Zwangsbiss:
Wird der Unterkiefer in der letzten Phase des Mundschlusses durch dentale Interfenrenzen in eine abnorme Schlussposition gedrängt, liegt ein Zwangsbiss vor.
Er kann ausschließlich klinisch diagnostiziert werden.
Dualbiss:
Kann der Patient zwei habituelle Okklusionspositionen einnehmen, die mehr als 2 mm auseinander abweichen, liegt ein Dualbiss vor.
Dieser kann ausschließlich klinisch diagnostiziert werden.
Differenz zwischen retrudierter Kontaktposition (RKP) und habitueller Interkuspidation.
Plattenapparatur (aktive mechanische Kräfte):
Gehört zu den herausnehmbaren kieferorthopädischen Behandlungsapparaturen.
Wird hauptsächlich im Oberkiefer verwendet.
Sind ausschließlich kippende Bewegungen möglich.
Eine Plattenapparatur besteht aus:
1. Plattenbasis,
2. Halteelemente und
3. Bewegungselemente
Plattenbasis:
Besteht aus Kunststoff.
Dient der Befestigung von Halte- und Bewegungselemente.
Kann ein aktiver Teil der Behandlungapparatur sein z.B. Oberkieferdehnplatte.
Basis liegt den nicht zu bewegenden Zähnen bis knapp über Zahnäquator an.
Keine störenden Aufbisse im Gegenkiefer!!!
Halteelemente:
Adamsklammer: 0.7 mm hart
Dreiecksklammer: 0.7 mm hart
Knopfanker (Rushanker): 0.7mm hart
Labialbogen: 0.8 mm federhart, kann als Halte- oder Bewegungselement angewandt werden.
Pfeilklammer nach Schwarz: 0.7 mm hart
Bewegungselemente:
aktive Bewegungselemente und passive Bewegungselemente
Aktive Bewegungselemente:
– Schrauben
– Federn
– Labialbogen
Passive Bewegungselemte:
– Frontaler Aufbiss
– Lateraler Aufbiss
– Frontaler Vorbisswall
Schrauben
transversale Dehnung: bis zu 7 mm möglich, Platzgewinn: Frontzahnbereich
sagittale Dehnung: Platzgewinn: Seitenzahnbereich
Kombination von sagittaler und transversaler Dehnung: Bertoni Schraube oder 2 Protrusionsschrauben
Fächerdehnung: Erfolgt mit speziellen Fächerdehnschrauben
Verschiebung von Einzelzähnen oder eines Zahnsegmentes
Pro Umdrehung: 0.8 mm d.h. eine Viertelumdrehung der Schraubenspindel bewegt die Plattenteile um 0,2 mm auseinander.
Diese Kraft verhindert eine Überlastung der Zähne,
da die zumutbare Kompression des Parodontalge-
webes um jeweils 0,2 mm (d. h. 0,1 mm pro Seite)
nicht überschritten wird.
Dehnungstempo: ¼ („1 Loch“) bis ½ Umdrehung pro Woche.
Federn (Zahnkippungen):
Fingerfeder: 0.5 mm, für mesiodistale Zahnbewegungen
Protrusionsfeder oder Bukkalfeder: 0.5 mm, Protrusion von Frontzähnen oder Bukkalbewegung von Eckzähnen oder Prämolaren.
Kraftdosierung schwierig, daher dünner Draht und langer Federweg.
Eckzahnrückholfeder: 0,7mm federhart für die Einordnung der mesial gekippte Eckzähne
Labialbogen: als Bewegungselement
Zur Retroklination der Frontzähne
Frontaler Aufbiss
Dient der Intrusion der Unterkieferfront und der Bisshebung im Seitenzahngebiet (ungehinderte Eruption), zur Entschlüsselung der Okklusion, um dadurch Zahnbewegungen im Seitenzahngebiet (nach mesial, distal, bukkal, lingual) zu erleichtern.
Lateraler Aufbiss
Dient der Überstellung eines Kreuzbisses.
