Wie werden Aktien typischerweise klassifiziert?
Nach Marktkapitalisierung:
Large Caps (Marktkapitalisierung > USD 10 Mrd.)
12% der gelisteten Unternehmen , aber 78% der weltweiten Marktkapitalisierung
Dominanz in der Finanzmarktberichterstattung und Analysten-Coverage
Mid Caps (Marktkapitalisierung USD 2 bis 10 Mrd.1)
23% der gelisteten Unternehmen und 18% der weltweiten Marktkapitalisierung
Kaum im Fokus internationaler Investoren, weniger extensive Research-Coverage
Small Caps (Marktkapitalisierung USD >2 Mrd.1)
17% der gelisteten Unternehmen, nur 3% der weltweiten Marktkapitalisierung
Coverage durch nationale und spezialisierte globale Broker
Begrenzte Liquidität
Micro Caps (Marktkapitalisierung < USD 100 Mio.1)
48% aller gelisteten Unternehmen, nur 1% der weltweiten Marktkapitalisierung
Kaum Research-Coverage, meist sehr geringe Liquidität
Nenne Fünf wesentliche Funktionen von Aktienindizes:
Benchmark für die Performancemessung
Bestimmung der allgemeinen Marktperformance
Benchmark zur Performancebeurteilung einzelner Portfolios,
Benchmark zur Performancebeurteilung bestimmter Vermögensverwalter
Benchmark zur Performancebeurteilung von Portfoliomanagern
2. Analyse und Bewertung der wesentlichen (makroökonomischen)
Einflussfaktoren und Performancevergleich verschiedener Assetklassen
3. Basis für die Analysen sogenannter Markttechniker bzw. technischer Analysten
4. Grundlage für die Zusammenstellung von Indexportfolios und ETFs
5. Proxy für das sogenannte Marktportfolio zur Bestimmung des systematischen
Risikos im Rahmen der Portfolio- bzw. Kapitalmarkttheorie
Welche Aktienindizes-Typen gibt es? Und wie werden sie unterschieden? Nenne jeweils ein Beispiel wenn möglich.
Keine Berücksichtigung von Dividenden:
Preisgewichteter Index (Dow Jones)
Kapitalisierungsgewichteter Index (S&P500/Nasdaq)
Free-Float-gewichteter Index ( Swiss Market Index)
Gleichgewichteter index (Scale all Share)
Mit Berücksichtigung Dividenden:
Kapitalisierungsgewichteter Index (Scale 30)
Free-Float-gewichteter Index (Dax)
Gleichgewichteter Index (Scale All Share)
Was sind mögliche Anlässe für ein IPO?
Finanzierung des weiteren Unternehmenswachstums, unabhängig davon, ob organisch oder durch Zukäufe (M&A)
Diversifizierung der Finanzierungsquellen bei Start-ups
Lösung von Nachfolgeproblemen in Familienunternehmen
Exit-Option für Private Equity-Investoren
Privatisierung von Staatsunternehmen
Was kann man über die effektive Anzahl der Aktien in einem Index sagen?
Indizes spiegeln die Kurse und Kursänderungen einer Gruppe von Wertpapieren
wider. Um einen bestimmten Markt bestmöglich zu repräsentieren, sollte ein Index im Idealfall möglichst viele Werte dieses Marktes umfassen
Effektive Anzahl der Aktien:
n effektiv = Summe aus 1 / wi
mit wi : einzelne Marktkapitalisierungsgewichte
Wie unterscheidet man wesentlich bei der Konstruktion eines Preisgewichteten Indizes?
Auswahl der Werte (Stichprobe) aus der Grundgesamtheit aller Aktien
Gewichtung der einzelnen Indexwerte
Rechenmethode (Verwendung arithmetischer oder geometrischer Mittel)
Welche Kritik gibt es bei Preisgewichteten Indizes?
Kritik: Aktien mit hohen Kursen beeinflussen den Index stärker als solche mit
niedrigen Kursen, (zu) geringe Anzahl der Werte, Bias auf große, reife Blue-
Chip-Werte, keine Adjustierung von Aktiendividenden im Umfang von <10%
Nenne ein Beispiel für ein Index unter Verwendung geometrischer Mittelwerte
Der Value Line (Geometric) Composite Average ist ein gleichgewichteter Index, der über geometrische Durchschnittswerte ermittelt wird. Dabei wird die tägliche Preisänderung ermittelt, indem die Veränderungen der Schlusskurse aller Aktien miteinander multipliziert und dieses Ergebnis mit dem Kehrwert der Gesamtzahl der Aktien multipliziert wird.
Wie unterscheidet sich der EU-regulierte Markt (regulated market) vom Börsenregulierten privatrechtlichen Segment (open market)?
Wer überwacht das und wie unterscheidet sich Europa von den USA?
Regulated: Prime Standard, General Standard
Open Market: Freiverkehr Scale seit 1. März 2017
Regulierung und Überwachung der EInhaltung der Publizitätsvorschriften in den USA -> SEC
Europa -> SEC ergänzt durch Regelungen durch die Börsen
Was ist ein Initial Public Offering (IPO)?
Ist ein Listing ein IPO?
Was ist die ursprüngliche und heutige Definition?
Prozess zur Aufnahme externen Eigenkapitals, indem ein Unternehmen seine Aktien öffentlichen Investoren anbietet
Ein Listing ist folglich kein IPO
Ursprüngliche Definition:
Ursprünglich Rechtsformwechsel einer Gesellschaft, d. h. Umwandlung von einem Privatunternehmen - z.B. einer Personengesellschaft oder einer GmbH - in eine Aktiengesellschaft, bei der Öffentlichkeit die Möglichkeit erhält, in diese zu investieren.
Heutige, allgemeinere Definition:
Inzwischen versteht man unter einem Börsengang allgemein die Erstnotiz der Aktien eines Unternehmens an einer Börse.
Wie sieht die IPO Roadmap grob aus?
Zustimmung des Board of Directors (Genehmigung der Ausgabe neuen EK’s)
Rolle der Investmentbanken (Auswahl des Syndikats bzw. der Investmentbanken)
Konsortialvertrag (Underwriting (Emissionsgarantie), BEst Effort: Risiko liegt beim Emittenten)
Prospect (Erstellung und Veröffentlichung des Prospekts, mit allen wesentlichen Angaben zu Emittent und dem Wertpapier)
Was passiert beim Gordon Growth Modell?
Es gibt eine Konstante Wachstumsrate zukünftiger Dividenden.
Anwendung bei Unternehmen mit Wachstumsraten ≤ nominales Wirtschaftswachstum. Auch Unternehmen mit hohem Wachstum treten bei zunehmender Reife in eine niedriger Wachstumsphase ein → Mehrphasenmodelle
Hohe Sensitivität gegenüber Variationen von i und g → Sensitivitätsanalysen erforderlich
Was lässt sich über die grundsätzlichen Ertragsdefinitionen Free Cashflow to Equity (FCFE) nach dem Nettoverfahren und dem Residualgewinn aussagen?
Free Cashflow to Equity (FCFE) → Netto-Verfahren
Cashflows, die allein den Eigenkapitalgebern zur Verfügung stehen
Free Cashflows to Equity (FCFE) repräsentieren den Maximalbetrag, der theoretisch für eine Ausschüttung an die Aktionäre zur Verfügung steht
Zu bevorzugen, wenn Leverage im Zeitablauf konstant bleibt
Residualgewinn
Gewinn innerhalb eines bestimmten Zeitraumes, der den vom Investor vor der
Investition geforderten Mindestzins übersteigt. Der Mindestzins entspricht den Opportunitätskosten, d. h. dem höchsten zu erwarteten Ertrag einer alternativen Investition mit vergleichbaren Risiken
Was ist das DCF Bruttoverfahren?
Berechnung des gesamten Unternehmenswertes (Enterprise Value) anhand der Brutto-Cashflows und Subtraktion der Nettoverschuldung
Cashflow der an die Kapitalgeber (Eigen- und Fremdkapital) in Form von Zinszahlungen, Dividenden und Aktienrückkäufen ausgeschüttet werden kann, ohne Erhaltungsinvestitionen oder die Finanzierung weitergehender, Umsatz generierender Aktivitäten zu gefährden
Cashflows, die von den Assets eines Unternehmens erwirtschaftet werden, bevor die für ihre Finanzierung zu leistenden Zinskosten berücksichtigt wurden
Wie kommt man auf den inneren Wert eines Unternehmens?
