Toxikokinetik
Was macht der Körper mit dem Fremdstoff?
LADME
Liberation (Freisetzung)
Absorption (Resorption, Aufnahme)
Distribution (Verteilung)
Metabolismus (Verstoffwechslung)
Excretion (Ausscheidung)
Toxikodynamik
Was macht der Fremdstoff mit dem Körper
Wirkmechanismus
Wovon ist die Resorption abhhängig?
von physikochemischen Eigenschaften einer Substanz
Resorption - Mundhöhle
kaum Resorption
Ausnahmen: zB. Tetrodotoxin
Resorption - Ösophagus
kurze Verweildauer
Resorption - Magen
Ausmaß der Resorption abhängig vom Anteil des Toxins in nichtionisierter Form
Henderson-Hasselbalch Gleichung: pH = pKa + Log (A-/HA)
schwache Säuren = im Magen resorbiert
Mageninhalt erleichtert (Kohlensäure) oder verzögert (Protein) die Resorption
Resorption - Dünndarm
überwiegender Teil der Resorption
passiv und aktiv
große Oberfläche - Bürstensaum,…
auch in späteren Darmabschnitten noch Resorption
Metabolismus
Resorbierte toxische Stoffe
gelangen direkt ins lymphatische System
oder über Portalvene (Pfortader) in den Blutkreislauf
Portalvene in die Leber ➡️ wasserlösliche, (meist) unschädliche Metabolite gebildet (Ausscheidung über Niere)
Lipophile Metabolite durchlaufen enterohepatischen Kreislauf
Enterohepatischer Kreislauf
ausgeprägtes Zirkulieren > spätere Wirkeintritt, längere Verweildauer
First-Pass-Effekt
Umwandlung einer Substanz während erster Passage durch die Leber
schnelle Metabolisierung ➡️ Abnahme der Bioverfügbarkeit
Wirkstoff gelangt nicht in den Blutkreislauf
Cytochrom P450-Enzyme
= CYP-Enzyme
an der zytoplasmatischen Seite des ER der Entero-/Hepatozyten
CYP1A2, CYP2C9, CYP2C19, CYP2D6, CYP3A4, CYP2E1 u.a.
ein Enzym metabolisiert viele Fremdstoffe (bei Enzymdefekt ➡️ kumulative Intoxikation möglich)
ein Fremdstoff wird durch mehrere Enzyme zu verschiedenen Produkten metabolisiert (bei Enzymdefekt ➡️ Abbau trotzdem möglich)
sind eine Gruppe von Enzymen, die eine zentrale Rolle im Stoffwechsel von Substanzen im Körper spielen. Sie sind für den **Abbau** und die **Verstoffwechselung** vieler Medikamente, Nährstoffe und körpereigener Substanzen verantwortlich. Diese Enzyme kommen hauptsächlich in der Leber vor, aber auch im Darm und anderen Geweben.
Hier sind die wichtigsten Funktionen und Aufgaben von CYP-Enzymen:
Metabolisierung von Medikamenten
Entgiftung von Fremdstoffen (Xenobiotika)
Biosynthese und Abbau körpereigener Substanzen
Wirkung auf die Arzneimittelwirkung und -dosis
Enzymhemmung und Enzyminduktion
- **Enzymhemmung**: Einige Substanzen (wie Grapefruitsaft) können CYP-Enzyme hemmen. Das führt dazu, dass bestimmte Medikamente langsamer abgebaut werden, was die Konzentration des Medikaments im Blut erhöht und möglicherweise toxische Wirkungen hervorruft.
- **Enzyminduktion**: Andere Substanzen (wie Rauchen oder Johanniskraut) können CYP-Enzyme **induzieren** (d. h. ihre Aktivität erhöhen). Dadurch werden Medikamente schneller abgebaut, was ihre Wirksamkeit verringern kann.
