Einführung:
Formen der Angst
Angst als Primäremtion (State)
Affektiv-kognitive, physiologische und verhaltensbezogene Komponenten
Ängstlichkeit als Persönlichkeitsmerkmal (Trait)
Persönlichkeitsmerkmal, einer erhöhten Angstreagibilität
Häufig bereits früh/ Kindesalter
Pathologsiche Angst
Angstreaktionen bzw. Vermeidungsverhalten werden als subjektiv belastend und unagemessen erlebt
subjektives Gefühl des Kontrollverlustes
Angstreaktionen konsistent und überdauernd
Leiden o. Beeinträchtigungen
Angst als Primärreaktion
Angst (State): Grundemotion -> normales Funktionieren, gekennzeichnet durch:
Gefühl:
Aversiv
Beunruhigend
innere Anspannung
Kognitionen
Erwartung eines bedrohlichen Ereignisses
Bewertung des Ereignisses als schrecklich
Physiologische Reaktionen:
Arousal -> Aktivierung des somatischen und autonomen und ZNS
Verhalten
Spezifische Mimik
Flucht
Vermeidung
-> Merke: verschiedenen Ebenen der Angst kovariieren dabei nur unvollständig
Neurobiologische Basis der Angst: Gehirn
Schneller Pfad
Schneller Pfad:
Abgleich Bedrohlichkeit -> schnelle Reaktion Reizinformation -> Thalamus -> Amygdala
Vorteil:
Schnell
Nachteil:
“fehleranfällig” (Fehlalarm”
Evolutionär:
“Vorsicht ist besser als nachsicht
Langsamer Pfad
Langsamer Pfad:
kognitive Bewertung
Reizinformation -> Thalamus -> visueller Cortex -> Hippocampus -> Amygdala/ frontaler Cortex
feinere Beurteilung, intentionale Reaktion, wichtig fürs Lernen
Langsam
Evolutiver Nutzen: Kogntives Nachjustieren möglich
Abbildung
Neurobiologische Basis der Angst:
autonomes NS
Aufrechterhaltung der Homöostase Regulationsebenen z.T. im ZNS (Hypothalamus)
Subsysteme: Sympathikus <-> Parasympathikus
Angst vorwiegend sympathische Aktivierung mit:
Ausschüttung Adrenalin & Noradrenalin
Pupillenerweiterung
Hemmung Speichelfluss
Steigerung Herzfrequenz und Blutdruck
Weitung Bronchien
Durchblutung Muskulatur
Magen-Darm Kontraktion, verringerte Peristaltik
Kontraktion von Sphinkter von Darm und Blase
Angst
Überlebensvorteil in Evolution
Vor bestimmten Dingen angeboren (preparedness): Schlangen, Höhen
Erlernbar und verlernbar durch verschiedene Lernerfahrungen (-> 3-Wege-Modell Rachemann)
Klassische Konditionierung, One-shot learning
Modelllernen
Semantisches Lernen durch Wanrungen, negative Informationen oder Medienberichte (Instruktionslernen)
Angstkonditionierung
Klassische Kodntionierung
Neutraler Stimuli + Schmerzreiz (UCR= unconditioned reaction)
Wiederholte Paarung: Neutraler Stimulus und UCR
Konditionierte Reatkion (CR= conditioned reaction)
-> erwartung der Gefahr bei rotem Dreiecj - geht auch ohne dass der Person die Kontingenz bewusst ist
One-Shot Learning
Generalisierung
One-Shot Learnung
Manchmal reicht ein “Durchgang” z.b. starkem Ereignis/preparedness
Genralisierung
Im Verlauf Generalisierung: werden ähnliche Stimuli gefürchtet (und vermieden)
Angst verlernen
A) Löschung
wenn wiederholte Darstellung des CS ohne UCR autritt
B) Erlernen der Ungefährlichkeit
aufgebauten neuronalen Verbindung können nicht einfach gelöst werden sondern es kommen neue Informationen hinzu
Neue Information der Ungefährlichkeit hemmt Angstreaktion, handelt sich um Form von inhibitorischen Lernen
Inhibitorisches Lernen
Angst verlernen als inhibitorsches Lernen:
ursprüngliche Assoziation bleibt bestehen, wird frontal gehemmt (=aktiver Prozess)
Aspekte hohe klinsiche relevanz:
Flashbacks PTBS
bei Therapie von Angststörungen (wie muss man Expo durchführen)
Mechanismus der Exposition: Löschung/Habituation
Mechanismus der Exposition: Inhibitorisches lernen
Inhibitorisches lernen
wiederauftreten der Angstreaktion unter verschiedenen Umständen
Angstreaktionen können nochmal auftreten
Angstreaktionen können wieder auftreten wenn der US ohne CS auftritt
z.b. biss vom piranha und nicht vom Hund, Angst vor Hund tritt wieder auf
Wiederauftreten bei Kontextänderung: Stimulus tritt im neunen Kontext auf
z.b. habe in einem Kontext gelernt, Hunde sind harmlosm nun befinde ich mich aber draußen
Wieder áuftreten wenn anderes negatives, unerwartetes Ereignis eintritt
Modulation der Angstreaktion durch weitere Erfahrungen/Informationen
Inflationseffekt
Erlebnisse nach Konditionierung klnnen Intensität und Fortbestehen einer konditionierten Furcht beeinflussen
z.b.
