Was ist Gesundheitspsychologie?
Gegenstand der Gesundheitspsychologie sind psychologische Prozesse, welche bei der
Erhaltung von Gesundheit
Förderung von Gesundheit
Vermeidung von Krankheiten
Gesundheitsversorgung
Rehabilitation
eine Rolle spielen
Womit beschäftigt sich die Gesundheitspsychologie?
Welche Rolle spielen psychische und soziale Faktoren, bei der Entstehung von Gesundheit und Krankheit ?
Wie psychosoziale Einflüsse sich auswirken auf
Krankheitsverlauf
Bewältigung von Krankheiten
Folgen von Krankheitsprozessen
z. Bsp. werden sozial integrierte Personen schneller gesund
Psychische und soziale Prozesse in der Gesundheitsversorgung
z. Bsp. Patient:in-Arzt Kommunikation
Arbleitung praktischer Massnahmen im Sinne von Prävention udn Gesundheitsförderung
Wie hat sich die Gesundheitspsychologie entwickelt und verändert?
Ursprünglich Aufkommen von Gesundheitspsychologie aufgrund der AIDS Kriese
Heutzutage Fokus auf….
Risikofaktoren, wegen weniger Gesundheitsverhalten in der Gesellschaft (wenig Bewegung, schlechte Ernährung)
Kostenexplosion Gesundheitswesen
Mit welchen anderen psychologischen Bereichen überschneidet sich die Gesundheitspsychologie?
Wahrnehmung: Wahrnehmung von Krankheiten
Entwicklung: Entwicklungsverlauf von Krankheiten über die Lebensspanne
Kognition: Movitation, Volition
Sozial: z. Bsp. Austauschprozesse
Von welchen anderen Disziplinen grenzt sich die Gesundheitspsychologie ab?
Psychische Störungen + Psychologie = Klinische Psychologie
Psychische Störungen + Medizin = Psychiatrie
Medizin + somatische Störungen = Konsulationspsychiatrie, Psychomatik
Psychologie + somatische Störungen = Gesundheitspsychologie (sowie medzinische Psychologie und Verhaltensmedizin)
Welche sind die Ziele der Gesundheitspsychologie?
Verbesserung und Aufrechterhaltung von
Gesundheit
Prävention
Anaylse von Risikoverhaltensweisen und Ursachen von Gesundheit
Verbesserung des Gesundheitssystems
Was ist der Job-Stress Index?
Index, welche jedes Jahr anzeigt, wieviele Arbeitnehmenden in folgenden Bereichen sind:
Vorteilhafter Bereich (Ressourcen > Belastungen)
Von 2014 bis 2024 sinkend (von 29.8% auf 26.4%)
Sensibler Bereich (Ressourcen = Belastungen)
von 2014 bis 2024 relativ stabil (ca. 45- 46%)
Kritischer Bereich (Ressourcen < Belastungen)
Von 2014 bis 2024 steigend (von 24.8% auf 28.2%)
An welchen Fragen orientiert sich die Gesundheitspsychologie?
Wer wird krank und warum?
Welche Verhaltensweisen Fördern den Erhalt von Gesundheit?
Was sind wirksame Massnahmen zur Prävention von Krankheiten?
Welche Faktoren fördern die Lebensqualität bei bereits vorhandener Krankheit?
Wie unterscheiden sich die Gesundheitspsychologie und die Verhaltensmedizin?
GP beschäftigt sich mit pscychologischen Aspekten von somatischen Störungen
GP legt vermehrt einen Schwerpunkt auf die Prävention (verglichen mit der Verhaltensmedizin)
Wie wird man Gesundheitspsycholog:in und wo kann man als Gesundheitspsychologin arbeiten?
Geschützter Titel, nur für Personen mit einem MAS
Arbeitsfelder
Öffentliche und Private Gesundheitswesen
Private Praxen
Privatpersonen
NGOs
Unternehmen
Öffentliche & private Bildungswesen
Universitäten
Behörden oder Institutionen, welche etwas mit Gesundheit zu tun haben
Was ist Gesundheit?
Keine einheitliche Definition vorhanden
Gesundheit & Krankheit wurden zu unterschiedlichen Zeiten aus unterschiedlichen Perspektiven unterschiedlich definiert
Welche Gesundheits- und Krankheitsmodelle gibt es (rein namentlich)?
Gesundheit als subjektive Konstruktion
Gesundheit als gesellschaftliche Konstruktion
Bio-medizinisches Modell
Biopsychosoziales Erklärungsmodell
Salutogenese (Antonovsky)
Dynamische Gesundheitsdefinition
Inwiefern stellt die Asthmastudie ein Beispiel für Gesundheit als subjektives Konstrukt dar?
Asthma:
chronische Krankheit
Wird medikamentös behandelt (Einnahme der Medikamente soll Asthmaanfall verhindern)
53% der Patient:innnen glauben nur Asthma zu haben, wenn sich Symptome zeigen
Subjektive Theorie: gewisse Patient:innen glauben, Asthmamedikamente verursachen/fördern Asthma
Subjektive Theorien abhängig von Alter, Bildungsstatus und Kultur
Was versteht man unter “Gesundheit als subjektives Konstrukt”?
Gesundheit und Krankheit (GuK) können als subjektives Konstrukt gesehen werden (Faltenmaier)
Komplexes Verständnis von GuK in der Gesellschaft
Jedes Individuum hat eigene subjektive Vorstellugnen über
Ursachen
Verlauf
Behandlungsmöglichkeiten
von Krankheiten
Subjektive Vorstellungen beeinflussen das (Gesundheits)Verhalten/deren Umgang mit Krankheiten
Oft sind subjektive Theorien über Krankheiten sehr veränderungsresistent
Unterteilung von
negativen Bestimmungen: Gesundheit als Mangel an Krankheit
positiven Bestimmungen: Gesundheit als Vorhandensein von Wohlbefinden
Gegenstand der Gesundheitspsychologie sind Prozesse, welche bei der
Was versteht man unter “Gesundheit als gesellschaftliches Konstrukt”?
Gesundheit und Krankheit sind kulturell veranktert & geprägt
Gesundheit ist eng verbunden mit
kulturellen Praktiken
religiösen Praktiken
gesellschaftlich-ökonomischen Praktiken
Umgang mit Gesundheit ist Teil der sozial normierten Alltagskultur
Gesundheit ist durch die Gesundheitsversorgungn institutionalisiert
Bsp.: Optimierung als gesellschaftlicher Trend
Was ist das Biomedizinische Modell von Gesundheit und wie wird dieses Modell kritisiert?
Erklärung des Modells
Nach diesem Modell Gesundheit = Abwesehnheit von Krankheit
Dichotomes Verständnis von Gesundheit und Krankheit
Krankheit ausschliesslich auf biologischer Ebene (Zelle, Organe, Körperprozesse)
Krankheitsursache: hauptsächliche psychische Ursachen (Bakterien, Viren etc.)
Therapie: gestörtes Gleichgewicht wieder herstellen, oft medikamentöse oder chirurgische Behandlung
Rolle des Arztes: Erstellung von Diagnose, Behandlung von Krankheit und medizinische Interventionen
-> eher pragmatischer Zugang -> solange keine Krankheit festgesetellt wurde, ist man gesund
Kritik
Körper und Psyche werden explizit getrennt
Prädiktoren & Schlüsslelemente werden nicht erwähnt
Menschen als passive Opfer ihrer Erkrankungen
Was ist das Biopsychosoziale Modell von Gesundheit und wie wird dieses Modell kritisiert?
Gesundheit wird determiniert durch
Psychologische Faktoren
Biologische Faktoren
Soziale Faktoren
-> zusätzlich Wechselspiel zwischen diesen Faktoren
Erweiterung des biomedizinischen Modells um eine psychologische Komponente
Gesundheit - Krankheit als zwei Pole auf einem Kontinuum (d.h. weniger dichotomes Verständnis)
Entscheidung Gesund/krank auch von subjektivem Befinden abhängig
Aktive Rolle des Individuums bei Erhaltung/Förderung der Gesundheit, Genesung und Rehabilitation
Krankheitsmodell
Keine Theorie sondern Erweiterung eines Modells
Starke Bindung an WHO Definition von Gesundheit
“Health is a state of complete phyiscal, mental and social well-being and not merely the absence of disease or infirmity”
Weitere Determinante für Gesundheit fehlen
Wie wird Gesundheit laut einer dynamischen Gesundheitsdefinition definiert (als Alternative zum biopsychologischen Modell)?
Gesundheit als Fähigkeit, sich angesichts von
sozialen Herausforderungen
emotionalen Herausforderungen
Phyisichen Herausforderungen
Anpassen zu können und/oder
Selbstregulieren zu können
(Huber et al, 2011)
Was beinhaltet das Salutogenese-Modell von Antonvsky?
Beschäftigt sich mit den Fragen…
welche Kräfte Menschen trotz Risiken und Stressoren gesundhalten
unter welchen Bedingungen Gesundheit entsteht
Fokus auf Gesundheit (anstatt Krankheit)
Fokus auf allgemeiene Wiederstandskräfte
Gesundheits- und Ressourcenorientiert
Gesundheitsressourcen in diesem Modell
dauerhaft verfügbare Kräfte einer Person, Gesellschaft oder Umwelt
wirken sich positive auf Gesundheitskontinuum aus
Gesundheit als multidimensionales Kontinuum
Gesundheit als dynamsich (kann sich verändern)
Förderung von Gesundheit auch bei bestehnder Krankheit möglich
Duch Widerstandsressourcen entsteht ein Kohärenzgefühl
Verstehbarkeit
Bewältigbarkeit
Sinnhaftigkeit
Wie wird das Salutogenese-Modell (bzw. dessen Gesundheitsdefinition) kritisiert?
Nur Kohärenzsinn erforsch, wenig Fokus auf andere Zusammenhänge
Sehr komplex, testbarkeit fraglich
In Operationalisierung wird trotz Fokus auf Gesundheit oft auf Krankheitsfaktoren anstatt Gesundheitsfaktoren eingegangen
Gesudheitsrelevantes Verhalten fehlt
Sozaile Bedingungen wenig Berücksichtigt
Inwiefern sind Prävention und Gesundheitsförderung ähnlich und worin unterscheiden sie sich?
Gesundheitsförderung
Spezifität
Unspezifisch (z. Bsp. mehr Bewegung)
Krankheitsspezifisch (z. Bsp. AIDS)
Fokus
Schutzfaktoren
Risikofaktoren
Ausgangspunkt
Stärkung der Wiederstandskräfte
Medizinischer Endpunkt
Ziel
Positives Denken und positive Geführe fördern, optimales Mass an Be- und Entlastung
Bestimmte Krankheiten verhindern
Verschlimmerung von bestimmten Krankheiten verhindern
Ziel (operationell)
Lebendbedingungen und Verhalten verändern
Wie haben sich die Übergewicht- und Diabeteswerte von 1994 bis 2014 in Nordamerika verändert? Was kann man daraus ablesen?
Übergewicht
von 14% auf > 26% in meisten Orten in US
Diabetes
Von < 4.5% auf > 9%
-> Gesundheit sowohl eigene Verantwortung als auch von Gesellschaft/Kultur abhängig
Wie ist der Prozentsatz an Todesursachen bei unter 60 jährigen, welche mit Diabetes in Verbindung stehen, global verteilt? Worauf lässt dies schliessen?
In Europa, Nordasien, Australien, Kanada und Südsüdamerika: 0 - 40%
In Nordafrika, Nordost-Südamerika, Nordamerika und Teilen von Asien: 40-50%
Indien, Nord-Südamerika, Ozeanien: 50-60%
vo.a. in Süd- und Mittelaftika owie einzelnen anderen regionen: 60-100%
-> Gesundheit hängt auch mit soziökonomischen Status zusammen, nicht rein individuelle Sache
Welche waren die 10 grössten Gesundheitsgefährdungen in Deutschland im Jahre 2015?
Bluthochdruck
Rauchen
Zu hoher BMI
Blutzucker
Blutfett
Alkoholkonsum
schlechte Nierenfunktion
Zu wenig Obst
Feinstaub
Zu wenig Gemüse
Welche waren die 10 grössten Gesundheitsgefährdungen in Afrika südlich der Sahara im Jahre 2015?
Unterernährung in der Kindheit
Ungeschützter Sex
Unsicheres Wasser
Luftverschmutzung im Haus
Unsichere sanitäre Anlagen
Unsicheres Händewaschen
Suboptimales Stillen
Hoher Blutdruck
Eisenmangel
Welche Stichproben sind in Studien überrepräsentiert?
WEIRD -> Menschen, welche aus Ländern sind welche folgende Dinge sind:
Weiss
Gebildet (Educated)
Industrialisiert
Reich
Demokratisch
Wie hängen Kultur und Gesundheitsverständnis grob zusammen?
Wir sind als Wesen in Kultur eingebettet
Verständnis von Gesundheitsüberzeugungen und -praktiken ist ohne einen kulturellen und Historischen Kontext nicht möglich
Wie ist das Modell der ökologischen Einbindung aufgebaut?
Im Zentrum: Individuum
Geschlecht
Alter
Gesundheit etc
Microsystem:
Familie
Peers
Schule
Kirchgemeinde
Gesundheitsservices
Nachbarschaftsumgebung
Mesosystem
Exosystem
Nachbaren
Freunde von Familie
Legale Services
Social Welfare Services
Medien
Macrosystem: Kluturelle Normen, Ideologien etc.
Chronosystem: Zeit
soziohistorische Konditionen und Zeit seit Lebensevents
Was ist Kultur?
System von Bedeutungen und Zeichen, welches…
Die Lebensbereiche formt
Den Erfahrungen eine Bedeutung verleiht
Bestimmt, wo/wie sich Menschen in der Welt verorten, die Welt wahrnehmen und an die Welt glauben
Was kann über die Unterscheidung zwischen Kollektivismus und Individualismus gesagt werden?
Einen (von vielen) Merkmalen, welche zwischen Kulturen unterschieden werden können
Keine dichotome Aufteilung, sondern Kontinuum
Bietet Erklärungsmodell für kulturelle Unterschiede hinsichtlich der Beziehung zwischen Selbst und soziale Beziehungen
Auch zentral für Gesundheit
Wie unterscheiden sich Individualismus und Kollektivismus?
Individualismus
Kollektivismus
Beispielsländer
Westen, industrialisierte Länder
ostasiatische Länder
Rolle des Selbst
Unabhängig, eigenverantwortlich, autonom
interdependent, in sozialen Kontext eingebettet, Definiert über soziale Beziehungen und Mitgliedschaft in Gruppen
Persönliche Autonomie und Selbstdarstellung/Selbstverwirklichung
Harmonisches Miteinander, Vermeidung von störenden Verhaltensweisen, Verantwortungsübernahme
Beziehungen
Frei wählbar, leicht einzugehen und zu verlassen
Entscheidungen und Handlungen stark beeinflusst durch soziale Gruppe, Erfüllung der Erwartungen eigener sozialer Gruppe
Promotionsfokus
Präventionsfokus
Was konnte die Studie von Uskul & Oysterman (2010) zeigen, welche die Akzeptanz von Botschaften im Zusammenhang mit kultureller Orientierung untersuchte?
Forschungsfrage: kann ein Match zwischen kulturelle Orientierung (Kollektivismus vs. Individualismus), kulturelles Priming und Fokus der Gesundheitskommunikation die Akzeptanz für die Gesundheitsbotschaft steigern?
Operationalisierung:
Zwei Gruppen: europäische Amerikaner:innen (tendenziell individualistischer) und asiatischer Amerikaner:innen (tendenziell kollektivistischer)
VPN lesen Gesundheitsnachricht über positive und negative Aspekte von Koffeinkonsum, unterschiedliche Bedingungnen
Botschaft/Fokus Artikel: Kollektivistisch/realtional vs. Individualistisch
Priming: kollektivistisch (“Wir” Pronomen etc. unterstreichen) vs. Individualistisch (“Ich” Pronomen etc. unterstreichen)
Resultat
Akzeptanz für Nachricht am höchsten bei Match zwischen Fokus, Priming und eigenen kulturellen Background (kollektivistisch/individualistisch)
Priming konnte Akzeptanz noch weiter erhöhen, solange es mit eigenem kulturellen Background zusammenhing
Was konnte die Studie von Taylor et al (2007) zeigen, welche die Effekte von unterschiedlichen Unterstützungarten bei Menschen unterschiedlicher Kulturen untersuchte?