Genetische Unterschiede (Pharmakogenetik)
Enyzme des Fremdstoffmetabolismus
Phase I
Funktionalisierungsreaktionen
oft Aktivierung krebserregender Stoffe
Phase II
Konjugationsreaktionen
meist Entgiftung
Phase 1 Metabolismus
d.h. chemische Gruppen wie Hydroxyl-, Carboxyl- oder Aminogruppen werden in Moleküle eingefügt oder freigelegt durch:
Oxidation (Monooxygenasen, Dehydrogenasen, Peroxidasen)
Reduktion (durch CYP P450-Enzyme)
Hydrolyse (Esterasen, Hydrolasen)
Desaminierung (Dehydrasen, Oxidasen, Dehydrogenasen)
oft Aktivierung zu toxischem Stoff (zB. Epoxid)
Phase 2 Metabolismus
d.h. Phase 1 Metabolite werden mit wasserlöslichen Stoffen verbunden wie
Glucuronsäure (Glucuronyltransferasen)
Acyl- und Acetylresten (N-Acetyltransferasen(
Schwefelsäure bzw. Sulfat (Sulfotransferasen)
Methylgruppen (Methyltransferasen)
Glutathion (Glutathion-S-Transferase)
entstandene wasserlösliche Verbindungen werden über die Niere ausgeschieden
Wovon ist der Metabolismus abhängig?
genetischen Polymorphismen
rasche und lange Metabolisierer
Problem bei Übertragung von Tierversuchen auf den Menschen
Flushing-Syndrom
genetisch bedingte Alkoholempfindlichkeit
Alkohol-/Aldehyddehydrogenase
Enzyminduktion
Aktivierung des Cytochrom P 450 Monooxygenase Systems durch Enzyminduktoren
raschere Metabolisierung (Inaktivierung)
Bildung vermehrt toxischer Metabolite
Typische Enzyminduktoren
Tabakrauch
Alkohol
Johanisskraut
Polychlorierte Biphenyle
Chlorierte Kohlenwasserstoffe (DDT)
Dioxine
diverse Arzneimittel
Enzymhemmung
Hemmung des Cytochrom P 450 Monooxygenase Systems durch Enzyminhibitoren
relativ schnell (2-3 Tage)
Typische Enzymhemmer
Grapefruitsaft (hemmt CYP 3A4 vorallem in den Enterozyten)
diverse Arzneistoffe
Verteilung
Bindung an Plasmaproteine
Gewebsverteilung
Plasmaspiegel
Verteilung - Bindung an Plasmaproteine
nur gebundene (Toxin)moleküle können Kapillarmembranen durchdringen!!!
ev. Verdrängung aus der Plasmaeiweißbindung
im Plasma an Albumin und saure Glykoproteine (meist reversibel) gebunden
Gleichgewicht: freier und gebundener Form
sinkt die freie Konzentration ab, wird sofort Substanz aus der Plasmabindung nachgeliefert/freigesetzt
werden Substanzen zusammen aufgenommen, die stark an Plasmaproteine (>95%) binden, kann die Substanz mit der stärkeren Affinität eine andere aus der Bindung verdrängen ➡️ erhöhte freie Wirkstoffkonzentration
Verteilung - Gewebsverteilung
lipophile Substanzen
leichter in Gewebe mit hohem fettanteil gespeichert
ev. angereichert im Depotfett
können leicht Blut-Hirn-Schrank und Plazentarschranke durchdringen ➡️ Wirkung auf ZNS und Embryo/Fötus
Plasmahalbwertszeit
(Verteilung, Speicherung)
jene Zeit, die vergeht bis die Plasmakonzentration eines Stoffes auf die Hälfte des Ausgangswertes abgenommen hat
Lange Halbwertszeit
schlecht/langsam inaktiviert bzw. ausgeschieden bzw. gespeichert
➡️ Akkumulierung (Anreicherung, chon. tox.)
Biologische Halbwertszeit
jene Zeit, die vergeht bis die Konzentration eines Stoffes in einem Organismus durch Metabolisierung und Ausscheidung auf die Hälfte des Ausgangswertes abgenommen hat
toxische Stoffe in Depots stehen in Gleichgewicht mit freien Toxinen im Plasma
Speicherung - Orte
Plasmaproteine, meist Albumin
Leber
Niere
Intrazelluläre Bindungsproteine (zb. Metallothionein)
Fett
Knochen: Freisetzung durch Ionenaustausch möglich
Ausscheidung
Lunge
GIT
Milch, Schweiß, Speichel, Tränen, Haare
Ausscheidung - Niere
polare Xenobiotika und hydrophile Metaboliten (Sulfatierung, Glucuronierung, Hydroxylierung, Ionisation)
langsamere Ausscheidung bei: Niereninsuffizienz
Elimination durch
passive glomeruläre Filtration
passive tubuläre Diffusion
aktive tubuläre Sekretion
Ausscheidung - Leber
enterohepatischer Kreislauf
Verlängerung der Halbwertszeit
Hochmolekulare Konjugate über Galle
verlangsamt bei Leberinsuffizienz und Neugeborenen
Ausscheidung - Lunge
Gase und flüchtige Stoffe
Organotropie
Tendenz von chemischen Verbindungen, pathogenen oder kanzerogenen Stoffen und Pharmaka, innerhalb eines gewissen Konzentrationsbereichs bevorzugt in bestimmten Organen oder Geweben (Gewebstropismus) pharmakologische oder toxische Effekte zu bewirken
bei Erhöhung: neue Effekte in weiteren Organen/Geweben
Organotrophie - Ursachen
Anreicherung des Stoffes in dem betreffenden Gewebe
Bevorzugte metabolische Aktivierung
fehlende Inaktivierung
Anwesenheit bestimmter Rezeptoren
hohe Zellteilungsaktivität (Proliferation)
fehlende Reparatur des biochemischen Schadens
Hepatotoxizität
Lebernekrose, Hepatitis, Cholestase: bestimmte Arzneistoffe
Fettleber: Ethanol, Tetrazykline
Nekrose + Fettleber: Aflatoxine, Pyrrolizidinalkaloide, Lösungsmittel
Kanzerogenese: Aflatoxine, Pyrrolizidinalkaloide, u.a.