Bei beidseitigem Kreuzbiss oder einseitigem Kreuzbiss mit Zwangsführung hat die Platte einen beidseitigen Aufbiss. Bei einseitigem Kreuzbiss ohne Zwangsführung befindet sich auf der Seite des Kreuzbisses ein Aufbiss und auf der Gegenseite ein Einbiss.
Frontaler Vorbisswall:
Kommt beim Distalbiss zur Anwendung.
Der Unterkiefer muss beim Zusammenbeissen nach vorne geschoben werden.
Indikation Plattengeräte:
1. Meistens Oberkiefer
2. Transversale Kieferdehnung:
lateraler Kreuzbiss
Frontengstand
Vorbehandlung zum Aktivator
Einzelzahnbewegungen (Kippungen)
mesio-distal: Fingerfeder
bukkal (labial): Protrusionsfeder
palatinal: Labialbogen
4. Retention nach KFO-Behandlung
Verwendung von Plattengeräten:
Aktive Behandlung: Tag und Nacht.
Eine Tragezeit von 14 bis 16 Stunden pro Tag sollte nicht unterschritten werden.
Während Mahlzeiten nur in Ausnahmefällen (Gefahr der Beschädigung der Bewegungselemente)
Gute Kooperation = Voraussetzung für Behandlungserfolg!
Stimulation des Untekieferwachstums:
Die Stimulation des UK Wachstums kann über die FKO-Geräte erfolgen.
Die Bewegung erfolgt über die körpereigene Kräfte und das bewirkt die Positionsänderung der Zähne und der Kieferbasen durch die Änderung des Funktionsmusters der orofazialen Muskulatur.
Beim Mundschluss werden die Muskelkräfte der Zungenmuskulatur, Wangenmuskulatur, Kaumuskulatur und Mundbodenmuskulatur über die Apparatur auf die Zähne übertragen, so dass die funktionell-physiologische Kräfte genutzt werden.
Zur Behandlung der Retrognathie des UKs gibt es vershiedene FKO-Geräte. Sia basieren alle auf denselben Prinzip, das Kingsley 1877 beschrieben hat: Jumping the bite: Veränderung der intermaxillären Zahnbogenrelation durch eine Vorverlagerung des Unterkiefers.
Die älteste und bekannteste FKO-Apparatur ist der Andresen-Aktivator: Der AKtivator wirkt im OK und UK gleichzeitig, besitzt keine Haltelemente, liegt an den Zähnen spannungsfrei an, erst beim Zusammenbeißen werden die Muskelimpulse auf die Zähne übertragen.
Der Aktivator stimuliert die Muskelaktivität.
Die Wirkunsweise des Aktivators ist abhängig von dem Kostruktionsbiss in saggitaler und vertikaler Richtung.
Saggital:
Vorverlagerung des UK in Neutralbiss
maximal bis Kopfbissstellung
nicht mehr als 7mm in einem Schritt
bei sehr kleiner sagittaler Vorverlagerung mehr vertikale Bissöffnung und umgekehrt
Vertikal: existieren 2 Theorien
nach Andresen:
Erhöhte myodynamische Reflexaktivität
intermittierende Kräfte
niedriger Konstruktionsbiss (UK innerhalb der Ruheschwebelage)
vertikale Bisssperre: 2-4mm
nach Woodside/Hardvold:
erhöhte tonische Spannung der gedehnte Musklen
kontinuierliche Kräfte
hoher Konstruktionsbiss (UK außerhalb der Ruheschwebelage)
vertikale Bisssperre: 10-15mm
Der Lippenschluss ist nicht möglich
in Gießen: mittelhohes Konstruktionsbiss
erhöhte myodynamische Reflexaktivität und tonische Spannung
Mittelhoher Konstruktionsbiss: der UK ist außerhalb 1-2mm außerhalb der Ruheschwebelage
Vertikale Bissperre: 5-6mm
Konzept nach Andersen:
niedriger Konstruktionsbiss (UK innerhalb der Ruheschwebe lage)
Konzept nach Woodside/Hardvold:
Gießener Konzept: mittelhohes Konstruktionsbiss
5-6mm vertikale Bisserhöhung
Indikationen für Aktivator:
1. Angle-Klasse II:1
2. Angle-Klasse II:2
3. Angle-Klasse I mit Tiefbiss
4. Angle-Klasse III mit anteriorem Zwangsbiss.
FKO-Geräte (funktionell-physiologische Kräfte):
starr (z. B. Andresen-Aktivator)
skelettiert starr (z. B. Bionator nach Balters)
elastisch-offen (z. B. Aktivator nach Klammt)
Funktionsregler nach Fränkel
Kombinationen mit Headgear.
Bitte Jumping:
Veränderung der intermaxillären Zahnbogenrelation durch eine Vorverlagerung des Unterkiefers.
Älteste und bekannteste Aktivator: Andresen Aktivator
Besteht aus: Apparaturbasis Labialbogen, Nachstellschraube (gelegentlich).
Bimaxilläres Gerät
Wirkt in OK und UK gleichzeitig
Keine Halteelemente, liegt locker im Mund
Original keine Bewegungselemente
Heute standardmäßig Labialbogen.
Pantoffelvergleich nach Körbitz:
Bei der Klasse II/1 besteht eine transversale Diskrepanz zwischen Oberkieferbreite und Unterkieferbreite. Die Vorlage des Unterkiefers kann erst nach einer transversalen Erweiterungen des Oberkiefers erfolgen. Dieser Therapieschritt folgt dem Prinzip des Pantoffelvergleichs nach KÖRBITZ: Ein Schuh (Oberkiefer) muss groß genug sein, um den Fuß (Unterkiefer) aufzunehmen.
Die Modelle werden im Zielbiss, also der normwertigen saggitalen Relation, aufeinander gesetzt und die transversale Relation betrachtet: zeigt sich im Zielbiss ein lateraler Kopfbiss oder Kreuzbiss, muss der Oberkiefer vor der Vorverlagerung des Unterkiefer transversal expandiert werden.
Stimulierung der Muskelaktivität (Tag):
Training Pterygoideus lateralis durch Vorschubhaltung.
Training Masseter und Temporalis beim Einbeissen in den Aktivator.
Stimulierung der Muskelaktivität (Nacht):
Keine bewußte Aktivität des Pterygoideus lateralis
Unterkiefer wird durch gedehnte M. temp. post. und suprahyoidale Muskulatur zurückgezogen
Gedehnter Masseter und Temp. ant. wirken dagegen
Konstruktionsbiss Agle Klasse II-1:
saggital und vertikal
saggital:
1. Vorverlagerung des UK in Neutralbiss
vertikal: Bisssperung von 5-6mm
Durch die vertikale Sperrung des Konstruktionsbisses kommt es zu einer posterioren Rotation des Unterkiefers, die wiederum eine leichte Distalrelation des Unterkiefers bewirkt. Daher sollte der Unterkiefer mit dem Konstruktionsbiss in der Sagittalen immer etwas weiter ventral eingestellt werden, als es für die absolute Korrektur der Distalokklusion notwendig ist.
Aktivator-Verwendunggrundsätze:
• nachts (8-10 Stunden)
• tagsüber (2-4 Stunden) ——-> Tragedauer: 12-14 Stunden
• Beißübungen, in den Aktivator einbeißen (50-100x vor dem Zubettgehen)
Die Kontrolle des Behandlungsverlaufs erfolgt durch die Messung des Overjets.
Optimales Trageziel ist die Reduktion von 1mm pro Monat
Die muskuläre Adaptation geht der knochernen Reaktion des Unterkiefers voraus. Die Behandlung sollte nicht sofort nach dem Erreichen des normwertigen Overjets in der habituellen Okklusion beendet werden. Der Behandler sollte den Unterkiefer manuell nach retral führen, um zu testen ob die Vorverlagerung stabil oder nur muskulär geführt ist.