Höhe der Cashflows
Effizienz des Geschäftsmodels
Risiko des Geschäftsmodels
Investieren: Berechnung des Wertes eines Assets, abgeleitet aus dessen Fähigkeit Cashflows zu erwirtschaften
Dies bringt uns zum inneren Wert
Was lässt sich über Dividenden beim Dividendendiskontierungsmodell aussagen?
In der Regel geringere Volatilität von Dividendenzahlungen
Einbehaltene Gewinne legen die Basis für zukünftige Gewinne
Ansatz für reife, profitable Unternehmen mit nachvollziehbarer Dividendenpolitik, Investoren ohne Kontrollanspruch
Nenne eine Alternative zu Bankkrediten
Securitization: Ablösung von Bankkrediten durch öffentlich gehandelte
Wertpapiere
Kostenvorteile im Vergleich zu Bankkrediten
höhere Flexibilität in Bezug auf externes Wachstum
höhere Flexibilität in Bezug auf die Festlegung finanzieller Ziele für das Management
Was sind die gewichteten Kapitalkosten (WACC)? Was lösen diese?
Der Diskontierungssatz WACC entspricht den Opportunitätskosten aller Kapitalquellen (Eigen- und Fremdkapital)
Lösung des Zirkularitätsproblems durch Iteration oder durch Ansatz einer langfristig als kostenoptimal angesehenen Kapitalstruktur, bspw. durch Verwendung von Peergroup-Kapitalstrukturen
Welche Aktionärsrechte gibt es?
Vermögensrechte/ -pflichten
Pflichten, v. a. Einlage auf das Grundkapital – Haftung nur des Gesellschaftsvermögens
Gewinnausschüttung
Bezugsrecht, Bezugsrechtsausschluss
Liquidationserlös
Verwaltungsrechte
Teilnahmen an Hauptversammlung und Abstimmung
Auskunftsrecht
Stimmrecht
Anfechtung v. Hauptversammlungsbeschlüssen
Was ist die Aufgabe der Unternehmensbewertung?
Unternehmensbewertung ist der systematische und analytische Prozess, den aktuellen oder zukünftigen Wert eines Unternehmens, von Unternehmensteilen oder einzelnen Anteilen (wie beispielsweise Aktien) personenbezogen und tagesgültig zu bestimmen
Es handelt sich also um eine Dienstleistung
Was ist ein Mehrphasiges DDM und welche Wachstumsphasen gibt es?
Es ist ein Konstrukt unendlich stabiler Dividendenwachstumsraten und ist aus Praxissicht wenig realistisch.
3 Phasen:
„Growth Phase“ charakterisiert durch rasch wachsenden Markt, hohe Margen und überdurchschnittliches Wachstum. Häufig negative Cashflows aufgrund hoher Wachstumsinvestitionen. Keine Dividenden
„Transition Phase“: Durch den Eintritt neuer Wettbewerber entsteht steigender Druck auf Preise und Margen, der Markt ist zunehmend gesättigt. Noch überdurchschnittliches Wachstum, jedoch abnehmend. Sinkender Kapitalbedarf und steigende Dividenden
„Mature Phase“ und Eintritt in ein Gleichgewicht: Zusätzliche Investitionen erwirtschaften lediglich die Kapitalkosten. Ergebniswachstum, Dividenden und ROE erreichen langfristige Niveaus → idealtypische Phase für das Gordon Growth Modell
Was ist das Beta in CAPM? Wie hängt es mit der erwarteten Rendite eines Wertpapiers zusammen?
Sind Vergangenheitsbetas ein guter Anhaltspunkt zur Prognose zukünftiger betas?
Was passiert bei einer Ex Post-Instabilität?
Definition: Maß für das systematische, d. h. nicht diversifizierbare Risiko eines bestimmten
Assets im Gleichgewicht
Risikobeitrag eines einzelnen Wertpapiers zum Risiko des Marktportefeuilles
Maß für die Sensitivität eines Assets auf Änderungen des Gesamtmarktes
beta ist ein standardisiertes Maß für Risiko, da es die Covarianz ins Verhältnis setzt zur Varianz des Marktportfolios
Je höher das beta einer Aktie ist, desto höher ist seine erwartete Rendite u. u.
Empirisch: Vergangenheits-betas schlechte Indikatoren für zukünftige betas
Ex post-Instabilität: Langfristig Tendenz zur Mean Reversion
Welche 3 Phasen gibt es beim Mehrphasenmodell im Zusammenhang mit dem FCFF?
Aufteilung in drei Phasen
Erste Phase mit integrierter Finanzplanung, zweite Phase mit abnehmenden Wachstumsraten, dritte Phase des Terminal Value
Sinnvoll bei kleinen Wachstumswerten (Faustregel > 10% p. a.), Unternehmen mit erheblichen Markteintrittsbarrieren, Eigenschaften, die dieses von anderen Unternehmen abhebt
Nenne Definitionen für den risikolen Zins, die Eignungsvoraussetzungen und wie hängt er mit der Zinsstrukturkurve zusammen?
Für den risikolosen Zins gibt es zahllose Definitionen
„Mindestrendite des Investors“ (Investopedia)
Kurzfristige Staatsanleihen („T-Bills“)
Langfristige Staatsanleihen („Bonds“)
Voraussetzungen für die Eignung als quasi-risikoloser Zins
Kein Default-Risiko (Problematisch nicht nur in Emerging Markets)
Kein Währungsrisiko Verwendung von Euro-Anleihen bei deutschen Unternehmen
Keine Korrelation mit Renditen anderer Kapitalanlagen
Kein Wiederanlagerisiko (irrelevant nur bei flachen Zinsstrukturkurven
Verwendung eines einheitlichen, laufzeitenunabhängigen quasi-risikolosen Zinses nur bei flachen Zinsstrukturkurven
Was ist ein Aktionärsrecht?
Aktien verbriefen einen Residualanspruch auf die Gewinne und Vermögenswerte einer Gesellschaft nach Erfüllung aller vorrangigen Ansprüche (Löhne/Gehälter, Zins- und Rückzahlungen, Steuern …)
Genehmigte versus ausstehende Aktien (Festlegung der maximalen Anzahl durch die Satzung, Änderungen bedürften Zustimmung der Hauptversammlung) Anzahl ausstehender Aktien = Aktien im Umlauf + eigene Aktien
Wie berchnet man demnach den FCFF?
Free Cashflow to the Firm (FCFF):
EBIT
- Steuern
+ cash-unwirksame Aufwendungen (Abschreibungen, Wertberichtigungen …)
- cash-unwirksame Erträge (Buchgewinne, …)
- Investitionen in Working-Capital
- Investitionen in Anlagevermögen
= FCFF
Was ist das Mehrphasige DDM -> H-Modell?
Zwei-Phasen Modell, bei dem sich die anfänglich sehr hohen Wachstumsraten
im Verlauf der Wachstumsphase linear abschwächen und schließlich ein langfristiges Niveau erreichen.
H-Modell entspricht näherungsweise dem Ergebnis einer einzelnen Diskontierung
aller erwarteten Dividenden. Je höher H und je größer die Differenz zwischen gS und gL desto höher ist der errechnete Fair Value
Interpretiere und nenne Beispiele
Beta = 0
Beta = 1
Beta > 1
0 < Beta < 1
Beta < 0
Beta = 0 -> Risikoloses Asset, Keine Sensitivität bzgl. Gesamtmarkt (AAA Staatsanleihen)
Beta = 1 -> Durchschnittlich riskantes Asset, Rendite des Marktportfolios (Breiter Aktienindex)
Beta > 1 -> Überdurschnittlich riskantes Asset, Rendite schwankt stärker als der Markt (IT-Aktien)
0 < Beta < 1 -> Unterdurschnittlich riskantes Asset, Rendite entwickelt sich unterproportional zum Marktportfolio (Consumer Staples)
Beta < 0 -> Inverse Korrelation zwischen Wertpapier und Gesamtmarkt (Short Position)
Beta von 1,3 sagt Aktie ist 1,3 mal so volatil wie der Gesamtmarkt z.B. -> relatives Maß für Risiko
Was ist der Free Cashflow to the Firm (FCFF) nach dem DCF Bruttoverfahren?
