Fremdkapitalbewertung
Fremdkapitalkosten ohne Ausfallrisiko — Nominal risikoloser Zins = k; Realzins zzgl. erwarteter Inflationsrate
Fremdkapitalkosten mit Ausfallrisiko — Nominal risikoloser Zins zzg. Aufallrisikoaufschlag (Credit Spred) = k
Eigenkapitalkosten Grafisch
Eigenkapitalkosten nach dem Capital Asset Pricing Model (CAPM)
ßE Eigenfinanzierung: Asset Beta = unlevered Beta; Mischfinanzierung = levered Beta
Eigenkapitalbewertung
Unternehmensbewertung
Erwartete Free Cash Flows to Equity (NCF=FCE) oder Dividenden
k=Eigenkapitalkosten=Erwartete Rendite der EK-Geber
Risikoaufschläge erhöhen die EK-Kosten
Erwartete Free Cash Flows to the Firm (NCF = FCF)
k=Gewichtete Kapitalkosten (WACC)
EK-Kosten
FK-Kosten nach Steuern
Goldene Regel der Wertschöpfung
Investiere wenn …
• Interner Zinsfuß der Investition (Nettobarwert der Zahlungsreihe gleich null.) größer als
Kapitalkosten
• Nettobarwert der Investition zu Kapitalkosten positiv
Barwertprinzip ermöglicht
die Bewertung eines Assets und damit …
Berücksichtigung des
Zeitwerts des Geldes (Diskontierung)
Risiko der Cash Flows
die Prüfung auf Wertschöpfung durch Investition
Eigenkapitalkosten: Zweites Theorem vom Modigliani und Miller mit Unternehmensbesteuerung
Eigenkapitalkosten nach dem Gordon Growth Modell — geschätzt
Fremdkapitalkosten
Nullkouponanleihe — Gläuber erhalten hoffentlich den Nomalwert am Laufzeitende
Kouponanleihe — Gläubiger erhalten hoffentlich periodisch Kouponzinsen und den Nominalwert am Laufzeitende
Wandelanleihe — Gläubiger erhalten zusäzlich eine Kaufoption auf Aktien und haben am Laufzeitende ein Wahlrecht zwischen Aktien (Wandlung) oder Rückzahl des Nominalwerts
Fremdkapitalkosten mit dem CAPM ermittelt
Fremdkapitalkosten Formel
Gewichtete Kapitalkosten (Weigted Average Cost of Capital, WACC) — Anwendung bei Mischfinanzierung
Gewichtete Kapitalkosten
levered Beta und unlevered Beta gem. zweites Theorem von Modigliani und Miller
Fremdkapitalkosten nach Steuern — Steuervorteil
Zinszahlungen sind abzugsfähig vom EBIT, wodurch sich die effektiven FK-Kosten reduzieren.
Levered Beta vs. unlevered Beta
Levered Beta berücksichtigt das zusätzliche Risiko durch die Verwendung von Schulden, während Unlevered Beta das reine Geschäftsrisiko ohne Berücksichtigung der Finanzierungsstruktur misst.
Unlevered Beta wird oft als Ausgangspunkt verwendet und dann entsprechend der spezifischen Kapitalstruktur des Unternehmens angepasst, um das Levered Beta zu erhalten.
Durch das Verständnis dieser beiden Konzepte können Investoren und Finanzanalysten besser einschätzen, wie sich die Verschuldung auf das Risiko und die erwartete Rendite von Eigenkapitalanlagen auswirkt.
Gewichtete Kapitalkosten berechnet mittels zweites Theorem von Modigliani und Miller
Kapitalkosten als FUnktionen des Verschuldungsgrads
Modigliani und Miller
Modigliani und Miller unterstellen einen perfekten Kapitalmarkt und betrachten zwei
Unternehmen, welche sich nur hinsichtlich der Kapitalstruktur unterscheiden
Perfekter Kapitalmarkt
• keine Transaktionskosten, keine Steuern, kostenlose Information, perfekte Teilbarkeit von
Wertpapieren, homogene Erwartungen, symmetrische Information
• Beide Unternehmen befinden sich im Steady State, sind also „eingeschwungen“
• Abschreibungen = Investitionen (DEP = CAPEX)
• keine Änderungen im Net Working Capital (ΔNWC = 0)
• Das erwartete EBIT (E[EBIT]) wird von beiden Unternehmen als ewige Rente verdient
(Bemerkung) Diese Annahmen sind nicht erforderlich aber didaktisch hilfreich.
• Die verschuldete Unternehmung hat eine permanente Schuld (consol bond) mit Nominalwert F und Kouponzins kF begeben.
• Für die Werte V beider Unternehmen gilt (U = unleverd, L = levered)
Theorie der Kapitalstruktur
Die Theorie der Kapitalstruktur unter Berücksichtigung von Steuern, Kosten finanzieller
Anspannung und Agenturkosten wird als Trade-Off Theorie der Kapitalstruktur bezeichnet.
cost of financial distress
Kosten finanzieller Anspannung (engl. cost of financial distress) bestehen aus
• Kosten des Bankrott (engl. bankruptcy cost) und
• Effizienzverlusten aus Agenturbeziehungen (engl. agency cost), die mit zunehmender Verschuldung ansteigen.
Analyse von Modigliani und Miller
Die Arbitragefreiheit (Law of One Price) liefert das erste Theorem von Modigliani und Miller
(MM I) zur Irrelevanz der Kapitalstruktur für den Wert des Unternehmens.