Idealpatient für Aktivator Therapie:
Angle-Klasse II:1
Horizontales Wachstumsmuster
Behandlung während des pubertären Wachstums-
schubes (MP3-FG/-G)
Dentalstadium: DS3M1
kleiner Mandibularbasiswinkel (ML/NSL)
kleine untere Gesichtshöhe
mindestens 10 Stunden Tragezeit in 24 Stunden
Nasenatmung
Heraisnehmbare FKO Apparaturen starr:
Andersen Aktivator
Heren Aktivator
Herausnehmbare FKO-Apparaturen skelettiert-starr:
Bionator nach Balters:
Kybernator nach Schmuth:
Herausnehmbare FKO-Apparaturen elastisch-offen:
Aktivator nach Klammt:
Herausnehmbare FKO-Apparaturen-Funktionsregler nach Fränkel
4 Grundformen des Funktionsreglers:
Typ I: Zur Behandlung von transversalen und saggitalen Engstand bei Angle-Klasse I ohne Tiefbiss.
Typ II: Korrektur Angle Klasse I mit Tiefbiss, Angle Klasse II:1 und Angle Klasse II:2
Typ III: Bei Patienten mit progener Tendenz
Typ VI: Angle Klasse I und Offener Biss bei bialveolärer Protrusion
Herausnehmbare FKO-Apparaturen-Kombinationen mit Headger
Teuscher-Aktivator: Aktivator + High-Pull-Headger
Van Beek Aktivator: Aktivaror + High-Pull-Aktivator(einpolymerisiert)
Mundvorhofplatte:
Indikation:
1. Neutralbiss
leicht vergrößerter OJ
Lutschgewohnheit
habitueller Mundatmung
ab dem 3-4 Lebensjahr
Dient der Abgewöhnung der Habits z.B: Lippenbeißen, Daumenlutschen und habitueller Mundatmung.
Mit Zungengitter und ohne Zungengitter
Festsitzende FKO-Apparatur - Herbst Apparatur:
Eine festsitzende funktionskieferorthopädische -Apparatur
besteht aus bilateralen, teleskopartigen Verbindungsstegen (Gleitstange und Führungsrohr meist vom oberen 1. Molaren zum unteren 1. Prämolaren) zwischen gegossenen Kappenschienen im oberen und unteren Seitenzahnbereich.
ggf. Kombination auf beiden Schienen im OK mit einer Quadhelix oder einer Hyrax-Expansionsschraube für die transversale Dehnung des Kiefers
Behandlungszeit: 6-8 Monate
Entfernung der Herbst-Apparatur: Wenn Abstand zwischen der habituellen Interkuspidation und der retralen Kontaktposition nicht 1mm überschreitet.
Indikation Herbst Apparatur:
Angle Klasse II:1 und II:2 mit retrognathem UK
unkooperative Patienten
Mundatmer
Patienten in der postadoleszenten Wachstumsphase
Schwerwiegenden Mallokklusionen/Grenzfälle zur Dysgnathiechirurgie
Skelettale und dentale Veränderungen zur Normalisierung der Okklusion während der Herbst-Behandlung eines Dis-
talbisses mit Tiefbiss:
Stimulierung des sagittalen Unterkieferwachstums
Distalisation der oberen Seitenzähne
Mesialisation der unteren Seitenzähne
Proklination und Intrusion der unteren Inzisivi
Intrusion der oberen Molaren
Verstärkte Eruption der unteren Molaren.
Extraorale Geräte: Delaire Maske
Stimulation des OK-Wachstums
Bei Angle Klasse III mit Unterentwicklung des OK-Wachstums
Indikation: Opistognathie
Wikt auf die Suturen (Frontomaxillaris, Zygomaticomaxillaris, Zygomaticotemporalis und Pterygopalatina) und die Synchondrosen(spheno-ethmoidalis bis zum 7.LJ und spheno-occipitalis vor und nach dem 7.LJ).