Operationalisierung
Zwei Gruppen: eruopäische Amerikaner:innen (eher individualistisch) und asiatische Amerikaner:innen (eher kollektivistisch)
VPN müssen einen Task ausführen, der Stress auslöst
Darauffolgend können sie (je nach Gruppenzuteilung) zwei Arten von Support erhalten:
Implicit Support: VPN müssen an ihnen nahestehende Gruppe denken, und über Aspekte dieser Gruppe, welche ihnen wichtig sind, schreiben (kollektivistischerer Ansatz)
Explicit Support: VPN müssen an ihnen nahestehende Person denken und dieser Person einen Brief schreiben in dem sie direkt Rat und Unterstützung für die nachfolgende Aufgabe suchen
Resultate
Bei eA vertiefte der explizite Support den Stress, während der implizite keine Effekte zeigte und vice versa bei Teilnehmenden aus kollektivistischen Kulturen
Welche Prädiktoren für die Etabilierung von kulturellen Kompetenzen im Gesundheitssystem gibt es?
Nutzung von Dolmetscherservices
Programme, welche ethische Diversität bei der Zusammensetzung von medizinischen Teams fördern
Training kultureller Kompetenzen bei Gesundheitsberufen
Nutzung von sprachlich und kulturell angemessenen Aufklärungs- und Informationsmaterialien
Angebot kulturespezifischer Einrichtungen der medizinischen Versorgung
Wie beeinflusst das Einkommen die Lebenserwartung?
Studie 1: Einteilung der US-Bevölkerung in Quartile nach Einkommen
1: 17’000/Jahr
2000: 76 Jahre
2015: 77 Jahre
2: 47’000/Jahr
2000: 80 Jahre
2015: 82 Jahre
3: 83’000/Jahr
2000: 83 Jahre
2015: 85 Jahre
4: 256’000/Jahr
2000: 85 Jahre
2015: 88 Jahre
Beobachtung von Lebenserwartung und Veränderung der Lebenserwartung von 2000 bis 2015
Unterschiedliche Lebenserwartung nach Einkommen
Lebenserwartung wird für alle besser, aber Schere in Lebenserwartung zwischen Reich und Arm öffnet sich immer mehr
Studie 2: Entfernung von Wohnraum von London bestimmt Lebenserwartung
Im Zentrum (Westminster): Male 77.7 Jahre, Female 85.2
mit jeder weiteren Station östlich von Westminster: -2 Jahre Lebenserwartung
Canning Town. Male 70.7 Jahre, female 78.4
Was ist der Sozioökonomische Status?
Begriff aus Soziologie
Index für Position/Status innerhalb der Gesellschaft
Beinhaltet je nach dem (Kombination aus)…
Einkommen
Beruf
Bildung
Wohnort
Sozialer Status
Was ist der Gesundheitsgradient/Health gradient?
Zusammenhang zwischen SES und Gesundheitsstatus
ist graduell, nicht dichotom (d.h. nicht arm vs. reich sondern von arm bis reich)
Teilweise auch nicht-lineare Zusammenhänge
Findet sich in allen Gesellschaften wieder
Reichere Gruppen sind immer gesünder, ärmere Gruppen immer kranker
Unterschiede zeigen sich in
Krankheiten
Sterblichkeitsraten
Unterschiede sind gleich dramatisch in armen sowie in reichen Ländern
Geringer SES gleich starker bzw. stärkere Risikofaktor für Gesundheit als/wie…
körperliche Inaktivität
Auch nach Kontrolle der Lebensstilfaktoren besteht noch ein signifikanter Zusammenhang zwischen SES und Mortalität
Was kann über den Zusammenhang zwischen dem SES und der Covid-19 Pandemie gesagt werden?
Ärmstes zehntel machte am wenigsten Tests, reichstes am meisten
Ärmstes zehntel hatte höchste positive Test Ratio, reichsten tiefste
Ärmere Menschen mehr ICU und Hospitalisationen
Reichste Menschen am wenigsten Todesfälle
Wie hängen der SES und (unterschiedliche) Gesundheitsriskien zusammen?
Ärmere Leute achten weniger auf Ernährung, auch weniger Veränderung von 1997 bis 2012
Ärmere Leute sind öfters Fettleibig, allgemeine Zunahmen Fettleibigkeit (unabhängig von Einkommen) von 1997 bis 2012
Ärmere Leute zeigen weniger körperliche Aktivität
Reichere Leute zeigen mehr riskanten Alkoholkonsum
Im allgemeinen sind ärmere Leute in der Schweiz am meisten kombinierten Gesundheitsrisiken ausgesetzt
Wie erklärt sich der Zusammenhang zwischen SES und Gesundheit?
Gesundheitsverhalten
Gesundheitskompetenz/Health Literacy
Zugang zu Gesundheitsversorgung und -ressourcen
Umweltfaktoren
Deprivation und Stress
Was ist Gesundheitskompetenz/Health Literacy?
Sehr viele Definitionen und Erhebungsmethoden
Uneinheitlichkeit
schlechte Vergleichbarkeit
webig theoretische Verortung
Mögliche Definition von Nutbeam (1998):
Kognitiven, sozialen und motivationalen Fähigkeiten, die nötig sind, um
Zugang zu Gesundheitsangeboten zu bekommen
diese zu verstehen
diese so zu verwenden, dass es sich gesundheitsförderlich und -erhaltend auswirkt (z. Bsp. verstehen, wie Medikamente eingenommen werden müssen)
Welche drei Formen von Gesundheitskompetenz gibt es nach Soellner & Rudinger (2018)/Nutbeam (2000)?
Funktionale Form: effektiv Dinge über Gesundheit lesen können
Kommuikative/interaktive Form: sich z. Bsp. an eigene gesundheitliche Entscheidungen beteiligen können
Kritische Form: sich selbst über Krankheit informieren können, Optionen abwägen können
Wie ist die Gesundheitskompetenz/health Literacy in der Schweiz?
etliche Studien, aber durch unterschiedliche Operationalisierungen und Definitionen schwer vergleichbar
Univox Studie (2006)
66% der deutsch- und französischsprachigen Schweizer:innen gute Gesundheitskompetenz
25% teil gute/schlechte GK
10% schlechte GK
Wie hängen der SES und die Gesundheitskompetenz/Health Literacy zusammen?
Zusammenhang SES und GK als möglicher Erklärungsfaktor für Gesundheitsgradient
Je höher der SES ist, desto besser die GK
Befund über unterschiedlichen Studien hinweg
Befund undabhängig von Definition von GK oder Operationalisierung von GK
Personen mit niedrigem SES tendenziell auch niedrige HL/GK und schlechtere gesundheitliche Verfassung
Wie hat sich der Fokus in der Gesundheitsdefinition historisch gewandelt?
Übergang von biomedizinischer Sicht zu sozialer Schicht
“Sozialer Fokus” als weiterer, hinzugefügter Faktor bei Gesundheitsdefinition -> Nicht nur Selbst im Fokus, sondern Selbst als Teil eines grösseren Ganzen
Kulturelle Aspekte miteinbezogen
Set an
Strukturen und Institutionen
Werte
Traditionen
Arten, mit der (sozialen sowie nicht-sozialen) Umwelt zu interagieren
Welche über Generationen hinweg weitergegeben werden
Problem: sehr unspezifisch, schwierig zu operationalisieren und zu untersuchen
Welche Beispiele gibt es für den Einfluss von Kultur auf die Wahrnehmung von Symptomen?
Menopause in Japan
In Japan liegt bei der Menopause der Fokus weniger (als im Westen) auf der Endung der Menstruation, geht mehr um einen natürlichen Übergang im Lebenszyklus
Japanische Frauen berichten bedeutende seltener als westliche Frauen von Hautmatung und Hitzewallungen (Kernsymptom im Westen) und im allgemeine weniger von Symptomen
Wie beeinflusst Kultur die Schmerzwahrnehmung?
Je nach Kultur unterschiedliche Reaktionen auf Schmerzen
z. Bsp, Italiener:innen vokaler über Schmerzen als ältere Protestant:innen
ältere Protestant:innen ziehen sich eher sozial zurück
Unterschiedlicher Sorgefokus bei Schmerzwahrnehumung
Unterschiedlicher Fokus bei Schmerzwahrnehmung
Unterschiedliche Bedeutung von Schmerz: in gewissen Kulturen wird Schmerz als normaler Teil des Lebens gesehen und entsprechend akzeptiert
z. Bsp. weniger Konsum von Schmerzmitteln bei Geburt in Poland, da Schmerz als normaler Teil gesehen wird
Unterschiedliche Konsumverhalten gegenüber Schmerzmitteln:
In China weniger Konsum von Schmerzmitteln wegen Angst von Kontrollverlust
Bei Hindus weniger Konsum von Schmerzmittel vor Tod, da Sie mit klarem Kopf sterben möchten
Wie ist die Beziehung zwischen Gesundheit und SES?
Beziehung nicht dichotom oder nur in eine Richtung, sondern Wechselwirkung
Niedriger SES führt ehner zu schlechter Gesundheit, schlechte Gesundheit fördert allerdings auch niedrigen SES
Gibt es Ausnahmen zum Health Gradien?
In manchen Gesellschaften Umkehrung des Gesundheitsgradients, spezifisch in Kulturen in
Afrika
Asien
Südamerika
Mögliche Erklärungen
Traditioneller Lebensstil gesünder und weniger stressreich
Starke soziale Netzwerke (social capital)
-> Link zu Kulturunterschieden
Was ist social capital?
Definition:
Stärke der
sozialen Netzwerke
Vertrauen
Innerhalb einer Gesellschaft
Ausmass an Vertrauen, Netzwerken und sozialen Normen, die das gesellschaftliche Zusammenleben erleichtern
Oft in kollektivistischen Kulturen stärker ausgeprägt
Starker Zusammenhang mit Gesundheit
Verdeutlicht kulturellen Einfluss auf gesundheitliche Unterschiede
Welche verschiedene Ebenen des Zusammenhangs zwischen SES und Gesundheit gibt es?
Individuelle Gesundheit: Kognitionen
Individuelles SES:
Enviromental SES:
z. Bsp. Nachbarschaft
Higher-level SES:
Z. Bsp. Zugang zu Gesundheitsinstitutionen
Soziale Normen
Weshalb soll der SES in der Gesundheitsforschung vermehrt beachtet werden?
SES soll in der Forschung (zumindest) als Moderator berücksichtigt werden
Unterschiedliche Wirksamkeit von Interventionen nach SES der Betroffenen
Welche Auswirkungen hat der Klimawandel (grob)?
Mehr
Überschwemmungen
Brände
Dürren etc.
Anstieg an Menschen, welche von natürlichen Katastrophen betroffen sind
Zukünftig
KW könnte zum Hauptfluchtgrund werden
Verstärkter Wettstreit um Ressourcen (Wasser, Nahrung, Weideland), welcher in Konflikte münden könnte
Welche direkte und indirekte Konsequenzen hat die Klimakriese?
Direkt
Mittlerer Temperaturenanstieg weltweit
Extremwetterereignisse nehmen zu
Körperliche und psychische Gesundheit beeinträchtigt
Indirekt
Zunahme vektorübertragener Krankheiten (z. Bsp. Malaria)
Negative Konsequenzen für soziale, physische und psychische Gesundheit
Zunahme an Gewalt, Aggression, Tötungsdelikte
Klimawandelbedingte Migrationsbewegungen
Hitzebedingte Übersterblichkeit
Welche Pathways gibt es für die Einflüsse des Klimawandels auf die Gesundheit?
Starpunkt: Climate Drivers
Erhöhte Temperaturen
Extremer Niederschlag
Extremwetter
Anstieg Meeresspiegel
Wirkt sich aus auf…
Exposure Pathway (welches dann dei Gesundheitsoutcomes beeinflusst)
Extremhitze
Schlechte Luftqualität
Ansteckende Krankheiten
Bevölkerungsverlagerung
Gesundheitsoutcomes:
Wärmebedingte Erkrankungen
Kardiopulmonäre Erkrankungen
Essens-, Wasser- und Vektorkrankheiten
Konsequenzen auf mentale Gesundheit und Stress
Moderatoren:
Umwelt- und institutioneller Kontext
Veränderung des Ökosystem und der Nutzung von Land
Infrastruktur
Geographie
-> Je nach Land mehr oder weniger betroffen und mehr oder weniger Ressourcen, um auf Klimawandel zu reagieren
Sozialer und Verhaltenskontext
Minderheitzugehörigkeit
Zugang zu Gesundheitsinstitutionen etc.
-> Je nach individuellen Faktoren kann man besser oder schlechter auf Klimawandel reagieren
Welche sind die Auswirkungen von akuten klimabedingten Ereignissen (Überschwemmungen, Waldbrände etc.)?
Mehr Angststörungen
Mehr Stimmungsstörungen
Mehr PTSD und Stressbewältigungsprobleme
Schlafstörungen
Suizidalität (Suizidgedanken/Suizid)
Vermindertes Identitätsgefühl aufgrund von Trauer und Ortsverlust
Welche Faktoren sind Risikofaktoren für die Entwicklung einer psychischen Krankheit nach einer Naturkatastrophe?
Traumatische Situation
Ausmass des traumatischen Ereignissesn
Erleben von Verletzungen und Tod
Individuell
Weibliches Geschlecht
Jung
Niedriger Bildungsstatus
Niedriger SES
Zugehörigkeit zu Minderheit
Bewohner:in von Ländern mit niedrigem oder mittleren SES
Umweltfaktoren:
Psychische Vorbelastung
familiäre Instabilität
Unzureichende soziale Unterstützung
Welche Schutzfaktoren gibt es, welche junge Menschen davor schützen, aufgrund der Klimakriese psychische Probleme zu entwickeln?
Individuelle Bewältigungsstrategien
Rumination und religiöse Bewältigung
mehr Stress, aber auch mehr Posttraumatischer Wachstum
Vermeidungsorientierte Bewältigung
Nicht gut bei Erleben von akuter Klimakatastrophe, aber gut hinsichtlich diffuser Klimaangst
Abtauchen in andere Tätigkeiten hilfreich, um auf andere Gedanken zu kommen
Problemorientierte Bewältigung
Sinnfindung
Micro-level: Familiäre Faktoren
Positiver Erziehungsstil/autorative Erziehungsmethoden
Stabile Familienverhältnisse/Routinen
Soziale Unterstützung
Exo-Level: Faktoren auf Gemeindeebene
Gemeinschaft (community connection)
Faktoren auf Macrolevel: kulturelle Identität
-> Gibt Sinn, an Schutzfaktoren anzusetzen, um den psychsichen Folgen der Klimakriese entgegenzuwirken
Fokus auf individuelle, familiäre und gemeinschaftlicher Ebene zur Stärkung der Resilienz
Was sind die Konsequenzen von subakuten klimabedingten Ereignissen (aufgezeigt anhand des Beispiels von zwei Konsequenzen des Klimawandels)?
Subakute klimabedingte Ereignisse: Konsequenzen des KW, welche eher langsam und schleichen auftauchen
Beispiel 1: Steigende Umgebungstemperaturen
Anstieg Prävalenz psychischer Probleme
Verschlimmerung von psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen
Anstieg von kriminellem und Aggressivem Verhalten, Gewalt, Tötungsdelikte
Beispiel 2: Dürreperioden
Mehr psychosoziale Probleme, Ängste, Depression
Erhöhte Selbstmordrate
Auswirkungen auf Wohlergehen der Gemeinschaft durch Schädigung der Wirtschaft
Schädigung der Wirtschaft wirkt sich wiederrum schlecht auf individuelles Wohlergehen aus -> Teufelskreis
Weshalb hat die Klimakriese eine Auswirkung auf die mentale Gesundheit?