Nephrotoxizität
nierentoxisch
Schwermetalle
Antibiotika
halogenierte Kohlenwasserstoffe
Mykotoxine
Analgetika
Herbizide
Pestizide
Lungentoxizität
Atemwegsobstruktion (Asthma)
Ödem
Fibrose (kollagenes Gewebe - Silikose, Asbestose)
Krebs (Tabakrauch)
Neurotoxizität
ZNS und peripheres NS
strukturelle und funktionelle Veränderungen
Hämatotoxizität
Hämotoxine
Veränderung des Blut-, Blutgerinnungs oder -bildungssystems
eingeschränkte Transport- und Stoffwechselfunktion
Hypochrome Anämie
Aplastische Anämie
Megaloblastische Anämie
Makrozytäre Anämie
Perniziöse Anämie
Hämolytische Anämie
Methämoglobinämie
Agranulocytose
Thrombozytopenie
Blutgerinnungsstörungen
Bleivergiftung
Fe-, Cu-, Vit-C-Mangel
Chloramphenicol
Benzol
Folsäure- und Vit. B12 Mangel
Vit- B12 Mangel
Schädigung der Mukose
Favismus
Nitrite
freie Radikale
aromatische Amine
Unverträglichkeit bestimmter Medikamente
Vitamin K Mangel
Cumarine
Skeletttoxizität
Blei
Cadmium
Hauttoxizität
Säuren
Laugen
Dioxin
etc.
Immunotoxizität
Immunsuppression
beeinträchtigt Lebens- und Teilungsfähigkeit von Immunzellen
Alkylantien, Organophosphate, Schwermetalle, Antibiotika, Ethanol
Autoimmunität
Allergie
Typ 1: Anaphylaxie
Typ 2: cytotoxisch
Typ 3: Arthus
Typ 4: verzögerte Hypersensitivität
Sensibilisierung, Antigen-Antikörper-Reaktion
KEINE Dosis-Wirkungskurve
Pseudoallergie
allergieähnliche pathologische Reaktion
MIT Dosis-Wirkungskurve
keine Sensibilisierung, keine Antigen-Antikörper-Reaktion
Allergische Reaktion
Urticaria
Rhinitis
Heuschnupfen
Atemnot
Bronchial-Asthma
Nesselsucht
Quincke-Ödem (angioneurotisches Ödem)
Tachykardie
Herzklopfen
anaphylaktischer Schock
Reproduktionstoxizität
fortpflanzungsgefährdende Wirkung
Reproduktionszyklus
Fruchtbarkeit/Sexualfunktion
embryonale/fetale Entwicklung
Teratogen
Teratogenität
biologische, chemische oder physikalische Einflussfaktoren, die Fehlbildungen hervorrufen
Organogenese (zw. 3 und 8. SSW) = kritischte Zeit
Genotoxizität
Schädigung oder Veränderung des Erbguts in der Zelle
durch biologische, chemische (Substanzen) oder physikalische (Strahlung, Temperatur) Noxen
Mutagenität
permanente vererbbare Veränderung der in der DNA gespeicherten Erbinformation
durch chemische Einwirkungen
Punktmutation
Frameshift-Mutation
Chromosomenbrüche
Genommutation
Kanzerogenität
kanzeröse Tumoren: benign oder malign
Carcinom: entwickelt sich aus Epithel
Sarkom: aus Meosthel
Kanzerogenese:
Initiation (irreversible DNA-Schädigung, keine Schwelle)
Promotion (reversibel, fördert selektive Proliferation)
Progression (krebsartige Entartung der Zelle)
Kanzerogene: gentoxisch
primäre Karzinogene
Alkylantien wie Epoxide, Nitrosamide
Prokanzerogene (sekundäre Karzinogene)
benötigen metabolische Aktivierung
Aflatoxine, Benzpyren
Syn-Kanzerogen
Kombination verstärkt Kanzerogenese additiv oder überadditiv
Kanzerogene: epigenetisch