Mittels Gummizüge werden nach anterior und kaudal gerichtete Kräfte appliziert. Diese werden in einem Doppelmetalbogen übertragen über Bänder die an den 6-Jahr Molaren oder 2. Milchmolaren befestigt sind.
Was passiert?
Stimulation des OK Wachstums
Vetraloriertierung des oberen Zahnbogens
Mesialbewegung der oberen Seitenzähne.
Extraorale Geräte: Kopf-Kinn-Kappe:
Indikation: progener Zwangsbiss und Pseudoprogenie im Dentalstadium DS1-2.
Hemmung des Untekieferwachstums.
bei übermäßigen Unterkieferwachstum fast nie eine Behandlungserfolg
Extraorale Geräte: Headger: Hemmung des Oberkieferwachstums
Am häufigsten verwendetes Gerät, vor allem nötig bei der Anwendung von der Edgewise und Straight Wire Technik.
Besteht aus Innenbogen und Außenbogen die in der Mitte zusammengeschweißt werden und den extraoralen Zug. Der Innebogen wird an den Sechsjahrmolaren-Röhrchen reingeschoben. Der Außenbogen hat 2 umgebogene Enden, in welche der extraorale Zug eingehängt wird.
Distalisation der Molaren (orthodontische Wirkung, Kraft: 3-4N)
Verstärkung der Verankerung (orthodontische Wirkung, Kraft: 3-4N)
Hemmung des Oberkieferwachstums (orthopädische Wirkung, Kraft: 5-10N)
Drei Zugrichtungen:
Low-Pull-Headger: Nackenzug, die Molaren werden distalisiert und extrudiert, bei Patienten mit horizontalem Wachstumsmuster und frontal tiefem Biss.
High-Pull-Headger: Kopfzug, die Molaren werden distalisiert und intrudiert, bei Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster und frontal offenem Biss.
Straight-Pull-Headger: Kombinationsheadger, Zugrichtung parallel zur Okklusionsebene, reine Distalisation der Molaren, bei Patienten mit neutralem Wachstumsmuster und unauffälligem Overbite.
Gaumennahterweiterung (GNE):
Festsitzende Apparatur zur transversalen Expansion
In 3 Wochen 10-15 mm transversale Erweiterung des OK mit skelletaler Wirkung.
Es kommt zur:
Verbreitung des OK
Verbreitung der Nasenhöhlen
Senkung des Gaumendaches
Begradigung des Nasenseptums
Verbesserung der Nasenatmung
Zahnkippungen nach bukkal: Diese Form der Platzgewinnung rezidiviert, deshalb strebt man eine Überkompensierung der Dehnung um 2-3mm pro Seite an.
Apparatur-Aufbau: palatinal liegende Expansionsschraube, die Befestigung ist an 4 Ankerbänder oder gegossenen Kappenschienen im Bereich der Prämolaren und ersten Molaren
Es kommt zur Lösung der Sutura und zur Mobilisation des oberen Alveolarfortsatzes vom Mittelgesicht.
Täglich um 0,4mm (2 Löcher, einmal morgens und einmal abends)
In den ersten Tagen, spätenstens nach einer Woche, tritt ein breites, reversibles Diastema mediale auf, welches obligatorisch ist und die Erweiterung der Sutur dokumentiert.
Aktive Phase: 1-3 Wochen
Retentionszeit: 6 Monate
Indikation: doppelseitiger Kreuzbiss, doppelseitiger bukkaler Scherenbiss
Vorteile:
kurze aktive Behandlungszeit (1-3 Wochen)
auch bei älteren Patienten ggf. mit chirurgischer Unterstützung
Stabilität des erreichten Ergebnisses nach der Ausheling der erweiternten Sutur
Nachteile: zeitweise schmerzhafte Behandlung
Quadhelix: (mit MB-Apparatur)
Besteht aus einem Drahtbügel der im Gaumen liegt und 4 runden Schlaufen hat
Befestigung an Ankerbändern um die ersten Molaren
Die Fixierung der Apparatur wird entweder durch Lötung mit den Molarenbändern oder so gestalten dass sie Enden in den Schlösschen fixiert werden können.
