Projekt Definition
Ein Projekt ist ein Vorhaben, um:
bestimmte Zielvorgaben,
innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums zu erreichen,
unter Berücksichtigung der Knappheit der dazu benötigten Ressourcen.
Ein Projekt ist durch die Einmaligkeit der zugrundeliegenden Bedingungen gekennzeichnet und verfügt über einen klaren Start- und Endpunkt
Projekt Definition nach DIN-Norm 69901
Ein komplexes Vorhaben, welches zeitlich durch einen definierten Anfangs- und Endtermin begrenzt ist sowie durch die Einmaligkeit seiner Bedingungen, wie z.B. Projektziele, Projektabgrenzung, and der Umsetzung mitwirkende Organisationen und Ressourcen etc., gekennzeichnet ist.
Was ist ein Projekt?
Was ist kein Projekt
Projekt:
Entwicklung neuer Produkte (Medikamente, Elektroauto)
Planung und Bau von Anlagen (Kraftwerk)
Veränderung in Organisationen (Umzüge von Verwaltungen)
Anwendungsentwicklung in der IT (neues AP, Anbindung von Lieferanten)
Kein Projekt:
Hotline
Urlaubsreise nach Südafrika
Projektmanagement Definition
Projektmanagement ist die Gesamtheit von
Führungsaufgaben
Führungsorganisation
Führungstechniken und -mitteln
zur sach-, termin- und kostengerechten Realisierung von Projekten
4 Phasen eines Projektes
Projektdefinition: Festlegung des Projektziels und der zu erbringenden Leistungen
Projektplanung: Organisation des Teams, Erstellen von Aufgaben-, Ablauf-, Termin- und Kostenplänen
Projektdurchführung und -kontrolle: Durchführung des Projektes, ständige Kontrolle und ggf. Planänderungen und Korrekturen durch Soll-Ist-Abweichungen
Projektabschluss: Projektabnahme, Präsentation der Ergebnisse, Projektabschlussanalyse, Projektauflösung
Scrum Team
Scrum Master:
Sorgt dafür, dass Scrum korrekt angewendet wird
Dient dem Planungsteam als Moderator
Setzt sich mit Product Owner für die Interessen des Kunden ein
Ist nicht der Prjektleiter
Product Owner:
Zuständig für die Anforderungen des Kunden (wirkt stellvertretend für den Kunden)
Verantwortlich für das Endprodukt (Wertmaximierung)
Development Team:
3-9 Mitglieder
Selbstorganisiertes, interdisziplinäres Team
Umsetzung der im Sprint Backlog definierten Aufgaben
Eigenständige Planung der zu liefernden Produktmerkmale
Liefern fertiges Produktinkrement (Produktbaustein) am Ende des Sprints
Traditionelles vs. agiles Projektmanagement
Traditionelles:
Plangetriebenes Vorgehen
Hierarchischer Aufbau des Projektteams
Abnehmender Einfluss der Stakeholder
Änderungen führen zu erhöhten Kosten
Agiles:
Iteratives Vorgehen
Selbstorganisierte Teams
Konstanter Einfluss der Stakeholder
Änderungen beeinflussen Kosten kaum
Misserfolgsfaktoren
Unvollständige / ungenaue Anforderungen (13,1%)
Mangelnde Einbeziehung der Beteiligten (12,4%)
Ressourcenmangel (10,6%)
Unrealistische Erwartungen (9,9%)
Mangelnde Unterstüzung von Management (9,3%)
Sich häufig ändernde Anforderungen / Spezifikationen (8,7%)
Mangelnde Planung (8,1%)
Wird nicht mehr benötigt (7,5%)
Fehler im Projektmanagement
Planung:
Unrealistischer Projektumfang
keine Machbarkeitsstudie
Spezifikation:
Fehlende Priorisierung
Keine Entwicklung von alternativen Realisierungsvarianten
Durchführung:
Big Bang
Fehlendes Riskiomanagement
Projekorganisation Definition
Projektorganisation ist die Gesamtheit der Organisationseinheiten und der aufbau- und ablauforganisatorischen Regelungen zur Abwicklung eines bestimmten Projektes
Das bedeutet:
temporäre Organisation
unternehmensinterne Projektorganisation
unternehmensübergreifende Projektorganisation
Ablauforganisation
Aufbauorganisation
Ablauforganisation:
Beschreibt die dynamischen Prozesse und Abläufe einer Organisationseinheit.