• Beide Strategien liefern dieselben erwarteten Cash Flows für den Investor, weshalb
Investoren für beide Strategien denselben Preis bezahlen.
Bankruptcy Cost
• Direkte Bankruptcy Cost (Anwaltskosten, Gerichtskosten, sonstige administrative Kosten des Insolvenzverfahrens)
• Indirekte Bankruptcy Cost (Verlust des Vertrauens von Geschäftspartnern und Kunden und dadurch Verluste im operativen Geschäft + Verlust von Mitarbeitern und damit von Know-How)
Leverage Effekt
Ersetzt man teilweise „teures“ Eigenkapital durch „billiges“ Fremdkapital so entsteht ein
Mehrertrag für das verbleibenden Eigenkapital i.H.v. (ku-kd)*(1-T)*D/E.
Grenzen der Verschuldung: Beispielrechnung
Trade-off Theorie
Pecking order Theorie
Personal Taxes
Asymmetric information between
managers and investors
Issuing stocks & bonds conveys bad information (-) (signaling character of stock and bond issues)
Tax benefits of debt at the corporate level (+)
Personal tax penalties to bondholders (-)
Grenzen der Verschuldung
Dividende:
Was ist eine Dividende?
Wer entscheidet über eine Dividende?
Wer erhält die Dividende?
Formen von Dividenden?
Im weiteren Sinne: Übertragung von Geld oder verbrieften Ansprüchen an die Aktionäre (Aktiendividende)
Engeren Sinne: Übertragung von Geld an die Aktionäre (Bardividende, Aktienrückkauf)
Hauptversammlung (engl. general assembly)
registrierte Aktionäre am Dividendenstichtag (engl. record date)
Bardividende, Aktiendividende, Aktienrückkauf
Agency Costs
Die Agency Cost berücksichtigen Effizienzverluste aus Agenturkonflikten zwischen Eigentümern
(Agent) und Gläubigern (Prinzipal) und sind bei hoher Verschuldung, d.h. bei Financial Distress,
stärker ausgeprägt.
DP und Agenturkonflikte — Beispielaufgabe:
Management des Wechselkursrisikos
Beispiel – Translation Exposure
• Mutterunternehmung in den USA mit Tochterunternehmung in der Schweiz
• Bilanz der Tochterunternehmung
wichtigsten Investitionskriterien
• Nettobarwert
• Interner Zinsfuß
• Amortisationszeitpunkt und dynamischer Amortisationszeitpunkt
Drei Perspektiven zur Relevanz der Dividendenpolitik
Hedging mit Währungstermingeschäften
Irrelevanz der Dividendenpolitik nach Modigliani und Miller im perfekten Kapitalmarkt
Perfekter Kapitalmarkt: keine Transaktionskosten, keine Steuern, kostenlose Information, perfekte Teilbarkeit von Wertpapieren, homogene Erwartungen, symmetrische Information
Grundlegender Gedanke: Erhöhung der Dividende an Eigenkapitalgeber erfordert c.p. die Beschaffung von externen Mitteln, für die Beschaffung externer Mittel müssen den neuen Kapitalgebern zukünftige
Rückflüsse zugesagt werden, diese zugesagten Zuflüsse an neue Kapitalgeber werden c.p. aus den Rückflüssen an die Eigenkapitalgebern „herausgeschält“.
Fazit: Die Erhöhung der Dividende an Eigenkapitalgeber wird durch Reduktion zukünftiger Rückflüsse kompensiert. Insgesamt resultiert ein Nullsummenspiel für die Eigenkapitalgeber.
Modigliani und Miller motivieren entlang des Clientele Effect die Irrelevanz der
Dividendenpolitik.
Durch die Wahl einer Auschüttungspolitik zieht ein Unternehemen die Gruppe von
Eigenkapitalgebern – eben das Klientel – an, welches eben diese Auschüttungspolitik
bevorzugt.
Aber jeder Aktionär ist so gut wie ein anderer.
Aus Sicht der Unternehmung ist nur wichtig, dass alle Aktien gehalten werden,
Irrelevanz Dividendenpolitik im perfekten Kapitalmarkt
Ausgangslage:
eigenfinanziertes Unternehmen mit 1000 Aktien
in jeder Periode t=0, 1, 2, 3, … (d.h. in perpetuity)
EBIT = 1200, CAPEX = 200 (Investitionen), DEP=0, ΔNWC=0, INT=0 (Zinsen)
Eigenkapitalkosten 10%
Steuersatz im perfekten Kapitalmarkt tc=0
Analyse (Dividendenpolitik 1):
Dividende in t=0 in Höhe des FCE=(EBIT-INT)*(1-tc)+DEP-CAPEX-ΔNWC=1000
Preis einer Aktie (ex dividend) in t=0
Vermögen der Eigenkapitalgeber in t=0
Wert der Aktien + Dividende:
10 ⋅1000 +1000 = 11000
Analyse (Dividendenpolitik 2):
Ausgabe neuer Aktien i.H.v. 200 (ex dividend) und Ausschüttung einer Dividende i.H.v. 1200 in t=0
Preis der Aktien (ex dividend)
Analyse (Dividendenpolitik 3):
Aktienrückkauf i.H.v. 1000 in t=0
Preis der Aktien (ex-dividend)
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