B: Kreislaufwirtschaft und Recycling
•Einführung, Rechtliche Grundlagen
•Entsorgungslogistik und Recycling
•Thermische und biologische Abfallbehandlung
•Deponierung von Abfällen
—-> Abfälle / RecyclingKreislaufwirtschaft
Grundprinzipien der Kreislaufwirtscahft nennen.
Nenne zwei Abfallarten
•Siedlungsabfälle:
Abfälle wie Hausmüll, Sperrmüll, hausmüllähnliche Gewerbeabfälle, Garten-und Parkabfälle, Marktabfälle, Straßenkehrricht, Bauabfälle, Klärschlamm, Fäkalien, Fäkalschlamm, Rückstände aus Abwasseranlagen und Wasserreinigungsschlämme.
•Hausmüll:
Abfälle hauptsächlich aus privaten Haushaltungen, die von den Entsorgungspflichtigen selbst oder von beauftragten Dritten in genormten, im Entsorgungsgebiet vorgeschriebenen Behältern regelmäßig gesammelt, transportiert und der weiteren Entsorgung zugeführt werden.
•Sperrmüll:
Feste Abfälle, die wegen ihrer Sperrigkeit nicht in die im Entsorgungsgebiet vorgeschriebenen Behälter passen und getrennt vom Hausmüll gesammelt und transportiert werden.
•Bioabfall:
Im Siedlungsabfall enthaltene biologisch abbaubare nativ-und derivativ-organische Abfallanteile (z. B. organische Küchenabfälle, Gartenabfälle).
•Wertstoffe:
Abfallbestandteile oder Abfallfraktionen, die zur Wiederverwertung oder für die Herstellung verwertbarer Zwischen-oder Endprodukte geeignet sind.
•Restabfall:
Nach Vermeidung und Verwertung verbleibender, zu entsorgender Abfall.
Stelle die Grundidee der Kreislaufwirtschaft da und die für die Umsetzung erforderligen Dinge
Erforderlich für die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft:
Verbesserung etablierter Erfassungs-, Sortier- und Aufbereitungstechniken,
(Produkt) Designs for Recycling
Einführung einer Substitutionsquote
Erhöhung Nachfrage nach Recyclingprodukten
veränderte gesellschaftlicher Wertvorstellung
Nenne gesetzliche und technisch-wirtschaftlicher Rahmen und Ursachen für die zunehmende Bedeutung der Einführung der Kreislaufwirtschaft
Gesetztlicheteigerung zur Rahmen: Kreislaufwirtscahftsgesetz, Verordnungen: Altautoverordnung
Technisch-wirtschaftlicher Rahmen: Verfügbare Recyclingtechnologien, Recycling - und Demontageprozesskosten
Ursachen Steigende Produktion, kürzere Innovationszyklen, Kostensteigerung zur umweltverträglichen Beseitigung
Wie ist das Abfallrecht in Deutschland durch europäisches Recht geprägt und welche zentralen Richtlinien gibt es?
Europäisches Recht:
Verordnungen: Haben unmittelbare Geltung in den Mitgliedstaaten.
Richtlinien: Müssen in nationales Recht umgesetzt werden.
Zentrale Richtlinien:
Abfallrahmenrichtlinie (Richtlinie 2008/98/EG): Definiert abfallbezogene Begriffe, legt eine fünfstufige Abfallhierarchie fest, fördert Abfallvermeidung, Recyclingziele und Herstellerverantwortung.
Weitere Richtlinien:
Verpackungen und Verpackungsabfälle
Abfalldeponien
Altfahrzeuge
Batterien und Akkumulatoren
Elektro- und Elektronik-Altgeräte
Jüngste Änderungen:
Erweiterte Anforderungen zur Abfallvermeidung.
Neue Recycling- und Wiederverwendungsziele.
Outputbasierte Berechnungsmethode.
Mindestanforderungen für erweiterte Herstellerverantwortung.
Neue Anforderungen an die getrennte Sammlung.
Welche Rechtsebenen gibt es?
EU-Recht, Bundesrecht, Landesrecht, Kommunalrecht
Welche fünf Stufen umfasst die Abfallhierarchie nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) 2012?
Vermeidung:
Abfälle vermeiden, indem gefragt wird, wie Abfälle überhaupt vermieden werden können.
Vorbereitung zur Wiederverwendung:
Prüfen, ob Abfälle für den ursprünglichen Zweck wiederverwendet werden können.