Operativer Cashflow – Capex
Normalfall der Unternehmensbewertung, da Leverage in der Realität nicht konstant und Cashflows unabhängig von der Finanzierung besser prognostiziert werden können
Wie kann man ein Beta vergleichen? Welchen Einfluss gibt es?
Indirekte Schätzung des beta für private, nicht-notierte Unternehmen mit Hilfe von Vergleichsunternehmen/ Branchendurchschnitt
Einfluss des Verschuldungsgrads auf das beta
Was ist die Risikoprämie des Eigenkapitals in der modernen Portfoliotheorie?
Wann steigt diese?
Wie kann man sie Approximieren?
Differenz aus der zu erwarteten Rendite des Marktportfeuilles und der quasi-risikolosen Verzinsung
In der Praxis: Die Prämie die Anleger fordern, für das Risiko das sie tragen sollen
Risikoprämie steigt wenn:
Durchschnittliche Risikoaversion der Marktteilnehmer steigt
Erhöhung des Risiko eines durchschnittlichen Assets
Approximation der erwarteten Rendite des risikobehafteten Marktportfeuilles durch einen möglichst breit gestreuten Aktienindex
Wahl des quasi-risikolosen Zinses: Lang/Kurzfristige Anleihen und Whal des Zentralmaßes: Arithmetisches Mittel, Geometrisches Mittel ggü. Bonds
Was passiert bei der Bestimmung der Zielkapitalstruktur?
Zu verwenden sind Marktwerte von Eigen- und Fremdkapital
Nur das Zins tragende Fremdkapital ist bewertungsrelevant
Zins tragendes Fremdkapital muss folgende Charakteristika erfüllen
Vertragliche Verpflichtung der Erfüllung, unabhängig von der Ertragsentwicklung des Unternehmens
Verpflichtungen sind für gewöhnlich steuerlich abzugsfähig
Die Nicht-Erfüllung der Verpflichtung hat im Normalfall erhebliche Auswirkungen auf die Kontrolle des Unternehmens
Leasingverpflichtungen werden im Normalfall als Zins tragende Verbindlichkeiten eingestuft
Was passiert beim Terminal Value im FCFF-Modell?
Unterstellung, dass Cashflows mit konstanten Raten wachsen
Für konstante jährliche Wachstumsraten g und n → ∞ gilt im Terminal Value:
FCFF1 = FCFF0(1+g)
Je gesünder die Konjunktur, desto höher ist die langfristige Wachstumsrate
Approximation der langfristigen Wachstumsrate g durch rf, da nur bei dieser Wachstumsrate die tatsächliche Rendite der erwarteten Rendite entspricht
Haben die Markt- und Buchwerte von Eigen- und Fremkapital Gemeinsamkeiten?
Beispiel Amazon: Buchwerte Eigen- und Fremdkapitalquoten 56% bzw. 44%.
Marktwerte: 92% bzw. 8%
-> Markt und Buchwerte von Eigen-und Fremdkapital weisen keine Gemeinsamkeiten auf
Definiere das Mehrphasenmodell
Unterteilung des Prognosezeitraums in Phasen unterschiedlichen Wachstums
Detailprognosezeitraum (meist ein bis drei Jahre)
Übergangs-, Konvergenz- oder Grobplanungsperiode (meist fünf bis zehn Jahre)
Terminal Value
Idee: Überdurchschnittliche Gewinne und Cashflows können in Märkten ohne prohibitive Markteintrittsbarrieren nicht dauerhaft vereinnahmt werden
Unique Selling Propositions sind Voraussetzung für Übergewinne
Verteidigung von USP über befristeten Zeitraum möglich, nicht aber auf Dauer
Sukzessives Abschmelzen der Monopolgewinne während der Übergangs- oder Konvergenzphase -> Branchenübliche Renditen im Terminal Value
Zeitraum bis Erreichen der Steady State-Phase abhängig von
Größe des Unternehmens
Aktuelle Wachstumsrate
Zyklizität der Unternehmensgewinne
Höhe der Markteintrittsbarrieren (z. B. Brandname, Patente)
Vorgehensweise beim Beta Vergleich
Auswahl des Vergleichsunternehmens/Branche
Schätzung des beta des Vergleichsunternehmens/der Branche
Herausrechnung des Verschuldungseffekts (unlever) anhand der Kapitalstruktur des Vergleichsunternehmens oder der durchschnittlichen Branchenkapitalstruktur
Re-lever beta anhand der Kapitalstruktur des Zielunternehmens
Wie sieht es bei der Bereinigung der Ergebnisse bei?
Was wird ersichtlich?
Außerordentliche, nicht wiederkehrende und periodenfremde Erträge
Außerordentliche, nicht wiederkehrende und periodenfremde Erträge bei den Unternehmen der Peergroup
Es wird ersichtlich, dass eine Peergroup-Analyse in der Regel mit erheblichem Aufwand verbunden ist, insbesondere wenn auf Consensus- Schätzungen zurückgegriffen werden muss.
Was ist das DCF-Nettoverfahren
Ermittlung des Eigenkapitalwertes (Equity Value) anhand der Cashflows, die allein den Eigenkapitalgebern zur Verfügung stehen
Free Cashflow to Equity (FCFE) stellen den Maximalbetrag dar, der theoretisch für eine Ausschüttung an die Aktionäre zur Verfügung steht
Zu bevorzugen, wenn die Kapitalstruktur im Zeitablauf relativ konstant bleibt
Wie sieht der Rechenweg zum FCFE aus?
Nettogewinn
+ Aufnahme von Verbindlichkeiten
- Tilgung von Verbindlichkeiten
= FCFE
Wann befinden sich Unt. im Terminal Value und wie wird dieser bestimmt?
Unternehmen befinden sich im Terminal Value, wenn sie …
groß sind und mit einer Rate kleiner/gleich der Volkswirtschaft wachsen
von einem regulatorischen Umfeld geschützt sind und Markteintrittsbarrieren bestehen
durchschnittliche Risikokennziffern und Reinvestitionsquoten aufweisen
Bestimmung über den Liquidationserlös der Assets
Sinnvoll, wenn Assets einzeln bewertet werden können
Bestimmung über einen Multiplikatoransatz
Vorteil: Einfache Methode
Nachteil: Abhängigkeit des intrinsischen Unternehmenswertes von Peergroup-Multiples
Bestimmung über den „Steady State-Ansatz“ (Konzept der ewigen Rente)
Modellsystematisch saubere Methode
Erfordert Einschätzung, wann das Unternehmen in den Steady State eintritt, in dem das Unternehmen mit einer ewigen Wachstumsrate wächst und keine Überrenditen mehr erzielt werden können
Nenne die 2 Einflussfaktoren auf die Risikoprämie
Makroökonomisch:
Gordon: Einfluss der Volatilität des US GDP auf die Bewertung (gemessen anhand Div. Rendite)
Justiniaro und Primiceri: Rückgang der Volatilität im Zuge von Deregulierung -> einer der Gründe für ein bullisches Marktumfeld
Zweifel: Zusammenhang Volatilität des Wachstums einer Volkswirtschaft und Bewertung der Aktienmärkte in verschiedenen Emerging Markets
Einfluss der Inflationsraten: Bewertungs-Maxima bei moderater Inflation, wärehd die Bewertungen bei Hyper-und Deflation sinken.
Volatilität und Risikoprämie:
Damodaran: Zusammenhang zwischen Volatility Index (VIX) und Risikoprämie “Fear Index”
Damodaram: Entwicklung der Bond-Spreads und Marktrisikoprämie
Was passiert bei einem Aktienrückkaufprogramm?
Der Aktienkurs steigt stärker im Fall eines Aktienrückkaufs, obwohl der Mix aus Dividende/Aktienrückkauf keinen Einfluss auf den Unternehmenswert hat. Aktienrückkäufe erzeugen nur einen künstlichen Anstieg des Aktienkurses
Nenne Beispiele für Multiples
KGV
PEG-Ratio
EV/Umsatz
EV/EBITDA
KBV
KCF
Sonstige
Welches Basisjahr wählt man wann? Erwähne Zukunft vs. historisches KGV?