Promotoren
fördern die Ausbildung von Krebs
haben Schwelle (chlorierte KW)
führen selbst nicht zur Initiation
Cytotoxisch, hormon modifizierend, immunsuppressiv, feste Stoffe
Kokanzerogene
verstärkt Wirkung von Initiator
Ursachen von Krebserkrankungen
35% Ernährung
33% Rauchen
15% Hormone, Bewegungsmangel
7% Umweltfaktoren
5% Strahlung, Genetik, Medikamente
5% Infektionen
Auswirkung auf die Hormonwirkung
Endokrin aktive Substanzen
Stoffe, die auf die normale Hormonaktivität Einfluss nehmen oder sie stören
senken Hormonproduktion
ändern Hormonsekretion
Nachahmung von Hormonen
Beschleunigen Hormonmetabolismus
bei Beeinträchtigung: endokriner Disruptor
Endokrine Disruptoren - WHO
Vorhandensein einer schädlichen Wirkung
Vorhandensein endokriner Aktivität
plausibler ursächlicher Zusammenhang zwischen beiden
Toxizitätstest
Reinheitsprüfung (auf Neben- und Abbauprodukte)
Stabilitätsprüfung (Lichtempfindlichkeit, Hydrolyse)
Abbau und Verurteilung in Boden, Wasser, etc.
Anreicherung in Pflanzen, Tieren
In vitro Test
In vivo Tests
In vitro Toxizitätstests
diverse Mutagenitäts-/Gentoxizitätstest:
Ames-Test
Comet- oder SCGE Assay
umu-Test
Chromosomenabberationstest
Mikronukleus-Test
USD
TK-, HPRT- und XPRT-Tests
Postlabelling
Ames Test
In Vitro
Salmonella tryphimurium (Histidin)
E. coli Stäme (Tryptophan)
sind durch Mutationen nicht mehr in der Lage bestimmte AS zu synthetisieren und sterben ab
werden AS zugesetzt ➡️ Mutation wird rückgängig gemacht (Reversionstest)
schnell, billig, einfach
Leberextrakt S9-mix vorher zugesetzt
Comet-Assay
In vitro
SCGE Assay, Single Cell Gel Electrophoresis Assay
Messung von primärer DNA-Schädigung in höheren Zellen
Elektrophorese
negativ geladene DNA wandert zum Pluspol
Bruchstücke trennen sich nach Größe auf
chromosomale DNA ist zu groß
nur geschädigte, bruchstückhafte DNA
UV-Mikroskop
In Vivo Toxizitätstest
3 R
Akute Toxizität
Subakute Toxizität
Subchronische Toxizität
Chronische Toxizität
Spezielle Tests
Metabolismus und Toxikokinetik
3 R - Tierversuche
In vivo
Refine (verbessern)
Reduce (reduzieren)
Replace (ersetzen)
Akute Toxizität - Tierversuche
Einzeldosis oral, inhalativ, demal
verschiedene Konzentrationen
Beobachtungszeitraum 14 Tage
Nager
Subakute Toxizität - Tierversuche
wiederholte tägliche Gabe über kurze Zeit (28 Tage)
4 verschiedene Dosen
Gruppengröße basiert auf statistischer Ermittlung
klinische, labormedizinische und pathologische Beurteilung
Subchronische Toxizität - Tierversuche
3 verschiedene Dosen
90 Tage
Chronische Toxizität - Tierversuche
Dauer je nach erwarteter Exposition
bis 2 Jahre
Kanzerogenität - Tierversuche
in vivo
Nachweis einer tumorpromovierenden Wirkung
Vorbehandlung mit Initiator = gentoxische Substanz
dann Promotor in regelmäßigem Abstand über Monate/Jahre
Teratogenität - Tierversuche
Exposition im 1. Trimester (Organogenese)
Kaiserschnitt
