräten und durchführenden Personen zu verschiedenen Zeiten.
Erklären Sie warum eine hohe Präzision nicht unbedingt eine hohe Richtigkeit bedeutet.
Eine hohe Präzision bedeutet eine geringe Schwankung der Messwerte, dass bedeutet aber nicht, dass diese Werte richtig sein müssen. Eine Messung kann mit hoher Präzision, also nahezu mit immer gleichen Werten von der Richtigkeit abweichen.
Wie wird der Begriff „Spezifität“ in der Analytik und wie in der Diagnostik definiert.
Analytik:
Die Spezifität ist das Potenzial einer Methode, eine Substanz ohne Beeinträchtigung durch andere in der Probe enthaltene Komponenten zu erfassen.
Diagnostik:
Die Spezifität ist ein Maß für die Anzahl richtig negativer Ergebnisse verglichen mit der Gesamtzahl der negativen Ergebnisse.
Wie wird der Begriff „Sensitivität“ in der Analytik und wie in der Diagnostik definiert.
Als Sensitivität wird in der Analytik häufig die Nachweisgrenze bezeichnet, das bedeutet die Analyt-Konzentration, bei der noch 95% der eingesetzten Proben positiv sind.
Die Sensitivität ist ein Maß für die Anzahl richtig positiver Ergebnisse verglichen mit der Gesamtzahl der positiven Ergebnisse.
Beschreiben Sie den Unterschied zwischen der Nachweisgrenze, der Erfassungsgrenze und der Bestimmungsgrenze.
Die Nachweisgrenze ist der Werte, bei dem 95 % der eingesetzten Proben postitiv gemessen werden. Eine quantitative Bestimmung ist bei dieser Konzentration noch nicht möglich.
Die Erfassungsgrenze ist genauer und entspricht ca. dem 2 fachen der Nachweisgrenze, wobei der Analyt hier mit 99 % iger Wahrscheinlichkeit nachgewiesen wird.
Die Bestimmungsgrenze entspricht der Konzentration bei der relative analytische Unpräzision kleiner 33 %, bzw. die Analysenpräzision größer 33% ist.
Was versteht man unter einer Methodenvalidierung?
Eine Methodenvalidierung die Gesamtheit der Maßnahmen (Planung, Ausführung und Dokumentation), die die Gültigkeit einer analytischen Methode beweisen.
Eine Methodenvalidierung ist der dokumentierte Nachweis, dass eine analytische Methode zum erwarteten (wahren) Ergebnis führt.
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