Zeitlicher Kontext
Naturalismus (1880-1900)
Literatur der Jahrhundertwende (1890-1910)
Expressionismus (1910-1920)
Neue Sachlichkeit (1920-1932)
Zeitgeschichtliche Hintergründe
Aufbruch in die Moderne: Verstädterung und Anonymisierung der Lebenswelten, Industrialisierung, Segmentierung, Dynamisierung
Überdruss der jungen Generation bezüglich der Wertvorstellungen ihrer Väter
Gefühl für den herannahenden ersten Weltkrieg (1914-1918) und der damit verbundenen Zerstörung der bisherigen Welt und Gesellschaft (apokalyptisches Zeitempfinden)
Verlust einer einheitlichen, überweltlichen Orientierung (z.B. in Form einer Religion), Entfremdungserfahrungen, Sinnverlust, Nihilismus
Autoren und Werke
Gedichte von Jakob van Hoddis, Ernst Stadler, Georg Heym, August Stramm, Georg Trakl, Gottfried Benn, Ernst Wilhelm Lotz, Paul Zech, Alfred Lichtenstein, Else Lasker-Schüler
Dramen von Walter Hasenclever, Ernst Toller und Oskar Kokoschka
Prosa von Slfred Döblin und Carl Einstein
Geistige Tendenzen und leitende Ideen
Expressionismus als kulturrevolutionäre Bewegung, die alle Künste (z.B. Malerei, Architektur, Theater) umfasst
Kunst als Ausdrucksform für die als bedrängend wahrgenommene moderne Zeit
geistige Hintergründe: Philosophie Nietzsches (Proklamation vom Tode Gottes, Bekenntnis zum Nihilismus), Darwinismus, Psychoanalyse Freuds
Bruch mit dem Traditionellen, Bürgerlichen und Überlieferten; Wunsch nach Aufbruch und Neuanfang -> Bekenntnis zur radikalen Subjektivität
Versuch, über die Zersprengung fester Formen zum Wesen der Dinge vorzudringen, daraus resultierend Experiment mit Formen sowie sprachlichen und grammatischen Strukturen
Themen und Motive
Faszination und Gefahr des Lebens in der Großstadt
Leiden an der Entmenschlichung durch die industrialisierte und anonymisierte moderne Welt
Zerfall des Ichs: Darstellung von inneren und äußeren Auflösungsprozessen, Krisenbewusstsein, „Ästhetik des Hässlichen”
Das Gefühl einer umfassenden Verunsicherung des Ichs
Weltende, Revolution, Aufruhr
Vorwegnahme und Erfahrung des Krieges
leidenschaftliche Forderung nach einer neuen Humanität, messianisches Sendungsbewusstsein („0-Mensch-Pathos”)
Die Philosophen erzeugen den Gedanken auf sich selbst zurückgeworfen zu sein & das nicht mehr wiederfinden in Glaube und Tradition
Gesellschaftliche Randexistenzen im Fokus
Ausbruch aus Reglement - Aspekte des Selbstverständnisses des Künstlers aufwerfen
Literarische Formen
Lyrik (bes. Lyrik der Simultaneität, messianische Lyrik)
Drama (Stationendrama, Verkündigungsdrama)
Prosa (Roman, Erzählung, Novelle)
Zuletzt geändertvor 3 Monaten