Recycling:
Abfälle durch Verwertungsverfahren aufbereiten, egal ob für den ursprünglichen oder einen neuen Zweck.
Sonstige Verwertung:
Beispiele: energetische Verwertung, Aufbereitung als Brennstoff.
Beseitigung:
Letzte Stufe, mit Pflicht zur Prüfung der Behandlung vor Ablagerung in Deutschland.
Was sind die wesentlichen Neuerungen im Abfallrecht nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG)?
Recyclingquoten (§14 Abs. 1 KrWG):
Anpassung der Quoten für Siedlungsabfälle basierend auf dem Input in die finale Verwertungsanlage.
Vorgaben:
Ab 2020: 50%
Ab 2025: 55%
Ab 2030: 60%
Ab 2035: 65%
Öffentliche Beschaffung:
Vorschrift zum Einsatz von Kunststoff-Rezyklaten.
Öffentliche Beschaffung als Vorreiter zur Erhöhung der Nachfrage nach recyceltem Material.
Unternehmen müssen rohstoffschonende, abfallarme, reparierbare, schadstoffarme und recyclingfähige Produkte bevorzugen, sofern keine unzumutbaren Mehrkosten entstehen.
Obhutspflicht:
Hersteller und Händler sind stärker in der Verantwortung.
Vernichtung von Waren nur bei gesundheitlichem oder technischem Risiko oder wenn Instandhaltung wirtschaftlich nicht zumutbar ist.
Ziel:
Höhere Langlebigkeit von Produkten.
Mehr Reparaturmöglichkeiten.
Bevorzugter Einsatz von Rezyklaten.
Produktdesign, das Wiederverwendung und Reparatur erleichtert.
Vermeidung von schadstoffhaltigen Erzeugnissen.
—> Entsorgungspolitik:
Was ist die Aufgabe und was bedeutet jeweils Mikrologisitk und Makrologistik?
Was versteht man unter Entsorgungslogistik?
Entsorgungslogistik ist die Anwendung der Logistikkonzeption auf Reststoffe, um durch raum-zeitliche Transformation und Mengen- und Sortenänderung einen ökonomisch und ökologisch effizienten Reststofffluss zu gestalten.
Welche Aufgaben haben Sammel- und Trennverfahren in der Entsorgungslogistik?
Sammel- und Trennverfahren in der Entsorgungslogistik schaffen die Voraussetzungen für das Recycling. Die Sammlung verändert die Menge der Reststoffe, während die Trennung Wertstoffe von Rückständen separiert. Beide Aufgaben sind eng miteinander verknüpft.
Für was steht STULB -Prozess?
Welche Verfahren zur Sammlung von Abfällen gibt es?
Systemlose Sammlung:
Abfallsammlung im Betrieb
Sperrmüllsammlung
Systemmüllsammlung:
Umleerverfahren
Wechselverfahren: Abholung, wenn voll
Einwegverfahren: z.B. Krankenhaus
Hausmüll:
Integrierte Systeme: Geteilte oder separate Behälter in einem Arbeitsgang
Teilintegrierte Systeme: Separate Sammlung in verschiedenen Touren
Additive Systeme: Zusätzliche Container für Papier, Glas etc.
Hol- und Bringsysteme: Unterschiedliche Ansätze zur Sammlung.
Nenne die verschiedenen Arten von Umschlag und Lager.
Nenne auch zwei Funktionen von Umschlagsstationen.
Funktionen: Zentrale Abfallentsorgung, Ferntransport, Kostenvergleich
—> Recycling von Abfällen
Was versteht man unter Recycling und welche Schritte umfasst es?
Recycling ist die erneute Verwendung oder Verwertung von Produkten oder Teilen in Kreisläufen durch Rückführung in den Wirtschaftskreislauf. Es umfasst:
Physische Erfassung der Rückstände
Trennung und Aufbereitung recyclingfähiger Substanzen
Transport zur Einsatzstelle
Eingabe als Input eines Prozesses
Man unterscheidet zwischen Produktrecycling (einschließlich Altteilverwendung) und Materialrecycling. Eine notwendige Trennung wird durch Demontage erreicht.
Nenne die Stufe des Behandlungsprozess.
In welche zwei Bereiche lassen sich Recyclingformen einteilen?
Welche Recyclingformen gibt es nach VDI 2243 und wie werden sie definiert?
