Kriterien für eine Rechtsform:
Gründung/Mindestkapital: Wer ist zur Gründung der Gesellschaft berechtigt? Ist Mindestkapital erforderlich und in welcher Höhe?
Geschäftsführung: Erfolgt die Leitung durch die Inhaber bzw. die Gesellschafter oder durch externe Geschäftsführer bzw. Vorstände?
Haftung: Ist die Haftung unbeschränkt (Privatvermögen der Gesellschafter) oder auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt?
Einzelunternehmer:
eine natürliche Person ist Unternehmer,
keine Haftungsbeschränkung,
Kaufmann oder Kleingewerbetreibender.
die wichtigsten Personengesellschaften:
Gesellschaft des bürgerlichen Rechts (GbR)
mehrere Gesellschafter,
Gesellschaftsvertrag, (keine Formvorschriften)
gemeinsamer beliebiger Zweck,
keine Haftungsbeschränkung der Gesellschafter,
kein Betrieb eines Handelsgewerbes, da dann stets OHG.
freie Berufe (Sozietäten der Anwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Ärzte, Architekten)
Betriebe von Kleingewerbetreibenden, wenn sie keine OHG wünschen
Gelegenheitsgesellschaften (z.B. Erbengemeinschaft, Grundstücksverwaltungsgesellschaft, Bauherrengemeinschaften, Fahrgemeinschaften, u. a. m.)
Offene Handelsgesellschaft (OHG)
Gesellschaftsvertrag und Handelsregistereintragung,
Handelsgewerbe unter gemeinschaftlicher Firma,
keine juristische Person, aber weitgehend verselbständigte Gesamthandsgemeinschaft,
keine Haftungsbeschränkung der Gesellschafter.
alle Handelsgewerbe
insbesondere geeignet für kleine und mittlere Betriebe, bei denen die Gesellschafter selbst tätig werden
Kommanditgesellschaft (KG)
Sonderform der OHG; Unterschied liegt in Zweiteilung des Gesellschafterkreises in persönlich haftende Gesellschafter (Komplementäre) und beschränkt haftende Gesellschafter (Kommanditisten)
Gesellschaftsvertrag und Eintragung ins Handelsregister,
Komplementäre haften unbeschränkt, Kommanditisten beschränkt.
Handelsgewerbe
insbesondere bei mittelständischen Unternehmen oder Familienbetrieben gewählt
Personengesellschaft
die wichtigsten Kapitalgesellschaften:
Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
juristische Person,
Gesellschaftsvermögen in Höhe des Stammkapitals, an dem jeder Gesellschafter mit einer Stammeinlage beteiligt ist,
Fremdorganschaft, (Aufsichtsrat kontrolliert Geschäftsführer; Gesellschafterversammlung ernennt/wählt beide; Belegschaft hat Mitbestimmung im Aufsichtsrat)
Handelsgesellschaft (Formkaufmann),
Haftungsbegrenzung.
kleine und mittlere Unternehmen, die ihre Haftung beschränken und die Geschäftsführung ggf. Dritten überlassen wollen.
insbesondere für die Bereiche Dienstleistung, Handel und im Fertigungsbereich für kleinere Unternehmen ohne großes Anlagevermögen
sowie für Rechtsanwälte und Steuerberater, die eine Gesellschaft gründen wollen.
fünf Schritte bei der Gründung:
Abschluss des Gesellschaftsvertrages,
Bestellung der Organe,
Aufbringung des Stammkapitals (mindestens 25.000 Euro)
Anmeldung zum Handelsregister,
Eintragung in das Handelsregister.
Aktiengesellschaft (AG)
Grundkapital (mindestens 50.000 Euro), das in Aktien zerlegt ist,
Fremdorganschaft, (Hauptversammlung und Belegschaft wählen Aufsichtsrat; dieser bestellt/abberuft den Vorstand)
Prototyp der kapitalistischen Unternehmensverfassung
Industrie-, Handels- und Verkehrsunternehmen mit großem Kapitalbedarf,
Risikoverteilung und Haftungsbeschränkung minimieren individuelles Risiko
Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA)
Sonderform der AG; verbindet Finanzierungsvorteile der AG mit der starken Stellung der persönlich haftenden Gesellschafter einer KG.
eigene Rechtspersönlichkeit, bei der mindestens ein Gesellschafter den Gesellschaftsgläubigern unbeschränkt haftet (Komplementär) und die übrigen an dem in Aktien zerlegten Grundkapital beteiligt sind, ohne persönlich für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft zu haften (Kommanditaktionäre).
Kommanditaktionäre besitzen weitgehend die gleichen Rechte und Pflichten wie Aktionäre
Komplementär steht die Leitung kraft Gesetz zu; Vetorecht gegenüber Hauptversammlung; lediglich beschränktes Kontrollrecht durch Aufsichtsrat
voll haftender Komplementär und haftungsbeschränkte Kommanditaktionäre,
Handelsgewerbe,
Handelsregistereintragung.
Großunternehmen, in denen z.B. die Gründerfamilie ihren dominierenden Einfluss wahren und gleichzeitig die Finanzierungsvorteile einer AG nutzen möchte.
Societas Europaea (SE)
ermöglicht die grenzüberschreitende Verlagerung des Geschäftssitzes unter Beibehaltung derselben Gesellschaftsform innerhalb der EU.
Vorraussetzungen:
mindestens zwei Mitgliedsstaaten der EU müssen involviert sein (Mehrstaatlichkeitspostulat)
Sitz und Hauptverwaltung müssen sich in einem Mitgliedsland der EU befinden
Bestehen nationaler Aktiengesellschaften
Mehrstaatlichkeitspostulat
Grundkapital (mindestens 120.000 Euro), das in Aktien zerlegt ist,
Fremdorganschaft,
dualistische oder monistische Unternehmensverfassung, (d: Leitung unter eigener Verantwortung, m: Führung weisungsabhängig)
Hauptsitz in der EU,
Ursprüngliche Zielgruppe: Großunternehmen mit transnationalen Aktivitäten
auch genutzt von kleinen und mittleren Unternehmen
erleichtert grenzüberschreitende Aktivitäten und Zusammenschlüsse
Kapitalgesellschaft
Mischform(en):
GmbH & Co. KG:
Kommanditgesellschaft, bei der die GmbH den Komplementär der KG darstellt
Kombination aus den Gestaltungsfreiheiten des Personengesellschaftsrechts (z. B. flexible Organisationsverfassung) und des GmbH-Rechts (z. B. Grundsatz der Fremdorganschaft),
Haftungsbeschränkung ohne Verzicht auf Vorteile des Personengesellschaftsrechts.
