Definiere “Fließkurve”
Zusammenhang zwischen Fließspannung k_f (wahre Spannung) und Umformgrad φ
Grundlage zur Ermittlung von “Umformkraft” & “Umformarbeit”
Charakterisierung im Plastischen Bereich
—> Umformgrad beschreibt nur plastischen Teil der gesamten Formänderung, wodurch Fließkurve nicht bei NULL, sondern mit Beginn der plastischen Formänderung, also ab der Streckgrenze R_e beginnt!!!
—> kf(φ=0,00) = R_e
Definiere “Fließspannung k_f“
Spannung, die im einachsigen, homogenen Spannungszustand plastische Verformung eines Werkstoffs einleitet bzw. aufrechterhält
Wie kann “Fließspannung” alternativ bezeichnet werden
Formänderungsfestigkeit
Formänderungswiderstand
Beschreibe das Ermitteln der Fließkurve (ohne Berücksichtigung einer Beschreibung über eine Funktion) über den klassischen Zugversuch
Es erfolgt eine Auswertung des Zugversuchs:
F:=Zugkraft; l_1:=LängeNachBeanspruchung; A_1:=QuerschnittflächeNachBeanspruchung
Fließkurve kann nur bis Ende der Gleichmaßdehnung messtechnisch ermittelt werden
Welche alternativen Ansätze können zum messtechnischen Aufstellen einer Fließkurve genutzt werden
Zugversuch nach Siebel:
Berücksichtigung des Einschnürrbereichs
Messung über Gleichmaßdehnung hinaus
Verfeinerte Formel für Einschnürrbereich über Bridgman:
Zugversuch nach Reihle:
Kurve bestimmbar über Potenzfunktion (nach Nadai)
Fink’sche Gleichung
W := Fließarbeit bzw. Formänderungsarbeit
η := Wirkungsgrad
V := Volumen des Körpers
k_fm12 := Fließspannung —>Abhängig von T, Umformgrad, Umformgeschwindigkeit und Werkstoff
φ_12 := Umformgrad
Beispiele für Berechnung der Mittleren Fließspannung k_fm12 der Fink’schen Gleichung
Berechnung von k_fm12:
(1) Über Mittelwert
(2) Über komische Funktion
Berechnung der Formänderungsarbeit beim Stauchen eines Zylinders:
Nenne Vorteile des Zugversuchs
Gute Versuchsdurchführung, um Gute Referenzen zu finden, weil:
Einachsig
Einfach
Hochgradig standardisiert
Homogen
Reibungsfrei
Nenne die Einflüsse der Umformgeschwindigkeit (Ableitung des Umformgrads nach der Zeit)
Verringerung des Formänderungsvermögens φ_max
—> φ_max:= größtes φ über alle drei Hauptachsen
Bei Warmumformung: Erhöhte Fließspannung wenn Umformgeschwindigkeit > Rekristallisationsgeschwindigkeit
Bei Kaltumformung: Kaum Fließspannungsänderung mit steigender Umformgeschwindigkeit
Normal- und Schubspannung
Spannungen innerhalb des Bauteils durch wirkende äußere Belastungen
Normalspannungen σ_i (i=x,y,z) positiv bei Zugspannung
Schubspannung τ_ij (i,j=x,y,z; i not j) am positiven Schnittufer, wenn in Richtung der j-Achse ausgerichtet
Spannungszustand σ_ij:
Mohrscher Spannungskreis allgemein erklärt
Grafisches Werkzeug zur Darstellung des Spannungszustands an einem Punkt im Material
Bestimmt Normal- (σ) und Schubspannungen (τ) auf beliebig orientierten Ebenen
Hauptspannungen: σ1, σ2, σ3 liegen auf der σ-Achse und sind die Extrempunkte der Kreise
Maximale Schubspannung:
Größte Schubspannung entspricht dem Radius des größten Kreises (zwischen σ1 und σ3)
τmax=(σ1−σ3)/2
Fließspannung k_f wird auf der σ-Achse eingezeichnet
Transformiert als Schubfließgrenze τ_F
Sobald τ_max >= τ_F, fängt plastische Umformung an
Sobald τ_max >= τ_B (Bruch), bricht Werkstück
2. und 3. Quadrant (-): Druckspannung
1. und 4. Quadrant (+): Zugspannung
Aufstellen des Mohr’schen Spannungskreises über einen Spannungszustand, indem Punkte eingezeichnet werden und der Mittelpunkt bestimmt wird (siehe Abbildung: Beispiel zweidiemensional):
Für einen dreiachsigen Spannungszustand:
Wozu dienen Fließspannungshypothesen
Dienen der Umrechnung eines dreidimensionalen Spannungszustandes in eine einachsig zu betrachtende Vergleichsspannung σ_v
Vergleich der Vergleichsspannung σ_v mit der notwendigen Fließspannung k_f
—> Beurteilung, ob Fließen eintritt oder nicht
Welche Fließspannungshypothesen haben wir besprochen
Tresca:
Annahme, dass Fließen dann eintritt, wenn die größte Hauptschubspannung im betrachteten Element die Schubfließgrenze erreicht.