Wiederverwendung:
Definition: Erneute Benutzung eines gebrauchten Produkts (Altprodukt) für den gleichen Verwendungszweck, mit oder ohne begrenzte Veränderung einiger Teile.
Weiterverwendung:
Definition: Erneute Benutzung eines gebrauchten Produkts (Altprodukt) für einen anderen Verwendungszweck, mit oder ohne begrenzte Veränderung des Produkts.
Wiederverwertung:
Definition: Wiederholter Einsatz von Altstoffen und Produktionsabfällen in einem gleichartigen Prozess, oft chemisches Recycling zur Gewinnung von Materialausgangsstoffen.
Weiterverwertung:
Definition: Einsatz von Altstoffen und Produktionsabfällen in einem anderen Produktionsprozess, wodurch Werkstoffe oder Produkte mit neuen Eigenschaften entstehen, einschließlich chemischem Recycling.
Was versteht man unter Demontage und welche Demontageverfahren gibt es?
Demontage ist die Gesamtheit aller geplanten Vorgänge zur Vereinzelung von Mehrkörpersystemen zu Baugruppen, Bauteilen und/oder formlosen Stoffen durch Trennen.
Demontageverfahren:
Zerstörungsfrei, teilzerstörend, zerstörend
Welche Recyclingverfahren gibt es?
Thermische Verfahren,
Zerkleinerungsverfahren (Schreddern (Hammermühle—> Kunststoffe, Prallmühle —> Beton, —> Kugel - und Kaskadenmühlen —> Hausmüll), Brechen, Schneiden),
Verfahren der Klassierung
Siebklassierung —> Trommelsiebe und Wurfsiebmaschine
Stromklassierung (Aerosolklassierung, Hydroklassierung)
Verfahren der Sortierung
Magnet - und Elektrosortieren)
Flotation: Zerkleinerung des Festgemisches —> Papierrecycling
Klauben: Messung der phys. Eigensachften —> Glas und Keramik.
Nahinfrarot: Im Gegensatz zu herkömmlichen Sortiertechniken: Bei der Nahinfrarot-Sortierung ist das Sortierkriterium von der trennenden Kraft (z.B. Gravitation, Ablenkkraft) entkoppelt, wodurch die Gefahr von Fehlausträgen durch gegenseitige Behinderung und Verschleppung unterschiedlicher Bestandteile verringert wird.
Was bedeutet Produktverantwortung in der Abfallwirtschaft und welche gesetzlichen Regelungen gibt es dazu?
Produktverantwortung verpflichtet Hersteller zur Rücknahme und Verwertung ihrer Produkte, auch wenn diese zu Abfall werden. Sie fördert Abfallvermeidung bei der Herstellung und sichert umweltverträgliche Verwertung und Beseitigung nach dem Gebrauch. Gesetzliche Regelungen dazu umfassen:
Verpackungsverordnung/Gesetz
Altfahrzeugverordnung
Batteriegesetz
Elektro- und Elektronikgerätegesetz
Altölverordnung
Was ist der rechtliche Rahmen für Produkte?
—> Recycling von Verpackungsabfällen
welche zusätzlichen Funktionen übernehmen Verpackungen heute?
Zusätzliche Funktionen von Verpackungen:
Dosierfunktion
Portionierungsfunktion
Aufbewahrungsfunktion
Handhabungsfunktion
Der Anstieg der Verpackungsabfallmenge ist auf veränderte Lebensbedingungen und Konsumgewohnheiten zurückzuführen.
—>
Recycling von Verpackungen
Welche Artengibt es zur Kunststoffsortierung und zum Kunststoffrecycling?
Werkstoffliches Recycling:
Regranulieren (für Thermoplaste):
Mahlen
Extruder: Aufschmelzen und Homogenisieren
Granulieren zu Kunststoffgranulat
Thermolyse:
Pyrolyse: Zerlegung der Makromolekülstruktur
Hydrierung: Erzeugung von Rohöl
Vergasung: Erzeugung von Synthesegas und Energie
Solvolyse:
Nasschemischer Prozess
Spaltung der Bindungen bis zu Ausgangsmonomeren
Umkehr der Polymerisation
Kunststoffarten und ihre Eigenschaften:
Thermoplaste:
Schmelzbar, schweißbar, warm umformbar, beim Erwärmen wiederholbar
Amorphe und teilkristalline Thermoplaste
Duroplaste:
Irreversibel ausgehärtet, nicht regenerierbar, nicht schmelzbar
Elastomere:
Gummielastisches Verhalten, nicht schmelzbar
Was ist der Grüne Punkt und wie funktioniert das Duale System in Deutschland?
