Skizziere was mit „Anlage-Umwelt-Debatte“ gemeint ist
· Beschreibt Diskurs, mit dem wir versuchen zu benennen, wie hoch Anteil der Anlagen/Biologie/Genetik an Entwicklung des Menschen beteiligt ist
· Frage: Hängt Art & Weise wie wir uns entwickeln stärker von Umweltfaktoren ab?
· Anlage —> Genetik
· Umwelt —> materielle & soziale Umgebung
· Im pädagogischen Kontext bedeutsam
· Bei Veränderung der Umwelt —> verändert sich auch Verhalten des Menschen
· Wichtig! —> Interaktion zwischen Persönlichkeit & Umwelt des Kindes
· Entwicklung ist durch Zusammenspiel von Anlagen & Umwelt geprägt (Anlagen —> Entwicklung —> Umwelt)
· Bsp. : Musikalische Begabung —> Anlage/ musikalische Förderung —> Umwelt (Zusammenspiel = bestmögliches Potential)
Wie sieht Entwicklung aus, wenn sie kontinuierlich beschrieben wird? Auf welche Merkmale oder Eigenschaften von Menschen wird diese Annahme angewendet?
· Kontinuierliche Entwicklung
· Bsp. : körperliche Entwicklung/ körperliches Wachstum quantitative Veränderungen
· Mensch wächst kontinuierlich (Normalfall) bis er/sie ausgewachsen ist und Entwicklung beendet ist
· Diskontinuierliche Entwicklung
· Bsp. : psychische Entwicklung
· Mensch entwickelt sich diskontinuierlich psychisch, denn diese Entwicklung verläuft nicht nach einem genauen Plan, sondern mal mehr und mal weniger
Was sind sensible Phasen/kritische Perioden ?
· Maria Montessori —> determinierte Zeitfenster
· Sensible Phase: bestimmter Zeitraum in der Entwicklung, wo der Erwerb von bestimmten Verhaltensweisen für Lebewesen besonders empfänglich ist (außerhalb dieses Zeitraumes zwar schwierig, jedoch bis zu gewissem Grad wieder veränderbar)
· Kritische Periode: bestimmter Zeitraum in der Entwicklung, wo bestimmte Verhaltensweisen dauerhaft festgelegt werden (außerhalb dieses Zeitraumes nicht mehr änderbar)
· Jeweils Zeitspanne —> Kinder lernen Dinge besonders schnell
· Zeitspanne in denen Kinder eine besonders hohe Bereitschaft & Fähigkeit für bestimmte Lerninhalte zeigen
· Nach Erwerb einer Fähigkeit klingt die Empfänglichkeit wieder ab
· Bsp. : Sprachentwicklung —> Unterstützung der Umwelt (viel mit Kin sprechen) führt zur positiv verstärktem Verhalten, wenn Anlagen entsprechend ausgeprägt sind
· Falls Zeitfenster verpasst wurde —> kann dies nicht mehr nachgeholt werden
Definition Entwicklung in der Psychologie
· „relativ überdauernde intraindividuelle Veränderungen des Erlebens und Verhaltens über die Zeit hinweg“
· Intraindividuell —> innerhalb des Individuums ablaufend
Perspektive der Veränderung eines Merkmals innerhalb einer Person über die Zeit
· Interindividuell —> zwischen Individuen ablaufend
Unterschiede zwischen Personen in der Veränderung eines Merkmals über die Zeit
· Veränderungen eines Individuums über die Zeit
· Aufeinander aufbauender Bezug von Entwicklungsschritten
Aufgaben der Entwicklungspsychologie
· Bestimmung des aktuellen Entwicklungsstandes
· Prognose des zukünftigen Entwicklungsstandes
· Möglichkeiten zur Beeinflussung des Entwicklunsverlaufs
Relevanz des Wissens über Entwicklungspsychologie für Lehrkräfte
· Ergebnisorientierter Unterricht
Welche kognitiven Fähigkeiten & methodisch-prozessualen Fertigkeiten sollten SuS am Ende des Unterrichts vertieft haben?