harmloser Autounfall -> furcht autofahren
einige Zeit später körperlicher angruff
-> höhere Wahrscheinlichkeit Auto phobie
Auch verbale Informationen können im Nachhinein intensität von Furcht erhöhen
Latente Hemmung
Frühere positive Erfahrungen mit konditionierten Stimulus erschweren Konditionierbarkeit
Modelllernen zur latenten Hemmung: s.o. wenn Affen andere Affen beobachten, die mutig bei Schlagen aufteten sind auch bei Angstreaktionen auf Schlagen schlechter konditionierbar
Warum wird manche Angst nicht gelöscht/verlernt?
2 Faktoren Theorie von Mowrer:
Phase 1 Erwerb:
Angst wird durch klassische Konditionierung erworben
Phase 2 Aufrechterhaltung:
Mensch vermeidet zusammentreffen mit Hunden -> keine Angst
Wegfall von negativen Emotion durch operatne Konditionierung (negative Verstärkung) zur Aufrechterhaltung der Vermeidung
Durch Vermeidung wird Erfahrung mit ungefährlicher Hunden verhindert -> Löschung findet nicht statt
-> Angst aufrechterhalten
Modelllernen: erlernen von Angst
beobachtung anderer die auf Stimulus mit Angst reagieren kann auch zur Angst fphren
Auch an tierversuch nachgewiesen: Affen die keine Angst vor schlagen hatten beobachteten Affen die Angst hatten
Modelllernen: verlernen der Angst
Durch Modellernen kann Angst auch abgemildert werden
Kinder sagen bidler von 3 tieren die sie nicht kannten, gepaart mit glücklcihen gesichtern ihrer mütter und fremder frauen
-> modelllernen kann angst erlernt werden
Semantisches lernen
Rachman: “Instruktionslernen”
Menschen verarbeiten Informationen und können durch Wanrungen, negative Informationen und Medienberichte Angst entwickeln
Semantisches Lernen
Prospektive Studie 7-9 jährige Kinder
baseline messung von Angst vor 2 neuen stimuli (“Monster”)
-> einschätzungen unterschieden sich nicht
Hörten dann positive geschichte über das eine, negative über das andere
Erneute Angstmessung:
-> Einstellung zum positiven Monster blieb gleich, gegenüber dem anderen: mehr Angst
Effekt nur bei direkter Mitteilung der Geschichte durch erwachsene, nicht durch video oder anderen Kindern
Furcht und Angst
DSM unterscheidung
Fear (Furcht) = emotionale Reaktion auf gegenwärtige oder unmittelbare Bedrohung
Anxiety (Angst) = Erwartung einer zukünfitgen Bedrohung
-> Oft synonym verwendet im deutschen
Ängstlichkeit
Ängstlichkeit (Trait) = Persönlichkeitseigenschaft:
Disposition
In mehr Situationen mit State-Angst zu reagieren
intensivere Angst in Situationen zu empfinden, bei denen viele Menschen Angst haben
-> erhöhte Angstreagibilität
Wird dimensional oft mit Ängstlichkeitsinventaren wie STAI (State-Trait-Anxiety-Inventory) gemessen
Verhaltenshemmung (Engl. Behavioral Inhibition):
Temperamentseigenschaft die im Kindesalter beobachtbar ist (ende des 1. LJs): Neigung beim Kontakt mit neuen Situationen/unbekannten Menschen mit Angst & Vorsicht/Vermeidung zu reagieren
Pathologische Angst
Gemeinsame Kennzeichen:
Angstreaktionen bzw. Vermeidungsverhalten werden subjektiv als belastend und unagemessen erlebt