Existentielle Bedrohung
Anerkennung des KW als Umweltbedrohung kann zu psychischer Belastung/Zukunftsängste führen
Anhaltende Sorgen stärken das Gefühl von Unsicherheit und Hilflosigkeit
Kann sich in Angstzuständen und anderen psychischen Beschwerden manifestieren
Was kann zur Klimaangst gesagt werden und welche andere Namen gibt es dafür?
Andere Namen:
Climate Anxiety
Climate change anxiety
climate distress
eco-anxiety
Angst vor globaler Klimakriese und der drohenden Umweltkatastrophe
Betrifft vorallem jüngere Menschen
Symptome:
Schlafprobleme
Panikattacken
zwanghaftes Denken
-> kann tägliches Stresserleben verstärken
Längerfristige Folgen:
Kann in Depressionen/Angststörungen münden
ABER: keine Korrelation zwischen Generalisierter Angst und Klimaangst
Auch Interventionen für GAS hier nicht wirksam
Substanzmissbrauch (vorallem höherer Alkoholkonsum)
Aber sonst kein Zusammenhang zwischen Klimaangst und Gesundheitsverhalten
Zu wenig Forschung zum Thema (ink. Risiko- und Schutzfaktoren) -> zu wenig Erkenntnisse für theorie- und evidenzbasierte Interventionsmöglichkeiten
Seit wann ist die Existenz des Klimawandels bekannt und wie hat sich dies seither weiter entwickelt?
1824: Entdeckung des Treibhauseffekts
1896: Menschliches Handlen erhöht den CO2 Gehalt in Atmosphäre
1941: erste Warnung vor Klimaveränderung
1971: erste grosse Warnung vor irreversiblen Veränderungen
1979: erste Weltklimakonferenz
Ende 1980er Jahre: Klimaproblematik erreicht die Politik
1992: UN Klimarahmenkonvention
1997: Kyoto Protokoll
2015: Pariser Klimavertrag
Weshalb hat das Bewusstsein über den Klimawandel nicht dazu geführt, dass Menschen konsequent ihr Verhalten verändern?
Klimawandel hat…
Komlpexe kausale Struktur
kumulativ
nicht-lineare Zusammenhänge
zeitliche Verzögerung
global
Unklarheiten (Wahrscheinlichkeiten, Konfidenzintervalle)
Unbekannte Konsequeunzen
Konsequenzen in ferner Zukunft
Risiken für zukünftige Generationen
Heterogene Akteure und Rollen (unterschiedliche Interessen)
Eigenes Handeln nicht so stark verändert wegen…
Geringe wahrgenommene persönliche Bedrohung
Geringe persönliche Betroffenheit (sowohl in Bezug auf Konsequenzen als auch auf Verursachung)
Mangelnde wahrgenommene Wirksamkeit des eigenen Handeln/mangelnde persönliche Kontrolle
Konsequenzen des eigenen Handeln in grosser Distanz
Welche Faktoren stehen einer Verhaltrensänderung in Bezug auf den Klimawandel im Wege und wie soll hier angesetzt werden? Was hat dies mit Gesundheitspsychologie zu tun?
Ähnliche sozial-kognitive Prozesse bei Gesundheitsverhaltens- und Klimaschutzverhaltensänderung
Selbstwirksamkeit
Handlungsmöglichkeiten und Wege zur Selbstwirksamkeit aufzueigen
Bedeutung des Gefühls der Wirksamkeit: Menschen müssen spüren, dass eigenes Handeln etwas bewirkt
Verständnis der Komplexität
Notwending, um effektive Klimaschutzstrategien zu entwickeln
Zeitliche und räumliche Distanz -> Dies führt eher dazu, dass Menschen Handeln nicht anpassen
Risiko vs. Handlung: Alleinige Fokussierung auf Risiko und Bedrohung führt zu wenig Veränderung
Wie ist die Einstellung gegenüber des Klimawandels in Europa?
93% haben mindestens eine Handlung gemacht, um KW entgegenzuwirken
15% beachten beim Kauf von Essen eigenen Klimafussabdruck und passen Einkauf entsprechend an
17% haben eigenes Haus besser isoliert
28% benutzen regelmässig naturfreundlichere Transportalternativen anstatt eigenes Auto
28% kaufen und essen mehr organisches Essen
31% essen weniger Fleisch
37% kaufen Produkte, die weniger Energie aufbrauchen
53% versuchen Einwegprodukte zu meiden
70% recyclen
93% denken KW ist ein seriöses Problem
88% sind einverstanden, dass die EU bis 2050 Klimaneutral sein soll
Was sind planetary health, One Health und environmental health?
Planetary health: Menschliche Gesundheit und Zivilisation sind von natürlicher Uwelt abhängig und müssen entsprechend das Ökosystem pflegen
One Health: Zusammenarbeit von und Kommunikation zwischen unterschiedlichen Sektoren, Disziplinen, Programmen etc. um bessere allgemeine Gesundheitsoutcomes zu erzielen
environmental health: Abschnitt des Gesundheitssystems, welches sich mit der Evaluierung, dem Verständnis und der Kontrolle des menschlichen Verhaltens auf die Umwelt und der Umwelt auf die Menschen beschäftigt -> Menschliches Verhalten als zentral
Wie ist das Gesundheitsverhaltensmodell von Bamberg aufgebaut und wie würde dieses Modell in bezug auf klimafreundlicheres Verhalten aufgebaut sein?
Predecision
Negative Konsequenz von eigenem Verhalten wird wahrgenommen
z. Bsp. Mehr Naturkatastrophen finden statt
Wahrgenommen Verantwortungübernahme
Verantwortung: man fährt selbst viel Auto und trägt so der Wahrscheinlichkeit von Naturkatastrophen bei
Negatives Gefühl aufgrund von Verantwortung für negative Konsequenz
Persönliche Norm (z. Bsp. Selbstbild als soziale Person) trifft auf saliente Gesellschaftliche Norm (z. Bsp. anderen nicht schaden) -> dies im Zusammenhang mit der voran angenommenen Verantwortung
“Vorhersage” von positive Emotionen, wenn man Dissonanz zwischen eigenen Normen und eigenem Verhalten aufgelöst hat
Goal intention
Z. Bsp. man nimmt sich vor, Umwelt weniger zu schaden
Abhängig von machbarkeit (kann ich überhaupt weniger Auto fahren?)
Preaction
Behavioural Intention
Spezifische Verhaltensänderung: Um Umwelt weniger zu schaden fahre ich mehr Fahrrad als mit dem Auto
Action
Implementation Intention
Wann Fahre ich Fahrrad? Wie? etc. -> spezifischer
Abhängig von Self-efficacy und (kognitiver) Planung
Postaction: Neues Verhalten
Wie beeinflussen sich Menschen und die Umwelt gegenseitig?
Person zeigt gegenüber Umwelt Mitigation Behaviours (Abmilderung, Prävention)
Aktives Pendeln
Reduzierter Fleischkonsum
Nachhaltiger Pestizideinsatz
-> Ofr Co-Benefits, i.e. persönliche Gesundheit profitiert auch davon
Umwelt verglang von Mensch adaption behaviours (Anpassungsverhalten) und wirkt sich auf Gesundheit des Menschen aus
Informationssuche (z. Bsp. Infor über Wasserqualität)
Vorbereitende Handlung (z. Bsp. Überschwemmungsschutz)
Schutzverhalten (z. Bsp. Maske tragen)
Wie kann die Psychologie dazu beitragen, dass dem Klimawandel entgegengewirkt wird?
(Umweltfreundliches) Verhalten beschreiben, erklären und vorhersagen
Förderung systematischer Verhaltensänderung durch
Anwendung von Theorien der Verhaltensänderung
Erweiterung der Interventionsmöglichkeiten durch Synergie und Doppelrollen (z. Bsp. Aspekte aus Umweltpsychologie einbauen)
Kann aber auch unerwünschte Nebeneffekte auslösen
Weiteres Problem:
Wenig Forschung zum Zusammenhang zwischen Klimawandel und Gesundheit (aber rapide wachsendes Forschungsfeld)
Welche Effekte hat soziale Integreation auf die Gesundheit und die Mortalität (grob)?
Mangelnde soziale Integration kann je nach Messverfahren mehr Mortalität erhöhen als 15 Zigaretten am Tag, Übergewicht, Alkoholkonsum, mangelnde physische Aktivität, Impfungen etc.
Die meisten Menschen mit einer hohen sozialen Integration in Zürich haben keine Gesundheitsprobleme, hingegen hat ein grossteil der gering intergrierten Zürcher:innen eine niedrige Integratoin
Was ist Soziale Integration, dessen Geegenpol und dessen Erfassungsart?
Soziale Integration als Gegenpol zur Sozialen Isolation
SI vorallem quantitativ, qualitative Aspekte bleiben häufig ausser Acht
Soziologisches Verständnis von SI
Ausmass der Einbettung in sozialem Netzwerk
Strukturelle Netzwerksmerkmale
Erfasst durch…
Zivilstand/feste Partnerschaft -> klare Zusammenhänge mit Mortalität
simpleste und modernste Erhebungsart
Grösse und Spanne von Netzwerken
Dichte von Netzwerken
Reziprozität
Homogenität
Verpflichtetheit etc.
Was ist Einsamkeit und was ist es nicht?
Diskrepanz zwischen gewünschten und tatsächlichen Beziehungen
Nicht zu verwechseln mit sozialer Isolation oder Alleinsein
Hohe Korrelation zwischen Einsamkeit und SI und Alleinsein
Bei gering integrierten fühlen sich 36% sehr häufig und 45% manchmal einsam
Bei hoch integrierten fühlten sich 2% sehr häufig und 28% manchmal einsam
Einsamkeit, SI und Alleinsein wirken sich gemeinsam negativ auf Mortalität aus
ABER: Einsamkeit immer negativ, SI und Alleinsein nicht
Einsamkeit ist eine subjektive Wahrnehmung -> abhängig vom persönlichen Wunsch nach sozialen Kontakten
SI ist ein eher quantitatives Mass -> objektiv über Anzahl und Häufigkeit von Kontakten erhoben
Welche sind die gesundheitlichen Folgen von Einsamkeit?
Depressive Verstimmungen
Schlechte Schlafqualität
Verringerte Impulskontrolle
Physiologische Stressreaktionen
Demenz
Schlechtes Immunsystem
-> häufig auch nach Kontrolle etabilierter Risikofaktoren
-> Häufig auch reziproke Effekte!
Vorallem chronsiche Einsamkeit (langfristiges, ständiges Gefühl unzureichend sozialer Bindungen)
Was kann zur Messung von Einsamkeit gesagt werden?
Wichtige Einschränkung: es gibt keine einheitliche Messung/Diagnostik von Einsamkeit -> Grosse Schwankungen abhängig von Messsung
Möglichkeit: Fragen, wie oft sich Menschen manchmal oder oft einsam fühlen
Problem: ab wann ist es problematisch, sich gelegentlich einsam zu fühlen?
-> Unsicherheit in der Messung = Bezug zu gesundheitlichen Folgen unklar
Wie unterscheidet sich die Einsamkeitsprävalenz in der Schweiz basierend auf dem Migrationshintergrund?
Anteil der Personen die angeben, manchmal oder oft einsam zu sein
Total: 38%
Bevölkerung ohne Migrationshintergrund: 35%
1. Generation Migrationshintergrund: 46%
2. Generation oder mehr Migrationshintergrund: 41%
-> ca. 44% für alle Migrant:innen
Sind ältere Menschen einsamer?
Einsamkeit kommt nicht nur im hohen Alter vor
Nach Kontrolle Einkommen, Zivilstand, funktionelle Einschränkungen starke Veränderung des Zusammenhangs bei Hochaltrigen
zwar steigend ab ca. 80, aber Peak ähnlich wie peak mit 30 und 60 (wenn für all diese Dinge kontrolliert)
Altersspezifische Risikofaktoren (z. Bsp. Verlus Partner:in)
Welche Korrelate/Risikofaktoren für Einsamkeit gibt es?
Persönlichkeit
Introversion, Neurotizismus
Demographische Daten
Arbeitslosigkeit
Geringes Einkommen
Migrationshintergrund
Gesundheitliche Einschränkungen
Verhalten
Geringes soziales Engagement
Allein Lebend
Keine guten sozialen Beziehungen
Soziale Isolation
Nicht verheiratet/in Partnerschaft
Umwelt
Kritische Lebensereignisse
Wie ist das Modell von Einsamkeit und sozialer Kognition von Cacioppo et al augebaut?
Ausgangspunkt: Soziale Faktoren und Umweltfaktoren
SF/UF, die Einsamkeit begünstigen: Leben in Isolation, fehlende soziale Netzwerke, ungünstige Umstände
-> Wahrgenommene (subjektive) soziale Isolation (= Einsamkeit)
Motivation sich zu Verbinden und Hypervigilanz für soziale Bedrohung führt zu Kognitiven Verzerrungen
Hypervigilanz: erhöhte soziale Wachsamkeit, stärkere Wahrnehmung von negativen sozialen Signalen
V.a. bei Verstärkter Einsamkeit mehr…
Unsicherheit in Beziehungen
Misstrauen
Kognitive Verzerrungen
Bestätigungsbias/Confirmation Bias
Interpretation von Information zu Bestätigung Einsamkeits-/Minderwertigkeitsgefühle -> Suchen Bestätigung für eigene negative Erwartung
Aufmerksamkeitsbias/Attention Bias
Fokus auf negative oder uneindeutige soziale Hinweise
missachten von positiven Signalen
= Stärkung der eigenen Unsicherheit in sozialen Situationen
Gedächtnisbias
Erinnerung an soziale Interaktionen kann verzerrt sein
Einsame Menschen neigen dazu, sich stärker an negative Erlebnisse zu erinnern
= Negativer Einfluss auf Wahrnehmung zukünftiger sozialer Interaktionen
Negative Verhaltensweisen
Aufgrund verzerrter Wahrnehmung vermehrt negative Verhaltensweisen wie Rückzug, komisches/feindseliges Verhalten etc. -> Einsamkeit weiter verstärkt
Abwärtsspirale über die Zeit
Verstärkung kognitiver Verzerrungen und negativer Verhaltensweisen
Chronifizierung der Einsamkeit
Kann in psychische und physische Gesundheitsprobleme münden
Was ist die Bedeutung des Models von Einsamkeit und sozialer Kognition von Cacioppo et al?
Chronische Einsamkeit führt zu psychologischen und physiologischen Gesundheitskonsequenzen
Implikationen für Interventionen:
Kognitive Verzerrungen durchbrechen
Unterstützung bei sozialer Interaktion
Wahrnehmung sozialer Bedrohungen reduzieren
Chance durch Einsamkeit: Soziale Motivation steigern, neue Kontakte knüpfen, soziale Angst überwinden
Einsamkeit als psychologisches Problem -> führt unbehandelt langfristig zu Negativspirale
Welche Ansätze für Interventionen zur Einsamkeitsreduktion gibt es und was hat sich dabei als nützlich erwiesen?
Stand der Forschung eher ernüchtern
Vorhandene Angebote nur geringe Effekte
Oft Einsamkeit tiefer verwurzelt als nur Fehlen von sozialen Interaktionen
Präventive Massnahmen -> Einsamkeit nicht entstehen lassen
Sturkturelle Massnahmen auf gesellschaftlicher Ebene (Bildung, Integration, Arbeitsmarktzugang etc.)
Strukturee Interventionen zur Verbesserung der Möglichkeiten zur sozialen Interaktion
-> Präventive Massnahmen wichtig und sinnvoll, aber nicht für Menschen, die bereits stark betroffen sind
-> Chronisch einsame Menschen meiden solche Angebote wegen kognitiven Verzerrungen
Psychologische Interventionen
Interventionen (1:1 oder in Gruppen) zur Reduzierung maladaptiver sizialer Wahrnehmung
Kognitive Verhaltenstherpaie
soziale Fähigkeiten neu bewerten
Negative Gedanken erkennen und umstrukturieren -> positive soziale Interaktion
Welche Probleme ergeben sich bei den Interventionen für die Einsamkeitseindämmung?