Wirkung: vorwiegend dentale Expansion, bei sehr jungen Patienten ist auch ein skelettaler Effekt möglich über die Sutura palatina mediana
pro Sitzung 3-4mm
Die Arme der Quadhelix sollten nach der Aktivierung den Prämolaren nicht anliegen, sonst ausgeprägte Kippung nach bukkal
transversale Expansion des oberen Zahnbogens(die unterschiedliche Aktivierung im anterioren und posterioren Bereich ist auch möglich)
Kompression des oberen Zahnbogens
Verankerung der Sechsjahrmolaren
Derotation der Sechsjahrmolaren
Torque der Sechsjahrmolaren
einseitige Distalisation der Sechsjahrmolaren begrentzt möglich
Transpalatinalbogen (TPA):
Besteht aus einem quer über den Gaumen verlaufenden Drahtbügel (0,9mm) mit einer zentral gelegenen, nach vorne offenen, omegaförmigen Schlaufe.
Die Fixierung der Apparatur ist entweder durch Lötung an den Molarenbändern oder so gestalten dass seine Enden in den Schlosschen fixiert werden können
pro Sitzung: 3-4mm
Transversale Expansion der Sechsjahrmolaren
Kompression der Sechsjahrmolaren
Verankerung der Sechsjahrmolaren (transversal,
nicht sagittal!)
einseitige Distalisation der Sechsjahrmolaren.
Transpalatinaldistraktor:
Für die erwachsene Patienten mit chirurgische Unterstützung
Bereits beeinträchtigtes Parodontium der Ankerzähne oder bukkale Rezessionen, die dentale Verankerung ist hier unerwünscht wegen den großen Kräften
Anwendung:
ossäre Fixierung des Transpalatinaldistraktors palatinal über Minischrauben
Aktivierung analog zur GNE
Nach dem Erreichen des erwünschten Ausmaßes: Verblockung der Schraube und die Apparatur bleibt 6 Monate in Situ zur Retention bis zur Entfernung mit dem 2 chirurgischen Eingriff
Festsitzende KFO-Apparaturen:
Lingualbogen/Palatinalbogen
Multibracket-Apparaturen
Gaumennahterweiterung: transversale Expansion
Herbs Apparatur
Transpalatinalbogen: transversale Expansion
Quad Helix: transversale Expansion
Festsitzende Multibracket-Apparaturen Bestandteile:
Band
Attachment: Bracket, Tube an Molaren, Knöpfchen
Bogen
Zielbiss:
Ist die Beurteilung der relativen Länge (saggital) und Breite (transversal) des OKs und UKs in der gewünschte therapeutische Position.
Dies ist bei Mesialbisslage und Distalbisslage von Bedeutung.
Die Modelle werden im Zielbiss aufeinander gebracht und mögliche Hindernisse für die Erreichung des Zielbisses notiert.
Zeigt sich im Zielbiss ein lateraler Kreuzbiss oder ein Kopfbiss, muss der OK vor der Vorverlagerung des UKs transversal expandiert werden.
Trema-Diastema medialis
Ist kein hochinserierendes Lippenbändchen vorhanden, schlißt sich das Trema spätestens nach dem Durchbruck der Eckzähne.
Beim Vorliegen eines hochinserierenden Lippenbändchens und eines Diastema medialis kleiner als 1,5mm sollte mit der Frenektomie bis zum Durchbruch der Eckzähne abgewartet werden.
Ugly duckling pattern
Die Distalkippung der oberen seitlichen Inzisivi entsteht durch den Druck der Eckzahnkeime auf die Wurzeln der seitlichen Schneidezähne.
Nach dem Durchbruck der Eckzähne richten sich die seitlichen Schneidezähne spontan auf.