Personengesellschaft,
GmbH ist Komplementär,
keine natürliche Person haftet unbeschränkt,
für Unternehmen nahezu jeder Größe weit verbreitet:
Publikumsgesellschaften in der Form der GmbH & Co. KG
Familiengesellschaften mit kleinem Gesellschafterkreis, bei denen oft sämtliche Kommanditisten zugleich Gesellschafter der Komplementär-GmbH sind
Mindestkapital der Rechtsformen:
GbR: 0€
OHG: 0€
KG: 0€
GmbH: 25.000€ (UG: 1€)
AG: 50.000€
KGaA: 50.000€
SE: 120.000€
GmbH & Co. KG: 25.000€
Rechtsformen (Zusammenfassung):
Einzelunternehmen:
eine natürliche Person ist Unternehmer
keine Haftungsbeschränkung
Kaufmann oder Kleingewerbetreibender
Rechtsgrundlage: BGB sowie Teile des HGBs
Personengesellschaft:
Personen stehen im Mittelpunkt
Wichtigste Rechtsformen: GbR (Grundform der PersG), OHG, KG
weitere Kennzeichen:
Zusammenschluss von mindestens zwei Personen zur Verfolgung eines gemeinsamen Zweckes (gewerblich (OHG, KG) oder nicht gewerblich (GbR))
unbeschränkte Haftung (Ausnahme: Kommandit einer KG)
Geschäftsführung und Vertretung durch Gesellschafter
Kapitalgesellschaft:
Kapital steht im Mittelpunkt
Wichtigste Rechtsformen: eingetr. Verein (Grundform), GmbH, AG, KGaA, SE
Weitere Kennzeichen:
Mindestkapital (EUR 25.000 - 100.000)
Beschränkte Haftung
Fremdorganschaft
Immer Handelsgewerbe (Formkaufmann)
Mischformen:
Mischformen vereinen die Charakteristika von Personen- und Kapitalgesellschaften
Häufigste Mischform ist die GmbH & Co. KG
St. Galler Management Modell - sechs zentrale Begriffskategorien
Umweltsphären
Anspruchsgruppen
Interaktionsthemen
Ordnungsmomente
Prozesse
Entwicklungsmodi
St. Galler Management Modell - Umweltsphären
Gesellschaft
Leistungsbereitschaft der Gesellschaft
Einkommens- und Reichtumsverteilung
Soziale Probleme und Konfliktpotenziale
Bildungsangebot
Öffentliche Infrastruktur
Offenheit gegenüber Neuem / Fremden
Natur
massiv abhängig vom gesellschaftlichen Diskurs
Ressourcenreichtum (Luft, Bodenfläche, Rohstoffe, …)
Klima (Temperatur, Feuchtigkeit, …)
Artenreichtum
Kontamination
Technologie
technischer Fortschritt
Konkurrenz
Technologie Cluster
Wirtschaft
Beschaffungsmärkte
Absatzmärkte
Arbeitsmärkte
Finanzmärkte
Zugang zu Beschaffungs- und Absatzmärkten
Verfügbarkeit von Kapital
Anbieter- und Abnehmerkonzentrationen
Verkehrsinfrastruktur
beeinflussen Unternehmen
aber auch Wechselwirkungen untereinander
St. Galler Management Modell - Anspruchsgruppen
unmittelbar oder indirekt von den unternehmerischen Tätigkeiten betroffen
Ziel: fairer Austausch zwischen beiden Parteien
Zu den Anspruchsgruppen zählen:
die Konkurrenz
die Lieferanten
der Staat
die Öffentlichkeit/ NGOs
die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
die Kunden und Kundinnen
die Kapitalgeber
unterschieden wird zwischen internen und externen Stakeholdern mit unterschiedlichen Ansprüchen an das Unternehmen
St. Galler Management Modell - Interaktionsthemen
jenes, was von den Anspruchsgruppen an das Unternehmen herangetragen wird
Aufgabe des Unternehmens ist es diese zu verwirklichen
Ressourcen
Normen und Werte
Anliegen und Interessen
St. Galler Management Modell - Ordnungsmomente
Ziel eines Unternehmens: langfristig zu überleben
Strategie (Was machen wir?)
der aktuelle und der zukünftige Erfolg
Leistungsangebot
Wertschöpfung
Fähigkeiten und Kompetenzen im U.
gegebene Ressourcen (Konkretisierung der Vorhaben)
Struktur (Wie machen wir es?)
Differenzierung (Arbeitteilung -> Effizienz- und Produktionsgewinne) -> möglichst viel Output, bei möglichst wenig Input
Integration (effizient zu einem Ganzen vereinen) -> größtmöglicher Kundennutzen: geforderte Qualitätsmerkmale möglichst genau treffen
Kultur (Wieso machen wir es?)
Unternehmensvision, die jeder Mitarbeiter verinnerlicht hat -> Verständnis für Vorgaben, wie man auf unvorhergesehene Ereignisse reagiert
materielle Verkörperungen (z.B. Logo)
immaterielle Verkörperungen (z.B. Erwartungen, Erfahrungen, Haltungen, Normen, Werte und ungeschriebene Regeln)
St. Galler Management Modell - Prozesse
Managementprozesse
Lenkung, Gestaltung und Entwicklung des U. -> Aufgabe der unternehmerischen Leitung
Normative Orientierungsprozesse
Strategische Entwicklungsprozesse
Operative Führungsprozesse
Geschäftsprozesse
Kundenprozesse (akquisition, -bindung und Markenführung)
Leistungserstellungsprozesse (Beschaffung, Produktion und Vertrieb)
Leistungsinnovationsprozesse (Forschung und Entwicklung)
Unterstützungsprozesse
Personalmanagement, also z. B. Gewinnung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und deren angemessene Honorierung
Bildungsmanagement, also z. B. die Weiterqualifizierung von Mitarbeitenden
Facility Management, also z. B. die Bereitstellung aller Arten von Infrastrukturanlagen
Informationsmanagement, also z. B. die Aufbereitung von Finanzdaten und deren pünktliche Bereitstellung
Kommunikationsmanagement, also z.B. die Entwicklung und Pflege von internen und externen Beziehungen zu den Anspruchsgruppen
Risikomanagement, also z. B. die angemessene Evaluierung von Risiken, die mit den unternehmerischen Tätigkeiten zusammenhängen
Recht, also z. B. die sinnvolle rechtliche Gestaltung der Geschäftstätigkeit
St. Galler Management Modell - Entwicklungsmodi
kontinuierlicher Optimierung
grundlegender Erneuerung
Sachebene (Wertschöpfungskette)
Beziehungsebene (Zusammenarbeit)
Bilanz - Aufbau:
Die Bilanz ist eine Gegenüberstellung von Vermögen und Schulden.
