Gewerkschaften Allgemein Definition
= “Organisation der Arbeitnemer (einer bestimmten Berufsgruppe) zur Durchsetzung ihrer (sozialen) Interessen“
Gewerkschaftstypen= Betrieb, Beruf, Branche, Ideologie
Gewerkschaften in Arbeitsbeziehunge= Gewerkschaftskassen, Tarifverträge, Streiks
Gewerkschaften in der Politik= Beeinflussung von Parteien, Regierung und Parlamenten, Demonstrationen, politische Streiks, Kampagnen
Wichtigster Indikator zur Messung der Stärke von Gewerkschaften -> Organisationsgrad: Gewerkschaftsmitglieder/Zahl der Beschäftigten (potenzielle Gewerkschaftsmitglieder, minus Arbeitslose & Rentner)
Arbeitsbeziehungen Definition
= Gesamtheit der Beziehungen zwiscehn Arbeitern (Angestellten) und Arbeitgebern in einem konkreten Betrieb
Regulierung
möglich durch:
individuelle Arbeitsverträge
Traifverträge (Firmentraifvertrag, zB Volkswagen)
Gesetze (zB Mindestlohn)
-> Wichtigster Indikator zur Messung der Bedeutung von Traifverträgen in einem Land: Tariflicher Abdeckungsgrad (Coverage Rate) -> Prozent der Beschäfitgten für die ein Tarifvertrag gilt
Gerwerkschaften in der Politik
Politische Parteien (Spenden, Wahlkampfmobiliserung, Wählerstimmen)
Einfluss auf Wirtschaftspolitik durch korporatistische Gremien
Interessenrepräsentation in öffentlichen Institutionen
Koordinierung zw. Tarifpolitik und public policies
Theorieansätze, um Unterschiede in gewerkschaftlichen Organisationsgraden & Tarifabdeckung, aber auch um Unterschiede im Einfluss der Gewerkschaften auf Politik und Wirtschaft zu erklären
Theorien des kollektiven Handelns
Machtressourcen Theorie
Korporatismus Ansatz
Theorie kollektiven Handelns (Mancur Olson: The Logic of Collective Action) + Offe / Wiesenthal
-> 2 Logiken des kolletiven Handelns
Mancur Olson
Kollektive Güter: Organisationen bieten Güter an, von denen alle profitieren, egal ob sie zur Organsiation gehören oder nicht
Individuelles Eigeninteresse: Mitgleider handeln oft aus Eigeninteresse
Tirttbrettfahrere Problem: Weil jeder vom kollektiven Gut profiiert (auch Nicht-Mitgleider), treten einige nicht bei, da sie die Vorteile auch ohne Mitgliedschaft erhalten
Wenn sich alle rational verhalten, wird also keiner dem Verband beitreten (Dilemma zwischen individueller u. kollektiver Rationalität)
Lösungen für kollektives Handeln:
Kleine Gruppen: können Mitgliederinteresse leichter organisieren, da Abhängigkeit der Mitglieder größer ist
Große Gruppen: Müssen zusätzliche Anreize als private Güter einsetzen (zB Gewerkschaftskassen)
—> Kollektives Handeln ist schwierig wegen Trittbrettfahren -> kleine Gruppen und zusätzliche Anreize helfen
Offe/Wiesenthal:
Unterscheide Arbeit (Gewerkschaften) und Kapital (Arbeitgeber und Wirtschaftsverbände)
Arbeit: nicht teilbar, Arbeiter können ihre Arbeitskraft nicht trennen oder fusionieren
Kapital: kann leicht fusioniert und organisiert werden
Interne Prozesse: Gerwerkschaften sind stärker vom Engagement ihrer Mitglieder abhängig, da sie unterschiedliche Interessen haben
Relative Organisationsvorteile: Wirtschaft hat strukturelle Macht und kann sich besser Organiserien
—> Arbeit (Gewerkschaften) hat Nachteile gegenüber Kapital (Wirtschaft), weil Kapital leichter zu organisieren ist
Machtressourcen – Ansatz
Walter Korpi: „The Democratic Class Struggle “
Messung der Machtressourcen
Wie Marx: Klassenkonzept & Klassenkonflikt, aber ...
