Buffl

Bertolt Brecht

LH
von Lea H.

Ziel des Theaters

Ziel des Theaters:

Weil Brecht sich gegen eine Theater Tradition im Sinne der normativen Poetik des Aristoteles richtet, nennt er seine eigene Bühnenkunst nicht aristotelisch.

Es hat sich jedoch der Begriff episches Theater behauptet.

Anstelle von Mitleid und Furcht will Brecht, vor allem Wissbegier und Neugier weg. Ihm schwebt ein fundamentaler Funktions Wechsel der Kunst vor. Für ihn ist das bürgerlich traditionelle Theater zu bieder beziehungsweise festgefahren und das maßlose Streben nach materiellen Gütern oder Geld unerträglich.

Brest Theater zielt nicht auf Leidenschaft, Einfühlung und Identifikation ab: das Publikum soll sich nicht mit den Figuren identifizieren, sondern in kritisch distanzierter Haltung mit dem Geschehen auseinandersetzen und seinen Blick auf Missstände und unwürdige gesellschaftliche Verhältnisse richten

Ziel ist Veränderung zu bewirken: das epische Theater verlangt vom Zuschauer Entscheidungen, will ihn aktivieren und ihm Handlungsmöglichkeiten anbieten, dass es dann erreicht, wenn beispielsweise jemand im Publikum aufsteht, und sagt: diese Zustände sind ungerecht. Das war mir vorher nicht bewusst. Jetzt weiß ich, was dagegen unternommen werden kann und ich werde es tun.

Als Konsequenz dieser Ideen bedarf es einer neuen Art des Rollenverständnisses: der Schauspieler soll sich nicht mit der Rolle identifizieren und in sie einfühlen, sondern Distanz waren. Er ist nicht die Figur, sondern er zitiert sie. Das wie der Darstellung steht über dem was. Der Spielcharakter einer Aufführung wird entlarvt, und das Publikum erkennt, dass alles nur Schauspiel ist. Die dafür notwendigen Stilmittel und Kunstgriffe sind für Brecht die Verfremdung Effekte .

Zusammenfassend lässt sich hier sagen, dass Verfremdung Effekte dem Theater eine neue Qualität geben, in dem sie die Einfühlung der Zuschauer und Schauspieler in die Figuren verhindern – sie nehmen den Stempel des vertrauten. Zusätzlich schaffen Sie kritische Distanz und machen die Vorgänge merkwürdig auffallend beziehungsweise erklärungsbedürftig.

Brecht nennt seine Werke schließlich auch Lehrstücke. Problematisch. An dieser Bezeichnung wirkt die deutlich erkennbare Tendenz Menschen belehren zu wollen. Deshalb wirft man dem Autor mit unter vor Theater mit erhobenen Zeigefinger zu machen und dabei nur die Lehren von Karl Marx Predigt zu wollen. Prinzipiell ist der Begriff allerdings auch so gemeint, dass gar kein Publikum für diese Stücke benötigt wird: Das Lehrstück lehrt dadurch, dass es gespielt nicht dadurch, dass es gesehen wird. Prinzipiell ist für das Lehrstück kein Zuschauer nötig, jedoch kann er natürlich verwertet werden. Es liegt dem Lehrstück die Erwartung zu Grunde, dass der spielende durch die Durchführung bestimmter Handlungsweisen,einnahme bestimmter Haltungen, Wiedergabe, bestimmter Reden und so weiter, gesellschaftlich beeinflusst werden kann.

Brecht selber bevorzugt die Bezeichnung dialektisches Theater. Dialektik bedeutet hier die Idee, das Welt und Gesellschaft veränderbar sind.

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Lea H.

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