Gegenüberstellung zu einem bestimmten Zeitpunkt. (Stichtag)
Aktivseite: Vermögenswerte, Mittelverwendung
Passivseite: Schulden; Mittelherkunft
Die Bilanz ist immer ausgeglichen.
Welche Kennzahlen stecken in der Bilanz?
Verschuldungsgrad (FK/EK x 100) (Richtwert max. 200%)
Eigenkapitalquote (EK/GK x 100) (Richtwert ca. 30%)
Fremdkapitalquote (FK/GK x 100)
Anlagen- und Umlaufintensität
Liquiditätsgrade
Bilanz - Auswirkungen auf die unternhemerischen Tätigkeiten
Unternehmensintern:
Aufschluss über unternehmerischen Erfolg
können weitere Großaufträge angenommen werden?
müsste in mehr oder andere Machinen investiert werden?
Unternehmensextern:
Banken: Risiko eines Forderungsausfalls
Anteilshaber: sollte ich kaufen / verkaufen?
Bilanz - Gesetzesvorschrift, die den Kaufmann zur Aufstellung eines Inventars verpflichtet
§240 HGB
Zeitpunkte, zu denen jeweils ein Inventar aufgestellt werden muss
Beginn des Handelsgewerbes
für den Schluss eines Geschäftsjahres
Unterschied zwischen Inventur und Inventar:
Inventur: Erfassungsvorgang, übt gegenüber der Buchführung eine Kontrollfunktion aus
Inventar: übersichtlich dargestelltes Ergebnis der Erfassungsgegenstände, der Menge und des Wertes
Bilanz - Eigenkapital wird in fünf Positionen untergliedert
Gezeichnetes Kapital: Das Kapital, auf das die Haftung der Gesellschafter für die Verbindlichkeiten der Kapitalgesellschaft gegenüber Gläubigern normalerweise beschränkt ist. Dieses entsteht bei der Unternehmensgründung. Bei der GmbH heißt das gezeichnete Kapital „Stammkapital“ und muss mindestens 25.000€ umfassen.
Kapitalrücklage: Hierunter fallen die Beträge, die bei der Ausgabe von Aktien über Nennwert hinaus erzielt werden.
Gewinnrücklage: Zu den Gewinnrücklagen zählen solche Beiträge, die im Geschäftsjahr oder einem früheren Geschäftsjahr aus dem Ergebnis gebildet worden sind.
Gewinn-/ Verlustvortrag: Der Gewinnvortrag beinhaltet sämtliche einbehaltene Gewinne, die nicht den Gewinnrücklagen zugeführt wurden. Der Verlustvortrag umfasst die Summe der Jahresfehlbeträge vergangener Perioden.
Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag: Der Jahresüberschuss oder der Jahresfehlbetrag ergibt sich aus der Gewinn- und Verlustrechnung: Es ist die Differenz zwischen Aufwendungen und Erträgen. Übersteigen die Aufwendungen die Erträge führt dies zu einem Jahresfehlbetrag. Ein Jahresüberschuss liegt vor, wenn ein Unternehmen mehr Erträge als Aufwendungen hatte
Bilanz - Vorsichtsprinzip:
Realisationsprinzip: Gewinne sind nur zu berücksichtigen, wenn sie am Abschlussstichtag realisiert sind. -> Verkauf an Dritte abgeschlossen, kein weiterer Verlust oder Gewinn
Imparitätsprinzip: außerplanmäßige Wertberichtigung bei dauerhaft erscheinender Wertminderung: z.B. deutliche Wertminderung von Wertpapieren
-> Höchstprinzip bei Passiva und Niederstwertprinzip bei Aktiva
-> Gewinne dürfen erst nach Abschluss aufgeführt werden. Verluste müssen schon wenn sie drohen aufgeführt werden.
Bilanz - Funktion des Jahresabschluss:
Ermittlungsfunktion: Festhalten der Zahlen / des Betriebsergenisses
Dokumentationsfunktion: D. der historischen wirtschaftlichen Entwicklung
Sicherungsfunktion: Schutz der Finanzinteressen der Gläubiger und Unternehmensbeteiligten
Rechenschaftsfunktion: Rechenschaft der Geschäftsleitung zur Führungsleistung im Geschäftsjahr
Informationsfunktion: I. über Entwicklungen und zukünfitge Strategien
Bilanz - Inhalt des Jahresabschlusses:
OHG, KG, GbR:
Bilanz
GuV
AG, GmbH, GmbH & Co. KG
Anhang
Lagebericht
im elek. Bundesanzeiger veröffentlichen
Buchführung - Gesetzesvorschrift, die Kaufleute zur Buchführung verpflichtet
§238 HGB
Buchführung - Was ist ein Geschäftsvorfall?
alle Vorgänge, die dazu führen, dass sich das betriebliche Vermögen verändert bzw. sich das Kapital hinsichtlich der Höhe und der Zusammensetzung verändert.
Buchführung - Begriffe
Bilanz: Gegenüberstellung von Vermögen und Kapital zu einem bestimmten Stichtag.
Die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) stellt die Aufwände und Erträge eines Unternehmens gegenüber.
Die Rechnungslegung meint die Dokumentation betrieblicher Vorgänge für externe Anspruchsgruppen.
Der Jahresabschluss setzt sich aus der Bilanz und der GuV-Rechnung zusammen und schließt die Buchführung eines Geschäftsjahres ab.