Kapitalismus kann durch demokratische Prozesse reformiert werden
Ziel der Arbeiterklasse: politischen Einfluss gewinnen, um soziale Ungleichheit zu reduzieren
Klassenkonflikt = Machtressourcenkonflikt = Konflikt um ungleiche Verteilung von Machtressourcen (dh= Fähigkeit, andere zu belohnen oder zu bestrafen) :
Kapital (Kapitalisten): Besitzen Produktionsmittel, Bevorzugen Marktlösungen
Humankapital (Arbeiter): Verfügen über Bildung und Arbeitskraft, Müssen sich kollektiv organisieren (Gewerkschaften, linke Parteien)
Machtresourcen= Mittel der Arbeiterklasse, um Kapitalismus zu refomieren
Demokratische Wahlen, Gesetze, Gewerkschaften,
Fähigkeit andere zu bestrafen oder belohnen
Hypothese: Je mehr Machtressourcen Gewerkschaften haben, je einflussreicher, je mehr Wohlfahrtsstaat
Messung von Machtressourcen:
Organisationsgrad der Gewerkschaften: Anzahl der Mitgleider
Stärke linker Parteien: Wahlergebnisse, Stimmanteil, Regierungsbeteiligung
Staat beeinflusst Macht der Gewerkschaften durch:
Formelle Regeln: Rechte zur Orga und Teilnahme an Wahlen
Politische Maßnahmen: Gesetze zur EInkommensverteilung (Mindestlöhne, Sozialpolitik)
ALSO:
—> Klassenkonflikt um Verteilung von Macht (Kapitalisten und Arbeiter känpfen um Machtressoucren)
—> Gewerkschaften und linke Parteien stärken die Position der Arbeiter
—> Staatliche Regelungen und Poilik beeinflussen Machtbalance
Was wird in der VPÖ mit dem Komzept des Korporatismus analysiert?
Korporatismus= “institutionaliserte und gleichberechtigete Beteiligung von gesellschaftlichen Verbänden an der Fomulierung und Ausführung staatlicher Politik”
-> System, in dem gesellschaftliche Verbände gleichberechtigt an der Politikgestaltung und Umsetzung beteiligt sind
strukturelle Definition: System der Interessenvermittlung (Vermittlung von Interessen)
Funktionale Definition: System des Policy-Making und Policy-Implementation (Entwicklung und Umsetzung von Politken durch Beteiligung von Verbänden)
Analyse VPÖ:
-> Einbindung von Gewerkschafen und Verbänden der Wirtschaft in politische Entscheidungen
Mit welchen der folgenden Indikatoren kann man die Stärke der Machtressourcen der abhängig Beschäftigen (Arbeitsnehmer*innen) nicht messen?
In Deutschland hatte die Regierung bei der Bewältigung der Covid-19 Krise das Kurzarbeitergeld erhöht.
Formulieren Sie
(1) aus der Perspektive des Machtressourcen- Ansatzes und
(2) aus der Perspektive des Korporatismus- Ansatzes
eine Hypothese, warum Gewerkschaften diesen Beschluss beeinflussen konnten.
MRA -Hypthese: Je mehr Machressourcen Gewerkschaften haben, desto mehr Einfluss auf Sozialpolitik könne sie haben
Gewerkschaften hatten genug Einfluss und nutzten politische Kampagnen und Verbindungen zu Parteien, um die Erhöhung des Kurzarbeitergeldes zu erreichen.