Vergleichspannung nach Tresca:
v. Mises:
Betrachtung von allen drei Spannungen
—> Gegenseitige Beeinflussung
Vergleichspannung nach v. Mises:
Mises hat ca. 15% höhere Werte
Tresca leichter zu berechnen
Was versteht man unter “Umformbarkeit”
Fähigkeit eines Materials, plastisch verformt zu werden, ohne dabei zu brechen oder zu reißen
Gemessen an
Duktilität
Verfestigungsverhalten
Abhängig von
Art der Legierung
Alterung
Vorbehandlung
Temp. & Umformgeschwindigkeit
Was sind die Einflussgrößen der “Reibung”
Belastung F_N
Stoff-/Werkstoffeigenschaften μ
Schierstoff
Relativgeschwindigkeit
Temperatur
Coulomb: F_R = μ * F_N
Weshalb ist Reibung unerwünscht
Kraft steigt
Energiebedarf steigt
Temperatur steigt
Oberflächenqualität sinkt
Verschleiß
Wann ist Reibung erwünscht
Walzen: Einzugsbedingung
Schmieden: Wegrutschen
Drahtziehen
Zug-Druck-Umformen
Plastische Verformung findet in der Umformzone statt, wo in der Regel auch die Reibung wirkt, außer es gibt weitere reibungsbehaftete Kontaktflächen/Kontaktzonen
Reibung beim Drahtzeihen u.a. abhängig von:
Reibwert μ
Öffnungswinkel α
Querschnittänderung leichter zu bestimmen als eine Längenänderung
—> Querschnittsfläche A wird für die Ermittlung vom Umformgard φ berücksichtigt
Vorteile der Umformtechnik / des Umformens
Leichtbau
Beeinflussung mechanischer Eigenschaften
Hohe Produktivität
Gute Quaität der Werkstücke
Ununterbrochener Faserverlauf
Gute mechanische Eigenschaften
Einsatz preiswerter Materialien
—> preiswerte Stähle mit geringer Festigkeit können nachträglich verfestigt werden
Geringer Materialeinsatz
Reduzierung nachträglicher spanender Bearbeitung
Nachteile des Umformens
Sehr große Umformkräfte
—> teure und stabile Maschinen benötigt
Notwendigkiet gut haftender Schmiermittel
—> nachträgliche Reinigung
Hohe Stückzahlen als Voraussetzung
Nur grobe Toleranzen bei Warmumformung
Herausforderungen und Trends
Hohe Fixkosten für Werkzeuge und Maschinen
Hoher Energiebedarf
Mobilitäts-/Energiewende
Destruktive Anreizsysteme
Digitalisierung
Walzen
Druck-Umformen
Einzugsbedingung tan(α) < μ
Durchzugsbedingung tan(α/2) < μ
Länge der Umformzone l_d = Wurzel(Δh*r)
Griefwinkel α = arcsin(l_d/r)
Tiefziehen
Formeln:
n := Verfestigungsexponent
β := Tiefziehverhältnis
d_0 := Rondendurchmesser
d_i oder d_1 := Stempeldurchmesser
Zu erfüllende Bedingungen:
F_stmax := Max. Stempelkraft
F_B := Bodenreißerkraft
β_0max := Max. zulässiges Tiefziehverhältnis (empirisch)
Beispiel:
Simulation
Nachbildung eines realen Prozesses oder Systems in einem Modell
—> Untersuchung des Verhaltens unter verschiedenen Bedingungen ohne physische Experimente
Input:
Materialeigenschaften (Streckgrenze R_e, Zugfestigkeit R_m, Fließspannung k_f, …)
Bauteildaten (Geometrie)
Prozessdaten
Umgebungsbedingungen
Output:
Kräfte
Rückfederung
Temperaturen im Bauteil
Machbarkeitsanalyse
…
Finite-Elemente-Methode (FEM)
Simulationsmethode
Hilft Anzahl teurer und aufwendiger Versuche zu senken
Aussagen bezüglich:
Stofffluss der Bauteils
Werkzuegbelastung
Fertigungsfehler (Falten, Risse)
Gesamtstruktur eines Systems über Berechnungsmodell (Differenzialgleichungen) in Vielzahl kleiner Teilgebiete (finite Elemente) unterteilt
—> Beschreibung der Elemente erlaubt Beschreibung des Verhaltens der Gesamtstruktur
Ermittelbar:
Verschiebungen
Spannungsfelder
Temperaturfelder
Magnetische Felder
etc.
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