Verwendung historischer Gewinne
Bei großer Unsicherheit über die weitere Unternehmensentwicklung (z. B. während einer Wirtschaftskrise)
Verwendung der Gewinne der letzten zwölf Monate (LTM, „Trailing KGV“) oder Gewinne der vergangenen Geschäftsjahre
Verwendung prognostizierter Gewinne
Berechnung des forward KGV (t+1, t+2)
Umstellung meist im vierten Quartal eines Jahres
Selten: Next Twelve Months (NTM)
(Gegebenenfalls Annualisierung bei gebrochenen Geschäftsjahren.)
Da meist ein Wachstum der Ertragskennzahlen prognostiziert wird, sind zukunftsgerichtete KGVs in der Regel niedriger als historische KGVs
Nenne Details zur Steuerquote, wann ist diese sinnvoll, wann und warum wird sie verwendet und was gilt in jedem Fall?
Es ist sinnvoller, Grenzsteuersätze zu verwenden, da tatsächliche Steuersätze meist nur Unterschiede zwischen der Handelsbilanz und der Steuerbilanz widerspiegeln
Durch die Verwendung von Grenzsteuersätzen wird das Nachsteuerergebnis in den Anfangsjahren der Finanzprognose tendenziell unterschätzt, während es in den späteren Jahren tendenziell „richtiger“ geschätzt wird
Werden in den Anfangsjahren tatsächliche Steuersätze verwendet, sollte der Bewerter im Zeitablauf zu Grenzsteuersätzen übergehen
In jedem Fall gilt:
Zu verwenden ist der inländische Grenzsteuersatz des zu bewertenden Unternehmens
Die Steuersätze, mit den die WACC berechnet werden, sollten mit jenen Steuersätzen übereinstimmen, mit denen das NOPAT berechnet wird-
Nenne Vorteile des APV - Adjusted Present Value Verfahren
Vorteil: Änderungen der Kapitalstruktur ohne Einfluss auf den Unternehmenswert
-> Explizite Berücksichtigung unterschiedlicher Verschuldungsgrade und Berechnung ihrer Wirkung auf den Unternehmenswert
im Gegensatz zur Entity-Methode, wo eine Änderung des Verschuldungsgrades immer eine Anpassung der WACC erfordert
Dennoch in der Praxis eher selten; Anwendung u. a. bei LBOs (leveraged buyouts) und zunächst hohem Verschuldungsgrad sowie bei Unternehmen mit drohender Insolvenz
Definiere das Dividendendiskontierungsverfahren (DDM)
Die Zahlungsströme, die ein Aktieninvestor erhält, setzen sich aus den Dividendenzahlungen und dem Preis beim Verkauf der Aktie zusammen. Letzterer spiegelt die zukünftig erwarteten Dividendenzahlungen wider.
Nenne die Anforderung für Multiples -> Welche Multiples gibt es in der Praxis? Für welche Werte sind diese definiert?
Anforderung: Konsistenz zwischen Zähler und Nenner
Equity-Multiples
Im Zähler steht der Marktwert des Eigenkapitals als Größe, auf die nur Eigenkapitalgeber Zugriff haben
Im Nenner steht eine Bezugsgröße, die nur den Eigenkapitalgebern zusteht
Beispiel: Nettogewinn, FCFE
Enterprise Value-Multiples (Entity-Multiples)
Im Zähler steht der Enterprise Value als Größe, die allen financial Stakeholdern zusteht, also vor Abzug von Fremdkapitalzinsen
Im Nenner steht eine Bezugsgröße, auf die alle financial Stakeholder Zugriff haben
Beispiele: Umsatz, EBITDA, EBIT, FCFF, Anzahl von Abonnenten
Multiplikatoren sind grundsätzlich nur für positive Werte definiert
Was kannst du über die Peergroups von Unternehmen sagen und deren Peergroup-Größen?
Was ist die normative Zielvogabe und welche Möglichkeit gibt es?
Es gibt keine in allen Punkten miteinander vergleichbaren Unternehmen Multiple-Bewertungen enthalten stets subjektive Elemente
Ist die Peergroup zu klein, können Bewertungsextrema einzelner Unternehmen nicht ausgeglichen werden. In zu großen Peergroups sind häufig wesensfremde Unternehmen nur zum Zwecke der Glättung der Multiplikatoren enthalten
Normative Zielvorgabe: Aussagekräftige Peergroups enthalten mindestens fünf Unternehmen
Möglichkeit der Bildung mehrerer Vergleichsgruppen
Gruppe des(r) Closest Comparable(s)
Gruppe mit abweichenden Merkmalen, etwa in puncto Herkunft oder Unternehmensgröße
Kategorisiere den Prozess der Multiplikatorbewertung:
Unternehmensanalyse (Charakterisitika, Bereinigung Sondereffekte, Erstellung integrierte Unternehmensplanung)
Auswahl des Multiplikators (Equity oder Enterprise Value Multiples, Stichtagsbezug, Keine Kontrollprämie)
Auswahl der Referenzgruppe (Vergleichbare Peers, Vergleichbare Transaktionen)
Ermittlung des Multiples (Ermittlung der Finanzkennzahlen (consensudaten), Bereinigung Sondereffekte, Wahl Zentralmaß, Wahl Basisjahr)
Ermittlung Unternehmenswert (Berechnung des Unternehmenswertes, Interpretation der Ergebnisse)
Nenne Vor-und Nachteile von volumengewichteten Indizes
Vorteile: automatische Anpassung bei Aktiensplits, Aktiendividenden und anderen Kapitalmaßnahmen, Aktien mit hohen Kursen haben nicht notwendigerweise ein höheres Indexgewicht
Nachteile: Kursveränderungen bei Aktien mit hoher Marktkapitalisierung haben aufgrund ihrer höheren Gewichtung einen starken Einfluss auf Indexbewegungen
Was passiert bei der Bereinigung von Ergebnissen?
Eliminierung von außerordentlichen, nicht wiederkehrenden und periodenfremden Erträgen bei dem zu bewertenden Unternehmen und bei allen Peers
Erträge aus dem Erwerb von Unternehmen, so genannte Erträge aus Bargain Purchase (ehemals Badwill oder Lucky Buy-Erträge)
Buchgewinne aus der Veräußerung von Teilkonzernen oder Unternehmensbeteiligungen
Buchgewinne aus dem Verkauf von nicht-betriebsnotwendigem Vermögen (z. B. von Immobilien)
Eliminierung von außerordentlichen, nicht wiederkehrenden und periodenfremden Aufwendungen
Restrukturierungsaufwendungen, z. B. aus dem Abbau von Mitarbeitern oder aus der Schließung von Betriebsstandorten
Aufwendungen aus Katastrophenfällen oder ungewöhnlichen Schadensfällen
Was passiert mit negativen Multiples?
Merke: Negative Multiples gehen als „n/a“ nicht in die Berechnung des Peergroup-Durchschnitts ein
Welche 2 Grundlegenden Entscheidungen des Bewerters liegen beim Muliplikatorverfahren vor?
Auswahl der geeigneten Kennzahl
Gewichtung der Peer Groups
Welche weiteren Annahmen gibt es im Terminal Value?
Im Terminal Value wachsen Unternehmen nur noch mit der risikolosen Rate, da keine Überrenditen mehr erzielt werden können. Wird das Eingehen operativer Risiken nicht länger honoriert, werden Unternehmen nur noch risikolose Investitionen tätigen -> Modellierung nur noch von Ersatzinvestitionen, die gerade ausreichen, das quasi-risikolose Wachstum zu ermöglichen, keine Erweiterungsinvestitionen. Daher muss gelten: ROCE = WACC
Verwendung von ß=1, da langfristig das beta der Aktie dem Risiko des Marktportefeuilles entsprechen muss
Unternehmens-Leverage muss dem Industriedurchschnitt entsprechen
Ansatz einer jährlichen Insolvenzwahrscheinlichkeit, abgeleitet aus dem Unternehmensrating
Was ist das KGV (welchen Vorteil hat es), wie wird es interpretiert?