Korporatismus- Ansatzes - Hypothese: Im korporatistischem System beteiligen sich gesellschaftliche Verbände (zB Gewerkschaften) gleichberechtigt an pol. Entscheidungen
Gewerkschaften waren in Entscheidungsprozesse integriert und konnten durch ihre gleichberechtigte Teilnahme die Erhöhung des Kurzarbeitergeldes mitgestalten
Wie würde Korpis Machtressourcen-Ansatz erklären, dass es in DE einen gesetzlichen Kündigungsschutz für Arbeitnehmer gibt?
Kündigungsschutz durch starke politische und gesellschaftliche Einflussnahme der Gewerkschaften erreicht
-> Starke Gewerkschaften: GW hatten genug Machtressourcen (hohe Mitgliederzahl + pol. Einfluss)
-> Politischer Einfluss: setzen sich erfolgreich dafür ein, um Interesse der Arbeitnehmer zu schützen
-> Sozialpolitische Maßnahmen: Politik reagierte auf den Druck der Gewerkschaften und führte Kündifungsschutz ein, um soz. Ungleichheit und Arbeitsrisiken zu mindern
Bsp DE: Gewerkschaften haben hohe Stellung, werden in pol. Entscheidungen einbezogen (Korporatismus)
pol Represäetation durch Wahlen (SPD lange in der Regierung)
Stellen Sie die Machtressourcentheorie dar.
Klassenkonflikt = Machtressourcenkonflikt = Konflikt um ungleiche Verteilung v. Machtressourcen: Kapital vs. Humankapital
Wenn Gewerkschaften genug Machtressourcen haben: Sozialpolitik & gute Löhne
Machtressourcen = Fähigkeit der Akteure andere zu bestrafen oder belohnen
Kapital kontrolliert das Produktionsmittel Kapital, Arbeit verfügt über Humankapital
Hypothese: Je mehr Machtressourcen Gewerkschaften
haben, je einflussreicher, je mehr Wohlfahrtsstaat
Wie können Gewerkschaften die ökonomische und politische Ungleichheit verändern?
Weniger als früher ist Abschwächung von Lohn- und Einkommensungleichheit möglich
Aber noch besser im unteren Einkommensbereich möglich
Je stärker Gewerkschaften, desto weniger Top- Einkommen von Managern
Einfluss der Gewerkschaften abhängig von Institutionen (z.B. Koordinierungsgrad der Arbeitsbeziehungen)
Gewerkschaften können die politische Ungleichheit verändern:
Durch Information & Einfluss auf Überzeugungen & Präferenzen
Mobilisierung (Streiks, Politische Bildung, Wählermobilisierung)
parteien
Wie würde der Machtressourcenansatz von Walter Korpi erklären, dass es in Deutschland ein Mindestlohngesetz gibt?
Gewerkschaften verfügen in Deutschland über Machtressoucen
hoher Organisationsgrad der Gewerkschaften und relativ starke linke und Arbeitnehmernahe Parteien
und können so die Sozialpolitik und Lohnpolitik beeinflussen und bewirken mehr Wohlfahrtsstaat
-> Entstehung von Sozialpolitik wie das Mindestlohngesetz
Wie kann man die Machtressourcen von Gewerkschaften messen?
Machtressourcen definieren: Mittel die Arebeitklasse aufweden kann um in pol. Prozessen Einfluss zu nehmen und die durch Kapitalismus entstandene Ungleichheit zu bekämpfen -> Fähigkeit andere zu belohnen und zu bestrfen
Messung durch:
stärke linker parteien etc.
Organisationsgrad (Mitglieder und potenzielle Mitglieder)
Polititsceh Fortschritte, wie tariflicher
Policies: Arbeiter könne Einfluss auf Policies (Sachentscheidungen, Gesetze) nehmen durch Gewerkschaften
Welche der folgenden Ansätze wird gewöhnlich nicht zur Analyse der wirtschaftlichen und politischen Macht von Gewerkschaften verwendet?
Zuletzt geändertvor 4 Monaten