Wahn
Definition: Subjektive Fehlbeurteilung der Realität, die die Lebensführung behindert und trotz objektiver Widersprüchlichkeit nicht verworfen wird
Allgemeine Kriterien eines Wahns (nach Jaspers)
Gewissheit
Unkorrigierbarkeit
Inhalte sind objektiv falsch
Wahninhalte
Parathymer Wahn: Der Wahninhalt passt nicht zur Stimmung
Synthymer Wahn: Der Wahninhalt entspricht der Stimmung
Sonderfall: Überwertige Idee
Als sehr bedeutend erlebte Ideen, die für andere Personen kaum nachvollziehbar sind
Kriterien eines Wahns nicht vollständig erfüllt
Akoasmen
= akustische Halluzination
Non-Verbale Halluzinationen, die Geräusche jeder Art sein können (Rauschen, Summen, Pfeifen, Zischen, etc.)
Operante Konditionierung
Die operante Konditionierung beruht auf dem Phänomen, dass Belohnungen zur Häufung eines Verhaltens und Bestrafungen zur Reduktion eines Verhaltens führen.
m. positiver und negativer Verstärkung, indirekter und direkter Bestrafung
SORKC-Modell nach Kanfer
Zur Verhaltensanalyse bei der VT
Stimulus, Organisation, Reaktion, Kontingenz, Consequences
Delirogene Medikamente
Glucocorticoide, Fluorchinolone
Anticholinerges Delir bei anticholinergen Wirkstoffen, bspw. trizyklischen Antidepressiva, Antihistaminika, Parkinson-Medikamenten und Antipsychotika
Symptomorientierte PharmakoTH bei Demenz
Depression: 1. Wahl
Mirtazapin
Sertralin
Schlafstörungen:
Melperon
Pipamperon
Aggressivität/Agitation:
1. Wahl: Risperidon
2. Wahl: Haloperidol
Kognitive Triade nach Beck
Negativ verzerrte Sicht auf sich selbst, die (Um‑)Welt und die Zukunft
Somatisches Syndrom
bei unipolarer Depression, wenn mind. 4 der folgenden somatischen Symptome vorliegen:
Deutlicher Interessen- oder Freudverlust (Anhedonie)
Mangelnde Reagibilität
Früherwachen
Morgentief
Psychomotorische Hemmung oder Agitiertheit
Deutlicher Appetitverlust
Gewichtsverlust
Deutlicher Libidoverlust
CAGE-Test
CAGE: Einfacher Alkoholismus-Test, der der groben Orientierung dient
C (Cut down drinking): „Haben Sie jemals daran gedacht, weniger zu trinken?“
A (Annoyed): „Ärgert Sie die Kritik Ihres Umfelds an Ihrem Alkoholkonsum?“
G (Guilty): „Empfinden Sie Schuldgefühle aufgrund ihres Trinkverhaltens?“
E (Eye opener): „Brauchen Sie morgens nach dem Aufwachen Alkohol, um leistungsfähig zu werden?“
Auswertung
Jede positiv beantwortete Frage entspricht einem Punkt
Zwei oder mehr Positiv-Antworten: Wahrscheinlicher Alkoholmissbrauch bzw. Alkoholabhängigkeit
Allgemeine Kriterien eines Abhängigkeitsyndroms (ICD-10)
Nach ICD-10: Mind. 3 der nachfolgenden Kriterien bestehen zeitgleich über mind. 1 Monat oder wiederholt innerhalb von 12 Monaten
Substanzverlangen (Craving)
Schwierigkeiten, den Konsum zu kontrollieren
Körperliches Entzugssyndrom
Toleranzentwicklung gegenüber der Substanz
Vernachlässigung anderer Aktivitäten zugunsten des Konsums
Anhaltender Substanzgebrauch trotz nachweislich schädlicher Folgen
Medikamentöse Therapie bei Alkoholentwöhnung (Anti-Craving-Substanzen)
Indikation: Ergänzend zu laufenden psychosozialen oder -therapeutischen Angeboten
Ziel: Rückfallvermeidung durch Minderung des Trinkverlangens
Mögliche Präparate
Wirkung über glutamaterges System
Acamprosat
Wirkung über opioiderges System
Naltrexon
Nalmefen
Aversions-Therapie
Disulfiram (in Deutschland nicht mehr zugelassen)
Rett-Syndrom
Entwicklungsstörung mit progressivem Verlust der Intelligenz und kognitiven Fähigkeiten wie Sprache, Lokomotion und Gebrauchsfähigkeit der Hände
betrifft fast ausschließlich Mädchen
In >95% der Fälle Mutation im MECP2-Gen (meist spontane Neumutation)
Med TH bei Tic-Störungen
Dopaminüberschuss in den Basalganglien -> Therapieansätze zielen häufig auf einen Dopaminantagonismus ab
Antipsychotika
Off-Label Use
Substanzen
Mittel der 1. Wahl
Aripiprazol
Bei Kindern alternativ: Tiaprid
Alternativ: Bei Kindern und Erwachsenen
Risperidon
Sulpirid (insb. bei komorbider Zwangsstörung)
Pica
Wiederholtes Essen ungenießbarer Substanzen, bspw. Lehm, Papier
Häufig bei: Kindern, Menschen mit Intelligenzminderung, Autismus-Spektrum-Störung
Präsuizidales Syndrom nach Ringel
Einengung: Insb. subjektive, aber auch objektive Verringerung der Wahlmöglichkeiten im Leben der gefährdeten Person, bis nur noch ein Suizid als möglicher Ausweg erscheint
Verlust der Lebensfreude (depressiver Affekt)
Sozialer Rückzug
Aggressionsumkehr: Nach außen unterdrückte Aggressionen, die zu autoaggressivem Verhalten führen
Suizidphantasien: Neben der Realität wird eine Scheinwelt aufgebaut, in der die suizidale Handlung eine immer größere Rolle spielt
Suizid - Stadieneinteilung nach Pöldinger
Erwägungsstadium: Suizidgedanken kommen auf und ein Suizid wird in Erwägung gezogen
Ambivalenzstadium: Schwanken zwischen dem Wunsch, sich umzubringen, und dem Wunsch, nicht zu sterben, sondern das eigene Leben zu verändern
Entschlussstadium: Es wird die Entscheidung zum Suizid getroffen
Zuletzt geändertvor 4 Monaten