Wie realistisch ist die Zielsetzung im Hinblick auf die Verstehens- und Entwicklungsvorraussetzungen der SuS
· Anlagen & Umwelt haben Einfluss auf Lernerfolg der Kinder
SuS sollten davon überzeugt sein, dass Intelligenz von Anstrengung abhängt
Längere Ausdauer bei Aufgabenbearbeitung
Größere Chancen auf Erfolg und mehr Lerngelegenheit
Positiver Einfluss auf Intelligenzentwicklung
· Wichtigkeit des konstruktivistischen, aktiven, selbstentdeckenden Lernens & des sozialen Lernens
· Stufenhaftigkeit von Entwicklungsprozessen altersgemäß gestufte Anforderungen der institutionalisierten Unterrichtung & Erziehung (Lehrplan)
Eindruck einer diskontinuierlichen Entwicklung
· Schule —> neue Art des schulischen Lernens
· Entwicklungsanforderungen in der Grundschule
Physische Beweglichkeit entwickeln (für übliche Spiele)
Gesunde Einstellung gegenüber sich selbst als wachsender Organismus
Lernen mit Alterskammeraden auszukommen
Sich in Geschlechterrollen hineinfinden
Grundlegende Fertigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen erwerben
Für Alltagsleben wichtige Begriffe bilden
Gewissen, Modalität und Rangordnung von Werten entwickeln
Selbständig werden
Einstellung zu sozialen Gruppen und Institutionen aufbauen
Würde man diese beiden Aussagen wissenschaftlich, also durch bestimmte entwicklungspsychologische Theorien begründen, welche wären das?
· Piaget, Erikson & Freud
Piaget (Entwicklungspsychologe)
Theorie der kognitiven Entwicklung —> 4 Stufen/Phasen
Entwicklung der menschlichen Intelligenz
Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Kreativität —> Fähigkeit uns selbst & unsere Umwelt zu erkennen und erfassen
Zwei Tendenzen: Adaption —> angeborene Tendenz, sich der Umwelt anzupassen (geschieht über zwei Prozesse)
Assimilation: Eingliederung neuer Erfahrungen in bereits bestehendes Schema
Akkomodation: Erweiterung eines Schemas anhand Situation, die mit vorhanden Schema nicht überwunden werden kann
Müssen in Gleichgewicht sein —> Äquilibritation
Schema —> Wissens- und Verhaltensmuster (Organisation von Ereignissen & Objekten in Kategorien nach logischem Zusammenhang)
Einflussfaktoren für kognitive Entwicklung: Reifung, aktive Erfahrung, soziale Interaktion, Streben nach Gleichgewicht
Sensomotorische Stufe (0-2 J)
Erkennen durch Sinne (Senso) und Bewegung (Motorik)
Egozentrismus & Reflexe (Saug-, Schluck- und Greifreflex)
Wahrnehmung der Umwelt
Objektpermanenz
Präoperationale Stufe (2-7 J)
Symbolisches, vorbegriffliches Denken (2-4 J)
Anschauliches Denken (4-7 J)
Egozentrismus
Sprachfähigkeit
Logische Irrtümer (Wahrnehmung von Logik Umschüttaufgabe, Wasser bleibt bei Gefäßtausch gleich)
Anthropomorphismus (Vermenschlichung)
Magisches Denken (Fantasie & Realität werden vermischt)
Animismus (unbelebte Dinge werden für real & lebendig gehalten)
Zentrierung (Fokus meist auf einem Merkmal, anstelle Gesamtüberblick)
Konkret-Operational (7-11 J)
Zunehmend logisches Denken
Dezentrierung (Hineinversetzten in andere Menschen möglich)
Räumliches Denken
Invarianz
Formal-Operational (ab 12 J)
KEINE Altersbegrenzung —> jeder Mensch lernt ein lebenslang
Alle Fähigkeiten zur Erfassung der Umwelt wurden erlernt
Höchste Form des logischen Denkens (abstraktes Denken)
Eine Phase muss abgeschlossen sein —> damit nächste anfangen kann
Übergänge sind individuell
Phasen sind kulturunabhängig
Universell —> jedes Kind durchläuft Phasen
Kritik
Kognitive Entwicklung der Kinder sehr individuell
Keine Berücksichtigung von sozialen, gesellschaftlichen & kulturellen Einflüssen
Können alle Menschen 4. Stufe erreichen ?