Buchführung - Prinzipien ordnungsgemäßer Buchführung
Objektivierungsprinzip:
Einzelbewertungsprinzip
Vollständigkeitsprinzip
Anschaffungskostenprinzip
Periodisierungsprinzip
Geschäftsvorfälle werden erfasst, wenn die auftreten, nicht wenn die Zahlung erfolgt
Vorsichtsprinzip
Realisationsprinzip
Imparitätsprinzip
externes vs. internes Rechnungswesen:
Externes:
Zweck: Zahlungsbemessung, Information und Dokumentation
im Handelsrecht und Steuerrecht vorgeschrieben
Aufwand und Ertrag
Internes:
Kontrolle, Planung und Steuerung
unternehmensintern
Kosten und Leistungen
Externes Rechnungswesen - Einteilung Aufwände und Erträge
Betriebsbedingt: die mit dem betrieblichen Leistungserstellungsprozess einhergehen
Betriebsfremd: nicht im Zusammenhang des betrieblichen Leistungserstellungsprozess
Periodenfremd: zwar betriebsbedingt, aber periodenfremd (zB Mietvorauszahlungen)
außerordentlich: einmalig und nicht planbar (zB Reparatur einer Maschine)
Externes Rechnungswesen - Kontenarten
Geschäftsvorfälle geschehen grundsätzlich immer auf zwei Konten gleichzeitig
Bestandskonten:
unterteilt in Aktiv- und Passivkonten
alle Veränderungen des Vermögens oder des Kapitals -> Bilanz
Erfolgskonten:
Aufwände und Erträge, Veränderungen des EK
-> Unterkonten des EK -> GuV
Kontenplan: systematische Ordnung dieser Konten
Kostenrahmen(-plan): “vorgefertigte” Kontenpläne für Gruppe gleichartiger Unternehmen -> Branchenvergleich
Externes Rechnungswesen - Auswirkung von Geschäftsvorfällen
U. kauft neuen Bürostuhl im Wert von 800€
Aktivtausch:
Betriebsausstattung / Aktivkonto des Anlagevermögens ↑
Bankkonto / Aktivkonto des Umlaufvermögens ↓
Summe der Aktivseite / ganze Bilanzsumme ->
Eigenkapital: Tausch von Geldmittel gegen Vermögen ->
offene Rechnungen bei Lieferamt von 50.000€ -> Unternehmen nimmt Kredit auf um Rechnungen zu begleichen
Passivtausch: Umschichtung zweier Konten auf der Passivseite (ein Passivposten nimmt zu, ein anderer um genauso viel ab; Bilanzsumme bleibt gleich)
bestehende Verbindlichkeiten ↓
langfristige Verbindlichkeiten ↑
-> Geschäftsvorfall ist erfolgsneutral, weil EK ->
(nur Bestandskonten sind betroffen)
U. kauft einen neuen Bürostuhl für 1000€ “auf Ziel”
Aktiv-Passiv-Mehrung (Bilanzverlängerung): ein Aktiv- und ein Passivkonto nehmen um den gleichen Betrag zu.
Aktivkonto des Anlagevermögens ↑
Verbindlichkeiten / Passivkonto des Fremdkapitals ↑
(Ware wird erst zu einem späteren Zeitpunkt bezahlt)
U. kauft einen neuen Bürostuhl für 1000€ “auf Ziel” -> Verbindlichkeiten werden nun beglichen
Aktiv-Passiv-Minderung (Bilanzverkürzung): ein Aktiv- und ein Passivkonto nehmen um den gleichen Betrag ab.
Aktiv: Summe auf dem Bankkonto vermindert sich ↑
Verbindlichkeiten / Passivkonto des Fremdkapitals ↓
Externes Rechnungswesen - Abgrenzung erfolgsneutral und erfolgswirksam:
erfolgsneutral: keine Veränderung des EK, weil kein GuV
erfolgswirksam: mit Auwänden und Erträgen
Beispiele:
Miete (Mietaufwendungen mindern das Eigenkapital
Waren werden verkauft (Verkauf mehrt EK)
-> hier wird nichts auf Bestands-, sondern auf Erfolgskonten gebucht
Kostenrechnung - Aufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung
Abbildung des Unternehmensprozesses
Kostenartenrechnung
Kostenstellenrechnung
Kostenträgerrechnung
Abbildung des Unternehmenserfolges
Planung des Unternehmensprozesses
Preispolitik
Programmpolitik
Verfahrenspolitik
Kontrolle des Unternehmensprozesses
Soll-Ist-Vergleich
Betriebsvergleich
Zeitvergleich
Welche Kosten sind innerhalb einer Periode angefallen?
(Aufteilung auf Personal- oder Materialkosten)
Einzelkosten: jene Kosten, die direkt einem Kostenträger zugeordnet werden können
(z.B. Mehl für den Kuchen)
Gemeinkosten: jene Kosten, die nicht direkt einem Kostenträger zugeordnet werden können (z.B. Strom für den Kuchen)
Wenn es eindeutig ist, wofür die Kosten entstanden sind, so werden die Einzelkosten direkt dem jeweiligen Kostenträger, d. h. der hergestellten Leistung im Unternehmen, zugeordnet. Ist dieser Vorgang nicht eindeutig möglich, muss zunächst ermittelt werden, wo, also an welchen Kostenstellen, die Gemeinkosten angefallen sind, sodass dadurch die Kosten verteilt werden.
Kostenstellenrechnung und Verrechnungsprinzipien
Bindeglied zwischen Kostenarten- und Kostenträgerrechnung (Fokus liegt also auf Gemeinkosten)
Hauptkostenstellen: direkt Teil des Leistungsprozesses (z.B. Fertigung, Material…)
Hilfskostenstellen: unterstützend, innerbetrieblich (z.B. Kantine, Fuhrpark, Lager…)
Verrechnungsprinzipien (Verteilung der Gemeinkosten nach…):
Verursachungsprinzip (tatsächlich verursachten Kosten)
Tragfähigkeitsprinzip (Höhe des Preises)
Durchschnittsprinzip (Durchschnittlichen Gemeinkosten, realitätsfern)
Kostenrechnung - Betriebsabrechnungsbogen (BAB)
Zeilen: Kostenarten
Spalten: Kostenstellen
Kostenträgerstückrechnnung: Kostenermittlung je Produkteinheit und je Periode
Kostenrechnung - allgemeine Abbildung
Kostenrechnungssysteme
Nach Sachumfang der auf Kostenträger verrechneten Kosten
Vollkostenrechnung
Selbstkosten des Produktes werden ermittelt
alle Kosten; keine Unterscheidung zwischen fixen und variablen Kosten
Teilkostenrechnung
Ermittlung des Deckungsbeitrages (Erlöse - variable Kosten)
-> Vergleich zu fixen Kosten; Gewinnberechnung
Nach Zeitbezug
Istkosten- / Normalkostenrechnung
Plankostenrechnung
ABC-Analyse
Einteilung des Materials nach dem Mengenanteil relativ zum Werteanteil in:
A-Güter: geringe Menge, aber viel Wert (z.B. Motorenblöcke)
B-Güter: größere Menge, aber kleinerer Wert (z.B. Autoblech)
C-Güter: große Menge, aber sehr geringer Wert (z.B. Schrauben)
Verteilung nach Lorenzkurve
Vorgehensweise
Berechnung des Gesamtverbrauchswertes jeder Materialart pro Periode (Menge multipliziert mit dem Einstandspreis).