Mit der Verpackungsverordnung von 1991 wurde die Wirtschaft verpflichtet, Verpackungen zurückzunehmen und bei der Entsorgung mitzuwirken. Das Duale System Deutschland ("Der Grüne Punkt") wurde 1993 eingerichtet, um ein flächendeckendes Sammel- und Entsorgungssystem zu betreiben. Der "Grüne Punkt" ist ein Finanzierungs- und Beteiligungszeichen, wobei Entgelte material- und gewichtsspezifisch abgerechnet werden.
Designanforderungen an Kunststoffverpackungen
—> Recycling ausgewählter Materialien
Hürden des Metallrecyclings
Hauptströme der Abfallbehandlung:
—> Thermische Abfallbehandlung
Ziele der Abfallverbrennung
-Hygienisierung und Sterilisierung des Restabfalls durch thermische Zerstörung
-Geruchsfreie Verbrennung bei Temperaturen >800°C
-Volumenreduzierung, Gewichtsreduzierung
-Thermische Zerlegung von Schadstoffen und Salzen
-Erzeugung verwertbarer Rückstände
-Mineralisierung und Inertisierung der Rückstände
-Wärmeentbindung bzw. Wärmefreisetzung mit Nutzung
-Thermische Abfallbehandlung zur Einschränkung von Problemverlagerungen durch Emission auf Wasser, Boden und Luft.
Wieviel Kilogramm spart eine tonne Hausmüll:
1200 kg Braunkohle
Verfahren zur thermischen Abfallbehandlung
Abfälle können entweder
-in eigens dafür konzipierten Anlagen verbrannt(„Monoverbrennung“)
-in einem Feuerungsprozess (z.B. Zementofen)mitverbranntoder
-entgast(Pyrolyse) und vergastwerden.
Als klassische Verfahren der Verbrennungwerden betrachtet:
• Rostfeuerung,
• Drehrohrfeuerung und
• Wirbelschichtfeuerung
Aufbau von Abfallverbrennungsanlagen
Eine Verbrennungsanlage besteht aus den Anlagenbereichen
• Abfallübernahme und Vorbehandlung,
• Feuerung und Abwärmeverwertung,
• Behandlung der festen Rückstände und
• Abgasreinigung, Abwasserbehandlung.
Verbrennungsprozess: Brandphasen.
wenige Ausnahmen, als Rostfeuerungssysteme ausgeführt. Beim Anfahren der Rostöfen wird der Verbrennungsraum mit Stützbrennern (Gas, Öl, Kohlestaub) auf ca. 800°C vorgeheizt. Bei diesen Temperaturen wird dann der aufgegebene Abfall mit Zündbrennern im Feuerraum gezündet. Man unterscheidet verschiedene Brandphasen:
•Trocknungsphase:
Der Abfall wird auf über 100°C durch Konvektion oder Wärmestrahlung erwärmt und getrocknet (Wasser und leichtflüchtige Stoffe verdampfen).
•Entgasungsphase
Bei Temperaturen über 250°C werden flüchtige Stoffe wie Kohlenwasserstoffe, Schwelgase und Teere ausgetrieben.
•Vergasungsphase und Nachbrennzone
Hier erfolgt die Oxidation der flüchtigen und festen Stoffe mit molekularem Sauerstoff
MVA Abgasreinigung (schematisch)
Ersatzbrennstoffe (EBS) und Substitutsbrennstoffe
Unter Ersatzbrennstoffen werden alle „Brennstoffe“ verstanden, die keine Regelbrennstoffe (Primärbrennstoffe) darstellen.
Substitutbrennstoffe werden von der Herkunft her unterschieden in:
•Substitutbrennstoffe aus Siedlungsabfall; dabei handelt es sich um die aufbereitete brennbare, hochkalorische Leichtfraktion aus dem Resthausmüll oder aus hausmüllähnlichen Gewerbeabfällen.
•Substitutbrennstoffe aus Gewerbeabfällen; hierbei handelt es sich um aufbereitete brennbare (Mono-) Fraktionen aus produktions-spezifischen Abfällen.
