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Block 2

JM
von Jonathan M.

Was sind die Grundzüge der Grounded Theory und Phänomenologie?

Grounded Theory:

Ideen:

  • Entwicklung von Theorien, die in den Daten selbst verankert sind (induktiver Ansatz).

  • Fokus auf sozialen Prozessen und Handlungen.

Anwendungsmöglichkeiten:

  • Untersuchung neuer oder wenig erforschter Phänomene.

  • Entwicklung von Erklärungsmodellen für komplexe soziale Interaktionen.

Durchführungsschritte:

  1. Datenerhebung (meist durch Interviews oder Beobachtungen).

  2. Offenes Kodieren: Daten werden in kleinste sinnvolle Einheiten zerlegt.

  3. Axiales Kodieren: Beziehungen zwischen den Kategorien werden hergestellt.

  4. Selektives Kodieren: Integration der Kategorien zur Bildung einer kohärenten Theorie.

  5. Theoriebildung: Formulierung einer Theorie, die das untersuchte Phänomen erklärt.

Phänomenologie:

Ideen:

  • Untersuchung der subjektiven Erlebnisse und Wahrnehmungen von Individuen.

  • Ziel ist es, die Essenz eines Erlebnisses zu verstehen und zu beschreiben.

Anwendungsmöglichkeiten:

  • Geeignet für die Erforschung tiefgehender, persönlicher Erfahrungen.

  • Nützlich, um die Bedeutung von Erlebnissen aus Sicht der Betroffenen zu verstehen.

Durchführungsschritte:

  1. Auswahl der Teilnehmer, die das Phänomen erlebt haben.

  2. Tiefeninterviews zur Erfassung der subjektiven Erfahrungen.

  3. Analyse der Daten, um gemeinsame Themen und Muster zu identifizieren.

  4. Reduktion der Daten auf wesentliche Aussagen, um die Essenz des Erlebnisses zu erfassen.

  5. Beschreibung der Struktur des Erlebnisses, um ein umfassendes Verständnis zu bieten.

Insgesamt helfen diese qualitativen Methoden, ein tiefes Verständnis komplexer menschlicher Phänomene zu entwickeln, indem sie die Perspektiven und Bedeutungen der beteiligten Individuen in den Mittelpunkt stellen.

Welche Mixed Method Designs gibt es?

  1. Convergent Parallel Mixed-Methods Design:

    • Vorgehensweise: Qualitative und quantitative Daten werden gleichzeitig gesammelt und unabhängig voneinander analysiert. Anschließend werden die Ergebnisse integriert, um eine umfassendere Einsicht zu gewinnen.

    • Beispiel: Untersuchung der Nutzung digitaler Technologien in der Bildung durch Umfragen (quantitative Daten) und Interviews (qualitative Daten) mit Lehrern und Schülern.

  2. Explanatory Sequential Mixed-Methods Design:

    • Vorgehensweise: Zuerst werden quantitative Daten gesammelt und analysiert. Basierend auf den Ergebnissen werden dann qualitative Daten gesammelt, um die quantitativen Ergebnisse zu erklären oder zu vertiefen.

    • Beispiel: Zuerst wird eine Umfrage durchgeführt, um die Zufriedenheit der Schüler mit dem Online-Unterricht zu messen. Anschließend werden Interviews durchgeführt, um die Gründe für die Zufriedenheit oder Unzufriedenheit zu ermitteln.

  3. Exploratory Sequential Mixed-Methods Design:

    • Vorgehensweise: Zuerst werden qualitative Daten gesammelt und analysiert. Die Ergebnisse werden dann verwendet, um ein quantitatives Instrument zu entwickeln oder eine quantitative Studie zu gestalten.

    • Beispiel: Durchführung von Interviews zur Ermittlung der Herausforderungen bei der Implementierung neuer Lehrmethoden. Basierend auf den Ergebnissen wird ein Fragebogen entwickelt, der an eine größere Stichprobe verteilt wird.

  4. Embedded Mixed-Methods Design

    • Beschreibung: In diesem Design wird eine Methode (qualitativ oder quantitativ) als primäre Methode verwendet, während die andere Methode eingebettet wird, um spezifische Aspekte der Forschung zu ergänzen.

    • Anwendung: In einer klinischen Studie könnte der Hauptfokus auf quantitativen klinischen Ergebnissen liegen, während qualitative Interviews verwendet werden, um die Patientenperspektiven zu verstehen.

    • Durchführung: Primäre Datensammlung und -analyse (quantitativ oder qualitativ) → Eingebettete Datensammlung (ergänzende Methode) → Integration der ergänzenden Daten in die Hauptanalyse.


Author

Jonathan M.

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