Arbeitsmodelle ordnen
zeitlichen und räumlichen Arbeitsablauf festlegen
Arbeitszuordnungen und Rollenverteilung festlegen
Aufbauorganisation:
Definiert die statischen, vornehmlich hierarchischen Strukturen der Organisation und gliedert die Aufgaben der Organisationseinheiten vom Unternehmen in Aufgabenbereiche und bestimmt die Stellen und Abteilungen, die diese beschreiben sollen.
Mittels Aufgabenanaylse und Aufgabensynthese (zusammenfassen zu komplexen) wird eine Unternehmensstruktur festgelegt.
Projektstruktur eines Warenverteilungszentrums
Linienprojektorganisation
LPO:
keine eigenständige Projektorganisation
das Projekt wird in gegebener Aufbauorganisation integriert
strenge Hierarchie, klare Befehlswege auf jeder Ebene
jedes Mitglied hat nur einen Vorgesetzten
Stabsprojektorganisation
SPO:
Linienorganisation bleibt bestehen
Projektleiter / Stabsstelle als Projektkoordinator ohne richtige Entscheidungsbefugnis
Matrixorganisation
MPO:
Fachliche und personelle Verantwortung bilden zwei Achsen
Jeder für das Projekt fähige Mitarbeiter hat zwei Vorgesetzte:
Projektleiter
Linienvorgesetzter
Fachlich untersteht ein Mitarbeiter dem Projektleiter, disziplinarisch weiterhin dem Linienvorgesetzten
Reine Projektorganisation
Projektmanagement trägt sowohl fachliche als auch personelle Verantwortung für die Mitarbeiter
Mitarbeiter werden Projektleiter unterstellt und arbeiten ausschließlich für das Projekt
Vor- und Nachteile Matrixprojektorganisation
Vorteile:
“Personifizierung der Verantwortungen” durch den Projektleiter
keine Umorganisation des Unternehmens (aufwandsarm)
Nachteile:
Kommunikationsaufwand steigt (MA kommunizieren mit mehreren Abteilungen, dem Projektmanager un dem Linienvorgesetzten oft über mehrere Standorte)
Gegenmaßnahme: EIgene Projekträume
kann zu Konflikten führen: MA ist “Diener zweier Herren”
Arbeiten MA (spezielle Qualifikation) an zwei Projekten, so enstehen immer wieder Rüstzeit durch Wechsel zwischen den Projekten
SPO
MPO
LPO
RPO
Vorgehensmodelle Definition
Vorgehensmodelle dienen dazu, die Steuerung und Strukturierung von Projekten zu vereinheitlichen. Ein standardisierter Projektablauf erspart Arbeit.
Enthält folgende Elemente:
Projektphasen
Aktivitäten
Meilensteine
Standards, Richtlinien, Methoden, Werkzeuge
Stagewise Modell
Streng sequenzielles Durchlaufen der Phasen.
Keine Rückkopplung und Schleifen zwischen Phasen erlaubt.
Wasserfallmodell
Sequenzielles Durchlaufen der Phasen.
Zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Phasen sind Rückkopplungen erlaubt.
V-Modell
Verstärkte Integration von Qualitätssicherung .
Parallel zur Entwicklung erfolgt das Erstellen von entsprechenden Tests.
Bestandteile: Verifikation und Validierung
Externe Programmierung
Das Lösen einer Programmieraufgabe rückt in den Vordergrund.
Annahme, dass das mit der Realisierung betraute Entwicklerteam anfangs nicht über alle Informationen verfügt.
Basiert auf Iterationen - Kunde hat jeder Zeit die Möglichkeit auf das Projekt einzuwirken.
Grundlagen von Hybriden PM-Modellen
Traditionelles Vorgehen:
Stabile Anforderungen, vorab definiert
Möglichst wenig Veränderung
Lieferung eines Gesamtergebnisses am Ende des Projektes
Stakeholder Beteiligung zu den Meilensteinen
Agiles Vorgehen:
Dynamische Anfoderungen, häufig vereinfacht
Fortlaufende Anpassungen
Lieferung häufiger Zwischenergebnisse für Feedback und Kundennutzen
Fortlaufende Einbindung wesentlicher Stakeholder
Hybrid: Kombination sequenziell, parallel oder integriert
Wann ist die sequenzielle Anwendung geeignet?