•Substitutbrennstoffe können in konventionellen Gewerbe-und Sperrmüllsortieranlagen wie auch in Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlagen (MBA) anfallen. Weiterhin fallen sie als produktionsspezifische Abfälle in Betrieben der Holz-, Kunststoff-und Textilindustrie an.
Verfahrensschema eines EBS-Kraftwerks
—> Pyrolyse und Vergasung
Pyrolyse
Definition Pyrolyse
• Pyrolyse, Entgasung, Schwelung
• thermische Zersetzung, fester und flüssiger Stoffe unterLuftabschluss in Pyrolysegas und Pyrolysekoks
• Zerlegung höherer in niedrige KW-Verbindungen:
langkettige Moleküle werden in kurzkettige Moleküle zerlegt
• in Abhängigkeit von der Temperatur wird unterteilt in
* Niedrigtemperaturpyrolyse < 500 °C
* Mitteltemperaturpyrolyse 500 °C bis 800 °C
* Hochtemperaturpyrolyse > 800 °C
Ziele der Pyrolyse
Veredelung des Brennstoffs Müll zu höherwertigen
Brennstoffen: Gas und Koks
• kostengünstiger als Müllverbrennung bei < 10 t/h Durchsatz
• Lagerfähigkeit der erzeugten Energieträger Gas und Koks
• höhere Flexibilität als bei der Müllverbrennung gegenüber
Schwankungen der Abfallzusammensetzung
• Verringerung von Umweltbelastungen im Vergleich zur
Müllverbrennung
• bei metallhaltigen Abfällen: Gewinnung von Energie und
reinen Metallen
Vergasung
Definition Vergasung
• thermische Zersetzung des Vergasungsstoffs Abfall unter
unterstöchiometrischer Sauerstoffzufuhr
• Vergasungsmittel: Luft, Sauerstoff, Dampf
• Chemisch gebundene Energie des Vergasungsstoffs wird mit dem Vergasungsmittel in chemisch gebundene Energie eines Vergasungsgases umgewandelt.
• Höhere KW-Verbindungen werden in niedrigere KW-Verbindungen zerlegt
Prozesstemperaturen
–Mitteltemperaturvergasung: bis 900 °C
–Hochtemperaturvergasung: bis 1.600 °C
Produkte der Vergasung
Vergasungsgas, auch Roh-oder Schwachgas genannt:
–bei Vergasungsmittel Luft (O2) und Wasserdampf: Generatorgas
–bei Vergasungsmittel Luft (O2): Luftgas
–bei Vergasungsmittel Wasserdampf: Wassergas
Vergasungsgas kann zu Synthesegas mit den Hauptbestandteilen H2und COveredelt werden
Feste Rückstände:
bei mittlerer Prozesstemperatur wie aus der Müllverbrennung,
bei hohen Prozesstemperaturen: Schlacke-Schmelzgranulat
Ziele der Vergasung
• grundsätzlich: Abfallbehandlung mit dem Ziel der Entsorgung
• Stoffliche Verwertung des Vergasungsgases zu Synthesegas und weiter zu Methanol
• energetische Verwertung im Gas-und Turbinenkraftwerk zu Strom und Wärme
• Lagerfähigkeit der erzeugten Produkte
• Flexibilität gegenüber wechselnder Abfallzusammensetzung
• Reduzierung der Umweltbelastungen
Biologische Abfallbehandlung - Verwertungswege
Verwertungswege für Bioabfall
Wie Bioabfall am sinnvollsten zu verwerten ist, hängt von dessen Zusammensetzung ab. Bei der Verwertung biogener Abfällen lässt sich unterscheiden:
•Nasse Bio-und Speiseabfälle sind für eine Vergärung mit Biogasnutzung und anschließender stofflicher Verwertung der Gärreste geeignet.
•Holzhaltige Bestandteile des Grünabfalls lassen sich am besten energetisch nutzen und können etwa als Brennstoff in Biomasseheizkraftwerken eingesetzt werden.
•Für lignin-und zellulosereiches Pflanzenmaterial sind die Kompostierung und die Herstellung von Qualitätskompost die beste Verwendung.
Kompostierung und Vergärung
Kompostierung:
Aerober (unter Sauerstoffverbrauch ablaufender) biochemischer Prozess, bei dem hochmolekulare Biopolymere unter Wärmefreisetzung, wie z.B. Eiweißstoffe, Kohlenhydrate oder Fette, zu Huminstoffen und zu Kohlendioxid CO2abgebaut werden.