Das KGV ist der in der Praxis mit Abstand am häufigsten verwendete Multiplikator (Objektive und einfache Anwendung)
Interpretation: Anzahl der Jahre, die ein Unternehmen einen bestimmten Jahresgewinn erwirtschaften – und vollständig ausschütten – muss, bis der Investor aus der Summe dieser Gewinne den vorab bezahlten Aktienkurs refinanzieren kann
Betrag, den ein Anleger für jeden Euro, der während der nächsten zwölf Monate vom Unternehmen erwirtschaftet wird, heute zu bezahlen bereit ist
Durch die Inverse Earnings Yield kann das KGV ohne Umweg mit Zins tragenden Assets verglichen werden
Nenne die drei Grundprinzipien der Unternehmensbewertung
Gegenwartspräferenz des Geldes
Ein Nutzenzuwachs heute hat einen höheren Wert als ein Nutzenzuwachs in einem Jahr
2. Risikoaversion der Menschen
Menschen bevorzugen niedrig-riskante Cashflows gegenüber hoch-riskanten Cashflows
3. Das Prinzip der Opportunitätskosten
Die Opportunitätskosten beschreiben den entgangenen Nutzen, den ein Anleger hinnehmen muss, weil er ein bestimmtes Asset nicht erworben hat. Sie werden deshalb auch Verzichtskosten genannt.
Was ist Nicht betriebsnotwendiges Vermögen?
Zum nicht betriebsnotwendigen Vermögen zählen alle Vermögensgegenstände, die nicht im betrieblichen Prozess eingesetzt wurden
Beispiel für nicht betriebsnotwendige Vermögenswerte
Immobilien, die nicht vom Konzern genutzt werden und auch sonst keine Mieterlöse
erzielen
Ein Aktienpaket
Ölgemälde
Bitcoins
Welche Zentralmaße gibt es und wann werden sie gewählt?
Arithmetischer Mittelwert
Bei sehr großen Peergroups
Bias zu Verzerrung nach oben, da Multiples nicht negativ werden können
Problematisch bei verzerrenden Extremwerten
Um Extremwerte bereinigter arithmetischer Mittelwert
Bereinigung von verzerrenden Extremwerten
Alternativ: Begrenzung auf eine bestimmte Bandbreite, aber Cap ist stets subjektiv
Gewichteter arithmetischer Mittelwert
Ähnlichere Unternehmen mit höherer Gewichtung
Anfällig für Manipulationen
Median
Mittlerer Wert einer der Größe nach sortierten Gruppe von Beobachtungswerten
Ungerade Anzahl an Beobachtungswerten: Median ist die (n+1)/2-Position
Gerade Anzahl: Median als Durchschnittswert der n/2- und (n+2)/2-Position
Definiere Fremdkapitalkosten und Debt Risiko Premium (DRP). Nenne die Methoden zu deren Bestimmung. Was ist das Going Concern-Prinzip?
Fremdkapitalkosten: Zinssatz, zu dem sich das Unternehmen aktuell verschulden kann
Debt Risk Premium (DRP): Spiegelt das Kreditrisiko eines Gläubigers wider
Methoden zur Bestimmung der Fremdkapitalkosten
Befragung des zu bewertenden Unternehmens, etwa über aktuelle Bankkonditionen
Berechnung aus der aktuellen Bilanz und Bildung einer Durchschnittsverzinsung
Yield to Maturity eines börsennotierten Bonds des Emittenten
Sofern für das Unternehmen ein Rating existiert: Ableitung der Fremdkapitalkosten aus der YTM der Anleihen von Peers gleichen Ratings
Sofern kein Rating existiert: Ermittlung eines synthetischen Ratings und Ableitung der Fremdkapitalkosten aus der YTM der Anleihen von Peers mit gleichem Rating
Going Concern Prinzip:
Bei Verwendung börsennotierter Anleihen von Vergleichsunternehmen gleicher Bonität ist die in den Credit Spreads enthaltene Insolvenzwahrscheinlichkeit zu berücksichtigen
Was ist mit illiquiden Werten und ihren betas?
Wie kann sich ein Beta systematisch verändern?
Welche Faktoren gehen in die Berechnung des Fundamentalbetas ein?
Illiquide Werte weisen häufig keine sinnvollen betas auf
Systematische Veränderungen des beta
nach Fusion mit anderen Unternehmen
nach dem Verkauf verlustreicher Tochtergesellschaften
nach umfassender Restrukturierung des Unternehmens
Faktoren, die in die Berechnung des Fundamental-beta eingehen können
Diversifizierungsgrad
Wettbewerbsintensität
Reife des Geschäftsmodells
Regulatorische Risiken
Finanzielle Risiken
Risiken der Unternehmensprognose
Liquidität des Wertpapiers
Markt-beta (1,0)
Kategorisiere Industrietypische Kapitalstrukturen
Was passiert in Baisse Zeiten?
Tendenziell niedrige Verschuldungsgrade
in Industrien mit hohem Wachstums- und Innovationspotenzial (IT, Medien, Biotechnologie/Pharma, Telekommunikation)
in Industrien mit hohem Anteil an immateriellen Vermögensgegenständen
in Industrien mit niedrigerer Profitabilität
Tendenziell höhere Verschuldungsgrade
in Industrien mit stabilen Cashflows (Hotels, Immobilienbestandshalter)
In Industrien mit hohem Anteil wiederverwertbarer Assets in Industrien mit hohem Sachanlagenbestand
bei Unternehmen mit geringer Profitabilität
bei Large Caps
Tendenziell steigende Verschuldungsgrade in Baisse-Zeiten, da Unternehmen bei hohen Aktienkursen tendenziell Kapitalerhöhungen durchführen
Was ist ein Bezugsrecht?
Bezugsrecht sichert den Aktionären die nicht-Verwässerung ihrer Vermögensanteile. Jede gehaltene Aktie entspricht ein Bezugsrecht
Bezugsverhältnis: Anzahl Aktien alt / Anzahl Aktien neu
Wert Bezugsrecht: Kurs alte Aktien - Kaufpreis neue Aktien / Bezugsverhältnis +1
Was passiert beim Dividendendiskontierungsverfahren (DDM) bei unbegrenzter Haltedauer?
Auch aus Sicht eines Investors mit begrenzter Haltedauer, wird der Wert einer Aktie durch sämtliche zukünftige Dividendenzahlungen bestimmt
Herausforderung für den Analysten besteht in der Schätzung der zukünftigen Dividendenzahlungen
Was weißt du über CAPM, wie hängt das mit den Kosten des Eigenkapitals zusammen und dem Risiko (un/systematisch)
CAPM: Ein-Faktormodell, das unter bestimmten Annahmen einen linearen Zusammenhang zwischen erwarteter Rendite und dem nicht diversifizierbaren („systematischen“) Risiko, d. h. dem Marktrisiko, unterstellt
In die Kosten des Eigenkapitals gehen zwei makroökonomische Größen ein – die quasi-risikolosen Zinsen und die Risikoprämie – die keine Beziehung mit dem zu bewertenden Asset haben
Im CAPM entspricht das unsystematische Risiko dem firmenspezifischen Risiko, das durch Diversifikation reduziert werden kann. Firmenspezifische Risiken können sich z. B. während der Einführung neuer Produkte ergeben
Das systematische Risiko ist dagegen mit dem Marktportefeuille verknüpft und kann nicht diversifiziert werden
Nenne Auswahlkriterien für die Peergroup
Branche
Wahl von Unternehmen desselben Geschäftsbereichs (enge Definition)
Wahl von Unternehmen derselben Branche (weite Definition)
Kategorisierung nach Industriesegmenten, z. B. Global Industry Classification Standard (GICS)
Minimalforderung: Die für die Umsatzrealisierung relevanten Treiber innerhalb der Referenzgruppe sollten identisch sein (Gegenbeispiel: Pay-TV vs. Free-TV)
Unternehmensgröße
Marktführer vs. Newcomer
Small Caps vs. Large Caps
Von untergeordneter Bedeutung
Geographische Präsenz
Lebenszyklus
Aktionärsstruktur
Liquidität der Aktie
Definiere die Sensitivitätsanalyse anhand des KGV’s.