Herausforderung Stigmatisierung: Schwierigkeiten, einsame Meschen dazu zu bewegen, psychologische oder therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen
Abschreckung: Therapeutische Behandlung von Einsamkeit könnte als Pathologisierung von Einsamkeit verstanden werden
-> niederschwellige psychosoziale Angebote und sanfter Übergang zu formeller Therapie als Lösungsansätze
Wie hängen Online Freundschaften und Gesundheit zusammen?
Negativer Zusammenhang zwischne
Akzeptierte Freundschaftsanfragen und Mortalität
Kurvlinearer Zusammenhang
Initiierte Freundschaftsanfragen und Mortalität (wenn zu wenig oder zu viele Versendet werden -> schlecht für Mortalität)
Spezifische Erkrankungen
Kein Zusammenhang online Freundschaften und Krebsrisiko
Akzeptierte Freundschaften senken Mortalität bei
Kardiovaskulären Erkrankungen
Suizid
Drogenüberdosis
-> Stabile soziale Bindungen besonders schüztend
Stärkere positive Effekte, wenn Online-Interaktionen reale offline-Beziehungen wiederspiegeln
Qualität und Verankerung der Beziehungen in der realen Welt entscheidend für die Gesundheit
Inwiefern sind “Weak Ties” für die Gesundheit wichtig?
Weak Ties: Soziale Bezieungen wie Bäcker:in, die man immer sieht oder Person mit der man kurzes Gespräch an Haltestelle hat
Gesundheitsförderlich, weil
Erhöhte soziale Interaktion
Fördert das Gefühl sozialer Eingebundenheit
Jeder kurzer Austausch stärkt die soziale Akzeptanz und Verbundenheit
Vielfalt im Soziale Netzwerk
Erweiterung des Netzwerks
Zugang zu neuen Perspektiven
Förderung des Wohlbefindens
Hinweise für positive Effekte auf Stimmung und Wohlbefinden
Was ist soziale Unterstützung?
Interaktion zwischen zwei Personen
bei denen es darum geht, ein Problemzustand, der bei einer betroffenen Person Leid auslöst
zu verändern oder zumindest das Ertragen dieses Zustandes zu erleichtern
Welche zweit Arten von sozialer Unterstützung werden unterschieden?
Tatsächliche soziale Untestützung
Aktuell, zur Verfüngung gestellte Hilfe innerhalb eines vorgegebenen Zeitraum
Situationsbezogen
Abhängig von Unterstützungsleistungen des sozialen Netzwerks
Retrospektiver Bericht tatsächlicher Unterstützungsleistung
Beispiel: “Mein:e Partner:in war für mich da, wenn ich ihn/sie gebraucht habe”
Wahrgenommene soziale Unterstützung
Antizipierte Hilfe in Notzeiten
Eher stabile Erwartungshaltung (über verschiedene Situationen hinweg)
Ressource
Prospektiv/Zukunftsorientiert
Häufiger erforscht (Stabile Personenvariable im Sinn generalisierter Erwartungen)
Beispie: “Ich habe Menschen, auf die ich mich immer verlassen kann”
Wieso soll man zwsichen tatsächlicher und wahrgenommener Unterstützung unterscheiden?
Geringe Zusammenhänge zwischen tatsächlicher und Wahrgenommener Unterstützung
TW nicht immer positiv mit Wohlbefinden verbunden
Kann Selbstwert oder Gefühl der Selbstwirksamkeit untergraben
Interventionen
Wie, Was, Wann und Wer relevant für gelungene Unterstützung
Welche verschiedene Formen von sozialer Unterstützung existieren?
Instrumentelle Unterstützung
Hilfe leisten bei zu erledigenden Aufgaben/Arbeite, Besorgung von Gütern oder Bereitstellung finanzieller Ressourcen
Emotionale Unterstützung
Mitteilung von Wärme, Empathie, Trost, Mitleid
Informationelle Unterstützung
Relevante Informationen und Ratschläge (zur Problematik) liefern
Beispielitem: Die Person half mir, asu der Situation etwas Positivese abzugewinnen
Welche Arten gibt es, soziale Unterstützung zu erheben?
Objektive Erfassung: Anzahl Krankenhausbesuche durch Partner:in nach Krankenhausaufenthalt
Männer, welche mehr von ihrer/ihrem Partner:in besucht wurde waren weniger Tage im Krankehaus als solche, welche seltener besucht wurden oder ledig waren
Systematische Definition der Unterstützungsinteraktion von Dunkel-Schetter et al. -> Übereinstimmung dreier Parteien hinsichtlich der Unterstützungsinteraktion
Unterstützungsempfänger:in
Quelle der Unterstützung
Beobachter:in
-> Wenn alle übereinstimmen, dass Unterstützung stattgefunden hat, dann zählt es effektiv als Unterstützung
Problem: Übereinstimmung oft schon bei 2 Perspektiven oft nicht erfüllt (Person die Unterstützung gibt und Person welche sie erhält)
Welches Problem ergibt sich bei der Erfassung von sozialer Unterstützung in Bezug auf die systematische Definition von Schetter et al.?
Übereinstimmung über soziale Unterstützung von allen drei Parteien sehr selten (oft schon Übereinstimmung von zwei Parteien schwierig)
Objektive Erfassung nicht möglich, nicht klar was erfasst wird
Beobachter:innen müssen Kognitionen von anderen Parteien erschliessen, um Unterstützungsinteraktionen bewerten zu können
Priorität soll auf sich des/der Empfänger:in gesetzt werden
Unterstützungsversuch/ unsichtbare Unterstützung: Wenn Quelle Unterstützung gibt, aber Empfänger:in diese nicht so wahrnimmt
Wirksame Unterstützung: wenn Empfänger:in Unterstützungsversuch als wirksam oder hilfreich einschätzt
Handelt es sich bei der Auswirkung von sozialer Unterstützung auf die Gesundheit um einen Haupteffekt oder einen Puffereffekt/Moderatoreffekt?
Beides
Haupteffekt: niedrigere Mortalität bei mehr soziale Unterstützung
Puffereffekt:
Bei wenig sozialer Unterstützung führen mehr stressvolle Ereignisse im Leben zu einer höheren Mortalität, bei viel emotionaler Unterstützung beeinflusst die Anzahl stressvolle Ereignisse nicht die Mortalität
Emotionale Unterstützung puffert die Effekte von stressvollen Ereignisse auf die Gesundheit
Wie hängen soziale Unterstützung und (Modifizierung des) Gesundheitsverhalten(s) zusammen?
Beispiel Rauchentwöhnung -> soziale Unterstützung durch eine Person auf betroffene Person
uneinheitliche Befunde
Interventionen zur Steigerung der sozialen Unterstützung sind NICHT mit einer höheren Wahrscheinlichkeit der Rauchabstinenz 6/9 oder 12 Monate später assoziiert
ABER: Bei diesen Studien keine Überprüfung, ob soziale Unterstützung tatsächlich gesteigert wurde (und einzlene Untersuchungen verweisen darauf, dass dies NICHT stattgefunden hat)
-> Rückschlüsse auf Wirksamkeit sozialer Unterstützung nicht abschliessend möglich
Gemeinsame Veränderung des Gesundheitsverhaltens/ Dyadische Interventionen
Bei Rauchstop, Sport und Gewichtabnahme ist die Wahrscheinchkeit, diese Verhaltensweisen anzufangen…
Am niedrigsten, wenn Partner:in
auch raucht (5 - 10%)
keinen Sport macht (30%)
übergewichtig ist (10 - 15%)
Etwas höher, wenn Partner:in
nicht raucht (15-20%)
Sport macht (45%)
nicht übergewichtig ist (13 - 18%)
Am höchste, wenn Partner:in Verhaltensweise anfängt:
Rauchstop (50%)
Sport machen (65%)
Gewichtabnahme (25 - 35%)
v.a. hier unterschied zwischen Männer und Frauen, wobei sich Männer weniger beeinflussen lassen als Frauen
Was kann zur Wirksamkeit von dyadischen Interventionen für Gesundheitsverhaltesveränderungen gesagt werden?
Aktuelle systematische Überblicksarbeiten zeigen höhere Wirksakeit von dyadischen Interventionen (Paare, Buddies etc.) im Vergleich zu individuellen Interventionen in Bezug auf die Gesundheitsverhaltensänderung
D.h. effektiver, wenn auch Umwelt involviert wird
Auch für Paare, bei denen eine Person bereits eine chronische Erkrankung hat
ABER:
Deutlich mehr und qualitativ bessere Forschung zu den Mechanismen notwendig
Geht über soziale Unterstützung hinaus
Was sind E-Health und M-Health?
E-Health:
Überbegriff
Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien im Rahmen der Gesundheitsförderung und Gesundheitsversorgung
M-Health:
Nutzung mobiler Technologien im Rahmen der Gesundheitsförderung
Auch: Health Information Technology (HITs)
Was kann zur Gesundheitsinformationssuche im Internet gesagt werden?
Wird von ca. 2/3 der Personen genutzt/gemacht
Mehrheit such Informationen über Erkrankung auch, um sich auf die Nutzung von ärztlicher Expertise effektiv vorzubereiten
Bei 46% derjenigen, die Online-Diagnose stellen, erforder der Zustand eine medizinische Abklärung
53% der online diagnoser haben eine:n Ärzt:in konsultiert
Bei 41% Diagnose bestätigt
38% konnten den Zustand zuhause behandeln
Ärztliche Expertise trotzdem wichtig, Vertrauen in Ärztin hoch
Welche sind die Vorteile der Gesundheitsinformationssuche im Internet?
Welche sind die Auswirkungen von E-Health?
Patient:innen nehmen keine negative Auswirkung auf die Bezihunge zum GP wahr
Ärztliches Personal meist aufgeschlossen gegenüber internetinformierten Patient:innen
Patient:innen können sich besser auf Arzttermin vorbereiten und diesen Effizient nutzen
Besseres Verständnis der ärztlichen Ratschläge
Aktivere Rolle im Krankheitsmanagement -> Veränderung von passiver Rezipient:in von gesundheits-/krankehitsbezogener Information hin zu aktiven Konsument:innen
Bei Wiederstand von GP: Frustration und Ängstlichkeit bei Patient:innen
Konflikte, wenn unterschiedliche Meinungen über Internetinformation und wenn Patient:innen im Internet gefundene Information höher gewichtet als Wisssen von GP
Empowerment für Patient:innen
Was ist Empowerment und weshalb kann E-Health empowering sein?
Empowerment: Prozess, welche Personen die Mittel gibt
ihre eigene Gesundheit zu verbessern
Die Kontrolle über ihre eigene Gesundheit zu erhöhen
Empowerment-Faktoren von E-Health
Zugang zu forgeschrittenen Erkentnissen über Gesundheit
Anonymitä (im Internet9 -> Personen trauen sich mehr zu fragen als wenn sie vor einer ihnen bekannten Person sind
24/7 Verfügbarkeit
Kontakt mit anderen Betroffenen
Erschliessung von Unterstützungsquellen
-> ABER: auch Herausforderung und Umgestaltung der Experten-Laien Interaktion
Inwiefern führt E-Health zu einem Dilemma in Bezug auf Empowerment?
E-Health kann sowohl Empowering als auch disempowering sein
Dilemma
Information im Internet oft falsch, nicht wissenschaftsbasier
Option 1: so lassen -> Personen werden falsch informiert
Option 2: Info von Expert:innen kontrollieren lassen
Machtmonopol
Gewisse Alternative Gesundheitsformen nicht anerkannt
Digital divide: steigende Distanz zwischen sehr informierten und wenig informierten Nutzer:innen
Vergrösserte gesellschaftliche Schere
Auch von Faktoren wie Technologie Skills, SES etc. abhängig (wer hat überhautp Zugang zu Internet etc.)
Stegert potentiell Medikalisierung und Healthism/Gesundheitswahn
Was sind IMS?
IMS = Internet und mobilebasierte Interventionen
Vorwiegend Selbsthilfeprogramme
Basieren auf instruktive Onlineprogrammen
Werden von Personen genutzt, welche gesundheitsbezogene Hilfe suchen
Interventionen bieten
gesundheitsbezogene
interkative
Programminhalte zur
positiven Veränderung
Steigerung von Wissen
Steigerung von Bewusstheit
Steigerung von Verstehen
Welche Bereiche decken IMIs vorallen?
Hilfe bei psychischen Störungen (z. Bsp. Umgang mit Angststörung)
Hilfen bei körperlichen Erkrankungen (z. Bsp. Auf Diabetes zugeschntitene Ernährung)
Steigerung Gesundheitsverhalten (z. Bsp. mehr Bewegung)
Senkung Risikoverhalten (z. Bsp. wenig Bewegung)
Aufgrund von welchen zentralen Aspekten unterscheiden sich die einzelnen IMIs?
Theoretischer Hintergrund
Theoriebasierung je nach Anwendungsbereich & Funktion
-> Psychoedukation, Verhaltensänderung, Therapie
Technische Gestaltung
z. Bsp. Intenertbasierte Gesundheitskampagnen
Email, Chat- oder Videobasierte Beratung
Mobile Interventionen
Apps
Menschliche Unterstützung
Synchron (Telefon, vorort, verschlüsselte Video-/Webcamprogramme) vs. Asynchron (SMS, verschlüsselte Emails, geschützte Nachrichtenprogramme)
E-Coaches vs. guided self-help
Patient_inneninitiert vs. Vorgegeben
Anwendungsfelder
Prävention & Gesundheitsförderung
Beratung
Therapie
Nachsorge und Rückfallprävention
-> stand alone, blended, stepped care
Auf welche verschiedene Weisen können IMIs mit anderen Interventionen kombiniert werden (stand-alone…)?
Stand-alone: IMI wird von Nutzer:in selbstständig durchgearbeitet
Blended: IMI wird in Kombination mit klassischen Interventionen eingesetzt
Stepped-care: felxibler Bestandteil eines gestuften Präventions-/Behandlungsprogramms, Nutzung der IMIs individuell angepasst
Step up:
niederschwellige Nutzung der IMIs bei ersten Krankheitsanzeichen
Ggf. anschliessendes persönliches Angebot, falls IMI nicht ausreicht
Step down
Im Anschluss an klassische in Person Behandlung IMIs als Nachsorgehilfe -> Rückfallprphylaxe
Was kann zur Wirksamkeit von IMIs gesagt werden?
Effekte von IMIs auf Gesundheitsverhalten
mittlere positive Effektstärke:
Steigerung körperliche Aktivität
kleine positive Effektstärke:
Ernährungsumstellung bei chronischer Erkrankung
Selbstmanagement Diabetes, Effekt auf glykämische Kontrolle (keine weiteren)
sehr kleine Efffektstärke, klinisch nicht bedeutsam: Gewichtsreduktion
inkonsistente/keine Effekte: Blended care zur Verhaltensänderung bei chronischer Erkrankung
-> im allgemeine kleine bis mittlere Effekte, nicht wirklich nachhaltig
-> Vergleichbar mit traditionellen Prävnetionprogrammen
Welche Wirkfaktoren beeinflussen die Wirksamkeit von IMIs?
Theoriebasierung: IMIs mit Theoriebasierung wirksamer
Menschliche Unterstützung/Guidance: IMIs mit MU grössere Effekte
Therapeutische Beziehung: Keine Unterschiede anaolge vs. vor Ort Therapie
Erinnerungs- und Verstärkungsmechanismen
Wann Erinnerungen? Immer gleiche Erinnerungen? etc.
Technische Merkmale -> noch zu überprüfen
Was sind DiGAs?
= Digitale Gesundheitsanwendungen
Apps, die als Medizinprodukt zugelassen sind
Können von Patient:innen selbst angewendet werden, teilweise zusammen mit GPs
Können auf Rezept verschrieben werden, wenn mindestens ein Indikator (ICD-11) (in DE)
Kostenübernahme durch Krankenkassen (in DE)
Mehr als 40 Apps in Verzeichnis, vorallem für psychologische Probleme
Was sind JITAIs?
= Just in Time adaptive Interventions
Nutzen neue Technologien um
genau im richtigen Moment
massgeschneiderte Internvetionsinhalten azubieten
Ausgerichtet an
State of vulnerability: momentane Vulnerabilität (z. Bsp. hoher Blutdruck als Stressindikator)
State of Opportunity: gute momentane Gelegenheit
State of Receptivity: Berücksichtigung momentaner Verfügbarkeit
Was wurde bei der Studie von Gustafson et al (2014) im Zusammenhang mit JITAIs gemach?
