Necrobiosis lipoidica
Entzündliche, granulomatöse Hauterkrankung mit Kollagendegeneration und Lipidanreicherung in der Dermis
>60% Assoziation m. DM
Prädilektionsstelle: Streckseiten der unteren Extremitäten
Effloreszenz: Scharf begrenzte, rötliche Plaques mit zentraler Atrophie und papulösem Rand
Meist symptomlos
TH: GC können wirksam sein
Molluscum contagiosum
DNA-Virus der Pockengruppe, betrifft v.a. Kinder und Jugendliche m>w
RF: Immunsuppression und Atopie
Klinisches Bild: Einzelne oder in Gruppen stehende, eher harte Papeln mit zentraler Delle, auf Druck entleeren talgähnliche Masse (Molluscumbrei)
Lokalisation: Bevorzugt Augenlider, Rumpf, Beugen, Genitalien
TH: Spontanabheilung nach Monaten möglich, sonst ablative Verfahren
Impetigo contagiosa
häufigste bakterielle Hautererkrankung im Kindesalter
Infektion m. S. aureus und/oder ß-hämolysierenden Streptokokken, sehr kontagiös!
S: Honiggelbe Krusten und Bläschen im Mund- und Nasenbereich sowie auf behaarter Kopfhaut
Ecthyma simplex = ulzerierende Form, heilt narbig ab
TH: bei stärkerem Verlauf systemische AB-TH m. Cephalosporin 1. Gen
Dermatitis solaris
(=Sonnenbrand)
Akute Entzündungsreaktion nach Exposition gegenüber UV-B-Strahlen (Wellenlänge 280–320 nm)
Maximum nach 12-24h, Abklingen innerhalb einer Woche
TH: Lokal, bei schwerem Sonnenbrand systemische NSAR
Polymorphe Lichtdermatose
(=Sonnenallergie)
durch UV-A Exposition, v.a. nach Wintermonaten
ähnelt allergischer Reaktion vom Spättyp
TH: Lokale Glucocorticoide
Akute intermittierende Porphyrie
hepatische Prophyrie, AD, Erkrankungsgipfel ~30.LJ, w:m 2:1
Auslösende Faktoren: Medikamente, Alkohol, Hungern, Dehydratation, Sepsis, weibl. Hormone, psychischer Stress
Trias: Abdominalschmerzen, Tachykardie, neurologisch-psychiatrische Beschwerden -> Haut ist nicht betroffen!
Keine kausale TH möglich, vermeiden Auslöser
Porphyrea cutanea tarda
chronische heptiasche Porphyrie, häufigste Form, 40.-70.LJ, m>w, AD
Defekt der Uroporphyrinogen-III-Decarboxylase
Auslösende Faktoren: Alkoholabusus, horm. Kontrazeption, chron. Infektionskrankheiten
Klinik: Blasenbildung, schlechte Wundheilung nach Sonnenexposition
TH: Meidung von leberschädlichen Substanzen und Sonnenlicht, Aderlasstherapie
Acrodermatitis enteropathica
Seltene, angeborene (autosomal-rezessive), partielle Zinkresorptionsstörung
Beginn im Säuglingsalter
Klinik
Chronisch-rezidivierende Durchfälle
Gedeihstörung
Rote, krustige, blasige Hauterscheinungen
D: Zinkkonzentration im Plasma
TH: Lebenslange Zink-Substitution
Pemphigus vulgaris
chron. Autoimmunerkrankheit mit Blasenbildung der (Schleim-)Haut durch Spaltbildung in der Epidermis
w=m, sehr selten (1-2/1 Mio), 30-60J
IgG-AK-Bildung gg Desmoglein 3 und ggf. 1 (ELISA Nachweis)
Klinik: fast immer Schleimhaut betroffen (>50% Beginn im Mund), Erosionen, Krusten, Ulzerationen, auf der Haut schlaffe Blasen m. klarem Inhalt
TH systemisch: GC + Azathioprin oder Rituximab
Bullöses Pemphigoid
Autoimmunerkrankung des älteren Menschen (>60J) mit Bildung großer, fester, zum Teil hämorrhagischer, subepidermaler Blasen
AK gegen Strukturproteine der Basalmembranzone (BP230, BP180)
Prodromalstadium m. juckenden hauterscheinungen Wochen bis Monate vor Blasen-Auftreten
Effloreszenz: stabile große Blasen, Prädilektionsstellen Intertrigines + Beugeseiten Extremitäten, Schleimhaut in 10-20%
i.d.R. narbenlose Abheilung
starker Juckreiz, aber i.d.R. keine Allgemeinsymptome