Engstand der UK-Frontzähne:
Lingualposition vor allem der seitlichen Inzisivi
durch lingualer Keimlage der bleibenden Inzisivi
Spontankorrektur durch Kieferbreitenwachstum, Primatenlücken, Leeway-space und Zungendruck
Ursachen für Wurzelresorption:
Starke Kräfte
Kontinuierliche Kräfte
Wurzeltorque
Jiggling Bewegungen
Intrusionsbewegungen
Höheres Patientenalter
Komplakter Knochen
Lange Behandlung
Anodontie
partielle Anodontie: Wenn alle Zähne einer Dentition fehlen.
totale Anodontie: Wenn alle Zähne beider Dentitionen fehlen.
Endgefühl:
Gefühl der bewegungshemmende Struktur durch den Behandler am Ende der Bewegung
Ausprägung: normal, weich, hart
Knochenapposition:
Reiz - Zugspannung - die Periodontalfasen strecken sich - Knochenneubildung - Reparationsphase (Fibroblasten: Osteoblasten) - Osteoid - Faserknochen - Lamellenknochen - funktionelle Anpassung.
Knochenresorption:
Bei starkem Druck wird die Wurzelhaut komprimiert. Die Blutzirkulation wird unterbrochen.
Dies führt zur pyknotischen Degeneration von Zellkernen, zum Verschwinden der Bindegewebszellen und Osteoklasten und zur Vereinigung der Bindegewebsfasern (Hyalinisierung).
Nach der Hyaliniesierungsphase (Tage bis Wochen), treten Osteoklasten auf, die die Resorptionsvorgänge einleiten.
Gefahr von Wurzelresorptionen.
Auflösung der Knochenmineralien und der Kollagenstruktur.
Extraktion oder Expansion:
Große des Engstandes
Große der apikalen Basis
Position der Frontzähne
Periorale Muskulatur
Okklusionsverhältnisse
Nasolabialwinkel
Alter
Gesichtsprofil
Wachtumsmuster
Mediale Phalanx des Mittelfingers (MP3):
E: Die Epiphyse ist kleiner als die Diaphyse
F: Die Epiphyse hat die gleich Breite wie die Diaphyse
S- Stadium: Entspricht das MP3-F. Sichtbare Verknocherung des Seasambeins am Daumen
FG: Die Epiphyse hat die gleiche Breite wie die Diaphyse und bildet mit ihrem medialen und/oder lateralen Rand eine rechtwincklige Abgrenzung zur distalen Epiphysenfläche.
G: Die Seitenfläche der Epiphyse haben sich verdicht und umkapseln die Diaphyse
H: Beginn der knöcherne Vereinugung der Epiphyse mit der Diaphyse
I: vollständige knöcherne Vereinigung der Epiphyse mit der Diaphyse
Bei Erwachsenen findet der Beginn der Zahnbewegung verzögert statt. Grund?
lange Reaktivierungsphase
Abnahme der Produktion der org.Matric im PDL
mittotische und proliferierende Aktivität der Zellen nimmt ab
Abnahme der Osteoresorptionsrate
Abnahme der Osteosyntheserate
lösliches Kollagen nimmt ab.
Patientengruppe für Herbs-Apparatur:
Patienten in der postadoleszenten Periode
Schwerwiegende Malokklusionen, Grenzfälle zur Dysgnathiechirurgie
Torque
Bewegung der Zahnwurzel um einen Drehpunkt im Bereich der Zahnkrone.
Edgewise Technik vs Straigh-wire Technik
Edgewire-Technik: Torque, Angulation, Einwärtsposition, Auswärtsposition müssen im Bogen eingebogen werden
Straigh-Wire-Technik: Torque, Angulation, Einwärtsposition, Auswärtsposition sind im Bracket enthalten.