Unblinded randomized controlled trail für Patient:inne nach einer Alkoholtherapie
Wenn Patient:innen in nähe einer High-Risk Location waren (z. bsp. Bar), dann erhielten sie eine Nachricht
Sind sie sicher, dass sie hier sein möchten?
Möglichkeit zur Reflexion
Anatomie der Patient:innen gewahrt
Anregung zur Verhaltensänderung
Denken sie daran, dass Sie es heute schaffen können, hier keinen Alkohol zu trinken
Stärkung Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit
Stärkung nicht zu trinken
Ergebnisse:
Interventionsgruppe:
Weniger Tage mit risikoreichem Alkoholkonsum während 8 Monatiger Interventionsphase und nachfolgendem 4 Monate follow-up
Welche sechs Elemente müssen bei JITAIs beachtet werden?
Distal outcome: ultimatives Ziel der Intervention
z. Bsp. permanentes Rauchstoppen
Proximal Outcome: kurzzeitziele der Intervention (können auch Mediatoren sein)
z. Bsp. Bewusster Rauchen
Decision Point: Zeitpunkte, zu denen entschieden wird, ob eine Intervention ageboten wird
z. Bsp. Wenn Person draussen ist (hier rauchen wahrscheinlicher)
Intervention Options: Inhalte der Intervention
z. Bsp. Nachricht schicken um Person daran zu erinnern, bewusster zu Rauchen
Tailoring variables: Informationen über das Individuum, die für Masschneiderung genutzt werden
Z. Bsp. Zeitpunkte, an denen Individuum am ehsten raucht
Decision Rules: Entscheidung welche Interventionsinhalte wann und für wen ageboten werden
Wie wird die Wirksamkeit von JITAIs überprüft?
Micro-Randomized Trials
Feinmaschiger als RCT (randomized control trials) -> intraindividueller Vergleich (anstatt interinidividuell)
Analyse, ob Intervention im Vergleich zu Zeitpunkten ohne intervention wirkt
Passiver Kontrollvergleich: Keine Intervention gesendet
Aktiver Kontrollvergleich: Nachricht ähnlich der Intervention gesendet
Herausforderung: häufige Nachrichten könnten Teilnahmebereitschaft mindern
Was sind die Chancen und Herausforderungen von JITAIS?
Chancen:
Individualisiert: Intervention genau dann, wenn sie gebraucht wird
Dynamisierung der Interventionen: massgeschneiderte Unterstützung in Echtzeit
Skalierbar -> grossflächig für sehr viele Personen einsetzbar
Herausforderungen:
Bestehende Theorien für diese Art von Interventionen nicht brauchbar
Nicht klar, was Indikatoren für Vulnerabilität/gute Gelegenheit sind
z. Bsp. kann hoher Blutdruck auch einfach auf Bewegung anstatt Stress hinweisen
Nutzer:innenfreundlichkeit (z. bsp. über 3 Monate immer gleiche Nachrichten?)
Was sind die Vorteile und Nachteile/Herausforderungen von E-Health, M-Health und IMIs?
Vorteile:
Niederschwelliger Zugang: Unterstützung ohen physische Sitzungen
Individualisierung: Massgeschneiderte Interventionen für individuellen Bedarf und aktuelle Situation
Skalierbarkeit: Anwendung erreicht breite Zielgruppe
Steigende Nachfrage
Risiken:
Nutzer:innenfreundlichkeit: entscheidend für Akzeptanz und langfristige Nutzung
Langfristige Wirkung: Nutzer:innen sollen auch irgendwann von App loskommen und alleine Verhalten ausüben können
Einsatz von AI/Machineleanrning: Chance, aber “Black-Box” Problem; Kombination mit theoretischen Modellen notwendig
Herausforderungen
Theoretische Fundierung: Bedarf an neue modelle für dynamische, kontinuierliche Interventionen
Datenschutz & Ethik: Strenge Richtlinien für Umgang mit persönlichen Daten notwendig
Qualitätssicherung:
Unterscheidung zwischen evidenzbasierten und unwissenschaftliichen Apps
Mechanismen zur Sicherung der Wirksamkeit notwending
Welche drei Arten von protektiven Verhaltensweisen werden unterschieden?
Präventives Verhalten: Risikosenkung
Vermeidungsverhalten: Meidung von Situationen, wo Risiko überhaupt auftreten kann
Management-Verhalten: Umgang mit Krankheit, wenn man sie hat
Was kann zur Riskokommunikation als Mittel zur Verhaltensänderung gesagt werden?
Kleine Effekte, aber alleine kaum ausreichend
Kann zu Reaktanz führen (z. Bsp. Rauchrisikohinweis auf Zigarettenschachtel zudecken)
Kann sogar zu gegenteiligem Effekt führen (Verhalten umso mehr ausführen), z. Bsp. aktiviert sich bei Raucher:innen beim Lesen einer Rauchstopp-Nachricht das Lustzentrum im Nucleus acumbens
Geht nur auf Intention ein, nicht auf Verhalten (Gap zwischen Intention und Verhalten wird nicht beachtet)
Wie ist das Modell der Theorie der Schutzmotivation von Maddux und Rogers (1983) aufgebaut (ink. Erweiterung)?
Intention führt zu Verhalten
Intention wird beeinflusst von
Bedrohungseinschätzung -> hier wirkt Risikokommunikation
Schweregrad: wie schlimm ist die Konsequenz beim Ausfallen des Verhaltens?
Wie schlimm wäre es wenn ich nicht lerne/die Prüfung nicht bestehe?
Vulnerabilität: wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, von der negativen Konsequenz betroffen zu sein (wenn Verhalten nicht ausgeführt wird)?
Wie wahrscheinlich, dass ich Prüfung nicht bestehe, wenn ich nicht lerne?
Belohnung: intrinsische & extrinsische Belohnung durch das Verhalten
Bewältigungseinschätzung -> hier wirkt Ressourcenkommunikation
Handlungswirksamkeit: Hilft die Handlung wirklich, um etwas vorzubeugen?
i.e. Glaube ich, dass ich durch Lernen wirklich eine bessere Note erzielen werden?
Selbstwirksamkeit: Glaube ich, dass ich Verhalten auch wirklich ausführen kann trotz auftretender Hindernisse?
I.e. bin ich in der Lage, richtig zu lernen?
Handlungskosten
Positive und negative Handlungsergebniserwartung
Was ist Intention und wie hängt sie mit Verhalten zusammen?
Intention:
Schutzmotivation (im Gesundheitskontext)
Absicht ein neues Verhalten umzusetzten
Positiver Zusammenhang mit Verhalten
ABER: Gap zwischen Intention und Verhalten
Welche sind die Vor- und Nachteile der Theorie der Schutzmotivation von Maddux & Rogers (1983´)?
Vorteil;
Experimentelle Manipulation möglich (ist auch ökonomisch)
Nachteil
Nachfolgendes Verhalten wird nicht untersucht -> Vernachlässigung Gap zwischen Intention und Verhalten
Was ist Risikowahrnehmung und welche weitere Unterscheidung wird gemacht?
Wahrgenommene Verwundbarkeit bezüglich bestimmter Krankheit
Unterschied zwischen
Allgemeiner Risikowahrnehumng: Einschätzung der Risiken der Allgemeinbevölkerung oder bestimmter Gruppe
Selbstbezogene Risikowahnehmung: eigenes Risiko, von negativem Ereignis betroffen zu sein
Wichtig für Modelle der Verhaltensänderung
Dient zur Erklärung & Vorhersage von Gesundheitsverhalten
Kann durch Risikokommunikation beeinflusst werden
Was untersuchte die Studie von Scholz, Bermudez & Freund (2024) zu den Determinanten von protektivem Verhalten während der Covid-19 Pandemie?
Ziel der Studie:
Veränderung der Risikowahrnehmung von C19 während Pandemit
Untersuchung der Schutzmotivationstheorie während Pandemie
Untersuchung von Einfluss verschiedener Komponente auf die Intentionen UND Verhaltensweisen von Menschen
Stichprobe
n = 4001
Zu 6 verschiedene Zeitpunkten Erhebung von Marktforschungsagentur via Telefon mit random digit oder Onlinefragebogen
Stichprobe aus unterschiedlichen Regionen (DE-, F-, IT-Sprachiger Schweizanteil)
Alter: 18 - 89, m = 53, SD = 19.3
Untersuchte Komponenten
Bedrohungseinschätzung
Vulnerabilität
Risiko, selbst an Virus zu erkranken
Risiko für Andere, an Virus zu erkranken
Risiko Virus wetierzugeben
Schweregrad
Risiko für selbst, schwere Symptome zu entwickeln
Risiko für andere, schwere Symptome zu entwickeln
Bewältigungseinschätzung
Handlungswirksamkeit
Selsbtwirksamkeit
Inzidenz, Mortalität, Stringency Index (wie stark Massnahmen sind verglichen mit anderen Ländern), Zeit
Abhängige Variablen
Präventives Verhalten
Vermeidungsverhalten
Managementverhalten
Zu welchen Ergebnissen kam die Studie von Scholz, Bermudez & Freund (2024) zu den Determinanten von protektivem Verhalten während der Covid-19 Pandemie?
Untersuchung der Zusammenhäng zwischen Personen und innerhalb von Personen über die Zeit hinweg -> Ergebnisse relativ ähnlcih für beide Analyseebenen
Risikowahrnehmung:
Sehr wenige signifikante Ergebnisse mit Intention/Verhaltensweise
Handlungswirksamkeit und Selbstwirksamkeit: mehrheitlich signifikant positiv mit Intentionen und Verhaltensweisen assoziiert
Soziale Normen: relevant für Intentionen, inkonsistent für Verhalten
Kontextfaktoren (Mortalität, Inzidenz, Stringency Index): fast keine Effekte
Zeit. unterschiedlich für Verhaltensweisen, wenige Hinweise für zeitversetzte Effekte
-> Stärkung Handlungsressourcen > Risikowahrnehmung und Kontextfaktoren
-> ABER: kein kausaler Rückschluss möglich
Welche sind die Stärken und Schwächen der Studie von Scholz, Bermudez & Freund (2024) zu den Determinanten von protektivem Verhalten während der Covid-19 Pandemie?
Stärken:
Repräsentative Stichprobe
Auch Personen im höheren Alter und Personen, welche nicht im Telefonbuch sind, erreicht
Differenzierte Bewertung Risikowahrnehmung für selbst und andere
Erkenntnisse, welche Faktoren für Verhaltensänderung im Zusammenhang mit Covid-19 Pandemie von zentraler Bedeutung sind
Schwächen:
Keine Validierungsstudie möglich aufgrund plötzlicher Beginn schnelle Entwicklung Pandemie
Kein kausaler Rückschluss möglich
Begrenzte Anzahl von items Reliabilität aufgrund telefonischer Befragung
Bewertung nur von selbstberichteten Verhaltensweisen
Zu welchen Ergebnissen kam die Studie von Lang et al. (2022) zu protektiven Verhaltensweisen währen Covid-19?
Effekt von verschiedenen Faktoren auf Verhaltensweisen:
Hände waschen
Facemask
Social Distancing
Mask
Intention
+
-
Normen
mixed
Was sind Volitionale Faktoren?
Faktoren, welche Lücke zwischen Intention und Verhalten schliessen
Volitionale Phase: Phase, in der Intention/Motivation in Tat umgesetzt wird
Abhängig von
Motivation
Eigene Umsetzungstechnik
Äussere Faktoren
Volitionale Faktoren (z. Bsp. Planung)
Was ist das COMB-Modell?
Rahmenmodell der Verhaltensänderung
Für Verhalten sind diese drei Faktoren essenziell:
Capability (Fähigkeit/Kopetenz)
Psychologische und körperliche Fähigkeiten, um eine betreffende Tätigkeit auszuüben
Opportunity
Externe Faktoren, welche Verhalten ermöglichen oder auslösen
Von Individuum nicht/selten beeinflussbar
Z. Bsp. Nicht-arbeite gehen müssen während Pandemie
Alle Gehirnprozesse, die Verhalten anregen und steuern
Ziele und bewusste Entscheidungen
Gewohnheitsmässige Prozesse
Emotionale Reaktionen
Analytische Entscheidungen
-> Je grösser die Fähigkeiten & Möglichkeiten, desto wahrscheinlicher, dass Verhalten auftritt
-> Weitere Faktoren können hinzugefügt werden (z. Bsp. aus Theorie der Schutzmotivation)
Was ist das Behaviour Change wheel?
Kombination von COM-Modell mit politischen Massnahmen und Interventionsmöglichkeiten
Nicht alle Interventionen-/Massnhamen für alle COM-Modell Komponenten nützlich
Im inneren des Rads individuelle Fakttoren
Danach Interventionsmöglichkeiten
Äusseres Rad: Weg der Intervention (Regualtion, Legislation, Marketing etc.)
Was sollte die Gesundheitspsychologie aus der Covid Pandemie lernen?
Über Risikowahrnehmung hinaus gehen
Stärkung der Ressourcen (z. bsp. Selbstwirksamkeit, Motivation)
Stärkung der Fähigkeiten
Sicherstellen von Möglichkeiten (opportunities) der Einhaltung der Verhaltensempfehlungen
Normn
Intentionen
Verschiedene Interventionsmöglichkeiten über verschiedene politsche Massnhamen
Was kann ganz allgemein zum Impfen gesagt werden?
Impfung rettet jedes Jahr 2-3 Milliionen Menschen das Leben
Trotz klarer wissenschaftlicher Evidenz für die Effektivität von Impfungen sind nicht alle Menschen bereit, sich impfen zu lassen
Anzahl der “Impfgegner:innen” steigt weltweit stetig an
WHO bezeichnet das Nicht-wahrnehmen vorhandener Impfungen als zentrale Bedrohung der globalen Gesundheit
Was hat das Impfen im Zusammenhang mit der Coronapandemie bewirkt?
Impung senkt das Risiko einer schweren Erkrankung
Impfung senkt das Risiko Virus weiterzugeben -> Schutz der Gesundheit anderer
Grossteil der Hospitalisierten Menschen garnicht geimpft
70% Schweizer Bevölkerung mind. 1 Impfdosis
Ca. 1/4 stabil gegen das Impfen
Wie definiert man Impfzögerlichkeit?
Zeitlich verzögerte Akzeptanz ODER
Ablehnung
Von Impfstoffen trotz deren Verfügbarkeit
Was kann zu der Gruppe der Ungeimpften/Impfzögerlichen gesagt werden?
Keine homogene Gruppe
Vaccines Conspirators: Ein (kleiner) Teil Verschwörungstheoretiker:innnen
Vaccine Hesitants: Lassen sich gegen gewisse Krankheiten nicht impfen, spezifischer Vorbehalt (z. Bsp. gegen RNA Impfung)
Vaccine Uninformed: Lassen sich nicht impfen, weil sie nicht gut informiert sind
Impfzögerlichkeit variiert
Zeitlich
Örtlich
in Abhängigkeit des Impfstoffes
Was ist das 5C-Modell und welche Komponenten machen dieses Modell aus?
Modell, welches Impfzögerlichkeit erklärt
Komponenten
Complacency = Risikowahrnehmung: wenn man weniger Risiko wahrnimmt, lässt man sich eher nicht impfen
Collective Responsibility = Verantwortungsgefühl: Ausmass in dem man sich für andere verantwortlich fühlt/verantwortlich fühlt, andere nicht anzustecken
Confidence = Vertrauen: Vertrauen in die Wissenschaft, Politik, Gesundheitswesen etc. -> wenn dieses tief ist glaubt man eher, dass Infor über Impfung nicht stimmt
Calculation = Berechnung: Abwägung von Kosten/Risike und Nutzen der Impfung, aktive Informationssuche
Constraints = Barrieren: wahrgenommene strukturelle Hindernisse
Aus welchen Gründen gab es bei Corona eine gewisse Impfzögerlichkeit (in Prozent)?