Ordnen der Materialarten in absteigender Reihenfolge in Bezug auf den Gesamtverbrauchswert.
Berechnung des prozentualen Anteils an der Gesamtzahl aller verbrauchten Güter.
Kumulieren der prozentualen Anteile am Gesamtverbrauch aller Güter.
Berechnung des prozentualen Anteils am Gesamtverbrauchswert aller Materialarten.
Kumulieren der prozentualen Anteile am Gesamtverbrauchswert aller Materialarten.
Einteilung der Materialarten in A-, B- und C-Güter.
-> weitere Analysen um die Güter nun zu bewerten (A-Güter dabei zentraler als C-Güter)
ABC-Analyse - optimale Bestellmenge
Ziel
Annahmen
Berechnung
Ziel:
Punkt, an dem die Lager- und Bezugskosten bzw. die Gesamtkosten eines Unternehmens minimal sind (zu viel bestellen kostet, aber häufig bestellen kostet auch)
Annahmen:
Die Beschaffungsmenge wird in gleichbleibenden Bestellmengen während der Planungsperiode aufgeteilt.
Die Lagerabgangsraten sind gleich.
Die Einstandspreise sind nicht von dem Bestellzeitpunkt und nicht von der Bestellmenge abhängig.
Die fixen Kosten pro Bestellung und die Zins-/Lagerhaltungskosten sind genau bestimmbar und ändern sich während der Planungsperiode nicht.
Gesucht wird x(opt), wo sich Lagerkosten und bestellfixe Kosten / Stück schneiden, somit die Gesamtkosten / Stück am geringsten sind.
Lagerbewegung bei optimaler Bestellung: neue Bestellung kommt immer genau dann an, wenn die das Lager gerade leer ist.
Berechnung:
Bestellmenge (x): Hierbei handelt es sich um die Produktmenge, die das Unternehmen bei einer Bestellung anfordert.
Bestellkosten/ auftragsfixe Kosten (a): Die Bestellkosten werden pro Bestellung angegeben. Das sind ebenjene Kosten, die für eine Bestellung anfallen, z. B. Lieferung, Verpackung, etc.
Lagerkosten (q): Die Lagerkosten werden pro eingelagertem Produkt angegeben.
Zins- und Lagerkostensatz pro Jahr (p): in Prozent
Gesamte Bestellmenge (M): Das ist die Menge an Produkten, die das Unternehmen in einer bestimmten Periode benötigt.
optimale Bestellmenge - Lagerplanung
Bestellpunktsystem:
neue Bestellung, sobald kritischer Lagerbestand erreicht ist (Meldemenge)
fixe Bestellmenge, aber variabler Bestellzeitpunkt
Bestellrhythmussystem:
neue Bestellung, immer zum gleichen Zeitpunkt
Bestellmenge: Differenz zum gewünschten Lagerbestand
fester Bestellzeitpunkt, aber variable Bestellmenge
Wesen von Kaufverträgen
Willenserklärung
Angebot und Annahme
Schuldverhältnis
Kaufverträge - Angebot und Annahme
invitatio ad offerendum: (z.B. Werbeprospekt)
kein gültiges Angebot, keine rechtliche Bindung
Anbietende kann Bindungswirkung ausschließen (z.B. "Angebot freibleibend" oder "Angebot unverbindlich")
wenn Annahme, dann muss Anbieter unverzüglich ablehnen, wenn Vertrag nicht erfüllt werden kann
Vertrag kommt erst bei Annahme zustande; modifizierte Annahme gilt als Ablehnung -> neues Angebot nötig
Kaufverträge - Willenserklärung
Erklärung:
audrücklich: Konrad Käfer sagt zu Victoria Vogel: "Ich kaufe dir dein Buch für 10 Euro ab." Victoria antwortet: "Einverstanden".
konkludent: Konrad Käfer sagt zu Victoria Vogel: "Ich kaufe dir dein Buch für 10 Euro ab." Victoria antwortet nicht, sondern nickt nur.
Schweigen als Zustimmung gilt z. B. in dem Fall des kaufmännischen Bestätigungsschreibens. Der Empfänger eines kaufmännischen Bestätigungsschreibens hat unverzüglich zu widersprechen, sonst gilt der Vertrag, auf den im Bestätigungsschreiben Bezug genommen ist, als zustande gekommen.
Schweigen als Ablehnung gilt z. B. bei der Zustellung von unbestellten Leistungen durch einen Unternehmer. Erhält ein Verbraucher von einem Unternehmer eine Sache, die er nicht bestellt hat, wird dadurch kein Anspruch begründet. Er muss die Ware nicht bezahlen. Auch Verhaltensweisen des Verbrauchers, z. B. das Lesen des unbestellten Buches, können keinen Anspruch begründen.
Wille:
Handlungswille ist der Wille, überhaupt in irgendeiner Form rechtswirksam zu handeln. Er ist meistens gegeben und fehlt nur in Ausnahmefälle, z. B. aufgrund von Gewaltanwendung.
Erklärungsbewusstsein: Im Rahmen der Geburtstagsparty eines Freundes macht ein Blatt Papier die Runde. Studentin Susanne unterschreibt im Glauben, es sei die Glückwunschkarte. In Wahrheit handelt es sich um die verbindliche, kostenpflichtige Anmeldung für ein Wettspiel im Rahmen der Fußball-WM.
Der Geschäftswille bildet den Willen, eine ganz konkrete Rechtsfolge herbeizuführen bzw. ein ganz konkretes Rechtsgeschäft abzuschließen, das heißt ein bestimmtes Produkt zu einem bestimmten Preis zu (ver)kaufen.
Kaufverträge - Auslegung von Willenserklärungen
vertragswesentliche Bestandteile müssen gleich sein:
die Identität der Vertragsparteien
der Vertragsgegenstand (Bsp.: Kauf eines PKWs)
die Gegenleistung (Bsp.: Kaufpreis)
Für die Auslegung ist im Zweifel nicht der wirkliche Wille des Erklärenden maßgebend, sondern das, was ein objektiver Dritter in der Lage des Erklärungsempfängers als Inhalt der Erklärung verstehen musste.
Beispiel: Der Amerikaner Anton All möchte mit seiner gehbehinderten Mutter in Köln Urlaub machen und mietet eine Ferienwohnung in der ersten Etage. Als All in Deutschland ankommt stellt er fest, dass sich die Ferienwohnung nicht wie erwartet im Erdgeschoss sondern im ersten Obergeschoss befindet.