TH: lokal, systemisch nur in schwerem Verlauf (GC+ ggf Azathioprin/MTX)
bessere Prognose als Pemphigus vulgaris
Dermatitis herpetiformis Duhring
Durch Gluten induzierte (=kutane Manifestation d. Zöliakie), chronische Autoimmundermatose mit Bildung subepidermaler Blasen, insb. an den Streckseiten der Extremitäten, m>w
Immunkomplexe aus IgA und epidermaler Transglutaminase
Klinik: Disseminierte Papulovesikel, idR kein Schleimhautbefall, extremer Juckreiz
TH: lebenslange glutenfreie Ernährung, systemisch: Dapson
Lichen ruber planus
nicht-infektiöse, chronisch-entzündliche Erkrankung von Haut und Schleimhäuten, idiopathisch
Effloreszenz: flache, meist polygonale, gerötete Papeln mit scharfer Begrenzung; weißliche Wickham-Streifung (v.a. an Schleimhäuten sichtbar -> Mundschleimhaut bei 50% betroffen)
auf Schleimhäuten Präkanzerose -> engmaschige Überwachung notwendig
TH: topisch od. systemisch - Antihistaminika, Ciclosporin, Retinoide, GC
Ohne TH meist selbstlimitierender Verlauf innerhalb von 1–2 Jahren
Lichen sclerosus
Systemische, chronisch-entzündliche, nicht-infektiöse Dermatose unklarer Ätiologie, die sich durch atrophische, porzellanfarbene Papeln darstellt, w>m
oft genitale Lokalisation
Porzellanfarbene, erhabene Papeln, verhärtet (Plaques) und gut abgrenzbar, häufig m. entzündlichem Randsaum + blutenden Rhagaden
⚡️deutlich erhöhtes Karzinomrisiko
TH: Topische GC
Seborrhoisches Ekzem
Nummuläre, erythematöse Herde, ggf. mit gelb-fettiger Schuppung bevorzugt in seborrhoischen Hautarealen (z.B. behaarter Kopf, Schweißrinnen)
assoziiert mit M. Parkinson und HIV+
TH: Sonne + frische Luft; Cremes/Shampoos m. Ketoconazol
Sonderform: Seborrhoisches Säuglingsekzem (Auftreten kurz nach Geburt, kein Juckreiz, v.a. am Kopf -> Kopfgneis)
SAPHO-Syndrom
Rheumatologisches Krankheitsbild mit variablem Auftreten von:
Synovitis
Akne
Pustulose (palmoplantar)
Hyperostose
Osteitis
TH: vorwiegend symptomatisch
Seborrhoische Keratose
“Alterswarze”
Hell- bis dunkelbraune oder schwarze, breitbasige Keratose
Prädilektionsstellen: Oberkörper, Gesicht, Unterarme und Handrücken
TH i.d.R. nicht notwendig
Pityriasis rosea
Dermatitis unklarer Genese, 10.-35.LJ
stammbetonten, ovalen erythematosquamösen Plaques
In 90% der Fälle asymptomatischer Primärherd am Stamm: Einzelne, münzgroße Primärplaque (“Primärmedaillon)
geringe Allgemeinsymptomatik, spontanes narbenfreies Abheilen innerhalb 6-8 Wo
Ulcus molle
sexuell übertragbare Infektionskrankheit, v.a. in Tropen und Subtropen
Erreger: Haemophilus ducreyi
schmerzhaften, weichen Ulzerationen an den Geschlechtsorganen
TH: Ceftriaxon als Einmaldosis i.m.
Condylomata acuminata
= “Feigwarzen”, anogenitale Warzen
durch HPV, zu 90% Typ 6+11
Benigne exophytische, zunächst einzelne, später beetförmig angeordnete hautfarbene Papeln, insbes. im Anogenitalbereich
Acanthosis nigricans
Hyperpigmentierte Hautveränderung, die u.a. als kutane Paraneoplasie symmetrisch an Prädilektionsstellen auftritt
angeboren oder bei nicht-syndromaler Adipositas oder als Acanthosis nigricans paraneoplastica
Klinisches Bild: Flächige hyperkeratotische Papeln mit Hyperpigmentierung
Häufige Lokalisationen: Achselhöhlen, Genitalbereich, Nacken
Bei Acanthosis nigricans paraneoplastica zusätzlich Veränderungen an Mundschleimhaut, Handflächen und Fußsohlen
Bei Erwachsenen immer paraneoplastische Genese ausschließen!
Zuletzt geändertvor 3 Monaten