4% Angst vor Spritzen
6% bereits mit Covid angesteckt in letzen 6 Monaten
17% anderen den Vortritt lassen (-> Collective responsibility)
31% Prinzipiell gegen Impfungen
31% Impung nicht so wichtig (Collective Responsibility, Risikowahrnehmung, Kosten-Nutzen)
48% Angst vor Nebenwirkungen (Berechnung)
71% mRNA Impfungen zu wenig erforscht (Vertrauen)
Wie fördert man die Impfbereitschaft im Zusammenhang mit den Komponenten des 5C Modells (Risikowahrnehmung, Barieren, Vertrauen, Berechnung, Verantwortungsgefühl)?
Risikowahrnehmung -> steigern
Sachliche Aufklärung über mögliche Folgen der Infektion
Wichtig: in Kombination mit Ressourcenkommunikation einsetzen
Barieren -> wahrgenommene strukturelle Hindernisse reduzieren
Z. Bsp. Walk-in Impfzentren, mobile Impfbusse
Verständliche Aufklärung zu dringendsten Fragen
Transparente Kommunikation zu tatsächlichen Nebenwirkungen
Ansprache durch Rollenmodelle
Einbezug von Autoritätspersonen/Führungspersonen (auch von Minderheiten)
Berechnung -> Wahrgenommene Kosten/Risiken senken und Nutzen steigern
Gute Gründe/Anreize für die Impfung bieten (z. Bsp. Covid Zertifikat)
Impfpflicht kritisch
Verantwortungsgefühl
Prosoziale Motivation/Kollektiv ansprechen
Schutz für alle betonen
Sind Impfpflichten sinnvoll?
Risiko bei Impfpflicht: Reaktanz
Studie zur Reaktanz, 3 Bedingungen:
Gruppe 1: genügen Impfstoff vorhanden
Bei steigenden Intention Reaktanz: leichte, nicht signifikante Zunahme
Gruppe 2: Impfstoff kaum vorhanden
bei steigende Intention -> Reaktanz: signifikante Zunahme (i.e. vordrängeln)
Gruppe 3: Impfpflicht
Bei niedriger Intention: starke Zunahme Reaktanz
Bei hoher Intention: weniger starke Zunsahme Reaktanz
Bei neuer Impfung (Windpockenimpfung)
Gruppe 1: keine signifikanten unterschiede
Gruppe 2: höhere Bereitschaft sich zu Impfen
Gruppe 3: Hohe Reaktanz -> niedrige Bereitschaft zur Impfung
ABER: auch Kulturabhängig
In USA, wo Impfpflicht “normaler ist”…
jeweils höhere Intention in Impfpflichtbedingung (auch bei Personen mit höherem Reaktanztrait)
Keine Reaktanz -> womöglich an solche Pflichten gewöhnt
Menschen mit hoher Reaktanz waren eher Menschen, welche sich sowieso impfen lasse wollten
Keine Untersuchung der Auswikrung auf die State Reaktanz
Keine Untersuchung der Auswikrung auf andere Impfungen
Welche Faktoren (neben denen aus dem 5C Modell) stehen mit Impfzögerlichkeit in Verbindung?
Frauen > Männer
Jünger < älter (bei Covid umgekehrt)
Niedriger SES > hoher SES
Minoritäte und Religionen
-> Interventionsinhalte solle auf Zielgruppe angepasst werden
Was ist Reaktanz?
Motivation zur Wiederherstellung eingeengter oder eliminierter Freiheitsspielräume
Folge von psychischem Druck oder Einschränkung der Freiheitsspielräume
Direkt an Verhalten messbar (Auswirkung Reaktanz direkt auf Verhalten)
Was ist Kommunikation und wie ist das Kommunikationsmodell von Shannon & Weaver aufgebaut?
Kommunikation: Austausch von Information
Shannon & Weaver
Source (Quelle): Wo die Information herkommt (z. Bsp. Gedanken
Transmitter: Etwas, was Information in Signale enkodiert (Mensch, Schrift etc.)
Channel (Kanal): Etwas, was die Information übermittelts (Schallwellen, Buch etc.)
Reciever (Empfänger:in): Etwas/Jemand, welche:r Informationen dekodiert (z. Bsp. Ohr decodiert Stimme)
Destination (Ziel): Wo die Information hin muss
Noise (Rauschen): alle Störsignale/Interferenzen zwischen Quelle und Empfänger:in
physisch
kognitiv
affektiv
sozio-kulturell
Wie wird social Marketing definiert?
Übertragung von kommerziellen Marketingtechnologien auf die
Analyse
Planung
Ausführung
Evaluation
von Programmen welche das willentliche Verhalten von Menschen beeinflussen sollen
mit dem Ziel das Wohlergehen von ihnen selbst und der Gesellschaft zu verbessern
Was sind die Charakteristiken von Social Marketing?
Keine Theorie sondern Rahmenmodell
Nutzt Wissen aus den Bereichen
Soziologie
Psychologie
Anthropologie
Marketing Science
Ziel: Sozialen Nutzen herbeiführen, NICHT kommerzielle Gewinnorientierung
-> freiwillige Verhaltensänderung
Zielgruppe Politik, Gesundheitsweisen, individuen, Organisationen etc.
Beinhaltet 4 Ps der Marketing Science
Product
Price
Place
Promotion
Welche sind die Schlüsselkonzepte von Social Marketing, welche bei Interventionen beachtet werden müssen?
Konsument:innenorientierung
Aktuelles Verhalten/Verhaltensänderung
Inteventionen Mix/Marketing Mix
Marktsegmentierung
Exchange
Konkurrierende Faktoren
Was ist bei social Marketing mit Konsument:innenorientierung gemeint?
Konsument:in (nicht Produkt) steht im Zentrum des Ansatzes
Basis für Intervention/social Marketing: Erfahrungen, Werte, Bedürfnisse, Lebensumfeld etc. der Konsument:innen
Verlangt Bedarfsanalyse (Prätest)
-> Information wird genutzt, um Kampagne zu
entwerfen
testen
evaluieren
Falls es nicht zu gewünschten Resultaten kommt muss die Perspektive hinterfragt werden (wurden die Bedürfnisse der Zielgruppe wirklich adäquat berücksichtig)?
-> Wenn nötig Änderung des Produkts, nicht der Zielgruppe
Was ist bei social Marketing mit “aktuelle Verhalten und Verhaltensziele” gemeint? Welches Problem tritt hier bei Social Marketing oft auf?
Ziel: Verhlatensänderung
KLare Verhaltensänderungsziele werden erarbeitet
Verhalten genauer beobachten
Zieler erarbeiten
Problem:
Nur 160 von 867 Studien (18.5% explizit theoriebasiert)
654 Studien (75.4%) theoriefrei
Am ehsten Stütze auf Sozialkognitive Theorie von Bandura (Selbstwirksamkeit & Ressourcen hier wichtig)
Was ist bei social Marketing mit Intervention Mix/marketing Mix gemeint?
Fokus auf 4 Ps des Marketing Mix
Produkt
sehr breit gefasst
Überlegungen, Entscheidungen, Handlungen die mit Produkt zusammenhängen
Kontinuum von physischem Produkt bis hin zu immateriellen ideen
Aufgabe Forschung: spezifisches Problem in Zielgruppe herausfinden -> Welches Produkt kann dieser Zielgruppe helfen
Price -> Preispolitik
Entscheidungen und Verhandlungen über Preis und Leistung
Geht nicht nur um materielle Kosten, sondern z. Bsp. auch um Zeitaufwand -> wie kann man dies senken
Place - Vertriebspolitik: Entscheidungen, die den Weg des Produkts von Anbietenden zu Verbrauchenden betrifft
Materielle Produkte: gesamtes Vertriebssystem (Lagerhaltung, Transportwege, Verkaufspersonal)
Bei immateriellen Produkten
Entscheidung, über welche Kanäle Zielgruppe informaiert werden soll -> wie können Verbraucher:innen tatsächlich erreicht werden?
Z. Bsp. Aufklärung über Drogen im Ausgang
Promotion - Kommunikationspolitik
Entscheidungen über Gestaltung aller das Produkt betreffenden Informationen
Was ist bei social Marketing mit “Marktsegmentierung” gemeint?
Unterschiedliche Gruppen von Verbraucher:innen
nach demographischen, geographischen, verhaltensbezogenen Gesichtspunkten
Ziel: Interventionen, welche Verbraucher:innen angepasst werden um dort spezifische Bedürfnisse zu befriedigen
Z. Bsp. nicht gleiches Programm für Kinder und Erwachsene sinnvoll
Was ist bei social Marketing mit “Exchange” gemeint?
Mehr wahrgenommene Benefits und weniger wahrgenommene Kosten/Efforts (nicht nur von Intervention selbst, sondern auch von Konsequenzen von Verhalten)
Was ist bei social Marketing mit “Konkurrierende Faktoren” gemeint?
Faktoren, welche zu alternativen (als von der Intervention beabsichtigen) Verhalten führen könnten (z. Bsp. Fertigessen anstatt ausgewogenes Essen), “ausblenden”/weniger attraktiv machem
Inventarisierung der konkurrierenden Faktoren (d.h. wahrnehmen und dokumentieren, im Visier haben)
Einfluss auf die Intentionsbildung zur Verhaltensänderung wahrnehmen
Ziel: Strategien zur Minimierung des Einflusses dieser Störfaktoren
Wie wirksam ist Social Marketing?
Positive kurzfristige Effekte bei Programmen zur Prävention von Substanznutzung bei Jugendlichen
Gemischte Effekte zum Rauchstopp bei Erwachsenen
wenige Programme effektiv
Mittelmässige Evidenz bei Programmen zur Steigerung der körperlichen Aktivität
Theoriebasierung sehr verbesserungsfähig
-> Meistens nur kurzfristige Effekte erhoben
Was kann allgemein zu Social Marketing und dessen Effektivität gesagt werden?
Starker Fokus auf Prävention im Gesundheitsbereich
Starker Forschungszuwachs
Bessere theoretische Basis auf Grundlage der Theorien der Gesundheitsverhaltensändeurng notwendig
Mehr Evaluation notwendig
Methodisch
Was ist die zentrale Idee von Message Framing und welche weitere Unterscheidung gibt es hier?
Zentrale idee: Art, wie (gesundheitsrelevante) Information formuliert wird kann ausschlaggeben dafür sein, ob sie zur Verhaltensänderung motiviert oder nicht
Unterscheidung zwischen
Gewinnorientiert/Gewinn-Framing/Gain-Frame:
Vorteile einer Verhaltensänderung werden präsentiert
Verlustorientiert/Verlust-Framing/Loss-Frame
Nachteile/Risiken bei nicht-Ausführung von neuer Verhaltensweise werden aufgeführt
Was konnte eine Studie zu kulturspezifischen Message-Framing Effekten nachweisen?
Ziel: Latinos in USA zu Rauchentwöhnung ermutigen
Phase I:
Etnwicklung von vier spanischsprachigen Online-Werbebanners
Förderung einer konstelosen spanischsprachigen Website zur Rauchentwöhung
Methode
Evaluation der Werbebanner bei 200 spanischsprachigen Lation Raucher:innen
Erhebung der kulturellen Werte
Familismo (kultureller Wert der Familie):
Wichtigkeit der Familie
Rollenausübung in der Familie
Soziale Beziehungen
Fatalismo: Glaube, dass alles schon von Schicksal vorbestimmt ist
Variation der Botschaft (Gewinn vs. Verlust)
Phase II
Untersuchung der Wirksamkeit der Werbebanner bei Latino-Raucher_innnen auf der Website zur Rauchentwöhnung
Anzahl Clicks auf Seite als Indiz
Bewertung der Anzeige über vier Monate
Ergebnisse
Interaktion Messageframing und kulturellen Werten: Bevorzugung von kulturellem Wert der Familie (familismo) -> Gewinnorientier < Verlustorientiert
Keine signifikante Interaktion zwischen Fatalismo und Message Framing
Schlussfolgerung
Online-Werbung kosteneffiziente Strategie, um Latinos zu erreichen
Kulturelle Ausrichtung und raucherrelevante Bilder können wichtige Faktoren für die Gestaltung von Werbebannern sein
Wie unterscheiden sich die Komponenten “Exchange” von social Marketing und Message Framing?
Exchange von Social Marketing
Vor- und Nachteile der selben Verhaltensweise
z. Bsp. Mehr Sport = mehr Gesundheit (Vorteil), aber auch mehr Anstrengung (Nachteil)
Message Framing
Vorteile von einer neuen Verhaltensweise vs. Nachteile einer Gegenwärtigen Verhaltensweise
Z. Bsp. Mehr Sport (neue Verhaltensweise) = mehr Gesundheit (Vorteil) vs. kein Sport (alte/alternative Verhaltensweise) mehr Müdigkeit (Nachteil)
Was besagt die Prospect Theory?
Theorie-Klassiker hinter Message Framing
Bei Entschiedungsfindung Abwägung der erwarteten Prospects (Verluste/Gewinne)
Wichtiger Moderator. Risko
-> Message Framing beeinflusst Entschediungen
Bei Loss-Framing wählen Menschen eher riskante Alternativen/nehmen Menschen Risiko eher in Kauf, bei Gain-Framing wählen Menschen eher sichere Alternative
Aussicht auf sicheren Gewinn begünstigt eine Präferenz für risikovermeidendes Verhalten
-> Verlusframing begünstigt Risikobereitschaft, Gainframing begünstigt Risikoaversion
Wie können Befunde der Prospect Theory auf die Gesundheitspsychologie übertragen werden?
Wenn Verlustframing eher zu Risikobereitschaft und Gewinnframing eher zu Risikoaversion führt, dann sollte
In Szenarien ohnee potentiellem Risiko Gewinnorientiert formuliert/präsentiert werden -> Verhalten wahrscheinlicher
In Szenarien mit potentiellem Risiko
Führt Verlustorientiertes Framing eher dazu, dass Menschen Risiko in Kauf nehmen
Bei gewinnorientierter Formulierung wird Risiko eher nicht in Kauf genommen
Primär präventives Verhalten (z. Bsp. körperliche Aktivität)
Wenig Risiko/Unsicherheit
-> Gain Frame
Empirisch Bestätigt
Sekundär präventives Verhalten (z. Bsp. Untersuchungen) -> hier will man, dass Menschen Risiko (= positives Krankheitsergebnis) in Kauf nehmen -> Loss Framing
Empirisch nicht belegt
Was sind primäre, sekundäre und tertiätre Prävention?
Primäre Prävention
Entstehung von Krankheiten verhindern
Verhaltensänderung (z. Bsp. mehr Bewegung)
Impfung
Sekundäre Prävention
Früherkennung von Krankheiten
-> keine klare Abgrenzung zur primären Prävention
Tertiäre Prävention
Krankheitsfolgen abmildern
Rückfall bei schon entstandener Krankheit vermeiden
Verschlimmerung der Erkrankung verhindern
Wie stimmen die Annahmen der Prospect Theory mit Befunden aus der Gesundheitspsychologie überein?
PT: “Bei primärer Prävention Gain-Frame Effektiver”
Empirisch bestätigt
Vorallem für
Hautkrebsprävention
Rauchstopp
Körperliche Aktivität
PT: “Bei Sekundärer Prävention Loss-Frame Effektiver”
Empirisch: keine Überlegenheit von Loss-Frame ggü. Gain-Frame
Ausnahme: Trend für Bruskrebsscreening
Wie können die mangelnden Effekte von Message Framing (Loss-Framing) auf Intentionen und Einstellungen erklärt werden?
Selbstwirksamkeit: Nachricht könnte keinen Effekt haben, wenn Menschen sich nicht in der Lage sehen, gesunde Verhaltensweisen auszuüben (eher unwahrscheinliche Erklärung)
Welche möglichen Gründe gibt es dafür, dass die von der Prospect Theory vorhergesagten Zusammenhänge zwischen Sekundärer Gesundheitsprävention und Loss-Framing empirisch nicht bestätigt werden konnten?