Wie hängt das KGV mit dem DCF Modell zusammen?
Sensitivitätsanalyse: Das KGV ist umso höher,
je höher die Ausschüttungsquote bzw. je geringer die Reinvestitionsquote
je höher die erwartete Wachstumsrate
je niedriger die mit der Erzielung der Erträge verbundenen Eigenkapitalkosten (Risiko)
je geringer die Differenz zwischen Diskontierungssatz und Gewinnwachstumsrate
Dies zeigt, dass der über das KGV ermittelten Unternehmenswert von denselben Faktoren abhängig wie der aus einem DCF-Modell abgeleitete Wert.
Was ist das Kurs-Buchwert-Verhältnis, was ist ein Buchwert und nenne die Anwendung
Definition: Verhältnis aus Marktwert des Eigenkapitals P0 zu bilanziellem Buchwert des Eigenkapitals EK
Buchwert: Historische Anschaffungskosten der von den Aktionären bislang in das Unternehmen investierten Vermögenswerte Buchwert als Indikator für den Zerschlagungswert eines Unternehmens
Anwendung: Unternehmen mit fungiblen Vermögenswerten (Cash, Vorräte, marktfähige Wertpapiere, faktorierbare Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen, nicht zweckgebundene Immobilen) sowie als
vergangenheitsorientierte Kennzahl für „old economy“ Unternehmen
Nenne Vorteile des EV-Konzepts:
Geeignet für
Unternehmen, die nach Steuern unprofitabel sind
-> Umsatz, EBITDA und EBIT sind häufiger positiv als das Nachsteuerergebnis
Industrien mit hohen Infrastrukturinvestitionen
-> Kapitalintensive Branchen haben tendenziell niedrige EV/EBITDA-Kennzahlen
die Bewertung von Unternehmen mit unterschiedlichem financial Leverage
Leveraged Buyouts, in denen EBITDA eine Näherungsgröße für die Fähigkeit des Unternehmens ist, die zukünftigen Zinszahlungsverpflichtungen zu erfüllen
Relativ immun gegen Finanztransaktionen wie
Kreditfinanzierter Aktienrückkauf
Cash-finanzierter Schuldenabbau
Möglichkeit der Berücksichtigung von außerbilanziellem Fremdkapital wie operativem Leasing für die Berechnung des FV/EV
Nenne 3 Vorteile und 4 Nachteile als kritische Würdigung von KGV Multiples
Vorteile:
Die Ertragskraft ist ein wesentlicher Werttreiber, unterschiedliche KGVs sind auf Unterschiede in der langfristigen Ertragskraft zurückzuführen
Schnell und einfach zu berechnen
Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten (Unternehmenszusammenschlüsse, Übernahmen, nicht gehandelte Unternehmen)
Nachteile:
Negative EPS bzw. sehr kleine EPS führen zu wirtschaftlich nicht sinnvollen
KGVs (negativ, nahe null)
Schwierige Abgrenzung der für die innere Wertermittlung wesentlichen langfristigen bzw. wiederkehrenden Ergebniskomponenten von vorübergehenden Einflussfaktoren
Fehlende Berücksichtigung von Wachstumsunterschieden und unterschiedlichen Risiken der Vergleichsunternehmen
EPS sind eine buchhalterische Größe, die Anwendung von Rechnungslegungsstandards erfolgt unter der Auswahl verschiedener akzeptierter Ansätze und unter Verwendung von Schätzungen
Definiere das EV/Umsatz Multiple und erkläre die Anwendung
Definition: Für Wachstumsunternehmen ist es wichtiger, schnell zu wachsen als operativ die Gewinnschwelle zu überschreiten -> Umsatzwachstum heißt
Akzeptanz des Produkts (d. h. Marktanteil) -> Umsatz als Indikator für zukünftige Wertschöpfung
Anwendung:
Für Wachstumsunternehmen während der unprofitablen Start-Up-Phase, vor allem aus Technologie, FinTech, Biotech, Internet und Telekommunikation
Für Branchen, in denen die Gewinnung von Marktanteilen der Treiber für die zukünftige Profitabilität darstellt
Für Unternehmen mit deutlich höheren oder niedrigeren Margen als die Peers, für die aber eine Annäherung der Margen erwartet wird
Welche 2 Vorteile und 9 Nachteile des Trading-Multiples-Bewertungsverfahren gibt es?
(Auf den ersten Blick!) vergleichsweise einfache Handhabung
Marktorientierte Bewertung
Vermischung von Preisen und Werten
-> Eher Bepreisungs- als Bewertungsverfahren
Spezialisierung von Sell-Side-Analysten Bildung von Bewertungsblasen
Mangelnde Vergleichbarkeit von Unternehmen, geringe Anzahl börsennotierter Unternehmen in Deutschland
Vergleichbarkeit von Unternehmen ist bisweilen konstruiert
-> Subjektivität der Multiplikatorbewertung
Inkonsistente Berechnung der Kennzahlen
Keine Bewertungskennzahlen bei negativen Referenzgrößen möglich
Fehlerhafte Multiples bei geringer Börsenliquidität der Aktie
Zeitpunktbewertung, ohne Berücksichtigung der langfristigen Entwicklung
Extrapolation Bias
Definiere das EV/EBITDA-Multiple. Erläutere den Nachteil und die Anwendung.
EBITDA: Ertragsmultiplikator mit der geringsten Sensibilität bezüglich der unterschiedlichen Rechnungslegungsvorschriften
Nachteil: EBITDA als Non-GAAP-Figure nicht standardisiert
Konsistenzprüfung: Wenn im Zähler das Excess Cash eliminiert wird, dürfen auch im Nenner keine Zinseinnahmen enthalten sein. Dies gilt auch für alle Unternehmen aus der Peergroup
Anwendung: Vor allem in kapitalintensiven Branchen mit großen Infrastrukturprojekten
Stahlunternehmen
Versorger
Telekommunikationsbranche
Beschreibe die Hypothese der Markteffizienz
Hypothese der Markteffizienz (EMH): Alle verfügbaren Informationen werden von den Märkten sofort, vollständig und genau in die Marktpreise einbezogen
Die Preisanpassung erfolgt so schnell, dass Investoren nicht bereit sind, für Informationen zu bezahlen, die anderen bereits zur Verfügung stehen. Hunderttausende Finanzanalysten und professionelle Investoren sammeln weltweit Informationen und sichern so eine fast vollständige Effizienz der Märkte
Indikationen zur Unterstützung der Effizienz-Hypothese
Aktienkurse verlaufen nach einen Random Walk
Aktienrenditen haben eine geringe serielle Korrelation
Aktienrenditen sind kurzfristig sehr schwer vorhersehbar
Portfoliomanager gelingt es im Durchschnitt nicht, den Markt zu schlagen, kaum einer schlägt ihn dauerhaft
Grossmann-Stieglitz-Paradox: Preise müssen einen Return für die Informationsbeschaffung bieten, sonst werden keine Informationen gesammelt, der Markt kann nicht effizient sein
Welche Equity Value Multiples gibt es?
Non-Controlling Interests
Nettoverschuldung (Cash, Finanzverschuldung, Pensionsrückstellungen, andere Komponenten)
Marktwert Eigenkapital:
Net Income
Wachstum des Net Income
Buchwert des Eigenkapitals
FCFE
Welche Enterprise Value Multiples gibt es?
Gesamktpaital (Enterprise Value)
Umsatz
EBITDA
Capital Employed
CFO
FCFF
SOnstige
Was kannst du über die Bewertung von zyklischen Unternehmen aussagen?
Mangelnde Berücksichtigung der langfristigen Ergebnisentwicklung und „Extrapolation Bias“ konterkarieren insbesondere bei zyklischen Unternehmen die Qualität der Anlageempfehlungen
Empirisch: hohe Volatilität der KGVs
Molodovsky Effekt:
Niedriges Nachsteuerergebnis an konjunkturellen Tiefpunkten
Hohes KGV (-> Verkaufssignal)
Hohes Nachsteuerergebnis in der konjunkturellen Hochphase
Niedriges KGV (-> Kaufsignal)
Lösung: Normalisierung des KGV
Direkte Methode: Berechnung des normalisierten EPS aus historischen Werten
Problem: Methodik lässt ein tendenziell steigendes Geschäftsvolumen außer Acht
Indirekte Methode: Ermittlung des normalisierten EPS aus der durchschnittlichen Eigenkapitalrendite ROE des Unternehmens während des letzten Konjunkturzyklus und Multiplikation mit aktuellem Buchwert je Aktie
Welche Anlageurteile gibt es?