Tip-Edge-Technik mit Klasse II Gummizüge
Straigh-Wire-Technik und Begg-Technik
Knackgeräusche und Reibunggeräusche
Knackgeräusche: Vakuumknacken
Lig. Laterale Knacken
Kondylushypermobilität
Knorpelhypertrophie
Discusverlagerung
Discusadhäsion
Reibungsgeräusche: Osteoarthrose
Osteoarthritis
Discusperforation
LiAPo
Abstand der Schneidekante der am weitesten proklinierten mittleren Inzisivis zur Linie APo.
Wichtig für Extraktionsentscheidung und ob die unteren Schneidezähne protrudiert oder prokliniert werden können
Multiplikation mit 2, da sich eine Inklinationveränderung der Inzisivi immer auf beide UK-Seiten auswirkt
Abweichungen von der normalen Gebissentwicklung - Zahnzahl:
Anomalien der Zähne können Veränderungen der:
Zahnzahl
Zahngroße
Zahnform
Zahnstruktur umfassen.
Zahnzahl:
Hypodontie: weniger Zähne als normal vorhanden
Hyperdontie: mehr Zähne als normal vorhanden
Sowohl Hypodontie als auch Hyperdontie können scheinbar-spuria oder echt-vera sein.
Die scheinbare Hypodontie kommt im Zuge des physiologischen Zahnwechsels vor.
Die echte Hypodontie ist die Aplasie oder Nichtanlage.
Die scheinbare Hyperdontie kommt im Zuge eines gestörten Zahnwechsels bei nicht achsengemäßem Durchbruch bleibender Zähne und Persistenz der Milchzahnvorgänger vor.
Die echte Hyperdontie ist durch überzählihe Zahnkeime gekennzeichnet, eine Überschussnildung der Zahnleiste.
Zahnubterzahl (Hypodontie):
3-8% der Bevolkerung
Am häufigsten betroffen sind:
zweite untere Prämolaren 3,1%
zweite oberen Inzisivi 1.7%
zweite oberen Prämolaren 1.5%
zweite untere Inzisivi 0.3%
Betrachtet man ausschließlich die Nichtanlagen dann:
zweite untere Prämolaren 41%
zweite oberen Inzisivi 22,9%
zweite oberen Prämolaren 21,2%
erste unteren Inzisivi 3,5%
Ursache: Zurückzuführen auf das Innervationsmuster ( jeweils die Zähne am Ende eines Astverlaufes fehlen am häufigsten)
Bei 80% der betroffenen Pat. finden sich eine Nichtanlage 47.8% oder zwei Nichtanlagen 35.1%
Als
Deckbiss:
Dia Prävelenz des Deckbisses liegr bei 8% aller Dysgnathien. In der europaischen Bevolkerung variiert diese zwischen 2-10%.
Die Hauptmerkmale des Deckbisses sind der Tiefbiss in Kombination mit retroklinierten OK-Frontzähnen, wobei mindestens 2 OK Inzisivi betroffen sein müssen.
Die Bisslage kann sowohl neutral als auch distal sein.
Die Häufigkeit nach Korkhaus beträgt 50%
Die Deckbisspatienten weisen eine spezielle Weichteilmorphologie und ein spezielles Gesichtsprofil auf.
Deckbissmorphologie:
Retroklinierte OK-Frontzähne
Tiefbiss
Neutralbisslage oder Distalbisslage
Skelettale Klasse i, II, III
normo-, hypo, oder hyperdivergentes Kieferbasenrelation
Spezielle Weichteilmorphologie: hohe Lippenlinie, volle Lippen, tiefe Mentolabialfürche, kräftiger M. mentalis
Spezielles Gesichtsprofil: Großnasenprofil, Viereckiges Gesicht
Theorien der Vererbung
Der Deckbiss zähl zu den Dysgnathien mit starker endogener Komponente. Es gibt verschiedene Theorien der Vererbung:
spezieller Gesichtshaus (Korkhaus)
anteriore Wachstumsrotation (Björk)
Weichteilmilieu
steile Frontzahnstellung (IsL/IiL > 140°)
labiolingual dünne Frontzähne mit kleinem Tuberculum
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