subjektives Gefühl Kontrollverlsut
Angstreaktionen treten konsistent und überdauernd auf
Leiden oder Beeinträchtigungen
-> Angsstörungen unterscheiden sich v.a. in Stimuli
Klassifikation
Prävalenz deutschland
Komorbiditäten
Spezifische Phobien
DSM-5 Kriteiren
A. Ausgeprägte Furcht o. Angst vor einem spezifischen Objekt o. einer spezifischen Situation
B. Phobische Objekt o. Situation ruft fast immer eine unmittelbare Furcht o. Angstreaktion hervor
C. Phobische Objekt o. Situation wird aktiv vermieden bzw. unter starker Furch o. Angst ertragen
D. Furcht o. Angst geht über das Ausmaß der tatsächlichen Gefahr durch spezifische Objekt oder Situation hinaus und ist im soziokulturellen Kontext unverhältnismäßig
E. Furcht/Angst/Vermeidung ist anhaltend, typischerweise 6 Monate oder länger
F. Furcht/Angst/Vermeidung verursacht in klinisch beduetsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflcihen o. anderen wichtigen Funktionsberiechen
G. Störungsbild kann nicht besser durch Symptome einer anderen psychischen Störung erklärt werden
Diagnostische Kriterien (ICD-10)
Angstsymptome: Wenigstens einmal in Situation, sind min. 2 der Angstsymptome aufgetreten (eines davon aus 1-4)
Vegetative Symptome:
Palpitationen, Herzklopfen, Herzfrequenz erhöht
Schweißausbrüche
Tremor
Mundtrockenheit
Symptome die Thorax und Abdomen betreffen:
Atembeschwerden
Beklemmungsgefühl
Thoraxschmerzen oder Missempfindungen
Nausea o. abdominelle Missempfindungen
Psychische Symptome
Gefühl von Schwindel, Unsicherheit, Schwäche, Benommenheit
Gefühl die Objekte sieen unwirklich (Derealisation) oder man selbst weit entfernt/ “nicht wirklich hier” (Depersonalisation)
Angst vor Kontrollverlsut, verrückt werden, auszuflippen
Angst zu sterben
Allgemeine Symptome
Hitzewallungen oder Kälteschauer
Gefühllosigkeit oder Kribbelgefühle
Spezifische Phobie
A. Entweder 1 oder 2
Deutliche Furcht vor besitmmten Objekt oder Situation (außer Agoraphobie F40.0) oder sozialer Phobie (F40.1)
Deutliche Vermeidung solcher Objekte und Situationen (außer Agoraphobie F40.0) oder sozialer Phobie (F40.1)
B. Angstsymptome in gefürchteten Situationen zu irgendeiner Zeit seit Auftreten der Störung wie in (B. F40.0) definiert
C. Deutlcihe emotionale Belastung durch Symptome oder Vermiedungsverhalten; Einsicht, dass diese übertrieben und unvernünftig sind
D. Symptome sind auf gefürchtete Situation oder Gedanken an diese beschränkt
Diagnostische Kriterien (ICD-11)
ausgerpägte und übermäßige Furcht o. Angst die immer auftritt, wenn ein/mehrere Objekte oder Situationen ausgesetzt ist oder diese erwartet
und kein verhältnis zur tatsächlichen Gefahr besteht
Phobischen Obkjekte o. Situationen werden gemieden oder mit intensiver Angst/Furcht ertragen
min. mehrere Monate oder so schwerwiegend dass sie zu erheblichen Leodensdruck/Beeinträchtigungen im Bereiechen des Lebens führen
Subtypen
Tier-Tyous (Spinnen, Insekten, Hunde etc.)
