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Das Eisabethanische Zeitalter

LH
von Lea H.

William Shakespeare

William Shakespeare

Was macht aber seine Stücke so besonders, dass sie auch heute noch viele Menschen in die Theater locken? Shakespeares stärkste Waffe ist seine bildreiche (metaphorische) und lebendige Sprache: In ihr vereint sich ein hochentwickelter Wortschatz mit derber Direktheit: Feinsinnige, komplexe Inhalte für die gebildeteren Zuschauer wechseln mit derben Ausdrücken, Wortspielen ≥ oder Späßen für das einfache Volk.

Dabei wird eines deutlich: Der Dichter ist als Autor dem Elisabethanischen Zeitalter verpflichtet - die Unterhaltung der aus allen gesellschaftlichen Schichten stammenden Zuschauer steht an erster Stelle.

In diesem Sinne wählt Shakespeare auch seine Themen aus. Für ihn steht die moralisch-existenzielle Verfassung des Individuums im Zentrum: Viele Stücke rücken deshalb Probleme und tragisches Scheitern eines einzelnen Helden in den Fokus oder analysieren psychologisch dessen Verhaltensweisen.

In den Werken des Meisterdichters ist Dramatik als Gebrauchskunst zu verste-hen: Er konzipiert seine Stücke nicht im Sinne von Aristoteles' klassischen Regeln und verzichtet damit auf eine erzwungene Einheit von Ort, Handlung und Zeit. Zeitdehnungen und -raffungen, Zeitsprünge, rasante Ortswechsel, lange Monologe und Publikumsansprachen werden deshalb vom Autor immer wieder genutzt. Da er selbst auch Schauspieler ist, weiß er darüber hinaus am besten, welche Anforderungen die Bühne stellt und wie man darauf reagieren kann.

Die Stücke Shakespeares lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen - so kann eine grobe Ordnung hergestellt werden:

Neben seinen Tragödien wie beispielsweise „Hamlet", „Othello", „Macbeth" und anderen greift er auch historische Stoffe auf, wie in „Julius Caesar" ", „Henry VIII." oder „Richard III." - diese kann man unter dem

Begriff Geschichtsdramen zusammenfassen.

Doch auch volksnahe Themen lässt Shakespeare keinesfalls aus - gerade was irrende Leidenschaften angeht, kann er mit Komödien wie „(„Der Kaufmann von Venedig"), („Wie es euch gefällt") oder seinem weltberühmten („Ein Sommernachtstraum") aufwarten.

Bühnenform

Bühnenform

Shakespearebühne

Die vorherrschende Bühnenform des Elisabethanischen Zeitalters ist die sogenannte „Shakespearebühne*.

Die sogenannte "Shakespeare-Bühne" bezieht sich in erster Linie auf das Globe Theatre in London, das berühmteste Theater, in dem viele von William Shakespeares Stücke uraufgeführt wurden. Es gibt einige charakteristische Merkmale dieser Bühne:

Offene Rundbühne:

Das Globe Theatre war ein rundes, offenes Gebäude mit einer Bühne, die ins Publikum hineinragte., Charakteristisch für die Shakespearebühne ist diese weit in den Zuschauerraum hineinragende Vorderbühne (main stage), die für das Publikum von drei Seiten einsehbar ist. was eine intime Atmosphäre schuf und eine direkte Interaktion zwischen Schauspielern und Publikum ermöglichte. Ihren Wurzeln als Bühnenform, die sich ursprünglich in den Innenhöfen von Wirtshäusern findet, ist es vor allem geschuldet, dass das, „Reinrufen", Essen und Trinken der zuschauenden Volksmenge «vollig normal-enscheint und zur elisabethanischen Aufführung dazuge-hört. In diesem Sinne treten die Schauspieler auch immer wieder in Kontakt mit dem Publikum, wenn sie es direkt ansprechen und Kommentare abgeben.

Hauptbühne und Oberbühne:

Die Bühne bestand aus einer Hauptbühne, auf der die meisten Aktionen stattfanden, und einer Oberbühne. An den vorderen Bühnenteil schließt sich die kleine Hinterbühne mit Garderoben-haus (rear stage) an. Die dort befindlichen Türen oder zusätzlich davor angebrachten Vorhänge ermöglichen die Andeutung von Innenräumen.

Die Oberbühne (upper stage) ist eigentlich Teil der Zuschauergalerien, sie kann aber bei Bedarf - zum Beispiel in der berühmtesten Szene von „Romeo und Julia" als Balkon bespielt werden.

Keine aufwendigen Kulissen:

Da die Aufführungen im Tageslicht stattfanden (gab es auch keine licht-technische Trennung von Bühne und Zuschauerraum) und aufwendige Kulissen nicht üblich waren, wurde viel Wert auf die Sprache und die schauspielerische Leistung gelegt, um die Szene und Atmosphäre zu vermitteln. Den Beginn der Aufführung kündigt ein Trompeter über den Zuschauerrängen an und solange gespielt wird, weht eine Fahne' auf dem Dach.

Die neutral gehaltene, dekorationslose Vorderbühne setzt konsequent auf das Prinzip der „Wortkulisse": Die Kulissen entstehen durch die Beschreibung der Schauspieler in der Fantasie des Publikums.

Minimaler Einsatz von Requisiten:

Statt aufwendiger Requisiten und Bühnenbilder wurde eher symbolisch gearbeitet. Ein einfaches Objekt konnte mehrere Bedeutungen haben.

Galerien und Stehplätze:

Der Zuschauerraum lässt sich zweiteilen:

Weniger wohlhabende Menschen stehen unten um die Bühne herum im nicht überdachten, sogenannten -pit" .

Die Bühne selbst ist allerdings überdacht, um die Schauspieler und ihre wertvollen Kostüme vor Regen und Sonne zu schützen. Dieser „heaven" ist dabei in der Regel mit einem Sternenhimmel oder Ahnlichem bemalt und kann so in das Spiel integriert werden.

Wer mehr Geld hat, bekommt dafür einen Sitz in den Galerien oder sogar einen Logenplatz. Letzteres trifft vor allem auf so manchen Adeligen zu, der sich damit in demselben Gebäude wie das einfache Volk eine Theatervorstellung ansieht.

Dies ist eines der einzigartigen Kennzeichen der elisabethanischen Theater:

In gewissem Maße kommt es zu einer Aufhebung der Klassenschranken während des Besuchs einer Vorstellung. denn normalerweise wäre es undenkbar, dass wichtige Persönlichkeiten zusammen mit einfachem Volk einem gemeinsamen Vergnügen nachgehen.

Bühnenfalle:

Die Bühne hatte eine Falltür, die für plötzliche Erscheinungen und Verschwinden genutzt wurde, was oft in Geister- oder Höllenszenen eingesetzt wurde.

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Lea H.

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