Krise und Bewährung 1920-23

An die spitze der militärischen Opposition gegen die Regierung stellten sich der General Walter Freiherr von Lüttwitz sowie der rechts extreme Politiker Wolfgang Kapp. Am 29. Februar 1920 löste Reichswehr Minister Gustav Noske die hoch geachtete Marinebrigade von Hermann Ehrhardt auf. General Walter Freiherr von Lüttwitz verweigert jedoch den Befehl des Reichsministers. In der Nacht auf den 13. März besetzen Putschisten ( mit der Brigade ) Berlin. Der Reichswehr Minister Noske forderte militärische Gegenmaßnahmen, dem wiedersetzen sich die Offiziere jedoch, da sie sich um den Zusammenhalt ihrer verbände sorgen. Daraufhin verlässt die Reichsregierung die Stadt. Kapp proklamiert neue Regierung und ernennt sich selbst zum Reichskanzler. Reichs Regierung war nach Süddeutschland geflohen und rief dort gemeinsam mit den Gewerkschaften zu General Streiks auf. Bereits am 17. März endete Putsch und Kap tritt zurück, floh nach Schweden. Die Gewerkschaften, die zum Scheitern des Putsches beigetragen haben, stellten zahlreiche Forderungen an die Reichsregierung ,wie zum Beispiel die Enteignung von Großgrundbesitzer. Nach einem Kompromiss wurde am 23. März die Arbeit wieder aufgenommen.

Am 24. Juni 1922 ist der deutsche Außenminister Dr. Walter Rathenau in Berlin ermordet worden. Auf dem Weg ins auswärtige Amt wurde er um 11:00 Uhr in der Nähe seiner Wohnung im Berliner Grunewald von Mitgliedern der rechtsradikalen Organisationen Consul erschossen

Durch die schlechte wirtschaftliche Lage gerät Deutschland mit den Reperationszahlungen und Lieferungen an die Sigermächte in den Rückstand ,weswegen belgische und französische Truppen am 11. Januar 1923 das Ruhrgebiet besetzen, um die Erfüllung der Reparationsleistungen sicherzustellen. Deutschland kann sich gegen 100.000 Besatzungsoldaten nicht wehren und ruft deshalb zum passiven Streik auf (Arbeitsverweigerung der Bürger). Gehälter und Unterstützungsleistungen werden dennoch gezahlt indem sie Druckerpressen anwarfen. Da die Bevölkerung in beeindruckender Geschlossenheit passiven Widerstand leistete, wiesen die Besatzungsbehörden zwischen 120.000 und 150.000 Menschen aus dem Ruhrgebiet ,sowie aus dem seit 1919 besetzten Rheinland in das unbesetzte Deutschland aus. Beendet wurde die Ruhrbesetzung durch den Dawes-Plan.

Die Ruhrbesetzung ruiniert die öffentlichen Finanzen endgültig. Im Juni beginnt Hyperinflation, der Staat druckt wie wild Geld (20 Trillionen Mark an Notgeld wird ausgegeben zusätzlich zu den 500 Trillion Markt die eh schon im Umlauf sind). Die Preise steigen ins Unermessliche ,Scheine werden in Koffern und Schubladen getragen. Am 15.11.1923 gibt es eine Währungsreform ,welche die Hyperinflation beendet. (1 Billion = 1 Rentenmark ). Arbeiter, Angestellte und Sparer verloren viel oder alles, wer aber Schulden hatte war fein raus, denn diese lösten sich sozusagen in Luft auf.