Da All eine Wohnung in Deutschland mietet, muss die Formulierung "1. Etage (first floor)" aus Sicht eines objektiven Empfängers vor den in Deutschland üblichen Verkehrssitten als erstes Obergeschoss und nicht als Erdgeschoss - wie es in Amerika üblich ist - ausgelegt werden. Der Wille (innerer Tatbestand) von All ist jedoch eine Ferienwohnung im Erdgeschoss zu mieten. Da die Erklärung gegenüber einem anderen abgegeben wurde, zählt die Auslegung nach dem objektiven Empfängerhorizont vor dem Willen von All. Es ist demnach ein Mietvertrag über eine Ferienwohnung in der ersten Etage zustande gekommen. Allerdings kann All seine Willenserklärung wegen eines Inhaltsirrtums anfechten.
Kaufverträge - Geschäftsfähigkeit
Geschäftsfähigkeit bildet eine Voraussetzung, um Willenserklärungen wirksam abzugeben und entgegenzunehmen.
Geschäftsunfähig: Kinder 0-6; geistige Einschränkungen
Willenserklärung grundsätzlich nichtig, erst mit gesetzlichem Vertreter
Beschränkt geschäftsfähig: 7-17
Vertrag grundsätzlich unwirksam ohne gesetzlichen Vertreter; wenn noch keine Einwilligung dann aber schwebend unwirksam und nicht direkt nichtig
Ausnahmen: “Taschengeldparagraph”, “Geschenke”
unbeschränkt geschäftsfähig: 18+
Willenserklärung wirksam
Kaufverträge - Vertragsarten nach Vertragspartner
Bürgerlicher Kauf: zwei Verbraucher
BGB gilt für beide
Einseitiger Handelskauf: ein Unternehmer und ein Verbraucher
der Verbraucher (Käufer) wird im Vergleich zum normalen Kauf besser geschützt
BGB plus Sonderregeln BGB
Zweiseitiger Handelskauf: zwei Unternehmer
Im Interesse der schnellen und glatten Abwicklung des Handelskaufs wird der Verkäufer im Vergleich zum Kaufvertrag nach BGB begünstigt.
BGB plus Sonderregeln HGB
Kaufverträge - Anfechtungsgründe
Irrtum
Inhaltsirrtum
Hubert Bavarius zieht zum Studium aus Bayern nach Köln. In seiner ersten Woche trifft er sich mit Kommilitonen im Brauhaus und bestellt einen "Halven Hahn". Statt des erwarteten halben Hähnchens bringt der Kellner ihm ein Käsebrötchen. Es ist ein Kaufvertrag zwischen Hubert und dem Brauhaus zustande gekommen. Hubert war jedoch über den Inhalt seiner Bestellung im Irrtum und kann seine Willenserklärung wegen Inhaltsirrtums gemäß § 119 (1) Alt. 1 BGB anfechten
Erklärungsirrtum
Valentin Vollmer zieht in eine neue WG und bietet seinen gebrauchten Schrank in den Kölner Kleinanzeigen zu einem Preis von 15 Euro an. Vollmer hat sich jedoch beim Erstellen des Angebots vertippt; in Wirklichkeit wollte er 150 Euro haben. Kerstin Krüllchen nimmt das Angebot an. Es kam zwar ein Kaufvertrag über den Schrank zu einem Preis von 15 Euro zustande, Vollmer kann seine Willenserklärung aber gemäß § 119 (1) Alt. 2 BGB wegen Erklärungsirrtum anfechten.
Eigenschaftsirrtum
Valentina verkauft für 50 Euro an ihre Freundin Franzi einen Ring mit einem Stein, den sie für hochwertigen Modeschmuck hält. Später stellt sich heraus, dass es sich bei dem Stein um einen echten Diamanten mit einem Wert von 2.000 Euro handelt. Der Kaufvertrag kam wirksam zustande. Valentina irrt jedoch über die Echtheit des Steines. Die Echtheit ist eine verkehrswesentliche Eigenschaft des Steines. Damit besteht eine Anfechtungsmöglichkeit wegen Eigenschaftsirrtums gemäß § 119 (2) BGB.[6]
arglistiger Täuschung
widerrechtlicher Drohung
wenn Willenserklärung wirksam angefochten, so ist der Vertrag ex tunc (von Anfang an) nichtig also so, als sei er nie abgeschlossen worden.
bei erfolgreicher Anfechtung kann der Anfechtende für den dadurch entstandenen Schaden belangt werden
Kaufverträge - Leistungsstörungen
verschiedene Arten von Leistungsstörungen
Rechtsfolgen
Verjährung
Gläubigerverzug
Schlechtleistung: nicht frei von Mengeln
was vertraglich vereinbart ist,
was für die nach dem Vertrag vorausgesetzte Verwendung geeignet ist,
was für gewöhnlich zu erwarten wäre. Dazu zählt auch, was nach Äußerungen des Herstellers oder des Verkäufers zu erwarten wäre (Werbung/Kennzeichnung).
Rechtsmängel
Rechtsfolgen bei Schlechtleistung (zuerst Nacherfüllung bis zu einer Frist; erst danach der Rest):
Nacherfüllung, d. h. Mängelbeseitigung oder Nachlieferung, verlangen
vom Vertrag zurücktreten
den Kaufpreis mindern
Schadensersatz bzw. Ersatz vergeblicher Aufwendungen verlangen
Verjährung der Gewährleistung:
wenn Käufer ein Verbraucher, hat er die Ware innerhalb einer bestimmten Frist zu überprüfen; die Gewährleistungsfrist reicht von einem Jahr für bewegliche, gebrauchte Sachen bis zu dreißig Jahre für Grundstücke
bei Zweiseitigem Handelskauf gilt die unverzügliche Untersuchungs- und Rügepflicht bei offenen und versteckten Mängeln
am häufigsten Annahmeverzug (mangelfreie Ware wird wie vereinbart geliefert aber nicht entsprechend angenommen)
-> Käufer trägt alle durch den Verzug entstandenen Kosten
Unmöglichkeit
dauerhaftes Leistungshindernis des Schuldners
Schuldnerverzug
vorrübergehendes Leistungshindernis des Schuldners
Marketing-Mix
die 4-P
Kommunikationspolitik
Produktpolitik
Distributionspolitik
Ziel: Wettbewerbsfähigkeit aufrechterhalten
Marketing-Mix - Kommunikationspolitik
Darstellung des Produktes: Wo und zu welchem Preis?