Wahrgenommene Risikowahrnehmung
Screening etc. werden als risikoreich angesehen, aber dass kann subjektiv unterschiedlich wahrgenommen werden -> Person ohne Familiäre Vorgeschichte könnte z. Bsp. eigenes Risiko als niedrig einschätzen
Optimistischer Bias: eigenes Risiko wird niedriger eingeschätzt als allgemeines Risiko für andere
Wahrgenommenes Risiko wichtiger als tatsächliches Risiko -> kann manipuliert werden
-> Ergebnisse uneinheitlich
Wenn Menschen denken, dass sie Verhaltensweise eh nicht ausführen können/für sie nicht effektiv ist, kommt es auch nicht mehr aufs Message Framing an
Empirie: Verlustorientiert bei hoher Selbstwirksamkeit effektiver
-> insgesamt Ergebnisse recht uneinheitlich
Was ist das Gesamtfazit zur Rolle von Message Framing in der Gesundheitspsychologie?
Insgesamt recht kleine Effekte
Probelm der Aufrechterhaltung von Verhalten -> Veränderung findet vielleicht statt, aber hält sie an?
Ggf. berücksichtigung von individuellen Chrarkteristiken zur Steigerung der Wirksamkeit
Wie hat sich der Fokus der Occupational Health Psychology (OHP) über die Zeit hinweg gewandelt?
Traditionelle Schwerpunkte der Arbeitssicherheit und Arbeitsmedizin
Maximierung der Sicherheit bei der Berufsausübung
Minimierung beruflicher Gesundheitsrisiken
Starker Fokus auf physikalische, biologische oder chemische Risikofaktoren
Seit Ende des 20. Jh.:
Anstieg der Fokussierung auf psychosoziale Risiken bei der Arbeit
Problem: Umsetzung der Massnahmen
Welche waren im Jahre 2007 die 10 grössten berufsbezogenen psychosozialen Risiken?
Unsichere Verträge in unsicheren Arbeitsmärkten
Effekte von Globalisierung auf Arbeitnehmende
Neue Vertragsformen
Arbeitsplatzunsicherheit
Alternde Beschäftigte
Lange Arbeitszeiten
Arbeitsintensivierung
Outsourcing
Hohe emotionale Anforderungen
Schlechte Work-Life Balance
Womit beschäftigt sich dei Occupational Health Psychology? Was sind dessen Ziele und welcher Nutzen bringt sie für Unternehmen?
Neue Disziplin: Gesundheit im Arbeitskontext
Ziel:
Schaffung von gesunden Arbeitsplätzen, die folgendes ermöglichen:
Produktivität
Weiterentwicklung
Wertschätzung
Definition gesunder Arbeitsplatz:
Förderung von
Talent von Mitarbeitenden
Leistung von Mitarbeitenden
Zufriedenheit von Mitarbeitenden
Nutzen von Unternehmen
Mitarbeitendengesundheit steigert Leistung -> Vorteile für Unternehmen
Wie unterscheiden sich die Definition und die beteilgten Disziplinen bei der Occupational Health Psychologie in Europa vs. in den USA?
Europa: Beitrag von Angewandter Psychologie zur berufsbezogener Gesundheit
USA:
Interdiziplinäre Partnerschaft von Experten von psychologischen und berufsbezogenen Gesundheitswissenschaften, welche in allen Arbeitsbereichen versuchen
Die Arbeitslebensqualität zu verbessern
Sicherheit, Gesundheit und Wohlergehen von Arbeitenden in zu erhöhen
Beteiligte Disziplinen
Europa:
Gesundheitspsychologie
A&O
Wirtschaftsspychologie
Sozialpsychologie
Umweltpsychologie
USA
Public Health
Arbeitsmedizin
Verhaltensmedizin
Preventive Medizin
Management Studie
Politikwissenschaften
Soziologie etc.
Welche sind die Bereiche, mit denen sich die Occupational Health Psychology auseinandersetzt?
Berufliche Stressbelastung
Theorien zur beruflichen Stressbelastung
Betriebliche Risiken für Stress
Gesundheitsbezogene Implikationen beruflicher Stressbelastung
Gesundheitsschutz
Betriebliche Risiken für Berufskrankheiten
Arbeitssicherheit
Betriebliche Risiken für Arbeitsunfälle und -verletzungen
Grundsätzer der Arbeitssicherheit
Präventive Massnahmen und Interventionen zur arbeitsbezogenen Gesundheitsförderung
Betriebliche Interventionen zur Reduktion von Stress
Prädiktoren und Konsequenzen problematischer Arbeitsbedingungen (Belästigung, Arbeitsunsicherheit)
Weiter Aspekte
Arbeit und Persönlichkeit
Demographische Determinante
Work-Family Conflict
Psychosoziale Umwelt (Unterstützung, Führungsstile, Kommunikation)
Arbeitscharakteristika
Wie sieht's in der Schweiz mit der Erschöpfung der Arbeitnehmenden aus (Stand 2022)?
55.2% befragte nicht erschöpft (2022)
im 2014 noch 60%
14.5% leicht erschöpft (relativ konstant)
30% der schweizer Arbeitnehmenden entweder ziemlich oder sehr erschöpft
Zuwachs von 24% im 2014
-> alarmierende Zahl!
Wie hat sich die Stressforschung bzw. die Definition von Stress über die Zeit hinweg gewandelt?
Frühe Stressforschung
Stress = universelle Reaktion des Organismus auf Belastungen
“Allgemeines Adaptionssyndrom” -> Phasen der Stressreaktion (Alarm, Resistance, Exhaustion)
Tierexperimente zur Untersuchung der Stressphasen
Wegweisende Theorie, lange Zeit anerkannt
60er Jahre
Veränderte Sichtweise: Stress als Reaktion auf kritische Lebensereignisse
Anpassungsleistungen als belastende Ereignisse (Verluste, Geburt, Hochzeit, Feiertage)
Modell heute als zu einfach angesehen
Aktuelle Forschung
Fokus auf
(inter)individuelle Unterschiede in
Wahrnehmung
Evaluierung
Bewältigung
Stressverarbeitung
-> Reaktion auf Stress individuell geprägt
Aktive Bewältigung
Allostatic-Load Modell: individuelle Langzeitfolgen von Stress und Stressanfälligkeit
Welche zwei Formen von aktuellen Stresstheorien gibt es?
Transaktionale Stresstheorien: Fokus auf Prozesse der Bewertung und Bewältigung
Interaktionale Stresstheorien: Fokus auf Situation und strukturelle Aspekte
Wie unterscheiden sich interaktionale Stresstheorien von transaktionalen Stresstheorien und welche Gemeinsamkeiten haben sie?
Transaktionale Stresstheorien
Fokus auf objektive Situation/strukturelle Aspekte der Umgebung
Individuelle Bewertung von Stress im Hintergrund
Interaktion zwischen strukturelle Bedingungen und individuelle Reaktionen
-> Bestimmte Arbeitsbedingungen (Umgebung) = Stress (unabhängig von subjektiver Wahrnehmung)
Interaktionale Stresstheorien
Fokus aus Prozess der Bewertung und Bewältigung
Aktive Rolle des Individuums im Fokus
Stress = dynamischer Prozess, welcher objektiv oder subjektiv erhoben werden kann
Gemeinsamkeiten
Interaktion zwischen Umgebung und Individuum
Konzeptualisierung von Stress als komplexer, unangenehmer Prozess
Wichtigkeit der individuellen Wahrnehmung dieser Interaktion
Idee eines aktiven Individuums
Chronischer Stress besonders kritisch -> auf dauer gesundheitsschädigend
Welche Beispiele gibt es für transaktionale Stresstheorien und welche Beispiele für interaktionale Stresstheorien?
Kognitiv-Transaktionale Stresstheorie (Cox & Griffith, Lazarus & Folkman)
Person-Environment-Fit Theorie (P-E-Theorie)
Job-Demand Control Theory
Iso-Strain-Modell
Job-Demand-Resources Modell
Wie wird psychologischer Stress laut der kognitiv-transaktionalen Stresstheorie von Cox/Lazarus und Folkman definiert?
Theorie von Cox/Lazarus & Folkman
Definition psychologischer Stress nach Theorie:
Eine Beziehung mit der Umwelt, welche
vom Individuum als bedeutsam bewertet wird
Anforderungen an Individuum stellt
Bewältigungsfähigkeiten von Individuum beansprucht oder überfordert
Stressituationen komplexe Wechselwirkungen zwischen Anforderungen der Situation und der handelnden Person
Stress abhängig von subjektiver Bewertung durch Betroffene
Transaktional, weil Bewrtungsprozess zwischen Stressor und Stressreaktion stattfindet
Wie ist die kognitiv-transaktionale Stresstheorie von Lazarus und Folkman aufgebaut?
Voraussetzungen
Umweltvariablen + Personenvariablen wirken zusammen auf
Primäres Appraisal: Situationsbewertung, Bedeutung des Ereignisses für die Person
Sekundäres Appraisal: Ressourcenbewertung (kann ich mit der Situation umgehen?
Beurteilung der potenziellen Bewältigungsfähigkeiten und -möglichkeiten mit den vorhandenen Ressourcen
-> zeitlich unabhängig voneinander
Prozess -> Coping
Umgang mit Situation/Stress
Emotionsorientiert: zielt auf Emotionsregulation ab, Fokus auf die durch Situation verursachten Gefühle
Problemorientiert: Fokus auf die Stressursache
Auswirkungen auf Wohlbefinden, Gesundheit und Sozialverhalten
-> Reappraisal: zurück zu Punkt 1, neue Bewertung der Situation und allenfalls neue Copingversuche
Wie wird die kognitiv-transaktionale Stresstheorie von Cox/Lazarus kritisiert?
Schwierigkeiten bei der Operationalisierung des Prozesses
Vollständige experimentelle Testung der Theorie schwierig und unversucht
Stillstand in der Theorieentwicklung
Konfundierung der zentralen Prädiktoren und Kriterien (z. Bsp. Bedrohungsbewertung als Ergebnis der kognitiven Einschätzung)
-> trozt Kritikpunkten vorherschendes Modell
Was ist und was besagt die Person-Environment Fit Theorie?
Interaktionale Stresstheorie zu Arbeitsstress
Expliziert eine Interaktion zwischen Individuum und Umwelt
Ziel: Gleichgewicht zwischen
Ressourcen einer Person
Anforderungen einer beruflichen Tätigkeit an eine Person
Merkmalen der Tätigkeit und Fähigkeiten und individuellen Bedürfnissen der Person
Misfit = Nicht-Übereinstimmung
Stressprävention setzt Fokus nicht nur auf Person sondern auch auf Umwelt
Was macht laut der Person-Environment-Fit-Theorie einen guten Fit aus und was sind die Konsequenzen eines Misfits?
Guter Fit
Grad der Passung zwischen Charakteristiken des Individuums und (Arbeits-)Umwelt
Evaluierung:
Objektiv (z.Bsp. Fit zwischen Anforderungen der Arebitsstelle und Ausbildung Arbeitnehmende)
Subjektive Passung
z. Bsp. Arbeitnehmende fragen
Wann kommt es lauft der Person-Environment-Fit Theorie zu einem Misfit und was sind die postulierten Konsequenzen eines Misfits?
Misfit entsteht wenn…
Anforderungen der Umwelt Fähigkeiten der Person übrtrifft
Die Bedürfnisse der Person nicht mit Arbeitsumwelt zusammenpassen
-> Kann eines von beiden Gründen sein oder beide
-> Auch bei Überqualifizierung Misfit -> Boreout
Misfit führt zu…
Absentismus
Hohe Intention zu Kündigen
Geringes Commitment
Hoher Turnover (tatsächliche Kündigungen)
Schlechtere Leistung
Geringe Arbeitszufriedenheit/Zufriedenheit mit Team/Supervision/Organisation
Psychische und physische Symptome
Welche verschiedene Formen von Fits gibt es laut der Person-Environment-Fit Theorie im Arbeitskontext?
Person-Job-Fit
Übereinstimmung Arbeitsanforderungen und Fähigkeiten & Einstellungen des Individuums
Übereinstimmung Arbeitsumwelt und Bedürfnisse des Individuums
-> Inwiefern förder Arbeitsumwelt Einsatz des eigenen Wissen und Fertigkeiten?
Person-Organization-Fit
Übereinstimmung Werte (selten auch Klima, Ziele)
Person-Group-Fit
Übereinstimmung Werte, Ziele, Persönlichkeitseigenschaften im Team
Person-Supervisor-Fit
Dyadisch
Übereinstimmung Ziele & Persönlichkeitseigenschaften
Welche Befunde zu empirischen Validiät Person-Environment-Fit Theorie liegen vor?
N = 172 Studien
Über verschiedene Arten von Fits verschiedene Outcomes
-> bedeutsame, hypothesenkonforme Zusammenhänge
Person-Job-Fit am wichtigsten für Arbeitszufriedenheit
Person-Organisation Fit am wichtigsten für organisatorisches Engagement/organisational commitment
Person-Group Fit am wichtigsten für Zufriedenheit mit Arbeitskolleginnen
Person-Supervisor Fit am wichtigsten für Zufriedenheit mit Vorgesetzten (z. Bsp. auch Kündigung)
Was kann zum Einfluss von Kultur auf die Hypothesen der Person-Environment-Fit Theorie gesagt werden?
Meta-Analyse mit N = 96 Studien
Für Auswirkung Fit auf die Wahrnehmung, Unterscheidung zwischen
Rationaler Fit -> Wichtiger in Nordamerika als Ostasien/Europa
Person-Organisation Fit und Person-Job Fit
Gute Passung zwischen Anforderungen und Fähigkeiten sowie eigene Werte und Org. Werte
Relationaler Fit
Person-Group-Fit und Person-Supervisor-Fit
Soziale Gefüge
-> Mögl. Erklärung: in kollektivistischen Kulturen ist der relationale Fit wichtiger für die Wahrnehmung der Arbeitsumgebung -> soziale Harmonie und Verantwortung von höherer Bedeutung
ABER: Ergebnisse weniger klar für Leistung
Wie wird die Person-Environment-Fit Theorie kritisiert?
Breite Konzeptualisierung von Anforderungen
Oft unzureichende Definition von Fit
Hetereogene Operationalisierung von Fit
Fehlender Fit nicht zwingend schlecht?
Insgesamt: Inspiration und Grundbasis vieler Theorien
Was besagt die Job-Demands-Control Theorie?
Interaktionale Arbeitsstresstheorie
Unterteilung von Fähigkeiten auf zwei Achsen
Psychological Demands: Anforderungen des Jobs
Job Contol: Kontrolle über Arbeit
Verschiedene Tafeln
Low strain = Hohe Kontrolle + tiefe Anforderungen
überschaubare Arbeitsabläufe + eigenes Timing
Unterdurchschnittlicher Stress
Passive = Tiefe Kontrolle + tiefe Anforderungen
Unterforderung
Mittlerer Stress
Z. Bsp. Fliessbandarbeit
Überschaubare Arbeitsabläufe + wenig Kontrolle
Demotivierende Natur erzeugt mittleren Stress
Aktiv = Hohe Kontrolle + Hohe Anforderungen
Anforderungen = Stress
Kontrolle = Pufferwirkung auf Stress
Strain = Tiefe Kontrolle + hohe Anforderungen
Hohes Gesundheitsrisiko
hoher Stress
Welche Kritik an die Job-Demand-Control Theorie gibt es?
Keine sonderlich gute empirische Bestätigung
Bessere Bestätigung für additive als multiplikative Effekte
Multiplikative Effekte = Moderatoren, d.h. z.Bsp. Pufferwirkung von Hoher Kontrolle bei active nicht so bestätigt
Grosse Varianz bei Operationalisierung des Konstruktes
Nur 2 von sehr vielen Arbeitscharakterisitken berücksichtigt
Tatsächlich alle Gesundheitsindikatoren als Kriterien geeignet?
Eher sinnvoll: Beschränkung auf kardiovaskuläre Faktoren
ABER: einflussreich auf Politikebene
Was ist das Iso-Strain-Modell?
Interaktionanle Arbeitsstresstheorie
Erweitert die Job-Demand-Control Theorie um eine soziale Unterstützung Komponenten
Soziale Unterstützung: Unterstützung durch Mitarbeitende/Vorgesetzte, nicht z. Bsp. durch Partner:in
Unterteilung in Quadranten:
High Strain Quadrant: Hohe Anforderungen, wenig Kontrolle, wenig Unterstützung
Soziale Unterstützung als Puffer -> Kann negativen Einfluss von Anforderungen und Kontrolle reduzieren
zusätzlicher Moderator
Welche Kritik an das Iso-Strain Modell gibt es?