Erkison (Psychoanalytiker)
Psychosoziales Phasenmodell baut auf Freuds Entwicklungsmodell auf + 3 Stufen
Persönlichkeit entwickelt sich nach epigenetischem Prinzip
Individuum muss Reihe von psychosozialen Stadien erfolgreich durchlaufen (jedes Stadium beinhaltet Krise/Konflikt)
Psyche nicht von Geburt an festgelegt —> Mensch entwickelt sich auf Basis seiner Anlagen weiter
Bewältigung der 8 Stufen —> Voraussetzung für gesunde Persönlichkeit
Urvertrauen vs. Urmissvertrauen (1 J)
„Ich bin, was man mir gibt“
Kind ist auf Verlässlichkeit der Bezugsperson angewiesen
Bindung zur Mutter besondere Rolle
Wird kind Forderung nach Nähe, Sicherheit, Geborgenheit etc. abgeschlagen —> Bedrohungsgefühle & Ängste
Verinnerlichung des Gefühls die Umwelt nicht beeinflussen zu können
Autonomie vs. Scham & Zweifel (2-3 J)
„Ich bin, was ich will“
Entscheiden für Verhältnis zwischen Liebe und Hass
Zunehmende Autonomieentwicklung & Manifestierung eines positiven Selbstkonzeptes/Identität
Bedingung für Autonomie wurzelt in festen Vertrauen zu Bezugspersonen & sich selbst
Kind muss Gefühl haben —> explorieren & seinen Willen durchsetzen zu dürfen
Initiative vs. Schuldgefühl (4-6 J)
„Ich bin, was ich mir vorstellen kann zu sein“
Umwelt wird immer differenzierter wahrgenommen
Kind hinterfragt —> setzt sich mit eigenen Geschlecht auseinander
Ödipale Phase —> mit eigenem Geschlecht und denen der Menschen in Umwelt auseinandersetzten
Entwicklung des Gewissens & erster Einschätzung des eigenen Handelns
Lernen mit eigenen Gefühlen & Gewissen in Einklang zu kommen
Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl (6-Pubertät)
„Ich bin, was ich lerne“
Werksinn Bedürfnis etwas herzustellen, sinnvolles & nützliches zu leisten
Þ Kind möchte von anderen gezeigt bekommen, wie etwas funktioniert
Þ Kind will Rolle einnehmen
Þ Sucht nach Erfolgserlebnissen & Anerkennung
§ Identität vs. Identitätsdiffusion (13-20 J)
Þ „Ich bin, was ich bin“
Þ Geprägt von Bildung einer Identität
Þ Identität Echtheit von dem, was man ist (herausfinden, wie man in die Gesellschaft passt)
Þ Wer bin ich?
Þ Identitätsdiffusion keine stabile Ich-Identität (sehr anfällig für Gruppen und Strukturen die Identität bieten)
§ Intimität & Solidarität vs. Isolation (frühes Erwachsenenalter/20-45 J)
Þ „Wir sind, was wir lieben“
Þ Geklärte eigene Identität Voraussetzung für tragfeste Partnerschaft & Intimität
Þ Ausloten zwischen Nähe & Distanz in Partnerschaft, Familie und Freundschaft
Þ Negativer Ausgang Isolation
§ Generativität vs. Stagnation & Selbstabsorption (Erwachsenenalter/45-65 J)
Þ „Ich bin, was ich bereit bin zu geben“
Þ Generativität Schaffung, Weitergabe & Absicherung von Werten
Þ Neue Genration mitschaffen
Þ Wunsch der Weitergabe von Werten
Þ Selbstabsorbation Vereinsamung
§ Ich-Integrität vs. Verzweiflung (reifes Erwachsenenalter/ab 65 J)
Þ „ich bin, was ich mir angeeignet habe“
Þ Zurückblicken auf das eigene Leben
Eigenen Lebenszyklus zu akzeptieren
Gefühl der Weisheit
Welche zentralen Annahmen über Entwicklung werden hier gemacht?