Werbeobjekt, -subjekt, -ziele, -botschaft, -medien, -periode, -ort und -budget
Image-, Kontakt- und Sozialfunktion des Unternehmens im Öffentlichkeitsbild
Verkaufsförderung (z.B. Merchandising)
Marketing-Mix - Preispoltik
Die drei K’s (beeinflussende Parameter):
Kosten
Kunden
potenzielle Fragen:
Preis-Leistungsverhältnis -> Gewinn
Angebote, Rabatte und Kredite
Zahlungsbereitschaft der poteziellen Kunden
Preis der Konkurrenz
Kosten im Leistunsprozess (Materialien, Mitarbeiter…)
Marketing-Mix - Produktpolitik
Allgemein:
Ausgangspunkt des Marketing-Mix
Welche Produkte oder Dienstleistungen werden angeboten und sollen in Zukunft angeboten werden?
Produktpolitische Gestaltungsmöglichkeiten:
Produktbeibehaltung (unbeachtete Möglichkeiten?)
Produktmodifikation
Variation (Verbesserung)
Diversifikation (unterschiedliche Ausführungen)
Produktinnovation (neues Produkt, dass die gleichen Bedürfnisse befriedigt)
Diversifikation (neue Produkte)
horizontal (verwandt)
vertikal (Produkt existiert schon, wurde aber nicht angeboten)
lateral (komplett neu)
Produktelimination (auf Komplementäre Güter achten)
Marketing-Mix - Distributionspolitik
Wie kommt das Produkt vom Hersteller zum Kunden?
akquisitorische Distribution (Absatzkanäle):
Absatzwege
direkter Absatz
Produzent als unmittelbarer Verkäufer
(z.B. Fabrikshop, eigener Onlineshop…)
indirekter Absatz
eine oder mehrere Absatzmittler
(z.B. Händler oder Onlineplattformen)
Absatzorgane
logistischen Distribution (Logistik):
Lagerwesen, Auftragsabwicklung und Transportwesen
Produktlebenszyklus
zunächst muss investiert werden
dann Gewinn
die letzten werden rabattiert und hohe Lagerkosten
Ziel: mehr Gewinn als Verlust
BCG-Matrix
Marktwachstum:
spiegelt Attraktivität der Produkte an
Umsatz- oder Absatzmengenrate
Relativer Marktanteil:
Verhältnis des eigenen Marktanteils zum stärksten Wettbewerber
(Poor) Dogs
Produkt ist low-performer
Cash Cows
kein großes Wachstum, aber hohe Marktanteile
-> hoher Umsatz
Stars
hohe Marktanteile und trotzdem großes Wachstum
-> high performer
Questionmarks
großes Wachstum, aber noch geringe Marktanteile
-> Überraschungstüte mit viel Potenzial
Hürden in der Marktforschung:
Der Markt ist sehr dynamisch. Das bedeutet, dass sich das Konsumentenverhalten in Bezug auf z. B. Produkte oder Kauforte schnell ändern kann.
In den seltensten Fällen ist die Käufergruppe homogen. Vielmehr ist es eine heterogene Gruppe, sodass immer unterschiedliche Kaufverhalten in einer Gruppe existieren.
Auch die Konkurrenz wird mit ihren Marketingmaßnahmen versuchen, die Käufergruppen zu überzeugen.
Auf andere externe Einflussfaktoren, wie z. B. Modeströme, haben Unternehmen keinen Einfluss.
Kriterien der Marktforschung:
Abgrenzung des Marktes
Absatzmarkt
Beschaffungsmarkt
Rohstoffmarkt
Arbeitsmarkt
Kapitalmarkt
Ziel der Marktforschung
Zeitlicher Bezug der Marktforschung
Marktanalyse (Momentaufnahme)
Marktbeobachtung (über einen bestimmten Zeitraum)
Marktprognose
Art der Informationsgewinnung
Primärforschung (eigene Datenerhebung)
Sekundärforschung (bereits vorhandene Daten)
betriebsintern
betriebsextern
Datenquellen
Träger der Marktforschung
intern (Unternehmen führt selbst durch)
extern (anderes Unternehmen wird beaufragt)
Aussagen der Marktforschung
Erfassung der Informationsträger
Nutzwertanalyse
Ablauf
Wann nutzt man sie?
Ablauf:
Entscheidungssituation, Ziele und Bewertungskriterien festlegen
Gewichtung der Ziele und Kriterien
Handlungsoptionen ermitteln
Handlungsoptionen in Nutzwerte übertragen
Berechnung der gewichteten Teilnutzenwerte
Ergebnis prüfen, Entscheidungen treffen, Maßnahmen festhalten
Standortwahl
Lieferantenwahl
Maschinenwahl
Produktion: neuer Kirschkuchen
Produktionsplanung (zeitgerechte Bereitstellung von Materialien)
Produktionssteuerung (Realisierung der Planung)
Erüllung der Formalziele, durch Erfüllung der Sachziele
Ziel: Gewinnsteigerung,
vielversprechende Ergbnisse der Marktforschung (
Erweiterung des Marktanteils
Fokus auf Beschaffung der neuen benötigten Ressourcen
Auftragslage muss abgeschätzt werden
effiziente Produktion, Qualitätsüberprüfung
Finanzierungsarten
Außen-Eigen-Finanzierung:
Investor kauft Eigentümerrechte
Außen-Fremd-Finanzierung:
Kreditgeber (z.B. Bank) gewährt Kredit für Zinsen
Unternehmen verkauft eine Schuldverschreibung
Innen-Eigen-Finanzierung:
Abschreibungen; diese sind eigentlich Verlust, aber es findet keine Auszahlung statt, also ist zusätzliches Geld im Unternehmen das reinvestiert werden kann
Innen-Fremd-Finanzierung
Rückstellungen; diese sind eigentlich Fremdkapital, aber es findet keine Auszahlung statt, also ist zusätzliches Geld im Unternehmen das reinvestiert werden kann
Kapitalwert
Formel
Beispielaufgabe:
Überprüfung der Sinnhaftigkeit einer Investition
e: Einzahlungen (
a: Auszahlungen
j: im Jahr (1,2…)
n: betrachteten Zeitraum
i: Kalkulationszinssatz (z.B. 1,06 bei 6%)
AZ0: Anfangsinvestition
Lösung der Beispielaufgabe:
Kreditarten:
Annuitätendarlehen
immer gleichbleibende Rate (Annuität)
setzt sich aus Tilgungsrate und Zinsrate zusammen
häufig in der Baubranche
Tilgungsdarlehen
gleichbleibende Tilgungsrate