Anzahl toter, resorbierter, lebender gesunder, lebender missgebildeter Föten
Reproduktionstoxizität - Tierversuche
Einfluss auf Fruchtbarkeit (% Trächtigkeit nach Paarung)
Viabilität (% überlebender Jungen 4 Tagen nach Geburt und nach 21 Tagen Laktation)
Spezielle Tests - Tierversuche
Wirkungsverstärkung
Verhalten
Dosierung/Konzentration - Tierversuche
in Vorversuchen Bestimmung des Konzentrationsbereichs
Konzentration/Dosis ohne Symptome (Wirkschwelle, NOAEL)
schwache Wirkung erkennbar
eindeutig toxische Wirkung (maximal tolerierbare Dosis MTD)
Kontrollgruppe oder Gruppe, in der Reversibilität der Wirkung untersucht wird
Anzahl und Geschlecht der Tiere - Tierversuche
Nagetiere
subakut und subchronisch: 5-10 Tiere/Gruppe/Geschlecht
chronisch: 20 T/G/G
Kanzerogenität: 50 T/G/G
Nicht-Nager:
3-4 T/G/G
Toxikologische Ableitungen
LD50
LC50
LD0
ED50
TD50
MTD
TMD
EMD
LD 50 - Toxikologische Ableitungen
letale Dosis
50% Response
bestimmt die Dosis-Wirkungskurve
LC 50 - Toxikologische Ableitungen
letale Konzentration
LD 0 - Toxikologische Ableitungen
niedrigste letale Dosis
ED 50 - Toxikologische Ableitungen
effektive Dosis
TD 50 - Toxikologische Ableitungen
toxische Wirkung
MTD - Toxikologische Ableitungen
maximal tolerierte Dosis
TMD - Toxikologische Ableitungen
Tages-Maximal-Dosis
EMD - Toxikologische Ableitungen
Einzel-Maximal-Dosis
NEL / LEL
no effect level
lowest efect level
NOEL / LOEL
no observed effect level
lowest observed effect level
NAEL
no adverse effect level
NOAEL / LOAEL
no observed adverse effect level
lowest observed adverse effect level
MAK
maximale Arbeitsplatzkonzentration
höchstzulässige Konzentration eines Stoffes (Gas, Dampf oder Schwebstoff) am Arbeitsplatz
bei täglich 8 stündiger bzw. wöchentlich 40 stündiger Arbeitszeit
ohne einen gesundheitlichen Schaden hervorzurufen
TRK
technische Richtkonzentration
für kanzerogene Stoffe
SNARL
suggested no-adverse-response level
Grenze für Trinkwasser Kontaminanten
Unit Risk
für Kombinationswirkung kanzerogener Stoffe
Wahrscheinlichkeit für eine normierte Teilmenge der Bevölkerung an Krebs zu erkranken wenn auf Lebenszeit 1μg Schadstoff/m3 Atemluft aufgenommen wird
Toxikologische Gefährdung
Hazard
Möglichkeit, einer unerwünschten Wirkung
unter den gegebenen Umständen nicht eintreten muss oder wird
= Verdacht
Toxikologisches Risiko
risk
Häufigkeit des Auftretens einer spezifischen unerwünschten Wirkung bei einer klar definierten Exposition oder Dosis bei einer definierten Spezies
= Zahlenwert
Was setzt die Risikoabschätzung voraus?
ausreichende Angabe zur Häufigkeit (Inzidenz) der unerwünschten Wirkung bei der betreffenden Spezies
ausreichende Angabe zur individuellen Exposition (Dosis und Dauer) bei der betreffenden Spezies
Was ist für einen biologischen bzw. toxischen Effekt bei chemischen Stoffen mit reversibler Wirkung bedeutend?