Umwelt Typus (Unwetter, Dunkelheit, Hlhe, Wasser)
Blut-, Spritzen-, Verletzungstypus, ggf. dentalphobie
Situativer Typus (z.b. Tunnel, Brücken, Fliegen, Auto, Fahrstühle)
Sonstige (Masken, Erbrechen)
Epidemiologie
Lebenszeitprävalenz: 10%
Einjahresprävalenz: 7-9%
Frauen:Männer 2:1, abhöngig vo, Typus
meisten Tiere/Umwelt und Situationsbezogen
Verlauf:
erkrankungsbeginn: 10-15j
situativer Typus: zweigipflig (Kindheit und Mitte der 20er Lj.)
Unbehandlet meist persistierend
Komorbidität:
v.a. andere Angststörungen va soziale und Agora
Ätiologie
multifaktiorell (vulnerabilitätsstressmodell), fakoren:
Genetik
erhöhte Vulnerabilität: zwillignsstudien sagen Subtypen vorher (25-30% vererbt)
Biologische Faktoren (erhöhtes Arousal, preparedness)
Erziehungssstil (überbehütend, Eltern selbst ängstlich)
Lernerfahrungen
Mangel an Erfahurngen mit bestimmten Situationen (->Fehlendes Lernen von Bewältigung angebroenner Furchdispositionen im Kindesalter?
Stressfaktoren kommen Lernerfahrungen und Lebensereignisse dazu
Aufrechterhaltung wird v.a. durch Vermiedungsverhalten und dadurch mangelnde Löschung der Angst/Erlernen der Ungefährlichkeit erklärt
Diagnostik
Screeningfrage
Haben Sie starke Angst vor bestimmten Dingen o. Situationen wie Insekten, Spinnen, Hunden, Katzen, Naturgewalten, Blut, Verletzungen, Sprotzen oder Höhen?
Kategoriale Diagnostik: SCID-CV/ DIPS
Dimensionale Diagnostik:
Allgemeine Angstsymptome
Spezifische Fragebögen für phobische Objekte
-> Verlaufsmessung
Fragebögen
Beck
Allgemeine Angstsymptome: Beck Angstinventar
Erfassung der Schwere von klinischer Angst
Veränderung der Schwere klinischer Angst
Vorwiegend physiologische Symptome
21 Items
spezifische Objekte
FAS: Fragebogen Angst vor Spinnen
für andere Objekte genauso vorhanden
Besonderheiten
Ausschluss medizinischer Ursache (Konsiliarbericht)
Störungsspezifische Fragebögen
Gute Exploration von:
schwierige Situationen und Kennzeichen
Gednaken/Befürchtungen
Gefühlen
körperlichen Reaktionen
Vermeidungs und Sicherheitsverhalten
Abgrenzung von Kompetenzdefizit & Angst
Behandlungsempfehlungen Leitlinie
Psychotherapie
Expositionstherpaie (Ia/A)
1-6 Sitzungen (dauer 1-3 std)
Indivduell planen je nach Krankheitsschwere, Komobidität, psychosozialier Rahmenbeidungen
wenn in vivo nicht verfügbat: VR (1b)
10% Kentose mit Übelkeit
nur in bestimmten Zentren
Pharmakotherapie
Studien reichen zum nachweis der wirkung nicht aus
Konfrontationsbehandlung
Typen und Grundsätze
Typen
Konfrontation in vivo: mit Stimuli in Relatität
Anwendung: wenn immer möglich
In sensu: in der Vorstellung nach Erstellung eines entsprechenden Skriptes
Anwendung: fall in vivo unmöglich/gefährlich
Grundsätze der Expo:
Gezieltes Herstellen/Aufsuchen von Situationen
Welche Situationen mit welchem Ziel aus Analyse der individuellen Problematik abgeleitet
Aktivierung der Symptome
Gute Vor und Nachbereitung
Mit Einverständnis und Bereitschaft der Patienten
Konfrontationsbehanldung
Ziel
Ziele der Exposition
Ändeurngen in
Denken: eingeeengt, angstdominiert
Aktivitätsradius: eingeschränkt
Selbstbild: wenig Zutrauen in sich und eigene Bewältigungskompetenzen
Beziehungen: Abhäniggkeit von Begleitung/Hilfe/Wohlwollen
Zuletzt geändertvor 2 Monaten