Absolute Anlageurteile
Buy
Hold
Sell
Bisweilen Erweiterung des Spektrums um
Strong Buy oder Conviction Buy
Strong Sell oder Conviction Sell
Relative Anlageurteile gegenüber Benchmark
Outperform
Neutral
Underperform
Schwierigkeit relativer Anlageurteile ist die ex ante Kenntnis der Benchmark-Performance
Nenne die Thesen zur Martkeffizienz
These der Markteffizienz: Neue Informationen werden sofort und vollständig in den Preisen widergespiegelt. Nur neue Informationen können in der Zukunft Preisänderungen auslösen
Die Preisanpassung erfolgt so schnell, dass Investoren nicht bereit sind, für Informationen zu bezahlen, die anderen bereits zur Verfügung stehen.
Hunderttausende Finanzanalysten und professionelle Investoren sammeln weltweit Informationen und bewirken damit eine nahezu vollständige Effizienz der Märkte
Akademische Theorie liefert zahlreiche Indikationen zur Unterstützung der Markteffizienz-These
Definiere die drei Stufen der Markteffizienz nach Eugene Fama
Schwache Effizienz: Alle Informationen der Vergangenheit sind in den Wertpapierkursen enthalten
Strategien auf Basis von historischen marktbezogenen Informationen sind nicht in der Lage, überdurchschnittliche Renditen zu generieren
Kein alpha durch technischen Analyse möglich
Mittelstarke Effizienz: Zusätzlich sind alle öffentlich zugänglichen Informationen in den Wertpapierkursen enthalten
Strategien, die auf Basis von öffentlich zugänglichen Informationen operieren, generieren keine überdurchschnittliche Rendite
Kein alpha durch Fundamentalanalyse möglich
Starke Effizienz: Zusätzlich sind alle nicht öffentlich zugänglichen Informationen (Insider-Informationen) in den Wertpapierkursen enthalten
Die starke Form der Efficient Market Hypothesis beinhaltet die mittelstarke und die schwache Form
Kein alpha möglich
WAs weißt du über die Anomalien zur Markteffizienz?
Hindernisse in der Informationsverarbeitung
Kosten der Informationsaufnahme durch große Datenmengen
Informationsasymmetrien („tailored“ results)
Unvollkommene Interpretation von Informationen
Unterschiedliche Bewertungsmethoden
Unterschiedliche Zeithorizonte (fundamentale vs. relative Bewertungsmodelle)
Fehlerhafte Interpretation bestimmter, v. a. durch kurzfristige Investoren verstärkter Marktphänomene
(„assigning meaning“)
Zu kurzfristige Performancemessung und Einbeziehung von irrationalen Marktphänomenen in grundsätzlich langfristige, rationale Bewertungsmodelle
Was sind die Vorteile des EV-Konzepts?
Unternehmen, die nach Steuern unprofitabel sind -> Umsatz, EBITDA und EBIT sind häufiger positiv als das Nachsteuerergebnis
Was ist ein Value Investment Ansatz?
Value-Investoren konzentrieren sich auf den (günstigen) Preis der gekauften Erträge/ Vermögenswerte, weniger auf die zukünftigen Wachstumsaussichten (Aktienkurs < innere Wert)
Günstige KBVs oder KGVs, hohe Dividendenrenditen oder „Contrarian – Ansatz“
Investoren überbezahlen Glamour-Aktien, beurteilen Risiko- Renditeaussichten ungenügend und überreagieren auf schlechte News
Keine Herdenfolge
Suche nach Unternehmen mit geringer Research-Coverage
Langfristige Orientierung
Risiko „Value trap“ (wirtschaftlicher Grund für die günstige Bewertung)
Risiko Zeithorizont (gibt es Katalysatoren für einen Preisanstieg?)
Nenne 3 Vorteile und 5 Nachteile von Kurs-Buchwert-Verhältnis
Bewertung von Unternehmen mit negativen EPS
Markteinschätzung der Ausschüttungspolitik und der zukünftigen Wachstumsaussichten eines Unternehmens
Niedriges KBV evtl. Indiz dafür, dass ein Unternehmen das eingesetzte Vermögen nicht effizient nutzt
Ungeeignet bei Unternehmen mit hohem Humankapital (Software Unternehmen, Investmentbanken, Immobilienentwickler)
Unterschätzung des Buchwerts bei Unternehmen mit hohen immateriellen
Vermögensgegenständen (Google) und wertvollem Markennamen
Kein Bewertungsvergleich unterschiedlicher Branchen und Regionen
Gesamtunternehmenskennzahl aber keine Teilbereiche
Enger Zusammenhang von KGV und KBV
Definiere den Growth Investment Ansatz
Growth-Investoren zahlen überdurchschnittliche Gewinnmultiplikatoren für Unternehmen mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten unter der Annahme, dass bei zukünftigem Gewinnwachstum und stabilem KGV der Aktienkurs mindestens in Höhe des EPS-Wachstums steigt
Unternehmen mit hohem Umsatzwachstum, hohen KGVs, KBVs
„Consistent Growth“ und „Earnings Momentum“-Ansatz
Gegebenenfalls Herdenfolge
Tendenziell kurzfristige Orientierung
Eher nachrangige Bedeutung der Bewertung
Risiko sehr starker Ausschläge bei möglichen Gewinnwarnungen
Risiko „growth trap“, d.h. systematisches überbezahlen eines erwarteten wirtschaftlichem Erfolgs
Was ist ein Investment-Ansatz. Nenne welche.
Investment Ansätze/Styles beschreiben ein spezifisches
Zusammenspiel von Bewertungsrelationen, Zeithorizonten und Umschlagshäufigkeiten, woraus sich eine gewisse Vorhersagekraft der zukünftigen Rendite-Verteilung der einzelnen Portfolios ableiten lässt
Orientierungshilfe für das Risiko-Management und die Performance-Beurteilung von Fonds-Managern (Benchmark durch Style Indizes)
Value vs. Growth Ansätze
Markkapitalisierungsorientierte Ansätze
Marktorientierte Ansätze
Was ist ein Marktorientiert Ansatz
Gemischte Ansätze, d. h. Bewertungskennzahlen ähneln mehr einem breiten Marktindex. Die Auswahl orientiert sich nicht an Growth oder Value, sondern am wahrgenommenen inneren Wert
Beispiel: Quantitative Methoden
Quantifizierung von Aktien anhand unterschiedlicher Faktoren, basierend auf beobachtbaren Daten
Auswahl anhand einer ökonomisch begründbaren „premium per unit of risk“ im Vergleich zum Marktdurchschnitt
Risiken: große Homogenität der Quant-Universen und systematische Anwendung auf eine große Anzahl kleiner Wetten
Risiken: bei marktähnlichen Renditen erzielt ist eine Indexierung eine kostengünstigere und damit effektivere Alternative
Welchen Vorteil und welche Nachteile haben die EV/EBIT(DA) Multiples?
Vorteil
Unternehmensvergleich auch bei unterschiedlichen Kapitalstrukturen und Investitionsverhalten möglich
Nachteile
Ausblendung von Aufwendungen, die getragen werden müssen, um das Geschäftsmodell aufrechtzuerhalten (Buffett‘s „Zahnfee“) u. a. Abschreibungen für Investitionen, die im Going Concern notwendigerweise anfallen
Probleme ergeben sich insbesondere aus der Konsolidierung
Bei Unternehmen mit einem breiten Portefeuille aus voll-konsolidierten Beteiligungen wird Multiple tendenziell zu niedrig ausgewiesen
Bei Unternehmen mit nicht vollkonsolidierten Minderheitsgesellschaften wird Multiple tendenziell zu hoch ausgewiesen
-> Adjustierung des Multiples erforderlich
Was weißt du über die Veröffentlichung von Zentralbanken?