Hohe Prozessstabilität
Vereinfachte Abgrenzung von Methoden und Rollen
Keine Überschneidungen verschiedener Modelle
Keine Lösung für Phasen mit gleichermaßen traditionellen und agilen Voraussetzungen
Ggf. Verlängerung der Projektdauer
Ggf. Konflikte durch unterschiedliche Denk- und Handlungsweisen
In sich geschlossene Teilmodelle
Keine Beeinflussung in der laufenden Durchführung
Standards als Orientierungshilfe
-> Projektphasen mit verschiedenen Voraussetzungen
-> Konzentration auf Erlernen der verschiedenen Vorgehensweisen
-> Einführung neuer Arbeitsweisen als ganzheitliche Modelle
Wann ist die parallele Anwendung geeignet?
hohe Prozesstabilität
vereinfachte Abgrenzung von Methoden und Rollen
Zusammenarbeit mit anders arbeitenden Organisationsbereichen möglich
keine Lösung für Teilprojekte mit gleichermaßen traditionellen und agilen Voraussetzungen
Gefahr von Spannungen im Projektablauf und einem unstimmigen Gesamtergebnis bei mangelhafter Synchronisation
Ggf. Rollenkonflikte
Keine direkte Beeinflussung in der Durchführung
Erhöhter Koordinationsaufwand
-> Teilprojekte mit verschiedenen Voraussetzungen
-> Geübt in Koordination und ggf. Ressourcenmanagement
-> Einführung neuer Arbeitsweisen, aber auch Zusammenarbeit mit anderen Teams
Wie kann die integrierte Anwendung aussehen? V-Modell mit Kanban
Wann ist die integrierte Anwendung geeignet?
Umgang mit gleichermaßen traditionellen und agilen Voraussetzungen möglich
Flexibilität in der Vorgehensweise
individuell anpassbar, d.h. maßgeschneiderte Vorgehensweise
Gefahr von Lücken, Widersprüchen und Inkonsistenzen
bei übertriebener Kombination Entstehung von überhöhter Komplexität und Fehleranfälligkeit
Gefahr von Verlust der Prozessstabilität
Kein Vorgehen nach geschlossenen Standards
Individualisierung und Optimierung von Modellen
Hoher Koordinationsbedarf
-> Phasen und Teilprojekte mit durchmischten Anforderungen
-> Geübt in Koordination
-> Erfahren in verschiedenen Arbeitsweisen, aber auch Einführung von nach und nach neuen Elementen
Was ist ein sinnvolles hybrides PM-Modell für Bauprojekte?
Stabilisierung der Anforderungen in der Planungsphase durch agile und iterative Objektmodelle
Umsetzung von Bestandteilen mit noch volatilen Anforderungen so spät wie möglich
Typische Planungsfehler
Pläne verlangen zu viel in zu kurzer Zeit
Pläne basieren auf unrealistischen Wunschterminen
Das Top-Management hält an Wunschtermin fest, obwohl eine realistische Planung andere Termine ergeben würde
Pläne werden nicht mit Betroffenen abgestimmt
Unzureichende finanzielle Planung
Pläne basieren auf unzureichenden Daten
Niemand hat geprüft, ob die zugrunde liegenden Personaleinsatzanforderungen erfüllt werden können
chätzungen sind zu optimistisch und basieren nicht auf Erfahrungen
Vor- und Nachteile Gantt-Chart
Länge der Balken entspricht Zeitaufwand
Arbeitsfortschritt darstellbar
Informativ, ein Soll-Ist-Vergleich
Simultane Struktur- und Zeitplanung
Feste Terminierung alle Vorgänge
Geringe Aussage bzg. Verbesserung der Reihenfolge
Begrenzte Anzahl an darstellbaren Vorgängen
Netzplan Definition
Ein Netzplan ist ein gerichteter, zusammenhängender und kreisfreier Graph um Vorgänge und Ereignisse darzustellen. Er besitzt genau eine Quelle und eine Senke.
Ein Netzplan besteht also aus Knoten, die durch Kanten miteinander verbunden sind.
Kritischer Vorgang / Pfad
Kritischer Vorgang:
Wenn jede Verzögerung des Vorgangs zu einer Verzögerung des gesamten Projektes führt.
Kritischer Pfad:
Ununterbrochene Folge kritischer Vorgänge von Quelle bis Senke
Zuletzt geändertvor 12 Tagen