Mehr Bestätigung für additive als multiplikative (Moderator-) Effekte, sowohl auf allgemeines als auch auf job-bezogenes Wohlbefinden
Zu viele Querschnitt, nicht genug Langschnittstudien
Wenig Evidenz für Puffereffekte durch soziale Unterstützung
Was ist das Job-Demands-Ressources Modell?
Interaktionales Arbeitsstressmodell
Grundidee: 2 Pfade
Haupteffekte
Anforderungen/Job Demands = wahrgenommene Belastung (physisch, emotional, Umwelt etc.)
Führen zu strain (direkte Effekt)
Schwächen Beziehung zwischen Ressourcen und Motivation (Moderatoreffekt)
Prädiktoren: Enrschöpfungszustand, gesundheitliche Probeme
Job Ressourcen (sozial (Unterstützung), Job Charakteristiken (Autonomie) etc.)
Führen zu Motivation
Schwächen Beziehung zwischen Job Demands und Strain
Prädiktoren: (organisatorisches) Engagemen, Fluktuationsabsicht
Strain + Motivation wirken sich auf organizational Outcomes aus
z. Bsp. Turnover, Absentismus
Grundannahme Dualer Prozesse
Was sind im Job-Demands-Resources Model Ressourcen und welche Funktion haben sie?
Pufferfunktion
Resoucen = physische, psychische, soziale, oder organisatorische Aspekte des Jobs, welche
Funktional für Arbeitsziele sind
Anforderungen sowie die physiologische Konsequenzen reduzieren
Persönliches Wachstum, Lernen und Entwicklung stimulieren
Was kann zum Wert des Job-Demands-Resources Modell im Vergleich zu anderen interaktionale Arbeitsstressmodellen gesagt werden?
Umfassenderes Modell als andere transaktionale
Was ist und was besagt das Effort-Reward Imbalance Modell?
Interaktionale Theorie zu Arbeitsstress
Grundlage: Equity Theorie
High effort + low reward = Stress
Ziel: Gleichgewicht zwischen dem, was man gibt, und dem, was man zurückbekommt
Grundannahmen:
Für eine Leistung bekommt man eine faire Gegenleistung
Effort/Anstrengung: Das was man in Arbeit investiert (Zeit, Energie, Engagement)
Zusammenhang mit Motivation
extrinsisch: Anforderungen & Verpflichtungen
Intrinsisch: z. Bsp. Kontrollbedürfnis
Reward/ Belohnung: Das, was man im Gegensatz erhält (Geld, Wertschätzung, Statuskontrolle)
Beeinflusst Motivation, bzw. Gleichgewicht oder höhere Belohnung führen zu mehr Motivation
Auswirkungen Ungleichgewicht:
Underbenefitting: Höhere Anstrengung als Belohnung = Stress
Overbenefitting: Übermass an Belohnung bei geringem Aufwand
Schuldgefühle, Unausgeglichenheit
selten thematisiert, aber belastend
Wie unterscheiden sich das Effort-Reward Imbalance Model und die Person-Environment Ft Theorie?
ERI fokussiert auf negative Folgen von Ungleichgewicht
ERI Übersieth potenziellen Antrieb durch vorübergehender Imbalance
Imbalance nicht zwingend schlecht, kann auch Herausforderung sein
Kann Chance für persönliche Entwicklung und beruflicher Wachstum sein
Wie kann das Effort-Reward Imbalance Model beurteilt werden?
Meist gute Varianzaufklärung bei gesundheitsbezogenen Kriteren
Schneidet verglichen mit Job-Demands-Control Theorie etwas besser ab
Wie auch die Job-Demands-Control Theorie…
Stark vereinfachendes Modell
zu spezifische Faktoren
Zu statisch (kaum dynamische Prozesse, z. Bsp. Verhältnis im Zeitverlauf, externe Faktoren)
Was haben interaktionale und transaktionale Arbeitsstresstheorien gemeinsam?
Bedeutung der individuellen Situationswahrnehmung im Stressprozess zentral -> Arbeitnehmende als Expert:innen für Arbeitssituation
Balance zwischen Anforderungen und Fähigkeiten als wichtiger Aspekt der Theorien
Sowohl Unter- als auch Überforderung können Stress auslösen
Was ist Health Promotion/Gesundheitsförderung?
Prozess der Ermächtigung von Mensche, damit sie
Kontrolle über Determinanten ihrer Gesundheit übernehmen
Und so ihre Gesundheit verbessern
Auf welchen Ebenen soll die Gesundheitsförderung im Einklang mit Gesundheitsförderung ansetzen?
Individuelle Ebene
Persönliche Ressourcen
Resilienz/Stressbewältigungsstrategien
Unterstützung im Umgang mit Belastungen
Non-Work Stressoren
Herausforderungen aus privatem Umfeld (Beziehungsprobleme, gesundheitliche Sorgen, familiäre Verpflichtungen) -> Effekt auf Arbeitsgesundheit
Jobspezifische Aspekte
Arbeitsumgebung
Physische oder psychische Belastungen
Lärm
Zeit- und Leistungsdruck
schlechte ergonomische Bedingungen
Organisationsebene
Strukturen, Kommunikationskulturen oder Führungsstile
Können positive sowie negative Effekte auf Gesundheit haben
Autoritäre oder distanzierte Führung erhöht Belastungen
Unterstützendes Führungsverhalten fördert Wohlbefinden
Extern
Regierungsebene: z. Bsp. Gesetze zur Arbeitsplatzgestaltung
SES
Vorhandene Technologien
Was wird an der Praxis der Gesundheitsförderung (im Arbeitskontext) oft kritisiert?
Fokus oft zu stark nur auf individueller Ebene
z. Bsp. durch Achtsamkeitskurse oder Resilienztrainings
-> Verantwortung für Gesundheit oft auf individuelle MA abgewälzt
Ganzheitliche Ansätze notwendig: Fokus auf Individuum, Organisation und äussere Rahmenbedingungen
Wie ist das Präventionsverständnis der OHP (Organizational Health Psychology) aufgebau? Und was ist jeweils das epidemologische Verständnis dieser Stufen?
Primärprävention: fokussiert auf arbeitsbezogene Umweltfaktoren, welche ein Risiko darstellen könnten (z. Bsp. Arbeitsabläufe, -inhalte oder -organisation)
Problem/Risiko existiert bereits -> Ausschlag für Intervention
Idealfall: Problem/Risiko hat noch keine Krankheit ausgelöst
Epidemologisches Verständnis: Verminderung der Inzidenz
Sekundärprävention: Fokus auf Reaktion der MA, stärkt Bewältigungsressourcen und -möglichkeiten
Umgang mit (unveränderbaren) Arbeitsbedingungen
Ressourcen im Team werden gestärkt
Epidemologisches Verständnis: Verminderung der Prävalenz
Tertiärprävention: Schafft abhilfe bei vorhandenen Störungen und Problemen
Bei bereits vorhandenen gesundheitlichen Problemen
Beinhaltet auch Wiedereingliederung von Personen, welche schon erktrankt sind
Epidemologisches Verständnis: Verminderung der Komplikation
Auf was Zielen die Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention in der OHP?
Primärprävention: Zielt auf organisationale Quelle des Problemd
Sekundärprävention: Zielt auf moderierende (psychische) Bewältigungsstrategien
Tertiärprävention: zielt auf schon beeinträchtigte Personen
Wie geht die OHP bei der Primärprävention vor?
Ziel: Behebung oder Management der Quelle eines Problems in einer Organisation…
Von dem viele betroffen sind
keine individuellen Lösungen
von dem viele Personen profitieren können (falls es behoben wird)
das meist nur auf Organisationsebene zu lösen ist
Diagnose
Problemuntersuchung
Meist Risikobeurteilung
Interventionsmethoden
Änderung von Arbeitsabläufen, Management, Gestaltung Arbeitumwelt
Auf Gruppenebene
Nomenklaturproblem: eigentlich nicht (im epidemologischen Sinne), primär-präventiv -> Probleme sollen abgeschaffen werden
Was ist Risikomanagement (im Zusammenhang mit OHP) und welche Begriffe sind hier relevant?
Risikomanagement =
organisatorische Problemlösung
Zielt auf Begrenzung oder Verringerung von Risikien ab
Schwerpunkt auf Risikominderung
Zentrale Begriffe
Gefahr (hazard): Potential arbeitsbezogene Schäden auszulösen
Schäden (harm): Verletzungen/Krankheiten, welche durch Arbeit verursacht werden (physisch und psychisch)
Risiko (risk): Assoziation zwischen Gefahren und Schäden bzw. Wahrscheinlichkeit, dass bestimmte Gefahr schäden verursacht
Welche Abläufe gehören zu Risikomanagement (im Zusammenhang mit OHP)?
Basiert auf zwei getrennte Abläufe
Risikobeurteilung
Psychosoziale Gefahren am Arbeitsplatz, Risikofaktoren
Risiko: Wahrscheinlichkeit, dass Gefahr Schäden verursacht
Gesundheitsschäden
Risikoabbau
Was ist das Planning Framework von Noblet und LaMontagne?
Modell zur Implementierung (primärer) Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz
dynamisches, nicht-lineares Modell
Prozesse könne öfters durchgegangen werden, andere Reihenfolge annehmen
Beschreibt, was alles durchlaufen werden muss, um Intervention auf primärer Ebene zu erstellen
Setzt auf Gruppenebene (keine 1:1 Intervention)
Mehrere Schlaufen, abhängig von Problem-/Risikosituation
Bereich 1-5: Risikoberuteilung/-abbau
Erkennung von Ursachen und möglichen Folgen
Partizipativer Prozess
Ziel 1: Herausfinden wo und wie Gesundheit verbessert werden kann
Ziel 2: Garantie Unterstützung für Alle
Wie ist das Planning Framework von Noblet und LaMontagne aufgebaut?
Unterstützung des Managements einholen
Koordinationsgruppen bilden oder übernehmen
Bedürfnisanalyse Machen
Prioritäten und Ziele setzen
Interventionsentwicklung und Handlungsplanung
Durchführung der Interventionen/ Implementierung
Welche Argumentationsziele verfolgem OHP Psycholog:innen bei der Eiholung der Unterstützung des Managements?
Komplexität des Vorhabens:
Aufklärung, was Intervention leistet und wo Grenzen sind
Bedeutung für Organisation
Chancen und Folgen einer Gesundheitsförderung -> Fallbeispiele zeigen
Notwendigkeit des Engagements des Managements
Umfangreiche und systematische Intervention ist auf langfristige Kooperation Management angewiesen
Bereitschaft zu Investitionen:
Ressourcen wie Geld, Zeit, Bereitschaft zur Veränderung und Kritik des bisherigen Vorgehens
Wieso kommt es bei der Primärprävention im Bereich der OHP oft zu Widerstand seitens des Management?
Veränderungen oft auf Organisationsebene notwendig
Interventionen wirken meist nicht sofort
Kausalaussagen nicht möglich
Expermentelles Design nicht möglich
Outcome oft nicht messbar -> Argumentation mit Literatur
nicht unbedingt teuer, kann aber Arbeitsabläufe unterbrechen
Verantwortung für Problemzustand oft bei Management
Was kann zum Bilden von Koordinationsgruppen im Zusammenhang mit dem Planning Framework von Noblet und LaMontagne gesagt werden (Aufgaben, Ziele, Zeitliche Begrenzung, Instrumente zur Messung der Wirkung, Kosten)?
Aufgabe der Koordinationsgruppe:
Koordination des Prozesses der Planung, Durchführung und Evaluation der Intervention
Ziel Gesundheitszirkel:
MA bei Entscheidungen miteinbeziehen
mitsprechen und evtl. mitentscheiden (Partizipation)
Verfügt über Wissen, Einfluss- und Entscheidungsmöglichkeiten
Teilnehmende sensibilisieren, dass sie Verantwortung übernehmen müssen
Zeitliche Begrenzung
Findet normalerweise 7 x 2h statt
8 - 12 Personen (aus mehreren Arbeitsbereichen)
ertreter alles relevanten Gruppen der Organisation
Frauen und Männer ausgewogen entsprechend Anteil an Belegschaft
Instrumente zur Messung der Wirkung des Gesundheitszirkels
MA-zufriedenheit
Absenz- und Fluktuationsrate
Anzahl umgesetzter Massnahmen
Kosten
Arbeitszeit MA
externe Moderation: offerte ca. 15k - 20k
Kann neu gebildet oder übernommen werden
Was wird an Koordinationsgruppen-/Gesundheitszirkelsitzungen im Zusammenhang mit OHP erarbeitet?
Sammeln Gesundheitlicher Beeinträchtigungen
Zusammenstellen von Belastungen
Resultate MA Befragungen, Absenzen und weitere Quellen können fakultativ zusätzlich beigezogen werden
Erarbeiten der Ressourcen und einer Vision
Lösungsvorschläge in Massnahmenliste festhalten
Diskussion mit Geschäftsleitung
-> Während des Prozesses findet parallel eine Sensibilisierung der MA in Richtung Eigenverantwortung statt
Was geschieht bei der Bedürfnisanalyse nach dem Planning Framework von Noblet und LaMontagne? Welche Instrumente werden hier genutzt und welche Fragen sind zentral?
Auch Risikobeurteilung
Instrumente
Umfragen
Berichte der Personalbateilung
Statistiken
Diskussionen mit Interessenvertretungen
Zentrale Fragen
Wer ist betroffen?
Wieviele sind betroffen?
Wie schwerwiegend ist das Problem?
Welche Faktoren spielen eine Rolle?
Was sind positive Faktoren?
Was geschieht beim Schritt 4, “Prioritäten und Ziele festlegen” nach dem Planning Framework von Noblet und LaMontagne? Wie sollen hierbei Prioriäten gesetzt werden?
Aufgrund Bedürfnisanalyse: Indentifizierung von Zielen
Prioritätensetzung: transparent + begründet
Im allgemeinen transparente Kommmunikation um Verständnis zu generieren
Mögliche Entscheidungskriterien für Priorisierung:
Schwere der Problematik
Anzahl Betroffene
Gesetzlich Vorschriften
Wissen über Veränderbarkeit des Problems: Ist das Problem momentan behebbar?
Effektivitätder vorhandenen Interventionsstrategien (empirisch bestätigte Massnahmen)
Durchfürbarkeit mit bestehenden Mitteln (= Verfügbarkeit der Ressourcen)
-> Finale Zielsetzung für Intervention:
Koordinationsgruppe in ZUsammenarbeit mit weiteren Vertreter:innne der ORganisation und ggf. Expert:innen auf Basis der Priorität und wissenschaftliche Kenntnisse
Was geschieht beim Schritt 5, “Interventionsentwicklung und Handlungsplanung” der Primärinterprävention in der OHP nach dem Planning Framework von Noblet und LaMontagne? Was muss hier festgelegt werden?
Interventionsentwicklung und Handlungsplanung in Zusammenarbeit mit Koordinationsgruppe
Ergebnisse der Bedarfanalyse nutzen
Bestehende Ressourcen der Organisation nutzen
Evidenzbasierte Strategien
Hoher Kontextbezug
Zielpersonen einbeziehen
Bei Planung muss festgelegt werden:
Methoden der Intervention
Zeitrahmen
Wer führt Intervention durch?
Wer überwacht Intervention?
Budget
Was muss beim Schritt 6, “Implementierung” der Primärinterprävention in der OHP nach dem Planning Framework von Noblet und LaMontagne beachtet werden? Was sind häufige Gründe für dieses Problem und wie kann damit umgegangen werden?
Barrieren antizipieren
Häufig mangelnder Erfolg der Intervention wegen
Mangelnder Akzeptanz der MA
Unvollständige Implementierung
Kaum Einbezug von Entscheidungsträger:innen
Schlechte Finanzierung
-> Problemösestrategien entwickeln
-> Erfolg der Intervention von Massnahmen abhängig
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