· Zentrale Annahmen über Entwicklung
Persönlichkeit eines Menschen
Ähnlichkeit einer Person zu ihrem Vorfahren
Ansicht —> Menschen ihre Gene & Einflüsse ihrer Familie festgelegt/vorbestimmt sind
Kombination von Genen mit Umwelteinfluss
Kinder kommen aus unterschiedlichen sozialen Umgebungen, Familien, Gesellschaftsschichten & Kulturen
Genetische Ausstattung des Kindes hängt von den Eltern ab
Veranlagung durch Interaktion mit Umwelt zusätzlich verstärken
Entwicklungspsychologie —> beschreibt Entwicklung & Veränderung menschlichen Erlebens & Verhalten über seine gesamte Lebensspanne
Verschiedene Lernphasen die jeder Mensch nacheinander durchläuft (frühe Kindheit, Kindheit, Jugend & Erwachsenenalter)
Funktionsbereiche —> körperliche Entwicklung, Sprachentwicklung, soziale Entwicklung, emotionale Entwicklung & Persönlichkeitsentwicklung
Vertreter der Entwicklungspsychologie —> Piaget, Erikson, Kohlberg & Freud
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“
· Prozesse der frühen Kindheit entscheidend & können nicht nachgeholt werden
· Freud, Erikson & Piaget —> frühe Kindheit spielt entscheidende Rolle
· Erikson & Piaget —> Bewältigung der Krise & Stufe der kognitiven Entwicklung sind an Alter gebunden
· Mensch ist auch in späteren Leben fähig Dinge zu lernen —> Gehirn vernetzt sich
· Bezug auf Sensible Phase
· Behaviorismus —> Umwelt spielt über Leben hinweg eine entscheidende Rolle bei Entwicklung
Wählen Sie zwei Theorien aus, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben und eruieren Sie, ob es sich eher um eine Entwicklungs- oder Lerntheorie handelt.
· Entwicklungstheorie
Piaget —> kognitive Entwicklung
Freud —> psychoanalytischer Ansatz, Entwicklung, „Es“, „Ich“, „Über-Ich“, Triebbefriedigung in Entwicklungsphasen
Erikson —> baut auf Freud auf, Persönlichkeitsentwicklung, Entwicklung/Lernen durch Bewältigung von 8 Lebenskrisen/psychosozialen Krisen, Entwicklungsphasen werden durchlaufen
· Lerntheorie
Wygotzki —> soziokultureller Ansatz, Lernen durch Interaktion
Behaviorismus —> Reiz-Reaktion, Lernen aus Erfahrung, klassische/operante Konditionierung
Bandura —> Beobachtungslernen, Lernen durch Vorbilder
· Lernen = Enntwicklungsprozess
· Entwicklung ≠ Lernen
„Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“
· Entwicklung ist stark durch Anlagen und Umwelteinfluss der Eltern bestimmt
· Eltern Hauptschulabschluss = Kind Hauptschulabschluss
· Piaget, Freud & Erkison unterstützen diese Aussage —> frühe Kindheit große Rolle spielt
Diskutieren Sie außerdem deren Relevanz für die Gestaltung von Lerngelegenheiten in der Grundschule
· Aufgabe der Lehrkraft
Sozialer Austausch zwischen SuS ermöglichen
Kooperatives Lernen —> Jahrgangübergreifendes Lernen
Gemischte Gruppen ergänzen sich gegenseitig & fördern Entwicklung kognitiver Strukturen
Selbstgespräche —> Denken entwickeln zu können
Gehen Sie dabei, wenn möglich, auf folgende Schlagworte ein: Wissenserwerb vs. kognitive Entwicklung, Entwicklung in der Qualität vs. Quantität von Wissen.
· Wissenserwerb vs. Kognitive Entwicklung
Wissenserwerb —> Informationsverarbeitung (zentraler Aspekt des Lernens, Gehirn nimmt Informationen auf, um Wissen zu entwickeln)
Kognitive Entwicklung —> Piaget ( Bedeutung verschiedener Stadien, Denken & Verstehen qualitativ unterschiedlich ist, Wissen wird durch Reorganisation verbessert)
· Entwicklung in Qualität vs. Quantität von Wissen
Qualität von Wissen —> Piaget (Denken von Kindern entwickelt sich in Stadien in denen das Denken qualitativ unterschiedlich ist)
Quantität von Wissen —> Informationsverarbeitung (Gehirn nimmt Informationen auf, um vorhandenes Wissen zu erweitern)
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