Informationsverarbeitung – Veröffentlichungen der Zentralbanken
Die Doktrin unvorhersehbarer Entscheidungen/ Maßnahmen wurde ersetzt durch eine Doktrin der Transparenz und Vorhersehbarkeit
Veröffentlichungen von
Sitzungsprotokollen
Individuellen Stimmabgaben bei wichtigen Zentralbankenscheidungen
Zentralbankerwartungen zu Wachstums-, Inflations- und Arbeitsmarktentwicklung (US Beige Book)
Bericht des US Fed-Chefs vor dem US Kongress (Humphrey Hawkins testimony)
Weltweite Treffen aller großen Zentralbanken
Welche 2 Vorteile und welchen Nachteil hat das EV/Umsatz-Multiple?
Umsätze können niemals negativ werden Umsatzmultiplikatoren können (fast) immer berechnet werden
Umsätze in weit geringerem Maße von buchhalterischen Bewertungsspielräumen betroffen als ertragsabhängige Kennzahlen
Nachteil:
Limitierender Faktor des EV/Umsatz-Multiples ist die fehlende Berücksichtigung der Profitabilität als entscheidendem Werttreiber
-> Beziehung zwischen Wert und Umsatz fraglich
Aber: Bei den meisten Unternehmen sind Umsätze und Profitabilität positiv korreliert
-> EV/Umsatz letztlich doch mit Berechtigung
Welche 4 Vorteile und 2 Nachteile gibt es beim Preis-Cashflow-Verhältnis?
Weit verbreitete Kennzahl
Geringere Anfälligkeit gegenüber Manipulationen durch das Management
Hohe Robustheit gegenüber buchhalterischen Effekten
Cashflows sind in der Regel stabiler als berichtete Ergebnisse -> höhere Stabilität der Kennzahl
Im Falle einer Definition des Cashflow als EPS plus nicht zahlungswirksame
Aufwendungen, werden Positionen, die den operativen Cashflow beeinflussen, wie z. B. nicht zahlungswirksame Erträge und Veränderungen des Working Capital, nicht berücksichtigt
FCFE ist die korrekte Variable für preisbasierte Bewertungsmultiplikatoren, hat aber den Nachteil, dass sie für viele Unternehmen volatiler und zudem häufiger negativ ist als der Cashflow
Beschreibe die Rolle der Unternehmen
Rolle der Unternehmen
Over-confidence Bias bei der Beurteilung der eigenen Geschäftslage
Beispiel: Studie der US Duke Universität zeigt einen durchwegs höheren Optimismus von US-Finanzvorständen in Bezug auf das eigene Unternehmen als in Bezug auf die Gesamtwirtschaft
Dämpfung der Analysten-Erwartungen im Vorfeld von Veröffentlichungsterminen mit dem Ziel den Konsens zu schlagen
Wie sieht die Rolle der Analysten aus?
Informationsverarbeitung – Rolle der Analysten
Sellside-Analysten
Broker und Investmentbanken
Produktion von Research, das von den Sales Teams vermarktet wird
Buyside-Analysten
Asset Manager und Hedge Fonds
Produktion von Research für Inhouse Investitionsentscheidungen
Analystenkonsensus
Beurteilung der Analysten Performance
Definition der Messung: Lang,- kurzfristig, absolut oder vs. Benchmark
Starmine: PMAFE – Score (Proportional Mean Absolute Forecast Error)
Information Ratio
Verhaltens Bias, Rolle der Analysten
Höhere Treffgenauigkeit von Konsensusschätzungen vs. individuelle Schätzungen (makro-Schätzungen, Zarnowitz, Braun 1992)
Orientierung an Peer Group/Konsens („comfort in being with the crowd“)
Ausgeprägter in bullischen Marktphasen bzw. optimistischem Konsens (Welch, 2000)
Änderungen durch Meinungsführer lösen eine Welle von Revisionen durch andere Analysten aus → stufenförmige Verschiebung des Konsens
Schätzungsänderungen von Meinungsführern führen zu stärkeren Reaktionen, wenn sie zwischen zwei vierteljährlichen Berichtszeiträumen erfolgen
Finanzanalysten neigen dazu
Revisionen (positiv und negativ ) zu unterschätzen
zeigen eine höhere Schätzgenauigkeit bei Nettogewinn und Betriebsergebnissen, als bei
Bilanz und Cash-Flow-Aggregaten underperformen bei der Vorhersage der Auswirkungen von Veränderungen der Unternehmensstrategie und Veränderungen makroökonomischer Variablen
was sind Kapitalmarkterwartungen?
Kapitalmarkterwartungen sind ein wesentlicher Input für die Unternehmensanalyse und Investitionsentscheidungen. Sie umfassen folgende Schritte:
Festlegung des Erwartungs-/ bzw. Zeithorizonts, Recherche historischer Daten, Bestimmung der notwendigen Informationsquellen, Interpretation des aktuellen Umfelds, Formulierung der Erwartungen, Überwachung der tatsächlichen Ergebnisse
Langfristiger Entscheidungshorizont
Fundamentaler analytischer Ansatz
Langfristige Strategie
→ Vergleichbar geringe Menge von relevanten Informationen
Kurzfristiger Entscheidungshorizont
Hohe Relevanz makroökonomischer Faktoren
Hohe Relevanz (kurzfristiger) Unternehmensveröffentlichungen
→ Große Informationsmengen von z. T. geringer (tatsächlicher) Relevanz
Was weißt du über Anomalien zur Markteffizienz
Autokorrelation und Momentum: Erweiterung des CAPM um zusätzliche Risikofaktoren
Small caps“ und „Value effect“ (Fama/French
„Momentum effect“: Anleger, die aufgrund der hohen Informationskosten von Informationen ausgeschlossen sind, folgen einem Herdentrieb
„Quality effect“: (besonders profitable Unternehmen kehren zu einer durchschnittlichen Rentabilität zurück)
Veränderungen der Returnerwartungen v. a. während konjunktureller Zyklen
Uninformierte Investoren („noisy traders“) mit partieller Rationalität und kurzem Zeithorizont
Die Volatilität von Aktienkursen ist durch Unternehmensergebnisse und Zinsen nicht hinreichend erklärbar -> zusätzliche, hohe, volatile Risikoprämie „psychology of crowds“
Bedeutung von „Tail events“: statistisch nicht erklärbare Häufung extremer Ereignisse
Endogene Volatilität der Märkte als Folge einer Fokussierung auf kurzfristige Strategien
Der Markt ist nicht neutral, vielmehr reagiert er auf eigene Erwartungen und verstärkt sie
Was ist die Kurs/Umsatz Kennzahl? Warum ist diese methodisch problematisch?
Einfache und intuitiv verständliche Kennzahl: „Der faire Wert der Aktie entspricht dem x-fachen des Umsatzes“
Kennzahl methodisch problematisch
Nenner: unternehmensspezifische Kennzahl, Zähler: eigenkapitalspezifische Kennzahl Kennzahl methodisch nicht konsistent konzipiert
Aus den Umsätzen sind die Fremdkapitalgeber, der Staat, die Mitarbeiter etc. zu kompensieren
-> Stark verschuldete Unternehmen werden daher tendenziell mit niedrigeren Kurs/Umsatz-Verhältnissen bewertet sein als Unternehmen mit geringem Leverage
Zeige die Sensitivität bzgl dem KBV
Sensitivitäten: Das KBV ist umso höher,
Je höher die Eigenkapitalrentabilität
Je niedriger die Eigenkapitalkosten
je höher die Differenz zwischen Eigenkapitalrendite und Eigenkapitalkosten
Zusammenhang bereits aus Wertschöpfungsmodellen (EVA©) bekannt
In der Praxis gilt: KBV > 1 -> Fortführungswert wird in der Regel höher bewertet als der Liquidationswert
Von was wird das Gewinnwachstum langfristig beeinflusst?
Langfristig wird das Gewinnwachstum bestimmt vom Wachstum der Gesamtwirtschaft (Arbeitskräftewachstum, Investitionshöhe, Arbeitsproduktivität). Kurzfristig variiert der Anteil der Unternehmensgewinne am BIP und ist abhängig vom Konjunkturzyklus (Konsumausgaben, Löhne, Kapazitätsauslastung, Zinsen, u. a.)
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