Zinsen werden auf die Restschuld berechnet; sinken also von Rate zu Rate
Festdarlehen
Darlehen wird vollständig bei Fälligkeit zurückgezahlt
Zinsen bleiben während der Laufzeit konstant gleich hoch
Kreditsicherheiten - Personalsicherheiten
Personalsicherheit: Bürgschaft (z.B. Mietbürgschaft der Eltern)
häufig wird ein Höchstbetrag festgesetzt, für den gebürgt wird; dieser liegt aber wegen Zinsen und Mahngebühren über dem Kreditrahmen
Bürge hat das Recht zur Anfechtbarkeit und zur Vorausklage
Bürgschaftsvertrag muss unter Nichtkaufleuten schriftlich abgeschlossen werden
Kreditsicherheiten - Realsicherheiten
Grundpfandrechte:
Hypotheken
damit wird der Kreditbetrag abgesichert
Bestand der Forderung entscheidend, gewährt keinen Besitz an dem Grundstück
zweckgebunden und erlischt mit der Tilgung
Grundschulden
nicht an ein bestimmter Darlehen gekoppelt
bleibt auch bestehen, wenn das Darlehen komplett zurückgezahlt worden ist
kann für zukünftige Finanzierungen wiedergenutzt werden, keine erneuten amtlichen Kosten
Rentenschulden
Grundpfandrechte sind im Grundbuch festgehalten
Kreditsicherheiten - Zusammenfassung
Unternehmen als soziale Systeme - Arbeitsvertrag
Bestandteile des Vertrages:
Name und Anschrift von Arbeitgeber*in und Arbeitnehmer*in
Anfangs- und Enddatum des Beschäftigungsverhältnisses
Arbeitsort
Charakterisierung der Art der Arbeit
Arbeitsentgelt, inklusive Sonderzahlungen, Zuschläge, Prämien und Zulagen
Arbeitszeit
Anzahl der Urlaubstage pro Jahr
Kündigungsfristen
Hinweise auf kollektivrechtliche Regelungen, wie zum Beispiel Tarifverträge
Unternehmen als soziale Systeme - Arbeitsrechte
Individualarbeitsrecht (Verhältnis von Arbeitnehmer*in und Arbeitgeber*in; Bedingungen am Arbeitsplatz)
Kündigungsschutzgesetz
Mindestlohngesetz
Entgeltfortzahlungsgesetz
Berufsbildungsgesetz
Bundesurlaubsgesetz
Allgemeines Gleichhandlungsgesetz
kollektive Arbeitsrecht (Rechtsbeziehungen zwischen Gewerkschaft und Betriebsräten bzw. Personalräten und Arbeitgeberverbänden)
Betriebsverfassungsgesetz
Mitarbeitervertretungsgesetz
Tarifvertragsgesetz
Mitbestimmungsgesetz
Unternehmen als soziale Systeme - Betriebsrat
Arbeitnehmervertretung im Unternehmen
werden von den Mitarbeitern gewählt
die Mitglieder genießen einen besondern Kündigungsschutz
Größe abhängig von Größe des Unternehmens nach Zahl der Mitarbeiter
vier große Aufgabenbereiche
Überwachungsaufgaben (der Vorschriften)
Gestaltungsaufgaben (besonderer Fokus auf schutzbedürftige Personen)
Schutzaufgaben (Feedback von AN; Beantragung von Maßnahmen bei AG)
Förderungsaufgaben (Familien, Frauen, Umwelt…)
Unternehmen als soziale Systeme - Tarifverträge
zur Vereinheitlichung von Löhnen ähnlicher Branchen
beim streiken bekommen Mitarbeiter keinen Lohn, wenn Mitglied in einer Gewerkschaft übernimmt diese häufig den Lohn
In Verhandlungen gehts dann darum wer länger genügend Geld hat um die Situation aufrecht zu erhalten; Gewerkschaften oder Arbeitgeber ohne Produktion
Ein Streik wird nur anerkannt, wenn er von der Gewerkschaft nach vergeblichen Tarifverhandlungen organisiert und durchgeführt wird
Unternehmen als soziale Systeme - Unterschied zwischen Gehalt und Lohn
Gehalt: fester Betrag (Arbeitszeit x Stundenlohn)
Lohn: Betrag für geleistete Arbeit; muss aber über gewissen Vorraussetzungen liegen wie zB Mindestlohn
Zeitlohn: wie Gehalt, aber Betrag ist nicht festgeschrieben, also flexibel
Aufbau eines Unternehmens - Organisationsstruktur
Organisationsstruktur:
Verrichtungsorientiert:
nach Aufgabenbereichen
z.B. Produktion, Finanzen, Personal und Logistik
Objektorientiert:
nach objekt (Produkt) orientiert
z.B. Abteilung für Limonade, Wasser und Tee; Aufgabenbereiche dann innerhalb dieser Abteilungen
Stellenbildung nach Region:
nach Standorten oder Absatzmärkten organisiert
Aufbau eines Unternehmens - Leitungssysteme
Einliniensystem:
Mehrliniensystem:
Aufbau eines Unternhemens - Organigramm
kann folgendes abbilden:
Eingliederung der Stellen in die Gesamtstruktur des Unternehmens
Art der Stelle (Instanz, Stab, etc.)
Unterstellungsverhältnisse (Dienstwege)
Weitere Beziehungen zwischen Stellen (z. B. Mitglied eines Ausschusses)
Bereichsgliederungen, Zusammensetzung einer Abteilung und Stellenbezeichnung
Namen der Mitarbeiter*innen
Wettbewerbsstrategien nach Porter:
Kostenführerschaft: Ziel ist ein umfassender Kostenvorsprung in der Branche
strenge Überwachung und Kontrolle der Gemein- und variablen Kosten
Kostenminimierungen in unterschiedlichen Bereichen
Ausnutzung von erfahrungsbedingten Kostensenkungspotenzialen
standardisierte Abläufe
Differenzierung: sich von der Konkurrenz irgendwie abzuheben
einzigartige Technologien
besonderes Design
außergewöhnlicher Kundenservice
-> resistenter gegen plötzliche Preissekungen
Konzentration auf Schwerpunkte: Nischenprodukte
bestimmte Abnehmergruppen
geografisch abgegrenzter Markt
bestimmter Teil des Produktionsprogramms
Strategien können auch kombiniert werden, aber treten meistens eher getrennt auf
-> Fokus auf eine Strategie, um sich am Markt zu halten
Liquidität 1. 2. und 3. Grades:
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