Konzentration
Wirkstärke
EMpfindlichkeit des Organismus
R =
R = W x A
Risiko = Wahrscheinlichkeit x Ausmaß/Schwere des Schadens
Nullrisiko gibt es nicht
Individualrisiko von 1: 10.000 = geringes Risiko
Wissenschaftlich fundierter Vorgang in 4 Stufen
Feststellung eines Gefährdungspotentials (qualitativ)
toxisch ja/nein
in vitro und in vivo Tests
Charakterisierung der Gefahr
qualitativ und quantitativ
Dosis-Wirkungs.Kurve
Wirkschwelle
Feststellung der Exposition
Menge, Dauer, Route der Aufnahme
Bestimmung/Charakterisierung eines Risikos
Chrakterisierung der Gefahr
Grenz- und Richtwerte
Grenzwert: gesetzlich vorgeschrieben
Richtwerte: Empfehlungen
Minimierungsprinzip ALARA (as low as reasonably achievable)
REACH (Registrierung, Evaluierung, Autorisierung und Verwendungseinschränlung von Chemikalien
EU Ziel: 30.000 Substanzen, > 1 t/a
Vorraussetzung für Ermittlung von Grenzwerten
ermittelt durch Dosis-Wirkungskurve
nicht vorhanden für gentoschische Kanzerogene und Allergene
Reversibilität der Wirkung
Bestimmung des LOAEL und NOAEL
Dosis-Wirkungsbeziehungen
Stärker einer Wirkung abhängig von der Konzentration am Angriffsort
Quantifizierung der Wirkkonzentration
Dosis = mg Stoff/kg Körpergewicht
Dosis-Wirkungskurven
Konzentrationsgifte
Summationsgifte
graphische Beschreibung
Zusammenhang der Dosis und Wirkung
gehorchen einer Dosis-Wirkungs-Beziehung
reversible Wirkung durch Wechselwirkung der Substanz mit Rezeptoren
Dosis-Zeit-Beziehung
irreversible Veränderung am Rezeptor
jene Konzentration
über der ein toxischer Effekt erstmals auftritt
unter der kein toxischer Effekt beobachtet wird
Grenzwerte - ADI
ADI (acceptable daily intake) = TDI (tolerable daily intake) = DTA (duldbare tägliche Aufnahme)
Menge an Zusatzstoff (ADI) bzw. nicht akkumulierender Kontaminante (TDI), der täglich ein Lebenlang ohne Risiko aufgenommen werden kann
Vorraussetzung: Wirkschwelle (NOEL)
ADI = NOEL/Sicherheitsfaktor (mg/kg KG/Tag)
Sicherheitsfaktor
10 - 1000, meist 100
Faktor 10 wegen Speziesunterschied
Faktor 10 wegen individueller Variation
Faktor 10 bei großer Gefahr oder Mangel an gesicherten Daten
Akute Referenzdosis (ARfD)
WHO: Substanzmenge pro kg KG, die mit einer Mahlzeit oder an einem Tag ohne erkennbares Risiko aufgenommen werden kann
nur für Stoffe, die akut toxisch sind: einmalig oder kurzzeitige Exposition ruft gesundheitliche Schädigung hervor
ARfD= NOAEL/100
ADI
Wirkung: chronisch
Aufnahme: täglich, lebenslang
Basiernd auf Studien:
chronische Toxizitätsstudien
NOAELs aus anderen Studien
LOEL wenn NOEL nicht ermittelbar
Sicherheitsfaktor: 100, bei LOEL 1000
ARfD
Wirkung: akut
Aufnahme: einmalig
Basiernd auf Studien: akute und subakute Toxizitätsstudien
Sicherheitsfaktor: 100
Höchstmenge
MRL = ADI x kg KG / A in mg/kg NM
MRL: maximum residue level
A: Anteil des Nahrungsmittels am durchschnittlichen Verzehr
Grenzwertüberschreitung
Festsetzung eines Schwellenwertes
wöchentlich (TWI)
monatlich (TMI)
je nach den Aufnahmegewohnheiten und den pharmakokinetischen und dynamischen Eigenschaften der Substanz
Benchmark-Verfahren
wenn keine Wirkschwelle vorhanden ist
statistsich-mathematische Analyse vorliegender Dosis-Wirkungs-Daten
Dosis/Konzentration (BMD) wird geschätzt, die mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit zu einem Effekt (BMR) führt
Vertrauensbereich (BMDL)
MoE
margin of exposure
für gentoxische oder kanzerogene Substanzen
Abstand zwischen einer
kanzerogenen dosis die noch keine erkennbare Wirkung auslöst und
Exposititon des Menschen
TTC-Konzept (Threshold of Toxicology Concern)
Substanzen bei denen keine toxikologischen Daten verfügbar sind
anhand chemisch ähnlicher Stoffe beurteilt
Grenzwert sehr niedrig gehalten
Klinische Toxikologie
Primäre Gift-Elimination
Resorption vermeiden
Magen entleeren (Erbrechen, Spülung)
Aktivkohle
Laxans
Sekundäre Gift-Elimination
Elimination beschleunigen
Forcierte Diurese
Dialyse
Hämoperfusion
Hyperventilation
Antidot
Dekorporierungsantidot
bindet direkt an Gift, neutralisiert es
Funktionelles Antidot
bindet nicht direkt, wirkt entgegengesetzt und schwächt dadurch die Wirkung ab
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