Ziele der Kompostierung
• möglichst rascher und verlustarmer Abbau der organischen Ursprungssubstanzen (= hochmolekulare, natürliche Kohlenstoff/Wasserstoffverbindungen)
•Aufbau stabiler, pflanzenverträglicher
Humussubstanzen
Vergärung:
Anaerober (unter Luftabschluss ablaufender) biochemischer Prozess, bei dem Biogas entsteht
Rohmaterialaufbereitung
Einzelkomponenten weisen meist ungünstige Eigenschaften auf:
• ausgewogene Nährstoffverhältnisse (C, N,...)
• günstiger Wassergehalt
• Strukturstabilität
• Luftporenvolumen
Mischen Anteile abhängig vom Kompostierungsverfahren
Unterscheidung in drei Rottephasen
Zusammensetzung von Biogas
Methan (50-75)
Kohlendioxid (25-50)
Stickstoff (0-7)
Techniken der Vergärung
Die biologische Aktivität der Bakterienkulturen im Biogasreaktor sind in Abhängigkeit der Temperatur sehr unterschiedlich. Für die technische Nutzung werden drei Temperaturbereiche unterschieden:
–psychrophil 15-20°C (unbeheizte Anlagen in Entwicklungsländern)
–mesophil 30-37°C (landwirtschaftliche Biogasanlagen)
–thermophil 55-65°C (großtechnische Anlagen, Kläranlagen)
SehrhäufiganzutreffensindmesophilbetriebeneVergärungsanlagenvoralleminreinenGüllevergärungsanlagen(Topt.=ca.35-37°C),dasichdiesedurcheinesehrguteProzessstabilitätundimVergleichzuthermophilbetriebenenAnlagengeringerenHeizwärmebedarfauszeichnen.ThermophileAnlagenwerdenvorallemdorteingesetzt,wohoheAbbauraten,hoheGasausbeutenundeineHygienisierungdeseingebrachtenGärsubstrat(z.B.KlärschlammbeiKläranlagen)erforderlichsind.
Vergleich Kompostierung - Vergärung, Vorteile
Vergleich Kompostierung -Vergärung
•Vorteile der Vergärung gegenüber der Kompostierung:
–Behandlungsdauer ist um die Hälfte kürzer.
–Flächenbedarf ist geringer.
–Geruchsprobleme sind geringer.
–Energiebilanz ist positiv.
•Nachteile der Vergärung gegenüber der Kompostierung:
–Investition und Betriebskosten sind höher.
–Betriebs-und Entsorgungssicherheit ist geringer.
–Prozessstabilität der biologischen Prozesse ist geringer.
•Holz ist für die Vergärung wegen des Lignins nicht geeignet.
—> Mechanisch-Biologische Abfallbehandlung
Ziele der MBA
•Abbau und Stabilisierung der OS
•verbesserte Inputkontrolle auf Deponie
•Verringerung der Deponiegasbildung
•Verringerung der Sickerwasserbelastung
•Verringerung des Deponievolumens
•Verbesserung des Setzungsverhaltens
•Schadstoffentfrachtung
•Nutzung „Heizwertreiche Fraktion“
Varianten der MBA
Es gibt eine Vielzahl möglicher Prozesskonfigurationen jedoch immer in der Kombination mechanischer Prozesse und einer biologischen Behandlung als Kernverfahren.
Die Hauptkonzepte der mechanisch-biologischen Behandlung unter-scheiden sich in der An-ordnung der Prozessschritte und dem Ziel der biologischen Behandlung. Dabei erfolgt entweder eine mecha-nische Aufteilung des Abfalls in eine energiereiche Fraktion zur thermischen Verwertung und eine energiearme Fraktion zur biologischen Behandlung („Endrotteverfahren“) oder eine biolo-gische Stabilisierung des gesamten Abfalls mit nachfolgenden mechanischen Prozessschritten (Trockenstabilisierung).
Deponierung
Deponiegasbildung
Deponiegas entsteht durch
• biochemischen Abbau von Biomasse
• Übergang von gelösten, adsobierten, flüssigen und festen Stoffen in der Gasphase
• chemische Reaktionen von abgelagerten Stoffen untereinander oder mit Niederschlags-und Sickerwasser
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